Delete Search...
Weißeritz-Zeitung : 20.06.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-06-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191106206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19110620
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19110620
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1911
- Monat1911-06
- Tag1911-06-20
- Monat1911-06
- Jahr1911
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 20.06.1911
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
!eile 35 bez. gespaltene 30 Pfg. - mit 12 Pfg. die Spaltzett« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nui von Behörden) die zwei- ÄbeWHH« und konlplizierte Inserat, mit entsprechendem Aus Inserate werden mit N Pfg., solche au« unser« schlag. - Eingesandt, in redaktionelle» Teile, di Spaltenzeile 30 Pfg Melbrrltz-Zeltunx^ «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners zag und Sonnabend und wird anden vorhergehen« denAbenden ausgegeben. Preis viert eijährlich 1M. 26 Pfg-, zweimonatlich 44 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern W Pfg. — Alle Postan- Üalten, Postboten, sowie MsereAusträgernchmen Bestellungen an. Dienstag, den 26 Juni 1911. 77. Jahrgang Nr. 71 Der Stadtrat. Der Stadtrat. Dippoldiswalde, den 19 Juni l9li. r Marokkos machen wollen, so würde allerdings eine ernste Krisis in den Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich ausbrechen. Unsere Interessen in Marokko sind nun sicher keinen Weltkrieg wert, denn der Ausbruch eines Krieges zwischen Deutschland und Frankreich würde tat sächlich den Beginn eines Weltkrieges bedeuten, da sich bekanntlich schon lange zwei große Machtgruppen in der Welt gegenüberstehen. Hinter dem marokkanischen Zank apfel stehen also sehr große und schwere Gegensätze der Jnteressenpolitik der Großmächte, und es wäre zu wünschen, daß die marokkanische Affäre und die Haltung der Fran zosen in Marokko bald diejenige Klärung erhalten möge, welche die Gefahr dieses schlimmen Zankapfels beseitigt. Leider läßt der revolutionäre Zustand des Landes und die nun auch noch zwischen Frankreich und Spanien wegen Marokko eingetretene Spannung für diese Hoffnung wenig Raum. der am Rande stehenden Blumen begnügen, sondern tiefer in die Felder eindringen und dabei die Halme nieder treten. Man muß heute daran erinnnern, daß die Eltern für den durch ihre Kinder angerichteten Schaden haften. — Die Maul- und Klauenseuche hat nach dem amtlichen Berichte der König!. Kommission für das Veterinärwesen wieder zugenommen. Sie herrschte am 15. Juni in bl Gemeinden mit 139 Gehöften gegen 50 Gemeinden mit 127 Gehöften am 31. Mai, darunter auch in Dippoldiswalde. — Neuerdings ist die Seuche auch in Ulberndorf im Gehöft des Herrn Paul Boden ausgebrochen. Poffrndorf. Am vergangenen Dienstag unternahm der hiesige Grund- und Hausbesitzerverein in ziemlicher Stärke mit Frauen und Gästen einen Ausflug mit Bahn nach Dresden zur Besichtigung der neuen Schlachthof anlagen. Nachmittags wurde dann das neuerbaute Krematorium in Dresden-Tolkewitz besichtigt. Beide An lagen wurden mit sichtlichem Interesse in Augenschein ge nommen. allerdings hatten es mit dem Nachhausegehen nicht eilig, sondern veranstalteten mit ihrem Bezirksvertreter Geißler noch eine fidele Turnerkneipe, allerdings — in zwei Lagern. Möge das deutsche Bolksturnen und speziell das unsrer Stadt stets bestrebt sein, im Sinne Jahns zu wirken k Gut Heil! — Am Sonntag nachmittag fand auf dem Schulhofe eine Jnspektionsübung der Sanitätskolonne l (Kranken träger) statt. Von, Roten Kreuz war Herr Sanitätsrat vr. Menzer erschiene», der am Schlüsse der Uebung der Kolonne seine volle Zufriedenheit aussprach und sie als nachzugehen. Dippoldiswalde, am 16. Juni 1911. Wilmsdorf. Der hiesige Turnverein führte am Sonn tag (18. Juni) seine diesjährige Bergnügungs-Turnfahrt mit Gesellschafts-Automobil nach Teplitz und Umgebung aus. Die Beteiligung an dieser herrlichen Fahrt war eine recht rege. Dresden. Das Ministerium des Innern will einer Anzahl sächsischer Arbeiter — etwa 60 — den Besuch der Internationalen Hygiene-Ausstellung in Dresden ermög lichen. Den Beteiligten sollen freie Eisenbahnfahrt 3. Kl. und zurück, sowie ein Tagegeld für drei Tage, überdies eine Entschädigung für den durch die Reise entgangenen Arbeitsverdienst gewährt werden. Als Teilnehmer würden nur gelernte Arbeiter sächsischer Staatsangehörigkeit ohne