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Dresdner Journal : 10.11.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-11-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187711107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18771110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18771110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1877
- Monat1877-11
- Tag1877-11-10
- Monat1877-11
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Journal : 10.11.1877
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187? O 261 Ldo»u«M«ut»pr«l»r Dres-mrÄmiml l^mreln« kiammsro: 10 kk. Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. MlMmtlichkr Theil Licb- die sich in den Vormittagsstunden im Hauptstaatsarchiv an ihn wenden, so weit als möglich cntgegenkommen. —d. ausgenommen und über eine Anzahl Rrgistrandcnein- gänge Bericht erstattet. Mit der Uebcrnahme des v. Dehn- Rothfelser'schcn Denkmals zu Leuben, das den Verein im vorigen Jahre mehrfach beschäftigt hat (vgl. Dresdner Journal 1876 Nr. 265, 1877 Str. 8, 32, 61, 83) und dessen größtenteils auf Kesten des Vereins geschehene Reparatur und Aufstellung nach dem Bericht des Archi tekten Or. Sieche nunmehr vollendet ist, beauftragte Se. königl. Hoheit den Or. v. Eye, dem Or. Steche für seine uneigennützigen Bemühungen den Dank des Vereins auszusprechen. Das königl. Justizministerium hat den Verein ersucht, den Landbaumeister Bufchick zu Leipzig bei der Wiederherstellung der Thurmruine zu Grimma mit Nathschlägen zu unterstützen; Or. Steche, vom Verein mit der Angelegenheit beauftragt, erstattete Bericht über den Be fund. Weitere Mittheilungen betrafen die Cassettendccke im Schlosse zu Nossen, die durch die dankcnswerthen An ordnungen des königl. Ministeriums des Innern vor dem Untergange bewahrt worden ist, ein wnthvolles Altarbild in der Kirche zu Obergersdorf, das Or. v. Eye im Auftrage des Vereins besichtigt hat, einen für das Museum angebotenen Kamin zu Pirna, dessen Kunst- werth jedoch einen Ankauf nicht zu rechtfertigen schien, u. A. Ueber das an sich dankenswerthe Anerbieten der Verlagshandlung von W. Baensch hierselbst, die vom Verein herausgegebenen „Mittheilungen* in Verlag zu nehmen, fand eine Besprechung Statt; das Direktorium wurde zu weiteren Verhandlungen ermächtigt. Schließ lich wurde Bericht über die während des verflossenen Sommer- durch den Vereinssecretär neu geordnete Ler- e'.nsbtbliothck, die während der letzten Jahre in Unord nung gerathen war, erstattet. Dieselbe wird künftig jeden Mittwoch von 12 bis 1 Uhr für dir Mitglieder geöffnet sein; auch außer dieser Zeit wird der Vereins- secretär vr. Ermisch den Wünschen von Mitgliedern, Ihrer heißgeliebten Kinder — Se. Majestät der König, Ihre königl. Hoheit die Frau Herzogin von Genua und Se. königl. Hoheit der Prinz Georg — und zwei Ihrem Muttcrherzen ebenso teuere Schwiegertöchter — Ihre Majestät die Königin und Ihre königl. Hoheit die Frau Prinzessin Georg —, sowie 10 Enkel: die Frau Kron prinzessin von Italien und Prinz Thontas von Savoyen, Herzog von Genua, Erzherzogin Antoniette Prinzessin von Toscana und die sechs Kinder Sr. königl. Hoheit des Prinzen Georg (Prinzessin Mathilde und Marie und die Prinzen Friedrich August, Johann Georg, Max und Albert). Von Ihren noch lebenden drei Schwiegersöhnen waren Ihre kaiserl. und königl. Ho heiten der Großherzog Ferdinand von Toscana (begleitet von der Erzherzogin Antoinette) und der Erzherzog Karl Ludwig noch vor dem Verscheiden der von ihnen hochverehrte» Königin Mutter hier eingetroffen. Von den vier Schwestern Ihrer hochseligen Majestät (aus des Königs Maximilian 1. von Bayern zweiter Ehe) kann nur noch eine deren Tod betrauern: Ihre königl. Hoheit die Frau Herzogin Max in