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Weißeritz-Zeitung : 12.01.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191101121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19110112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19110112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1911
- Monat1911-01
- Tag1911-01-12
- Monat1911-01
- Jahr1911
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 12.01.1911
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WHeritz-Mung net. Bekanntmachungen 77. Jahrgang Donnerstag, den 12. Januar 1911. Nr. 5. MN achtsettigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt". MN land- und hauswittschaftlicher Monats-Beilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jelpke. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Dir .Welberitz-Zeiwnt'' »Icheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners ¬ tag und Sonnabend und wird anden vorhergehen» SenMenden ausgegeben. Preis viert eljübrlich 1M. 25 Pfg-, zweimonatlich S4 Pfg., einmonatlich 42 I / V und komplizierte Inserat« Pfg. Einzelne Nummern I tM UU mit entsprechendem Auf iiO Psg. — Alle Postau- > schlag. - Eingesandt, im LSSLÄE Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. "NLS-M Amtskkatt fiir die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Ktadtrat zu Jippoldiswalde. Inserat« werden mit I» Pfg., solche aus unsere» Amtshauptmmmschast mit 12 Pfg. die Spaltzell« oder deren Raum berech- auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pfg. - Tabellarisch« Bon der Königlichen Kreishauptmannschast zu Dresden ist der durchschnittliche Jahresarbetteverdienst der land- und forstwirtschaftlichen Arbeiter auf Grund von 8 10 des Unfallversicherungsgesetzes sür Land- und Forstwirtschaft vom 30. Ium 1400 in Verbindung mit 8 3 der Ausführungsverordnung vom l9. August 1902 für den hiesigen Verwaltungsbezirk auf die Zeit vom 1. Januar 1911 bis Ende 1915 auf 650 M. sür erwachsene männliche Arbeiter, 430 „ „ „ Arbeiterinnen. 370 „ „ jugendliche männliche Arbeiter, 320 „ „ „ Arbeiterinnen, —— für die in den Staatsforstrevieren des hiesigen Bezirks beschäftigten forstwirtschaftlichen Arbeiter auf 900 M. sür erwachsene männliche Arbeiter, 430 „ „ „ Arbeiterinnen, 370 „ „ jugendliche männliche Arbeiter, 320 ,, „ „ Arbeiterinnen festgesetzt worden. 32 s p. König!. Amtshauptmannfchaft Dippoldiswalde, am 9. Januar 1911. MM Rs die dmnik» Es kann keinem Zweifel mehr unterliegen, daß noch in« Laufe des gegenwärtigen Jahres allgemeine Neu wahlen zum Deutschen Reichstage stattsinden werden, da der jetzige Reichstag aller Voraussicht nach gegen Ende Mai seine Tätigkeit beschliehen wird; ihn etwa über Pfingsten hinaus zusammenzuhalten, dürfte sich als ein Ding der Unmöglichkeit erweisen. Nur über den genaueren Zeitpunkt der Reichstagswahlen herrscht noch Ungcwihheit, sodoh man hierüber widersprechenden Angaben begegnen kann. Ueberwiegend geht zwar die Meinung dahin, dah die deutschen Reichstagswähler erst im Spätherbst 1911 an die bedeutungsvolle Urne gerufen werden würden, in dessen könnte dies auch eher geschehen, und da sind Ueber- raschungen in dieser Hinsicht keineswegs ausgeschlossen, und daher erklärt cs sich denn auch, dah die Vorbe reitungen auf die grohe Wahlichlacht schon eifrig im Gange sind. Beim diesmaligen taktischen Aufmarsch der Parteien tritt aber im Vergleich zum Wahlfeldzuge vom Januar und Februar des Jahres 