Rücksicht auf ihre politische Stellung, aber von anerkannter Tüchtigkeit und unter Ausschluß von solchen, die für die Sozialdemokratie werben, in Betracht kommen. Männer, die als Arbeiteroertreter bei Schiedsgerichten, Gewerbe Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die am Sonnabend in der „Reichs - kröne" abgehaltene, vom Turnverein „Jahn" ver anstaltete öffentliche Feier des hundertjährigen Bestehens des deutschen Volksturnens, die einen zahlreicheren Besuch verdient hätte, nahm einen voll befriedigenden Verlauf. Die verschiedenen Vorführungen, naturgemäß in erster Linie turnerischen Charakters, verrieten nicht, daß zu ihrer Einübung nur wenige Tage zur Verfügung ge standen hatten. Der Beifall blieb denn auch nicht aus. Herr Bürgerschuldirektor Ebert aber führte in seiner aus gezeichneten Festrede den Blick der Zuhörer nach innen, ging auf die Verhältnisse ein, die vor hundert Jahren die Freiheitshelden erstehen ließen, unter ihnen Friedrich Lud wig Jahn, dem sie Anregung wurden zu seinem Lebens werke. Redner stellte dem die Verhältnisse von heute gegenüber, die mit den damaligen leider den Zug nach Jnternationalität gemeinsam hätten und den echt deutschen, den vaterländischen Sinn und Geist vermissen ließen. Ihn zurückzuerobern sei heute wie damals nichts besser geeignet wie das Turnen, das Volksturnen. Seit Jahrzehnten habe der Deutsche über aller Gelehrsamkeit und allem Studieren den Körper vernachlässigt, das räche sich schon jetzt in verschiedener Hinsicht. Den Fehler wieder gut zu machen und die Erziehung einer „kaiserlichen Rasse", wie sie nach dem Ausspruche eines englischen Staatsmannes zu einem Kaiserreich gehöre, anzubahnen, das sei der Zweck des Jugendturnens, wie es jetzt in Dippoldiswalde für Fortbildun'gs- und Handelsschüler zwangsweise ein geführt sei. Noch manches beherzigenswerte Wort bot der Redner und scheute sich auch nicht, Tadelnswertes beim richtigen Namen zu nennen. Hoffen wir, daß diese deutschen Mannesworte eine gute Stätte finden. Umrahmt wurde das Ganze durch allgemeinen Gesang einiger Turnerlieder und Darbietungen der Stadtkapelle. Nicht- endrnwollender Beifall nötigte diese zur Wiederholung eines Xylophonsolos. Kurz vor Mitternacht erreichte die Jahn-Gedächtnisfeier ihr Ende, und die Teilnehmer ver ließen befriedigt das geschmückte Festlokal. Die Turner Freitag und Sonnabend, den 23. und 24. Juni 1911, werden die Geschäftsräume des unterzeichneten Amtsgerichts gereinigt; es können deshalb an diesen beiden Tagen nur wirklich dringliche Geschäfte erledigt werden. Dippoldiswalde, den 7. Juni 1911. V Ke§. 420/10. Königliches Amtsgericht. Maul- nnd Klauenseuche betr. Infolge Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in Alberndorf wird bis auf weiteres der gesamte Stadtbezirk Dippoldiswalde als Sperrbezirk bezeichnet. In folgedessen gelten die angeordneien Sperrmaßnahmen nunmehr für alle Teile der Stadt und der Flur Dippoldiswalde. Zuwiderhandlungen gegen die getroffenen Maßnahmen werden, sofern nicht nach den bestehenden Vorschriften eine höhre Strafe verwirkt ist, mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Hast geahndet. Wegen der vorzunehmendm Reinigung des Bassins aber wird die Anstalt Mitt wochs schon um 7 Uhr, Sonntags um 5 Uhr nachmittags geschlossen. Der Verkauf der Badekarten erfolgt durch den Badeausseher in der Badeanstalt selbst. Die von demselben auszugebenden Bademarken sind von den Badenden bis zum Verlassen des Bades aufzubewahren und dem revidierenden Beamten auf Verlangen vorzuzeigen. Saison-Karten für die ganze diesjährige Badezeit zum Preise von 3 M. pro Stück können nur an der Stadtkasse gelöst werden und gelten nur für diejenigen Personen, auf deren Namen sie ausgestellt sind. Mittwochs dürfen Schulknaben und Schulmädchen an den für dieselben fest- gesetzten Stunden die Badeanstalt unentgeltlich benutzen. Den Anweisungen des Badeaufsehers, sowie der Revijionsbeamten ist unweigerlich "1 !