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Weißeritz-Zeitung : 05.09.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-09-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191109051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19110905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19110905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1911
- Monat1911-09
- Tag1911-09-05
- Monat1911-09
- Jahr1911
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 05.09.1911
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Wkeritz-Mmig Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend 77. Jahrgang. Dienstag, den 5. September 1911 Nr. 104 Amtsblatt für di- Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. MN achtseitigem „Illustrierten Anlerhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschastlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tage», wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehnr. - Druck und Verlag von Carl Irhne in Dippoldiswalde. D«^ .Weiberitz-Ztttung"' »scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und Mrd an den vorhergehen- SenMenden ansgegeben. Preis vierteljährlich 1M. LS Pfg., zweimonatlich S4 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummenr LV Pfg. - Alle Postan- Salten, Postboten, sowie MsereAusträgernehmen Bestellungen an. Inserate werden mit tf. M , solche aus unser« ÄmtshauptmuNllschaft niit 12 Pfg. die Spaltzeil« oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nm von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pfg. - Tabellarisch» und komplizicrteInserat, mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, >1 redaktionellen Teile, di Spaltenzeile 30 Pfg. Im August d. I. ist in Pflicht genommen worden: Herr Privatus Adolph Theodor Kirsch in Reinhardtsgrimma als I. Gemeindeältester für seinen Wohnort. 815 bA Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 3 l. August 1911. Die Einfuhrstelle Moldau wird für die Einfuhr von Klauenvieh aus Österreich wieder geöffnet. Die übrigen Sperrmaßregeln — Bekanntmachung vom I. Juli 19 ll, 992 cO. — werden gleichfalls aufgehoben. 13506 0. Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 3. September 19 lI. Mittwoch, den 6. September dieses Jahre-, mittags 12 Ahr, sollen in Obercarsdorf nachstehende Gegenstände, als: «rs S Svkovle Sommvnnnvirvn, l Rußsvk- »vklüttvn, t SvknsidsvKnvksn, l Rsldvksis« und I «ivkvnss kükvkb öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Sporberts Restaurant daselbst. Dippoldiswalde, am 4. September 1911. <2. 489/11. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Holzversteigerung. Frauensteiner Staatsforstrevler. Franke scher Gasthof in Frauenstein. 7. September 1911, vorm. 9 Ahr: 2 w. Stämme, 6770 w. Klötze 7/15 cm, 994 w. Klötze 16/44 cm, 45 w. Derbstangen i. g. L, 1750 w. Reisslängen, I rm w. ungesp. Nutzscheite. Nachm. 2 Uhr: 44 rm w. gesp. u. ungesp. Brennscheite, 204 rm h. u. w. Brennknüppel, 5 rm h. u. w. Zacken, 426 rm h. u. w. Aeste, 2 rm w. Stöcke. Durchforstungshölzer in den Abt. 6, 30 und 42, sowie Einzel- Hölzer in den Abt. 1—62. König!. Forftrevierverwa!tung und König!. Forstrentamt Frauenstein. Holzversteigerung. Wendischcarsdorfer Revier. Gasthaus „zur Heidemühle" In Wendischcarsdorf, Donnerstag, den 14. September, 1911, vorm. 10 Ahr: 55 h. u. 408 w. Stämme, 34 h. u. 1028 w. Klötze, 2307 w. Derb- u. 30 w. Reisstangen, 3 rm w. Nutzknüppel, 0,5 rm h. u. 57,5 rm w. Brennschelte, 8 rm h. u. 102 rm w. Brennknüppel, 10 rm w. Zacken, 71,5 rm w. Aeste, 275 rm w. Stöcke, Abt. I bis 23 (Hirschbachheide), 40, 49, 53, 62, 65 (Dippoldiswalder Heide), 71 bis 104 (Rabenauer Parzellen). Kgl. Forstrevierverwaltung Wendischcarsdorf u. Kgl. Forstrentamt