1907 ein merkbarer Unterschied hervor. Damals war es der staatsmännischen Kunst des Reichskanzlers Fürsten Bülow gelungen, alle Parteien und Gruppen der Konservativen und Liberalen unter dem Feld geschrei „Gegen Zentrum, Polen und Sozialdemokraten!" zusammenzufasscn, mit dem Resultat, daß in der Wahl- schlacht die sozialdemokratische Reich-tagssraktion fast die Hälfte ihres bisherigen Bestandes einbühte, während sich im Gegensatz hierzu die Zentrumspartei und die Polen in voller Stärke behaupteten In der Reichstagskampagne trat dann der liberal konservative Regierungsblock noch bestimmter in die Erscheinung, bis die parlamentarischen Kämpfe um die Reichssinanzreform den Block des Fürsten Bülow im Sommer 1909 zertrümmerten, den damaligen Kanzler selbst aber zuni Rücktritt veranlaßten. Es hat in- zwischen nicht an Versuchen gefehlt, den gescheiterten Bülowblock wieder zu beleben, sie sind indessen erfolglos geblieben. Die Folge hiervon ist, dah sich in dem hcran- nahenden Reichstagswahlkampf Konservative und Liberale vielfach feindlich gegenüberstchen werden, wie dies ja schon in verschiedenen Nachwahlen heroorgetreten ist. Doch herrscht trotzdem auch im liberalen Lager keine volle Einig keit. Zwar haben die Fortschrittliche Volkspartei und die Nationalliberolen vielfach Wahlbündnisse miteinander ab geschlossen, zu einem gemeinsamen Vorgehen der beiden liberalen Parteien auf der ganzen Linie kommt es jedoch nicht, ja, in mehreren Wahlkreisen stehen sie sich sogar als Gegner gegenüber. Anderseits gehen die National- liberalen in manchen Wahlkreisen mit den Konservativen und der Agrarpartei zusammen, nur zwischen den Fort schrittlern und den Konservativen scheint dos politische Tischtuch von 1907 überall zerschnitten zu sein. Die Ver schiebung-in den Verhältnissen zwischen den einzelnen Parteien bei der jetzigen Wahlbewegung im Vergleiche zu 1907 dürste sich schlietzllch aber noch an einem anderen Punkte bemerklich machen, in dem Verhältnis zwischen Zentrum und Sozialdemokratie. Die hervorragende Mit arbeit des Zentrums beim Zustandekommen der neuen Steuergesctze hat besonders im sozialdemokratischen Lager stark verschnupft, und der bayerische Sozialistensührer v. Vollmar hat ja schon die Drohung aurgestotzen, daß seine Partei das Zentrum bei den nächsten Nelchslage- wahlen nicht mehr unterstützen würde. Ob diese Drohung wirklich ernst gemeint ist, dies wird vielleicht schon die bevorstehende Ersatzwahl in dem bayerischen Reichrtags- wohlkreise Linoau-Jmmenstadt zeigen, die infolge des Tode» des bisherigen Abgeordneten Schmid notwendig geworden ist. Schmid, der dem Zentrum angehörte, wurde 1907 erst in der Stichwahl und nur ,mlt Hilse der Sozialdemokraten gegen den Kandidaten der Liberalen gewählt; es kommt also ganz auf die Haltung der „Roten" an, ob das Zentrum den Wahlkreis Jmmen- stadt-Lindau behaupten wird oder nicht. Das nämliche s gilt für die, Stellung des Zentrums in noch einer ganzen ! Reihe anderer Wahlkreise, die es jetzt inne hat, im rechts rheinischen Bayern sowohl als auch in der Nheinpsalz und in Vaden; in fast allen den betreffenden Wahlkreisen hängt der Sieg der Zentrumspartei von der Haltung der Sozialdemokratie ab. Jedenfalls sind die Verhältnisse be der Nelchstagswahlschlacht von 1911 vielfach verschoben und verworren im Gegensatz zu den Wahlen von 1907, sodaß über den Ausfall der Reichstagswahlen von >911 noch keine einigermaßen sichere Prophezeiung möglich ist. Nur das eine kann man schon ziemlich bestimmt vor aussagen, daß dank der in weiten Kreisen der deutschen Wählerschaft herrschenden politischen und wirtschastlichen Mißstimmung die Sozialdemokratie sehr erhebliche Erfolge wird verzeichnen können; aus Kosten welcher anderer Parteien dies geschehen wird, das ist vorläufig eine unter geordnete Frage. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Es sei auch hier nochmals auf die am Freitag abend staitsindenden kinemotographischen Vor führungen des Flottenvereins aufmerksam gemacht. Die Bilder zeigen Exerzitien und Manöver unserer Hoch seeflotte und der Torpedoboolsflotillen, die Nordlandsreise des Kaisers, Leben und Treiben in Tanga, Hochsee fischerei ulw. Dem die Vorführungen veranstaltenden Orlsverbande erwachsen jedesmal bedeutende Kosten, sodaß ihm ein guter Besuch sehr zu wünschen ist. — Warnung. In letzter Zeit ist in den Tages blättern folgendes Inserat über Voraussagung des Lebens schicksals erschienen: „Tausende haben das Können von Randolfs Roxroy erprobt, des Mannes, der viele Jahre hindurch sich dem Studium der alten Wissenschaften ge- widmet hat. Roxroys bemerkenswerte Kenntnisse der menschlichen Natur, verbunden mit einem gewissen, von ihm selbst ausgearbeiteten System, besähigt ihn, aus der Sprache derer, die ihn, schreiben, deren Leben wie aus einem offenen Buche zu lesen pp." Er ersucht um Ein sendung von Adressen an Roxroy, Dep. 544 dl Nr. 177a Konsington, High-Street London, unter Beifügung von 50 Pf. in Briefmarken und eines geschriebenen in dem Inserat angegebenen Verses. Nach den amtlichen Er mittelungen liegt diesem Inserat zweifellos Betrug zu Grunde. Schmiedeberg. Wie durch Inserat bereits bekannt- gegeben, veranstaltet am 12. d. M. im Schenkschm Gast hofe die durch ihre Leistungen hierorts wohlbekannte „Bunte Bühne" aus Dresden einen Unterhallungsabend. Die Gesellschaft hat bisher jedermann befriedigt. Naundorf. Eine seltene Feier fand dieser Tage auf Rittergut Naundorf statt. Wie alljährlich zu Weihnachten, so veranstaltete auch diesmal, und zwar am 5. Januar, Herr Rittergutsbesitzer Oskar Bierling nebst Gemahlin sür sein Beamten- und Arbeiterpersonal im Schlosse eine Christ bescherung Daran schloß sich die Prämiierung von 11 Arbeitern und Arbeiterinnen, die 35, 40 und 45 Jahre lang aus dem Rittergute ununterbrochen in Arbeit ge standen haben. Denen wurde durch Herrn Amtshaupt- nrann l)r. Sala das allgemeine Ehrenzeichen für Treue In der Arbeit überreicht, deren Namen wir bereits in letzter Nummer veröffentlichten. Ferner erhielten durch Herrn Kreissekretär vr. v. LIttrow, im Auftrage des Landwirt schaftlichen Kreisvereins, je ein Ehrendiplom: Karoline Fischer (25), Robert Fischer (22), He, mann Lippmann (20), Ernst Mende (16) und Hermann Schneider (15 Jahre in Arbeit) Glashütte. Der Uhrmacher Eduard Zeibig hier hat sich am 8. d. M. in seiner Wohnung durch Erhängen das Leben genommen. Der in voriger Woche erfolgte Tod seiner Ehefrau hat den 62 jährigen nun ganz alleinstehenden, ausgewachsenen Mann zu dieser Tat veranlaßt. — Das am Sonntag stattgesundene Begräbnis des im besten Mannesalter verstorbenen Gastwirts Earl Klinger („Zur Sonne") zeigte so recht, wie allbeliebt er war. ! Gerade zum Jubiläum des Militärvereins mußte der selbe seinem Mitglieds die letzte Ehre erweisen. — Die am selben Abend stattgefundene Festtafel des Vereins wurde durch Toaste und 2 