Bayern; die anderen drei: Ihre Majestät die vcrw. Königin Elisabeth von Preußen (Zwillingsschwester), Ihre k. k. Hoheit die Erzherzogin Sophie von Oesterreich und Ihre Majestät die verw. Königin Marie von Sachsen, sind bereits selig ent schlafen. Fenllleton. Redigirt von Otto Banck. HO ' Sonnabend, den 10. November Beilage. Börsennackrichten. Kirchennachrichten. Telegraphische Witterungsberickte Provinzial-Nachrichten. (Leipzig. Zwickau, stadt.) Vermischte-. Statistik und LoltSwivthsckaft. Einaesandtet. Feuilleton. Lotteriegewinnliste vom 8. November. Tage-kalender. Inserate. Verordnung, die Landestrauer für Ihre Majestät die Königin Mutter betreffend. In Folge des am gestrigen Tage eingetretenen Ab lebens weiland Ihrer Majestät der Königin Mutter werden sämmtliche Obrigkeiten hierdurch noch besonders angewiesen, innerhalb des Bereichs ihrer amtlichen Wirksamkeit dafür Sorge zu tragen, daß die durch das Mandat vom 13. April 1831 für den Fall des Ablebens einer verwittweten Königin getroffenen Bestimmungen über die Landestrauer alsbald in Vollzug gesetzt werden und zwar Allerhöchster Anordnung gemäß mit der Maaßgabe, daß die vorgeschriebene Einstellung der Musik und der öffentlichen Lustbarkeiten bis zu und mit dem Tage der am 12. November stattfindenden Beisetzung der hohen Verewigten anzudauern hat. Die gegenwärtige Verordnung ist in allen Amts blättern unverweilt zum Abdruck zu bringen. Dresden, am 9. November 1877. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Paulig. Lnaerutonproloer Uso liaum »iusr geoprUtooeo kstituoilo 20 ?t. Onwr äis Loils 00 kk. Lrnodeluvnr "caglioN ii»it Xasnaluo« äsr Looll- aoU ksiortugo für Usu tol^vuäsa kaß. Dre-den, 9. November. Allerhöchstem Befehle zu folge wird am Königlichen Hofe wegen erfolgten Ab lebens Ihrer Majestät der Königin Mutter Amalie von Sachsen die Trauer auf 12 Wochen, vom 9. Novem ber dss. Js. bis mit 31. Januar k. Js. angelegt und nach dem vom Oberhofmarschallamte ausgegebenen Re glement getragen. Dresden, 9. November. Durch das gestern erfolgte Ableben Ihrer Majestät der Königin Mutter ist unser hohes Königshaus abermals in die tiefste Trauer versetzt worden. Diese Trauer zieht auch in die Herzen des sächsischen Volkes ein und ist um so ungetheilter, als das Dahinscheiden der hohen Entschlafenen unser rein menschliches Empfinden weit über das übliche Maß der Verehrung und des Bei leids hinausgehen läßt. War doch, was hier vom Schicksal gelost wurde, nicht allein das schon durch Tradition und Sitte geheiligte Band zwischen Monarchen und Volk, sondern ebenso und inniger das der Liebe und aufrichtigen Verehrung gegenüber der mütterlichen Milde, die in selbstlosem Walten für den Kummer aller Duldenden ein williges Ohr, ein offenes Auge, ein mitleidiges Herz und, wenn es irdischer Kraft vergönnt war, eine helfende Hand hatte. Und es war Ihr so leicht, den Kummer des Aermstcn nachzufühlen, durch einen Blick in das eigene Leben, dessen Leidens kelch ja so reich, wie dessen gläubige Kraft im Dulden und im Gottvertrauen sanft und siegreich war. Wir dürfen es aussprcchen, was Alle fühlen: wir haben in der Verklärten nicht allein eine treue Königin, wir haben die vortrefflichste Frau verloren, die allen Gattinnen ein Beispiel, allen Müttern ein Vorbild war, in der Stille umstrahlt von wahrem Herrschcrglanz, von der Bescheidenheit und Demuth, ergeben im Tragen schwerer Geschicke, gottesfürchtig und dankbar für das Ihr vom Himmel gewährte Glück. Mit Ihr ist eine der edelsten und besten deutschen Frauen von dieser Welt geschieden^ Die hochselige Königin Amalie Auguste hat ein Alter von 76 Jahren erreicht. Ihre Majestät war ge boren am 13. November 1801, des Königs Maximilian I. Joseph von Bayern Tochter (aus dessen zweiter Ehe mit der Königin Karoline geb. Prinzessin von Baden). Am 10. November 1822 vermählte Dieselbe Sich mit unsers hochseligen Königs Johann Majestät (damals Prinz Johann), mit dem Sie das seltene Loos theilte, länger als fünfzig Jahre in glücklichster Ehe vereint zu leben und im November 1872 unter ehrendster Theil- nahme der Fürsten Deutschlands daS goldene Vcrmäh- lungsjubiläum zu feiern, bei dem, wie noch lebhaft im Gedäcktniß steht, die allgemeine Liebe und Verehrung des sächsischen Volkes in so reichem Maße hcrvortrat. Diese glückliche Ehe war mit 9 Kindern (3 Prinzen und 6 Prinzessinnen) gesegnet, von denen nicht weniger als sechs: Prinz Ernst und die Prinzessinnen Marie, Sidonie, Anna (Großherzogin von Toscana), Marga rethe (Erzherzogin Karl Ludwig von Oesterreich) und Sophie (Prinzessin Karl Theodor von Bayern) ihren durchlauchtigen Aeltern in die Ewigkeit vorangegangen sind. Damit war jedoch der Lcidenskelch für die edle Frau noch nicht geleert: am 29. Octobcr 1873 rief der Herr über Leben und Tod auch Ihren theuren Gemahl, Se. Majestät den König Johann, von Ihrer Seite. Seit dieser Zeit lebte die hohe Verewigte in stiller Zurückgezogenheit im Kreise Ihrer Familie. Bei Ihrem Heimgange beweinen die selig Entschlafene noch drei ist, wie so manches Andere, mit Mythen überwuchert, doch dürfte jener Bericht der Wahrheit am nächsten kommen: daß die Illustrationen, womit Braun eine Zeit lang die Programme der Münchner Liedertafel- productionen als damals fchon beliebter Zeichner und Holzschneider auszustatten Pflegte, durch ungctheilten Beifall auf den Gedanke» führten, öfters und in zwang- loser Weise dergleichen „Fliegende Blätter* in die Winde zu werfen, die von der fröhlichen Jugend sicherlich und gern eingehascht würden. Dazu sollte abwechselnd Altes und Neues benutzt werden. Die erste probeweise aus- gegebene Nummer, welche die zwanglose Reihe eröffnete, gefiel aber so ausnehmend, daß schon nach 8 Tagen die zweite folgte, und so im seither cingehaltcncn Tempo weiter, bis wir jetzt schon 1685 Nummern zählen. Der erste Wurf war freilich glücklich gethan, dessenungeachtet schien der Erfolg nichts weniger als sicher; denn alles Gute reift nur langsam, aber unaufhaltsam. Die lieben Münchner lachten wie die Kinder und hatten nur eine Angst: daß wegen Mangels an Stoff der Spaß eine- Tages vertrocknet sei. Aber es kam anders. Der Stoff strömte von allen Seiten zu und wuchs der Redaction beinahe über den Kopf. Deutschland hatte vordeui nichts Dergleichen. Die wenigen Pfennig- und Hellermaga- zine mit den namenlos verklatschten Schmierbildcrn waren vergessen, außer der kaum vor Jahresfrist auf- aetauchten Leipziger „Jllustrirten Zeitung* bestand nichts Derartiges und am wenigsten aus dem Bereiche des Witzes, der Laune und Satire. So fiel ihnen bei der damaligen politischen Langeweile rin höchst dankbares Publicum aus allen Ecken und Enden des deutschen Reiches zu. Die Titelvignettr besagte mehr als ein langes Programm, sie blieb die Devise des Gan zen, und die „Fliegenden" werden bestehen, so lange eine Redaction dem daselbst angeschlagenen Lrakveet , , ksicNn tritt kost- und ^jLbrliob: 4 Karb KO Lk gt«vp«l»M<rdI»g iüura. Uebersicht. Telegraphische Nachrichten. Zur orientalischen Frage. TageSgeschichte. (Dresden. Berlin. München. Wien. Paris. Kopenhagen.) Dresdner Nachrichten. Telegraphische Nachrichten. Pari«, Donnerstag, 8. November, Abend-- (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der Marschall Canrobert, Depeyre, Graf Daru, Bocker und der Marquiö de Kerdrel haben sich heute Abend als Deleairte der Gruppen der Rechten deS Senats zum Mar- schallpräfidcnten Mac Mahon begeben und dem selben formell versichert, er könne auf die Majo- rität deS Senats bei der energischen Verteidigung deS Landes und der Gesellschaft rechnen. Mac Mahon entgegnete Folgendes: „Ihr Schritt be weist mir, daß ich recht hatte, auf die Unterstütz ung deS Senats bei Befolgung einer conservativen Politik zu rechnen, welche, wie Sie wissen, die einzige ist, der ich dienen kann." In einer heute Abend stattgehabten Plenar sitzung der Gruppen der Linken der Deputirten- kammer ist der Comit6 ernannt worden, welcher während der ganzen Dauer der Krisis die Be- rathungen führen und im Namen der verschiedenen Gruppen der Linken Entscheidungen treffen wird. Die -Beratungen deS ComitöS werden geheim gehalten. Paris, Freitag, S. November- (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der „Moniteur" schreibt: In dem gestern stattgehabten Ministerrathe bekundete der Marschall- Präsident Mac Mahon zuvörderst den festen Ent- schluß, keinenfallS zurückzutrrten, und bat die Mi nister, ihre Posten zu bewahren, bis eS gelungen * Unserer Notiz über das Senefelder-Denkmal in München sei Nachfolgendes über dessen Gestaltung hinzugefügt: Das Denkmal besteht aus einem stattlichen Steinbau und aus einer über ihm ausgestellten kolossa len Portraitbüste in Erz, über 1 Meter hoch. Auf einer hohen Stufe oder einem Untersvckel von blaugrauem Granit baut sich der Obersockcl in verschiedenen Ab stufungen, mit wesentlicher Beibehaltung der schon für jene beliebten Ouadratfläche, auf. Die Haupipartic da von, das Mittelstück oder Postament, hat an den vier Seitenflächen vier Tafeln in Erzguß. An der Vorder seite sind Namen des Erfinders, Geburts- und Todes daten, auf der Rückseite die Notiz über die Errichtung zu lesen; die Tafeln der Flächen rechts und links zeigen allegorische auf die Ausübung der Steindruckkunst be zügliche Darstellungen. Ueber diesem Postament ruht das Capitäl, auf diesem als Bekrönungs- und Abschluß object die Büste. An den vier Ecken des Postaments stehen vicr Vasen aus framösischem Kalkstein, zu Füßen des Denkmals, um den Granituntersockel, ziehen sich Steinbeckcn in halbrunder Form, auch zur Aufnahme von Blumen, wie jene, bestimmt. Composition, Entwurf und Modellirung sind Verdienste des Bildhauers Julius Zumbusch, der Guß der Erzobjecte kommt aus der An stalt Christian Hörnrr's, alle Steinmrtzarbriten sind aus der Werkstatt Meister Bayer'-, die gedrehten Vasen au- derjenigen des Geschäft- I. Heilmann u. Comp., sämmt- liche in München. * Ein biographischer Artikel der „Allg. Ztg." über den kürzlich verstorbenen Kaspar Braun berührt auch die Entstehung der „Fliegenden Blätter". Diese ist, die nöthigen Elemente zur Bildung eine- neuen Cabinet» zu sammeln. Der Marschall fügte hinzu, daß er eS für den Augenblick als gut er- achtet habe, alle Unterhandlungen abzubrechen, und daß er dieselben erst wieder aufzunehmen gedenke, wenn die Haltung der einen oder der anderen Kammer ihm die nöthige Basis gegeben. Die Mitglieder deS CabinetS haben darauf wiederholt ihre Bereitwilligkeit erklärt, dem Marschall, so lange er eS für nöthig erachte, zur Seite zu stehen. Sicherem Vernehmen nach hat der diesseitige Gesaudte im Haag, der ehemalige Deputirte Target, seine Entlassung angeboten. Die heute veröffentlichte Beförderung deS die-- festigen Botschafters in St. Petersburg, Generals Leflo, zum Großofsizier der Ehrenlegion wird als Beweis angesehen, daß dieser Diplomat ebenfalls zurücktreten wird. Versailles, Donnerstag, 8. November, Abends. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung deS Senats legte der Kriegsminister Bertaut einen Gegengesetzentwurf zu dem gestern erwähnten Ge setzentwurf über den Generalstab vor. Die Sitz ung wurde hierauf aufgehoben. Die nächste Sitz ung findet am Mittwoch Statt. Die Bureaur de-Senats haben sich constituirt; von den 9 Vorsitzenden derselben gehören 5 der Rechten, 4 der Linken an. Die Einbringung der von der Rechten det Senat- beabsichtigten Inter- pellatiou, mittelst welcher ein Vertrauensvotum für die Regierung herbeigeführt werden soll, ist vertagt. Die Deputirtenkammer begann heute mit der Prüfung der Wahlen und hat die Wahlen einer Anzahl republikanischer Dcputirten für giltig er- klärt. Bei der Prüfung der Wahl eine- ofsiciellen Kandidaten beantragte Brisson von der Linken Vertagung dieser Wahlprüfung, die zu gewichtigen Fragen Anlaß gebe, über welche gegenwärtig nicht diScntirt werben könne. Paul de Cassagnac er widerte, die officielle Candidatur sei im Jahre 1871 weit mehr, al- im Jahre 1877 gehandhabt worden. Der Antrag Brisson - wurde mit großer Majorität angenommen. In der Abendsitzung setzte die Kammer dir Wahlprüfungen fort. Cattaro, Donner-tag, 8. November. (Tel. d. Polit. Corr.) Die Montenegriner haben vor 2 Ta- gen daS Bombardement deS Forts Serdan bei Spuz begonnen und unter dem Commando de- Mascha Vrbica 20 Geschütze vor Podgorizza iu Batterien gebracht, um die Belagerung des letzt genannten Platze- zu beginnen. Belgrad, Donner-tag, 8. November. (Tel. d. Polit. Corr.) Die Spannung zwischen der Pforte und Serbien hat plötzlich zugeuommcn infolge einer nunmehr doch dem Belgrader Cabinet zu- gekommenen Verbalnote der Pforte, in welcher Imierutvauollubwo uminLrtsr Lalxilx: >>. Le«.»<kketter, Comnn->»Eite U« Onwäusr Journal»; V>«» »»»«I-Lr,«!», ». U.: Lau«een,ee>» L läster,- Vwo-Siulldorx- rr«u»Ltürr ». N ULllekvn: KuU. Lebtottc, ÄauAei«-« Uürvan; : u. C. Lterrm«nn'»eds Uucchtl., avrIN»; /nv -/)., 0 L«rU» - »H. - : Oai-öe L Co., Uzwdm-r- Zs LteuttAeu, Visa: Oppel,t. Ilorauaisvdor: Königl. kipeäitwn Uv« DrvuOnvr Douros!«, OrvsUuo, L>viug«r»tru8«6 Xo. 20. Dresden, 7. November. In der Sitzung des köngl. sächsischen Alterthumsvereins vom 5. November, in welcher Se. königl. Hoheit der Prinz Georg den Vorsitz führte, hielt Or. v. Eye einen Vortrag: „Zur Geschichte der sächsischen Keramik". Er suchte in dem selben Sachsen als eine Hauptstätte der Fabrikation buntglasirter Thonwaaren im 16. Jahrhundert nachzu weisen, während man bisher Nürnberg dafür ansah, wie schon der vom Meister Augustin Hirschvogrl zu Nürnberg entnommene Ausdruck „Hirschvogrlkrüge" an- deutet. Ein ausgezeichnetes Product sächsischer Kunst töpferei, ein großer, 1569 von Marten Kolbe in Anna berg gefertigter Krug, der durch einen glücklichen Zufall in den Besitz des hiesigen Kunstgewerbemuseums gelangt ist, war nebst verschiedenen andern buntglasirten Töpfer- waaren au- dem genannten und aus dem königl. Alter- thumsmuseum zur Besichtigung ausgestellt. Den Ur sprung dieser Kunstindustrie, so weit sie in Deutschland geübt wurde, glaubte der Vortragende nicht in Spanien (Majoliken) oder in Italien suchen, sondern auf die Römerzeit zurückführen zu müssen, und erinnerte an ähnliche Vorgänge in der Entwickelung der Mosaik- arbetten. Daß gerade in Sachsen bez. in der Mark Meißen-diese Industrie, wie ja auch dir plastische Kunst, besonder- günstige Fortschritte gemacht hat, erklärt sich aus dem Kampf zwischen Slawen- und Germanenthum, der überall in den Markgebieten ein eigentümliches nationale- Leben, auch in Kunst und Industrie, hervor- gebracht hat. Außerdem wurden vier neue Mitglieder Dresden, am 8. November 1877. Ihre Majestät die Königin Mutter ist heute Abend 6'/, Uhr nach kurzem Krankenlager in Folge eines Lungenkatarrhs in einem Alter von 75 Jahren LI Monaten 26 Tagen im hiesigen Residcnzschloffc sanft verschieden. Ihre Majestäten der König und die Königin sowie die gesummte Königliche Familie sind durch diesen schmerzlichen Verlust in tiefste Traner versetzt worden. ^Ldrlled: . . l8 Kark.
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