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Weißeritz-Zeitung : 07.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-07
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191101074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19110107
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19110107
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1911
- Monat1911-01
- Tag1911-01-07
- Monat1911-01
- Jahr1911
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 07.01.1911
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Meißeritz-Mung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. 77. Jahrgang Sonnabend, den 7. Januar 1911 Nr. 3 das Recht und Gesetz in ihrem Sinne gebeugt habe, und als der Oberlichter Abrau sich in diesen höchst bedenklichen Fragen den Regierungswünschen und Kliqueninteressen nicht fügen wollte, so ist er zur Strafe aus Lissabon in die Provinz verletzt worden. Man sieht daraus, daß es den republikanischen Machthabern in Portugal doch sehr an den moralischen Eigenschaften fehlt, um ein verrottetes Staatswesen zu reformieren und neu zu begründen, und wenn von den Vorwürfen, die sich die Parteien in Por tugal in ihren Zeitungen jetzt täglich an den Kopf werfen, auch nur die Hälfte wahr ist, so steht es sehr schlimm mit der Zukunft der Republik in Portugal. Fast scheint es auch, als ob die bisherigen republikanischen Machthaber in Portugal gegenüber dem leidenschaftlichen Verlangen der Portugiesen nach politischer Veränderung zu zahm und zurückhaltend sind, und daß eine Art Jakobinerpartei, d. h. radikale Republikaner, Miene macht, in Portugal die Regierungsgewalt an sich zu reißen. Nun, dann würde man erst recht Revolutionen und Gegenrevolutionen in Portugal erleben und die so junge Republik würde aus einer Katastrophe in die andere geraten. neue Regierung finden werden. Was man über den bis herigen Verlaus der abermaligen Prager Konferenzen ver- nimmt, klingt gerade nicht so ungünstig, auf deutscher wie tschechischer Seite soll, freilich wohl unter dem Drucke harter Notwendigkeit, Neigung zu gegenseitigem Entgegenkommen vorhanden sein. Vielleicht wartet Freiherr v. Bienerth nur das definitive Resultat der neuen deutsch tschechischen Ausgleichsverhandlungen ab, um dann die Umbildung seines Ministeriums zu vollenden. Dessen endgültige Zu sammensetzung wird ja nachher erkennen lassen, ob das neue Ministerium Bienerth An pruch auf längere Lebens dauer erheben darf oder ob es nur ein Verlegen Heils- Produkt sein wird. Die Krisis in der portugiesischen Republik. Aus der neuesten republikanischen Staatsschöpsung Portugal kommen seit einigen Wochen recht seltsame Nach richten. Eme große Gärung scheint viele politische Kreise Portugals ergriffen zu haben, und man scheut sich nicht, seine Unzufriedenheit mit der provisorischen republikanischen Regierung des Landes auszusprechen. Die provisorische Regierung lätzt zwar erklären, daß im Lande Ruhe und Ordnung herrsche, aber diese Ruhe gleicht mehr einer augenblicklichen politischen Versumpfung, und scheint augen blicklich in Portugal niemand zu wissen, wie der Staats wagen der Republik aus dem Sumpfe des gegenseitigen Mißtrauens herauszuziehen ist. Die portugiesischen Re volutionäre und Republikaner haben bekanntlich mit der Losung: Freiheit und Fortschritt! gegen das Königtum gekämpft und dieses in Portugal über Nacht gestürzt. Ls zeigt sich nun aber, daß die republikanischen Machthaber in Portugal nicht imstande sind, die Hoffnungen zu er füllen, welche das portugiesische Volk auf sie gesetzt hat. Es geht dies hauptsächlich auch daraus hervor, daß die provisorische Regierung der Republik noch nicht gewagt hat, durch die Ausschreibung allgemeiner Wahlen den Bolkswillen über die endgültige Konstituierung der Re publik und die Einsetzung einer definitiven republikanischen Regierung zu entsprechen. Es geschieht dies jedenfalls deshalb, weil die provisorische Regierung ihrer Sache noch nicht ganz sicher ist und in einigen Provinzen Ausstände zugunsten der Wiedereinsetzung des Königs befürchtet werden. Ferner verlangen in Portugal die Beamten, die Offiziere und Mannschaften der Marine, sowie auch die Offiziere und Mannschaften des Landheeres höheren Gehalt und Sold, und da die portugiesischen Staatskassen leer sind, und keine Aussicht besteht, daß die Volksvertretung die höheren Gehälter bewilligen wird, so herrscht in den Kreisen des portugiesischen Heeres und der Marine und auch bei den Beamten eine große Unzufriedenheit, und wenn ein mutiger Gegner der provisorischen Regierung diese Unzufriedenheit ausnutzt, so könnte die provisorische Regierung oder auch gar die Republik in Portugal be- seitigt werden. Außerdem wird der provisorischen Re- gierung der portugiesischen Republik noch der Vorwurf gemacht, daß sie in einer Anzahl Prozesse und Entscheidungen Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der heutige Sonnabendmorgen brach in herrlichster Winterpracht an. Bei 8«^ Kälte war kein Wölkchen am Himmel zu sehen und klar und ungetrübt erhob sich das Tagesgestirn über den Horizont. Für den morgenden Sonntag sind hinsichtlich des Winter sports die schönsten Erwartungen voll berechtigt. Dresden. Die noch bestehende Verschiedenheit in der Uniformierung der freiwilligen Feuerwehren im König reich Sachsen hat dem Landesausschuß des Landesverbandes sächsischer Feuerwehren Veranlassung gegeben, sich näher mit dieser Frage zu besaßen. Das Ergebnis dieser Er örterungen war die Aufstellung einer Normaluniform, bei der alles Uederflüsüge vermieden und allem Zweckmäßigen Rechnung getragen worden ist. Die Einsührung dieser Normaluniform ist allen Verbandswehren zur Pflicht ge macht worden. Dresden, 5. Januar. Der Flieger Kahnt hat heute mittag einen erfolgreichen Ueberlandslug über die Stadt Dresden ausgeführt. Er stieg auf dem Truppenübungs platz Heller auf, flog über Trachau und Pieschen zur Lide, folgte dem Laufe der Elbe stromaufwärts und landete glatt auf den Elbewiesen bei Blasewitz. — Die Ueberreste der Jnterimsbrücke werden nun bald verschwunden sein. Es handelt sich um die Beseiti gung der in das Strombett eingerammten starken Trag- oche der Hilfsbrücke, die aus einer, größeren Anzahl gim besseren Schutze miteinander verbundener Stämme bestehen. — Im Sommer dieses Jahres wird in Lommatzsch ein Heimatfest abgehalten werden, zu dem man mit den Vorbereitungen bereits begonnen hat. Freiberg. Endlich ist in dem benachbarten Eppen darf eine Einrichtung gefallen, die von den Fuhrwerk darf Gustav Eduard Weinhold-Obercarsdorf, Emil Schneider-Oelsengrund, Heinrich Wein hold-Pretzschendorf, Ernst Moritz Müller Pretzschendorf, Julius Heerklotz-Reichstädt, Friedr. Wilhelm Fischer-Reinhardtsgrimma, Ernst Moritz Merkt-Reinholdshain, Karl Friedrich Böhme Reinholdshain, Anton Dietrich-Ruppendorf, Karl Hermann Bormann-Ruppen- darf, Gustav Hermann Wolf-Sadisdorf, Julius Robert Tietze-Seifersdorf, Julius Robert Hegewald-Seifersdorf, Friedrich Berger-Schönfeld, Paul Jungnickel-Theisewitz, Adolf Schütze Brösgen, als stellvertretender Gutsvorsteher für das gesamte Frauenfteiner Forstrevier Herr Forstassessor Or. Möller in Mulda und nach erfolgter Bestellung durch die König!. Kreishauptmannschast als Standesbeamter für den einfachen Standesamts, bezirk Kipsdorf Herr Gemeindevorstand Mehlhorn-Kipsdorf. 