Tharandt. Englands Weltherrschafts- System. Die Auseinandersetzung zwischen Deutschland und Frank reich in der Marokkoaffäre zeigt immer mehr, datz das eigentliche Hindernis für eine Verständigung keineswegs der Widerstand der Franzosen, sondern das Ränkespiel der Engländer ist. Man kann auf diese Weise auch erkennen, wie England zu seiner Weltherrschaft gekommen ist und mit welchen Mitteln es dieselbe zu erhalten sucht. Mit der englischen Staatskunst ist nämlich eine starke Portion Niederträchtigkeit verbunden, welche bestrebt ist, die nativ- nalen Leidenschaften derjenigen Grotzmächte zu entflammen, welche der englischen Weltherrschastspolitik eii mal gefährlich werden könnten. Deutschland und Frankreich vereinigt würden ja die englische Weltmacht sofort vernichten können, deshalb mutz es bei den Engländern als Hauptaufgabe ihrer Staatskunst gelten, immer neue Gegensätze zwischen Deutschland und Frankreich zu schaffen und, wenn irgend möglich, eine gütliche Vereinbarung in Marokko und Afrika überhaupt zu hintertreiben. Haben es doch sogar die beiden englischen Minister Asquith und Lloyd George fertig gebracht, in großen Reden der deutschen Nation zuzurufen, datz sie die Hände von der Besetzung eines Hafens im südlichen Marokko lassen solle, sonst sei die englische Seeherrschast bedroht, und es müsse zu einem Konflikte zwischen Deutschland und England kommen. Da möchte man einmal die Frage auswerfen, wer den Engländern die Erlaubnis gegeben hat, als sie Aegypten verschluckten und weite Gebiete im östlichen Afrika als ihr Eigentum erklärten. Die Engländer werden als Antwort darauf einfach lächelnd sagen, datz sie als erste Kultur nation das Recht hätten, alles überseeische Land, in dem eine niedere Kultur herrsche, im Interesse einer höheren Kultur zu annektieren. Dieses Recht kann aber offenbar jede europäische Grotzmacht geltend machen, und es ist ein Zustand der Unerträglichkeit geworden, wenn England allein darüber entscheiden will, ob Deutschland in Afrika «in Stück Land oder einen Hafen erhalten soll. Für die Behandlung aller aktuellen Fragen zwischen Deutschland und Frankreich hat die Politik des Ränkespiels der Eng länder aber auch noch andere schlimme Folgen. Die Franzosen fühlen sich aus einmal durch Englands Beistand so stark, datz sie billige Wünsche Deutschlands abzulehnen den Mut finden, und in Deutschland verursacht das eng lische Ränkespiel eine derartige Erbitterung, datz eine Nach giebigkeit in den strittigen Fragen fast nur noch als Feig heit erscheint. Man wird daraus erkennen, mit welchen Schwierigkeiten gegenwärtig in der auswärtigen Politik gerechnet werden mutz, und datz es einer außerordentlichen Ruhe und Kaltblütigkeit bedarf, um nicht an die Kanonen zu appellieren. So ganz trostlos ist aber die Situation für Deutschland doch noch nicht, denn die republikanischen Machthaber in Parts werden es sich doch wohl noch ein mal überlegen, ob sie es wegen des Marokkohandels wirklich zu einem Krieg« mit Deutschland kommen lassen wollen. Drei Millionen deutsche Soldaten stehen bereit, um Frank reich niederzuwerfen, und eine Million deutsche Soldaten sind auch noch übrig, um Rußland im Zaume zu halten. Die größten Heere und zugleich auch die am besten be- wasfneten und ausgebildeten, di« je die Welt gesehen hat, stehen nur Deutschland zur Verfügung. Diese Tatsache ist auch im Auslande genügend bekannt. Deshalb darf man immer noch auf die Aufrechterhaltung des Friedens unter ehrenhaften Bedingungen hoffen. Man kann auch sagen, daß es in England eine vernünftige Handelspartei gib!, welche in einem Weltkriege die größte Gefahr sür den englischen Handel erblickt. Diese englische Handelspartei gibt auch offen zu, wie es in einem großen