- - '! Der Zankapfel Marokko. In Paris herrscht jetzt große Aufregung darüber, daß die Spanier jetzt auf einmal in dem marokkanischen Hafen Larrasch 250 Mann Soldaten gelandet und außerdem auch noch in der marokkanischen Stadt Elksar ein be festigtes Lager errichtet haben. Dieses Vorgehen Spaniens kann nichts anderes bedeuten, als daß sich Spanien in Marokko auch einige gute Plätze sichern will, falls die Franzosen Miene machen sollten, Marokko zu annektieren. Da die Spanier schon seit Hunderten von Jahren in Nordafrika an der marokkanischen Küste einige feste Plätze und Häfen besitzen, so kann man es den Spaniern nicht gerade verargen, wenn sie bei der Teilung Marokkos nicht leer ausgehen wollen. Merkwürdigerweise wird jetzt auch von verschiedenen Seiten berichtet, daß das Leben der Europäer in Marokko und zumal in der Hauptstadt Fez von den Aufständischen gar nicht bedroht gewesen sei und daß deshalb die Expedition der Franzosen nach Fez auch gar nicht notwendig war. Die französische Negierung hält aber an ihrer Erklärung fest, daß die Expedition not wendig war und von der marokkanischen Regierung und den Konsuln Englands und Deutschlands gewünscht worden wäre, um die Hauptstadt Marokkos nicht in die Hände der Aufständischen gelangen zu lassen. Bei solchen Widersprüchen und in Hinblick auf die Haltung Spaniens kann man tatsächlich sich kein Urteil bilden, wie es eigent lich in und um Marokko sieht. Neuerdings soll sogar der Bevollmächtigte des Sultans, der Gesandte El Mokri in Paris, erklärt haben, daß die marokkanische Regierung in dem Vorgehen Spaniens eine Verletzung der Algeciras- alte erblicke und di« Einberufung einer neuen Konferenz der Großmächte zur Lösung der marokkanischen Frage fordere. Da bekanntlich auch Deutschland vor einiger Zeit offiziös hat erklären lassen, daß eine Zerreißung der Algeciras akte durch Frankreich oder Spanien dem Deutschen Reiche die Aktionsfreiheit in der marokkanischen Ange legenheit zurückgebe, so kann ja in der politischen Welt wieder eine große Krisis ausbrechen. Es fehlt aber in Deutschland nicht an Stimmen, welche die Machtstellung Deutschlands dazu benutzt wissen wollen, daß Frankreich sich nicht dauernd in Marokko sestsetzen darf, weil dadurch Frankreich geradezu den ganzen Nordosten Afrikas in die Gewalt bekomme und dort ein großes Reich gründen könne, von welchem aus es in späterer Zeit sogar Truppen nach Europa bringen und an einem etwaigen Kriege gegen Deutschland teilnehmen lassen könne. Diese in der Zukunft für Deutschland drohende Gefahr ist aber wohl nicht so hoch einzuschätzen, als die andere Gefahr, daß Frankreich seine überwiegende Stellung in Nordafrika dazu benutzen könnte, um den deutschen Handel aus Nord afrika zu verdrängen. Gegen eine solche Gefahr muß aber Deutschland von der Respektierung der Algecirarakte durch Frankreich und auch durch Spanien einen gewissen Schutz erwarten. Sollte aber der Verlauf der Ereignisse dazu führen, daß der Algecirarvertrag ein wertloses Stück Papier ist, und daß die Franzosen sich zum Herrn Auf Blatt 6 des Reichsgenossenschastsregisters, den Darlehns- und Sparkassen- Bereln Johnsbach, eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht, in Johns bach betr., ist heute eingetragen worden, daß an Stelle des durch Tod ausgeschiedenen Vorstandsmitgliedes Ernst Hermann Schwenke der Gemeindevorstand Friedrich Mar Klotz in Iohnsbach zum Mitgliede des Vorstandes bestellt worden ist. Königliches Amtsgericht Dippoldiswalde, den 16. Juni 19 II. führt. Meist sind es Kinder, die in den Kornfeldern HW Verheerungen anrichten, indem sie sich nicht mit Pflücken Mit achtfeitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschastlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle nnd an bestiunnte» Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehnr. — Druck und Verlag von Carl Irhne in Dippoldiswalde. vollkommen auf der Höhe stehend bezeichnete. Hieran , j schloß sich eine Inspektion der Kolonne ll (Krankenpfleger), woran auch Angehörige der Kolonne aus Hänichen, § Kreische und Wilmsdorf teilnahmen. Diese Aebung fand in der Turnhalle statt und legte ebenfalls gutes Zeugnis Z ab von dem Können der Inspizierten. — Ueber das unvernünftige Pflücken von Korn- M blumen wird von Landleuten wieder lebhaft Klage ge- FW BaS-Cröffmmg. Die städtische Kaltwasserbadeanstalt auf der Aue ist von Dienstag, den 20. dss. Mts., ab — mit Ausnahme der beiden Tage Mittwoch und Sonntag — täglich von früh 8 Uhr bis abends l/29 Uhr, vom 1. August ab jedoch,nur bis abends 8 Uhr, für das Publikum geöffnet und wird hiermit einer fleißigen Benutzung mit dem Bemerken empfohlen, daß die Badezeit von 1/23 bis 4 Uhr nachmittags nur für Vumvo, von 4 bis 5 Uhr nachmittags nur für 8vdllimüävdsv, und von 5 bis 6 Uhr nachmittags nur für 8vdullMktbvll festgesetzt ist.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview