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Dresdner Journal : 01.12.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-12-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187712019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18771201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18771201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1877
- Monat1877-12
- Tag1877-12-01
- Monat1877-12
- Jahr1877
- Titel
- Dresdner Journal : 01.12.1877
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1877 «278. Sonnabend, den 1. December. c» x»»«» 4««t»«^»» : tLdrUodr . . 18 Ukrl ^^Uok: 4 K»rk SO kk. HiUllolvrv r lv kk. L«—ed«1d cl« s«v4»ot»<n Koiod« tritt ko«^ «»ck 8t»Mp«t»»ol»l»8 tuma. Io»«r»t«oprei8e: kUr U«o kaum «io«r ^««»»ItSLSll k«tit»oi1« 20 ttt. vot« „K>n8«»n<tr^ äis 2«Ia 80 kL Lr»el>«lr»«» r UtKUed oüt Xr>»Q»tull» äsr 8oiu>- mut k««t»^» Xd«o<1, kNr äsu totzsaäsil 1^. Arrs-nerÄoimml. Verantwortlicher Redacteur: Hoftath I. G. Hartmann in Dresden. />> ^«»nciKeltee, Oomwisiiolllr <i« Orvsltller ^ouin»!»; »»«dur^-^rUL-Vl«» l-Sr«»I«a »nu^ar»«». N.: üaasrnstsi» L ^oAier / 8«rIU> - V!«n - NluM>^- ^ribttiu-r ». ». ».rll»; s. Lo^ic/d, L. Äans-n'« tjürs»u; cd«»olt, : />. ^o,At,- ri-L-ttart ». H: L ^a,A^^obv u. 0. tteli-mann'ickö tiuedd., üvrUt»: /nv /> , S»ru»oL,r' 6'. Sc/»ÜL«/«', r^j, -L«rllo-rr»ok1»rr» II -Stollen: 2-au-e L 6'o., S»wdi»r, Lr-uci-«», VI,o: ^11. Oxpetit. Nerau^isvdvrr üüoi^I. Lrpeäitioo llv8 Drsstiosr ./ourll»!», Örvsüvu, 2viv80"tr»«>s Xo. 20. Amtlicher Lbeil. Bekanntmachung, die Einziehung der Kassenscheine der vormaligen Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie betreffend. Nachdem zwischen dem Finanzministerium als Ver treter des Königlich Sächsischen StaatsfiSkus und dm Liquidatoren der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie als den Vertretern der gedachten Eisenbahn-Gesellschaft der Vertrag über den Ankauf der Leipzig-Dresdner Eisenbahn Sellen des Staats zum Abschluß gelangt ist und in Folge dessen nach Punkt 2, II. b. deS Ver trages auch sämmtltche der genannten Gesellschaft ob liegenden Verpflichtungen gegenüber den Inhabern der von der Gesellschaft auf Grund des ihr durch Aller höchstes Decret vom 6. Mai 1835 ertheiltrn Privi legiums ausgegebenen Kassenscheine im Gesammtbetrage von 1,so«,Ovo M -- 500,000 Lhlr. auf den Staat übergegangcn sind, wird wegen Ein ziehung dieser Kassenscheine Folgendes hiermit verordnet und zur öffentlichen Kenntniß gebracht: 1. Alle von der Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Compagnie ausgegebenen, nachstehend näher bezeichneten Kassen scheine, als: ») der I. Emission vom Jahre 1838 und 1839 (sogen. Weitze Schrine), b) der II. Emission, „Umdruck von l 1844", (sogen. e) der III. Emission, „Umdruck von s 1855" ? grüne ä) der IV. Emission, „Umdruck von t Scheine) 1870" s v) der V. Emission vom Jahre 1875, von denen die Scheine der Emissionen unter u—ä auf je Einm Thaler, dagegen die der Emission unter e auf je 100 M. lauten, werden bi» zu« L1. Januar 1878 von der Finanzhauptkasse zu Dresden, von der Lotterie-DarlehnSkasse zu Leipzig, sowie von sämmtltchen Hauptzoll- und Hauptsteuer- Armtrrn, UezirkSftoer-Etnnahmen-undKorst- rrntämtern, ingleichen von der Staatseisenvahn« Haupt lasse und säm mtlichen Eisenbahnstations kassen sowohl zum Umtausch als in Zahlung ange nommen. Die Inhaber solcher Scheine werden daher hiermit aufg'fordert, dieselben von jetzt ab bis zum 31. Januar 1878 bei den vorbenannten Kassenstellen entweder als Zahlungsmittel zu verwenden oder umzutauschen. Nach Ablauf der vorgedachten Frist werden die fraglichen Kassenscheine nur noch von der Finanz hauptkasse zu Dresden zur Umwechselung ange nommen. 