Tafellieder, von denen das eine recht originell war, sehr belebt. Die Damen überreichten noch eine Kaiserbüste und schöne Schärpen für den Vorsitzenden und die Fahnenbegleiter als Geschenk. Leipzig. Vor dem riesigen Bau des Völkerschlacht- denkmals werden sich große Prachtstraßen, gärtnerische Anlagen, Plätze und Wege in weiterem Umkreise aus dehnen, deren Herstellung und Unterhaltung die Stadt Leipzig auf Bitten des Patriotenbundes übernehmen wird. Das Projekt dieser Anlagen ist im Einvernehmen mit dem Vorstand des Patriotenbundes und dem Erbauer des Denkmals, Prof. Schmitz in Charlottenburg, aufgestellt worden. Das ganze Denkmal wird von einem Walle umgeben, auf dessen Höhe ein um den ganzen Denkmalsbau hcrumführender Weg angelegt wird. Innerhalb dieser äußeren Umwallung ist, von dieser durch eine nach innen abfallende Böschung geschieden, ein zweiter breiterer Weg vorgesehen, der um den in der Mitte der Anlagen ge planten Teich herumführt Die Böschungen selbst sollen, einer besonderen Forderung des Erbauers des Denkmals entsprechend, nicht mit Bäumen oder Buschwerk beoflanzt, sondern nur mit kurz gehaltenem Rasen besetzt werden. Die Kosten, welche der Stadt aus der obengenannten Aufgabe erwachsen, stellen sich auf rund 120000 Mark. Die Instandhaltung der Anlage wird nach einem Anschlag der Gartenverwaltung jährlich 9700 Mark betragen. Chemnitz. Am Morgen des Sonnabend wurde einer Anzahl Geschäftsinhaber an der Annaberger Straße eine unliebsame Ueberraschung zuteil: nicht weniger als 21 große Schaufensterscheiben von Geschäftslokalen waren von einer Bubenhand mit einem Glaserdiamant angeritzt worden, wodurch den Inhabern ein empsindlicher Schaden er wachsen ist. Plane bei Flöha. Zwei junge Burschen von 17 Jahren fuhren auf der Augustusburger Straße auf einem Schlitten. Dabei hatten sie außer Acht gelassen, daß die Schranke am Vahnwärterhaus heruntergelassen war. Sie durchbrachcn diese und rannten in die Lokomotive des so eben »orbeifahrenden Güterzuges. Der Schlitten wurde von der Maschine ein Stück mit fortgenommen, zuni Glück aber nicht überfahren. Die beiden jungen Leute wurden hierbei schwer verletzt. Zwickau. Die im Senkungsgebiet des Kohlen abbaues gelegene Vereinsglückstraße hier mußte wiedecholt erhöht werden. Für dieses Jahr ist eine gründliche Neuherstellung mit 100000 Mark Aufwand vorgesehen worden. Aue. Die Stadtverordneten blieben auch in ihrer letzten Sitzung auf ihrer Ansicht bestehen, daß der Bau der Kirche sür den Stadtteil Klösterlein-Zelle zurzeit weder notwendig noch zweckmäßig sei und daß die aufzubringende Summe sür Verzinsung und Tilgung eine Ueberlastung der Steuerzahler der Stadt Aue bedeute. Die Kirche soll 225000 M , die innere Ausschmückung 68000 M. kosten. Da der Rat einen gegenteiligen Beschluß gefaßt hat, so wird die Oberbehörde die schon lange schwebende Frage entscheiden. Tagesgeschichte. Berlin. Am Dienstag hat der Reichstag seine Ar beiten wieder ausgenommen. — Der preußische Landtag wurde am gleichen Tage durch den Reichskanzler v. Beth mann Hollweg mit einer Thronrede erössnet. — Der preußische Etat schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 4 085314 749 M. ab. Die Schlußsumme erhöht sich gegen den Etat von 1910 um 153583405 M. Zur Herstellung des Gleichgewichts sind 29 Mill. M. al» außerordentliche Einnahmen eingestellt, die im Wege der Anleihe zu beschaffen sind.
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