1365a ä. König!. Amtshanptmannschaft Dippoldiswalde, am 30. Dezember 1910. In dem Konkursverfahren über den Nachlaß des am 19. Juli 1910 in Ober- cunnersdorf verstorbenen und dort wohnhaft gewesenen Schuhmachers Ernst Otto Franke wird auf Antrag des Konkursverwalters zur Beschlußfassung einer Gläubigerversamm- lung wegen freihändiger Veräußerung des zur Masse gehörigen Grundstücks Blatt 8 des Grundbuchs für Obercunnersdorf (Oberreinsberger Anteil) Termin auf den IS ISlI, naokinirLsgs >24 Uki', vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumt. Königliches Amtsgericht Dippoldiswalde, den 4. Januar 1911. Der der Amtshauptmannschast Dippoldiswalde wird auf den 17. diese« Monats, mittags 12 Ahr, in den amtshauptmannschaftlichen Sitzungssaal berufen. Die Tagesordnung hängt im Dtenstgebäude aus. Dippoldiswalde, am 5 Januar 1911 v«r- vr Sala net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile Ss bez. ZV Pfg. - Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, ini redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 3V Pfg! Dir „»«iberitz-Zeitun^ »scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und I Zur österreichischen Kabinettskrisis. I Die Ministerkrisis, welche in Oesterreich im vergangenen ' November durch den plötzlichen Rücktritt des Kabinetts I Bienerth ziemlich unerwartet ausbrach, scheint nun doch die von Kennern bereits vorausgesagte Lösung finden zu I sollen, daß der bisherige Kabinettschef Freiherr v. Bienerth auch an der Spitze der neuen Regierung verbleiben wird. I Nach bestimmt auftretenden Wiener Meldungen der letzten I Tage wird eine Rekonstruktion des Ministeriums Bienerth geplant, wonach der Minister des Innern, Härtl, der I > Finanzminister Bilinski und der Arbeilsminijter Popp aus I der Regierung ausscheiden, während neben dem jetzigen I Ministerpräsidenten v. Bienerth selber noch der Jutiz- I i Minister Hachenburger, der Kultusminister Graf Stuergkh, I, der Handelsminister Weißkirchner und der Landesver- I teidigungsminisler Georgy auch der neuen Regierung an- I gehören würden. Nur soll dann Graf Stuergkh das I! Ressort des-Jnnern und Weißkirchner das Arbeit-ministerium I übernehmen. Weiter soll der Obmann des Polenklubs, j Glombinski, Unterrichtsminister, der Oberlandmarschall von I Böhmen, Or. v. Urban, oder der Direktor der Postsparkasse, I vr. v. Schuster, Finanzminister, und der Abgeordnete I Rafael Pacher deutscher Landsmann-Minister werden. Einstweilen werden die Unterhandlungen noch weiler geführt; so konferierte Ministerpräsident v. Bienerth am st Dienstag mit den deutschnationalen Abgeordneten Frei st Herrn v. Chiaro und Or. Groß, doch ist noch nicht bekannt, ! mit welchem Erfolg. An diesen Meldungen über die Be st mühungen zur Beilegung der österreichischen Kabtnettskrisis ! ist auffällig, daß sie nirgends eine tschechische Persönlichkeit erwähnen. Sollte Freiherr v. Bienerth wirklich versuchen, fein neues Kabinett ohne die Tschechen zustande zu bringen? Verdenken könnte man ihm dies gerade nicht, denn in seiner bisherigen ministeriellen Tätigkeit ist Herr v. Bienerth i gerade von tschechischer Seite mit ausgiebiger Feindschaft beehrt worden, weil er nach der Meinung der Tschechen ! den Deutschen viel zu sehr entgegenkam. Auch würde ja ! eine ministcrielle Mehrheit im Abgeordnetenhaus?, be- - stehend aus den Polen, den verschiedenen Gruppen der deutschen Linken — abgesehen von den Sozialdemokraten i — und den Christlich-Sozialen, vielleicht noch aus den Italienern, vollkommen zur Unterstützung der neuen Re gierung genügen, und sie könnte dann mit Gelassenheit der Opposition der Tschechen entgegen sehen. Indessen scheint es, als ob man an maßgebender Wiener Stelle noch nicht wünsche, alle Brücken zu den Tschechen abzu brechen, sind doch gleich nach Neujahr in Prag neue deutsch-tschechische Verständigung» - Konferenzen eröffnet worden, denen zweifellos die Regierung nicht so sehr fern- steht. Nicht unwahrscheinlich ist es daher, daß bei den schwebenden Verhandlungen zur Rekonstruktion des Kabinett» Bienerth mit Rücksicht aus die im Gange befindlichen neuen deutsch-tschechischen Verständigungskonferenzen genommen und daß es vom Ausgange der letzten abhängen wird, ob auch Vertreter de» Tschechentums Ausnahme in die Städtische Handelsschule zu Bautzen. 1. Höhere Abteilung. Aufnahme von 13 Jahren an. Die Reifezeugnisse be rechtigen zum einjährig freiwilligen Militärdienst. 2. Lehrlingsabteilung. Nähere Auskunft erteilt Sie S4 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern w Pfg. — Alle Postan- stallen, Postboten, sowie MsereAusträgernehmen Bestellungen an. - _ Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Anlerhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschaftlicher Monats-Beilage, »iir die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tage» wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jelpke. - Druck und Verlag von Carl Jehne m Dippoldiswalde. Inserate werden mit 1» Pfg., solche aus unsere» Anllshauptmunnschaft mit 12 Pfg. die Spaltzeil« oder deren Raum berech- w«d anden vorhergehen- denAbendenausgeaeben. ! Preisvierteljährlich l M. W Pfg., zweimonatlich S4 Pfg., einmonatlich 42 Auf Grund ihrer Neu- oder Wiederwahl sind für ihre Wohnorte in Pflicht ge- nommen worden: als Bürgermeister Herr Herm Oswald Göhler in Frauenstein, als Eemeindevorstande die Herren: Friedrich Uhlmann-Börnchen b. L., Kar! Herm. Wolf-Börnchen b. D, Ernst Gustav Hanke Breitenau, Bruno Kirbach-Döbra, Ernst Otto Göpfert-Hennersbach, Karl Aug. Reichelt-Hennersdorf, August Hultsch Hirschbach, Moritz Hartmann-Höckendorf, Mar Klotz Johnsbach, Heinr. Herm. Pretzsch Kleinbobritzsch, Edwin Arthur Jäpel-Löwenhain, Ernst Geißler-Lungkwitz, Hermann Böhme-Obercarsdorf, Gustav Hartmann-Oelsengrund, Hermann Fuchs Pretzschendorf, Ehregott Grumbt Quohren, Ernst Gustav Wolf-Ruppendorf, Hermann Berger-Sadisdorf, Karl Thümmel-Schellerhau, Friedr. Aug. Rob. Schneider-Spechtritz, Julius Michael-Theisewitz, Richard Leonhard- Waltersdorf; als Gemein-eälteste für ihre Wohnorte die Herren: Karl Hermann j Müller-Bärenburg, Hermann Zillcher-Börnchen b. L., Heinr. Hermann Schöne Börnchen b. P., Kail Gustav Hanke-Breitenau, Hermann Bobe - Dittersdorf, Robert Naumann- ! Döbra, Ehregott Robert Zimmermann-Friedensdorf, Karl Hermann Lindner-Großölsa, Johann Ernst Eduard Lotze-Großölsa, Alfred Näke-Hänichen, Karl Gottlieb Weichelt- Hartmannsdorf, Karl Harnisch-Hennersbach, Karl Louis Thümmel Hennersdorf, Friedrich ! Zimmermann-Hirschbach, Hermann Richter-Höckendorf, August Wilhelm Berger-Kipsdorf, ! Friedrich Wilhelm Hans-Kipsdorf, Heinrich Wilhelm Franke-Kleinbobritzsch, Benno Anton Mögel-Lungkwitz, Albert Herfurth-Niederfrouendorf, Ernst Dietrich-Niedersrauen-
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