2. Die nach dem Vorstehenden eingezogenen Kassen scheine, ingleichen die zeither schon aus dem Verkehre gezogenen und bei der Finanzhauptkasse einstweilen an gesammelten sowie die künftig bei derselben eingehenden dergleichen Scheine werden Seiten des Finanz-Ministe riums, dagegen die bei dem Stadtrathe zu Leipzig depo- nirten 180,000 M. noch unbegcbenen Kassenscheine ü 100 M. Seiten des genannten Stadtraths vernichtet werden. Dresden, am 6. October 1877. Finanz-Ministerium. von Könneritz. v. Brück. Bekanntmachung. die dermalige Zusammensetzung des LandtagSaus- schusses zu Verwaltung der Staatsschulden betr. Nach der von der Ständeversammlung vorgenom menen Wahl des Landtagsausschusses zu Verwaltung der Staatsschulden ist derselbe nunmehr in folgender Weise zusammengesetzt: Es sind gewählt worden: als Mitglieder: als Stellvertreter: ») aus der ersten Kammer die Herren: Kammerherr von Zehultn auf Handels und Gewerbekam- Stauchitz, mcr-Präsident Rülke in Bürgermeister Löhr in Dresden, Bautzen, Bürgermeister Clauß inFrei- berg, b) aus der zweiten Kammer die Herren: Bürgermeister Haberkorn in Kaufmann Penzig in Zittau, Dresden, Stadtrath Advocat Dr. jur. Director des landwirthschaft- Minckwitz in Dresden, liehen Creditvereins in'Dres- Rittergutsbesitzer Günther den, Mehnert, auf Saalhausen. Fabrikbesitzer Scheller in Dresden. Die Mitglieder haben durch Wahl aus ihrer Mitte den Herrn Stadtrath Advocat Dr. jur. Minckwitz zum Vorstand, den Herrn Kammerherrn von Zebmen aber zn dessen Stellvertreter bestimmt. Stach Maaßgabe von tz 17 des Gesetzes vom 29. Sep tember 1834, die Einrichtung der Staatsschuldenkasse betreffend, wird Solches und daß in der Person des bei dieser Kasse angestellten Buchhalters Friedrich Otmar Dittrich eine Nenderung nicht eingetretcn ist, zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, 24. November 1877. Finanz-Ministerium. von Könneritz. v. Brück. NMamtWer Tbett u e b e r s i ch t. Telegraphische Nachrichten. TagcSgeschichtc. (Dresden. Berlin. Schleswig. Aus Thüringen. Prag. Paris. St. Petersburg.) Zur orientalischen Fragc. Dresdner Nachrichten. Provinzial-Rachrichten. (Leipzig. Chemnitz. Meißen.) Vermischte» Statistik und LolkSwirthichaft. EingesandteS. Feuilleton. TageSkalender. Inserate. Beilage Plenarversammlung des königl. LandeSmedicinal collegiumS, Statistik und VolkSwirthschaft. EingesandteS. Börselnachrichten. Telcyc.iMM Nachrichten Wien, Freitag, 30. November. (Tel.d. Drcsdn. Journ.) Der AuSgleichSauSschuß hat die Bestim mung angenommen, daß die Zölle in Gold zu entrichten find. Paris, Donnerstag, 29. November, AbendS. (W. T. B) Batbie, welcher zu den sogenannten Constitutionrllen deö Senats gehört, hatte gestern abermals eine Besprechung mit dem Marschall Präsidenten und befürwortete nochmals dringend die Rückkehr zu einer parlamentarischen, normalen Regierung. Heute wurde der Präsident der De- putlrtrnkammer, Grövy, vom Marschallpräfidenten empfangen. Der Marschallpräsident war davon benach richtigt worden, daß einige Senatoren und Depu- tirten bei den Präsidenten der beiden Kammer» Schritte gethan hätten, um denselben sowohl ihre Beunruhigung über die Sicherheit der National- Vertretung zu erkennen zu geben, wie auch um sich über die Art zu äußern, wie dieselbe eventuell vertheidigt werden könnte. Der Marschallpräfi- dent hat es deshalb für angezeigt erachtet, den Präsidenten der Deputirtenkammcr und den Prä sidenten deS Senats zu sich zu berufen und den selben zu erklären, daß derartige Besorgnisse durchaus grundlos seien und daß die National- vertretung keine Gefahr zu besorgen habe. Pari», Freitag, 30. November. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die heutigen Morgenblätter be sprechen die letzte Unterredung, welche zwischen dem Marschallpräfidenten Mac Mahon und den Präsidenten der beiden Kammern stattgefunden, und erblicken darin den ersten Schritt zur Beilegung der schwebenden Differenzen. Der„Constitutionnel" sagt, das EiS sei gebrochen, das Vertrauen kehre zurück Dir „Rüpublique frantzaise" hebt aner kennend die Versicherungen hervor, welche Mac Mahon bezüglich der Sicherheit der National- vertrctung abgegeben hat, und meint, dieselben seien kaum nöthig gewesen, da Niemand glaube, daß der Marschallpräsident offenbar verbrecherischen Plänen seine Unterstützung leihen könnte. Verfall les, Donnerstag, 29. November, Abends. (W. T. B.) Der Senat berieth beute über den Antrag Feray'S, betreffend die Nieder setzung einer Commission zur Untersuchung der Ursachen des DaniedrrliegenS von Handel und Industrie. Der Gouverneur der Bank von Frank reich, Rouland, sprach sich für die Vornahme einer solchen Untersuchung aus und erklärte, das beste Mittel zur Beseitigung der eingetretenen KrifiS, deren Anfänge übrigens schon vor 2 Jahren wahr nehmbar gewesen seien, würde darin bestehen, daß In Bezug auf die Politik eine Waffenruhe «dge- Ichloffeu und daS Budget votirt werde. Der Senat nahm hierauf einen Untcrantrag Porriquet'S (von der Rechten) an, wonach mittelst des Listrn- scrutiniums in den Bureaur eine aus 8 Mitglie dern bestehende Untersuchungscommission gewählt werden soll. Die Sitzung der Deputirtenkammer bot keine dcmerkcnswerthen Momente dar. Konstantinopel, Donnerstag, 29.November, Abends. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Die britische Flotte, welche die Besikabai verlassen wollte, um bei Smyrna oder Malta zu überwintern, ist an gewiesen worden, in der Besikabai zu bleiben. Ein hier eingetroffenes, vom gestrigen Tage datirteS Telegramm Suleiman Paschas aus Ras- grab berichtet: Eine starke türkische Offensiv- recognoscirung, welche am 27. d. (Dienstag) von Kadrkiöi aus durch 40 Bataillone Infanterie mit Cavallcrie uud 8 Batterien Artillerie in der Richtung auf Trestenik und Metschka (zwischen Sisiova und Rusischuk) unternommen wurde, veran laßte einen mehrstündigen heißen Kampf mit den fast gleich starken Rüssen. Liese wurden zuerst gezwungen, gegen Trestenik zurückzugchen; nach- dem sie aber später Verstärkungen erhielten, mußten die Türken sich in der Defensive halten, und kehr ten die RecognoScirungStruppcn am nächsten Mor gen nach Kadikiöi zurück. Der türkische Verlust beträgt 216 Mann, darunter 8 Offiziere, an Todten und 649 Mann, darunter 43 Offiziere, an Verwundeten. — Zu derselben Zeit griff eine gegen PyrgoS entsendete RecognoscirungSavtheilnng die Russen, welche die Fortiflcationen von Pyrgo» bis Metschka ausgeben, an, zog sich aber, nachdem die Russen Verstärkungen erhielten, wieder zurück. Hierbei verloren die Türken 74 Todte und 250 Verwundete. Tayesyelchichte. Dresden, 30. November. Beide Kammern hielten heute Vormittag öffentliche Sitzungen ab. Die Erste Kammer beendigte die Berathung über den Entwurf eines Gesetzes, Bestimmnngen zur AusführungIdes Ge- richtsverfassungsgesctzes vom 27. Januar 1877 und über die Zuständigkeit der Gerichte in Sachen der nichtstrei- tigcn Rechtspflege enthaltend, und nahm den Entwurf mit einigen von der Deputation (bez. der Minorität der selben) beantragten Abänderungen einstimmig an, ebenso die Entwürfe eines Gesetzes, einige mit der Civilproceß- ordnung vom 30. Januar 1877 zusammenhängende Be stimmungen enthaltend, und eines Gesetzes, die Entschei dung über Competenzstreitigkeiten zwischen Justiz- und Verwaltungsbehörden betreffend. Nächste Sitzung un bestimmt. Die Zweite Kammer bewilligte den Restbedarf für die Verlegung der Dresdner Militäretablissements in Höhe von I,745,5tl4M. und ließ sodann nach län gerer Debatte, an welcher sich außer den Referenten Bönisch und v. Ehrenstein noch der Antragsteller und die Abgg. l)r. Stephani, Roth und Kirbach betheiligten, den Antrag des Abg. Freytag aus Einführung des all gemeinen gleichen Wahlrechts für die Landtagswahlen gegen die Stimme des Antragstellers auf sich beruhen. — Nächste Sitzung Montag. * Berlin, 29. Norember. Sc. Majestät der Kaiser hat sich mit den königlichen Prinzen nach der Göhrde begeben, woselbst morgen und am Sonnabend Hofjagden auf Roth- und Schwarzwild stattfinden sollen. — Die „N. Pr. Z." erfährt von angeblich unterrich teter Seite, daß der Reichstag in der ersten Woche des Februar eröffnet werden soll, und deshalb wird der Landtag, weil er bis dahin seine sämmtlichen Ge schäfte nicht erledigen kann, ungefähr noch 14 Tage mit dem Reichstage gleichzeitig tagen müssen. Den Etat des Cultusministeriums in dieser Woche durchberathen zu lassen, scheint der feste Vorsatz des Präsidiums des Abgeordnetenhauses zu sein; Herr v. Bennigsen dürfte erforderlichen Falls zu einer Abendsitzuug seine Zuflucht nehmen, die aber nicht uöthig wird, sobald die Redner sich entschließen, auf fernere „Kulturkampf" - Debatten zn verzichten. — Das Gerichtsorganisations- gcsetz ist bis zu § 5 in der Commission festgestcllt worden. Die Vertreter des Justizministers waren mit allen in den Entwurf ausgcnommencn Amendements einverstanden, und es besteht die Absicht, dies Einver nehmen zu erhalten, damit das Plenum in der Lage ist, der vereinbarten Vorlage zuzustimmen. Auch die Stellung des Herrenhauses zu dem Entwurf wird sorg lich beachtet. — Die Budgetcommission hat betreffs des Auleihcgefetzcs den Antrag Rickert angenommen, wo nach das Anleihegcsetz als solches gestrichen und iit dem Etatgesetz die Ermächtigung des Finanzministers ausgesprochen werden soll, die Änleihe (Schatzanwei- snngcn) im Betrage der vorbehältlich der Feststellung des Ordinariums zur Deckung verbleibenden Summe aufzunehmcn. Nach der vorläufigen Zusammenstellung beläuft sich die infolge der Commissiousbcschlüsse zu deckende Summe auf nahezu 42 Millionen Mark. II. Berlin, 28. November. In der heutigen Sitz ung des Abgeordnetenhauses trat, nach einer Be merkung des Abg. v. Llablewski vor der Tagesord nung gegen den Propst Brcnk in Kosten, das Haus in die dritte Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Bcitragspflicht des Fiscus zu den Wegcvcrbaudumlagen in der Provinz Hannover. Der Aba Hundt v. Hass ten erblickte in dieser Vorlage eine finanzielle Schädi- Fesllletow Redi-irt von Otto Banck. Ausstellung der AlbertvereinSlotterie. Wir blieben bei unserer letzten Wanderung durch die Ausstellung bei den im ersten Saale aufgespeicherten Nähmaschinen stehen. Der genannte Saal enthält noch eine große Auswahl anderer derartiger Maschinen, wie überhaupt zweckmäßige Werkzeuge und Geräthe für das Haus. Es ist bei den Ankäufen auf alle möglichen Verbesserungen Rücksicht genommen, welche diese Ge Geräthe in neuerer Zeit erfahren. Denn jeder Fort schritt auf diesem Gebiete ist eine Befreiung von den kleinen Miseren des Lebens; jede wohlthätige Wirkung auf unsere Gesundheit oder Stimmung, so unmerklich sie an dem einzelnen Tag sein mag, jede noch so kleine Ersparung an Zett, Arbeit, Capital summt sich zu einem großen Gewinne auf, weil sie sich unaufhörlich wiederholt. Neben den Fleischhackemaschinen, den prak tischen Kaffeemühlen, den schönen Wagen- und den Blechgeschirren aller Art findet man Gries, Reis und dergl. in Büchsen und kleinen Fässern, ferner Con- serven, Frucht- und Grwürzextracte in Flacons und Schränkchen und vieles Andere noch, was in Küche, Keller und Vorrathskammer willkommen ist. So manche Hausfrau wird bei diesen Gegenständen weilen, mit dem stillen Wunsche, aus ihnen ihre Dorräthe completiren zu können. Auch an den Requisiten eines wohleingenchttten Waschhauses, wie an denen eines rationell und fasbionabel ausgrstaUetrn Waschtisches fehlt eS nicht. Außer den besten Seifen findet man in hübschen Cartonnagen Pomaden, Orle, Poudres und Essenzen, mst denen man ruhig gegen die Spuren des kommenden Alters und der Prosa des Dresdner Kohlendunstkrcises zu Felde ziehen kann. Und wie für den Toilettentisch, ebenso und in noch höherem Grade ist für die Ausrüstung des Frühstücks-, des Mittags und des Theetischcs gesorgt. In Thon, Porzellan, Glas, in allen möglichen Metallen und Kompositionen treten uns die Gegenstände in prismatisch schillernder Menge entgegen. Wie blitzen und funkeln die Neu- silberwaaren (des Glanzes Ler Geräthe in edeln Me- tallen, in Gold und Silber, hier nicht zu gedenken, denen wir erst in dem letzten Saale begegnen). In den elegantesten Fanons bieten sich Tafel- und Arm leuchter, Thee- und Kaffeeservice, Körbe, Zuckerdosen, Flaschen und Fruchttcller, Kuchen- und Fischheber, Oel- menagen, Decher, Bestecke, Löffel u. s. w. in jener, durch Ansehen, wie Dauerhaftigkeit das echte Silber möglichst ersetzenden Composition dar. Daneben baut sich eine große Auswahl von Glassachen auf, für den täglichen Gebrauch bestimmt, wie zur Decoration von Schenktischen und Etagören, erfreuend durch ihr heiteres Farbenspicl und die Schönheit ihrer Formen. Es ist auffallend, daß man bei Glaswaaren seltener auf Formen unschöne stößt, als z. B. bei dem Porzellan, wo so viel Conventtonelles und Traditionelles mit unterläuft. Vielleicht liegt es beim Glas in leichteren Fabrikations bedingungen, aber es ist auch, als ob das Farbenspiel der bildenden Phantasie unmittelbarere Anregung gäbe, sich anmuthsvoll zu äußern, als es die eintönige Erde vermag. Doch damit soll übrigens keinesweg den Por zellanen der Ausstellung zu nahe getreten sein, die ebenfalls recht Gefälliges präsentiren. Ueberhaupt hat die sogenannte Kunsttöpferei eine große Anzahl recht begchrenswerther Arbeiten geliefert, wie namentlich eine Reihe reizender Fayencen und Stcinkrüge. Der im Publicum neuerdings lebhaft wiedecerwachte Sinn für eine geschmackvolle Ausstattung der Wohnräume, für die künstlerische Verklärung des Lebens hat unter An- dcrm auch zur Wiederaufnahme der Fayencetcchnik ge führt und auf wenig Gebieten des modernen Kuust- bctriebcs ist das Streben unserer Zeit, die Kunstfertig keit früherer Perioden wieder zu erringen, so geglückt, als auf diesem. Wie die Ziergcgenstände in Fayence, ebenso erfreuen die Krüge in Hartmsssc oder Steingut, in welchen gute Muster der deutschen und niederlän dischen Rcnaissancezcit recht glücklich imitirt sind. Auch eines der brauchbarsten Möbel für uns Nordländer, die Lampe, ist unter den Gewinnen reich und schön vertreten. Die Lampe spielt in der antiken Kunst, wie in vielen alten Märchen und Wundcrsagen eine Rolle; in Aegypten, von dessen Lampcnfesten uns Herodot er zählt, in den arabischen Märchen, in christlichen Le genden und in den romantischen Spukgeschichten, die noch vor einigen 40 Jahren einen ausgedehnten deut schen Leserkreis hatten. Das Licht sammt dessen Er zeugerin oder Nährerin: die Lampe, war vor Zeiten ein Vorwurf, an dem sich abenteuerliche Philosophen die Köpfe zerbrachen, wie am Stein des Weisen und an der Quadratur des Zirkels. Während die Einen das porpotuum mobile zu finden hofften, arbeiteten Andere an der Darstellung eines lumsn porxottmm, d. h. an der Darstellung der Lampe, die ein ewiges Licht erzeugen sollte. Ob und wieweit diese Bestrebun gen geglückt sind, gehört nicht hierher. Die Form der Lampe aber wurde in den letzten Jahrhunderten sehr vernachlässigt, und besonders als cs allgemein Sitte wurle, Kerzen zu brennen, schrumpfte dieselbe zu jener steifen Kastenlampe und häßlichen dürren Küchcnlampe zusammen, wie wir sic aus dcn Zeiten unserer Groß väter noch kennen. Erst mit dem Aufkommen der Carcul'schen Uhrlampe, wie insbesondere der von Fran chot 1837 erfundenen Moderateurlampc trat eine ge fälligere Form wieder auf, und gegenwärtig, wo sich die Herstellung der Lampen zu einer großartigen Fabrik industrie aufgcschwungen hat, wo allein in Berlin in dcn Hcrbstmonatcn allwöchentlich an 30,000 Mineralöl- lampen gefertigt werden, sieht man sehr geschmackvolle Arbeiten. Auch die Ausstellung enthält, wie bereits gesagt, derartige Proben und glücklich der Alabin, dem eine solche Lampe zu Theil wird. — Dresden. Am 27. November d. I. hat durch den akademischen Rath der hiesigen königl. Akademie der bildenden Künste die Vergebung des am 15. d. M. zur Erledigung gelangten Stipendiums derMunckelt- schcn Stiftung nach Maßgabe der Stiftungsbcstim- mungen an einen der als Bewerber ausgetretenen Maler, Herrn Johannes Wichmann aus Dresden, stattge funden. Literarische Revue. (Bücher für dcn Weihnachtstisch.) „Natur und Herz." Ein Album, sinniger Be trachtung gewidmet. Mrt 12 in Küpser radirten Com- positionen von W. Georgy. 2. Auflage. Berlin, H. W. Müller's Verlagsbuchhandlung. Dieses Buch ge hört durch Einband und Ausstattung zu den am reich sten geschmückten Erscheinungen des Weihnachtsmarktes. Es bringt 125 Dichtungen, und wenn bei deren Aus wähl der Kreis würdiger Dichter auch keineswegs so er schöpfend, als cs möglich wäre, berücksichtigt ist, so ist doch des Trefflichen Vieles geboten nnd das Ganze wird ge hoben von den in Kupfer radirten Darstellungen W. Georgy's. Es sind das feine, sehr präcise Arbeiten, dir sich la vartbellUatt^LU^r.
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