Artikel des angesehenen volkswirtschaftlichen englischen Wochenblattes, der „Economist", zu lesen ist, daß England in Marokko eigentlich gar nichts zu suchen und auch dort nichts zu verlieren hat, und daß es auch eine Ungerechtigkeit wäre, wenn man Deutschland davon abhalten wollte, einen Hafen im südlichen Marokko oder sonst ein großes Stück afrika nisches Land noch zu erwerben. Es besteht also immer hin auch noch die Aussicht, daß trotz des gefährlichen englischen Ränkespiels die ruhige Erwägung und ein Fünkchen Gerechtigkeitsgefühl doch noch siegen und die schwebenden Differenzen zu einer sür alle Parteien annehmbaren Lösung bringen werden. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Sedan fei er in der Turn- Halle der Bürgerschule begann mit dem Gesänge der Wacht am Rhein, worauf Psalmverlesung und der Ge sang des Liedes „Großer Gott, dich loben wir" erfolgte. In der Festrede sprach Herr Lehrer Richter über „das deutsche Volkslied, ein Spiegel deutscher Sitte und deutschen Lebens." Nach dem dreistimmigen Gesänge des Andreas- Hofer-Liedes und der Deklamation „Die Auswanderer" von Fitger durch Herrn Oberlehrer Krüger endete die Feier, zu der sich auch Vertreter der königlichen und städtischen Behörden und der Kirche eingefunden hatten, mit dem deutschen Liede. — Herr Amtshauptmann Or. Sala ist vom 6. bis mit 26. September beurlaubt und wird während dieser Zeit durch Herrn Regierungsamtmann Or. Sonnenkalb vertreten. — Bei dem am gestrigen Sonntag abgehaltenen Reiterschießen schoß sich Herr Bäckermeister Mar Lindner zum König, während Herr Schneidermeister Adler die Marschallwürde sich errang. — Am Sonnabend sind in hiesger Stadlkirche sämt liche Diakoniebüchsen erbrochen und ihres Inhalts beraubt worden. Da verschiedentlich von Mitgliedern der Kirchfahrt der Wunsch ausgesprochen worden ist, auch in der Woche die Kirche zum Beten betreten zu können, ist sie oft geösfnet. Auf diese Weise ist es den Dieben möglich gewesen, zu den Opferstöcken zu gelangen. Da sie monatlich geleert werden, mutz ein höherer Betrag entwendet worden sein. Von dem Diebe fehlt zurzeit noch jede Spur. — Ein Elektrizitäts-Gemeindeverband Höckendorf und Umgebung ist mit Genehmigung der Kreishaupt- mannschaft Dresden von den Gemeinden Höckendorf, Ruppendorf, Dorfhain, Obercunnersdorf und Veerwalde in den Bezirken der Amtshauptmannschasten Dippoldiswalde und Drrsden A. gebildet worden. Der Sitz des Verbandes ist Höckendorf. Er bezweckt die Versorgung der Gemeinden mit elektrischem Licht und elektrischer Kraft unter Strom bezug vom Elektrizitätswerk« Colmnitz. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder I auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in den uns benachbarten Flußgebieten, 3. Dekade Aug. 1911; Vereinigte Weißeritz: beob. I I, norm. 21, Abwchg. — 10; Wilde Weißeritz: beob. 11, norm. 25, Abwchg. —14; Rote Weißeritz: beob. 10, norm. 24, Abwchg. —14; Müglitz: beob. 12, norm. 24, Abwchg. —12. — Manchem wird ein Bortrag über die Wetter vorhersage noch in Erinnerung sein, den der Assistent an der Kgl. Lande-Wetterwarte Dresden, Herr vr. Groh mann, seinerzeit im Gewerbeverein gehalten hat. Der selbe Herr hat jetzt mit finanzieller Unterstützung drs Kgl. Ministeriums des Innern ein Buch herausgegeben unter dem Titel „Das Klima im Königreich Sachsen", in dem die Beobachtungsergebnisse der zahlreichen meteorologischen Stationen, die ja der Wettervorhersage als Grundlage dienen, von ihm verarbeitet sind und zwar in der Weise, datz von den in den Jahren 1886 bis 1905 gemachten Beobachtungen der Mittelwert berechnet wurde. Die Be obachtungsergebnisse der Stationen, die noch nicht so lange bestehen, sind weggelassen worden. Eingeteilt ist die ganze Zusammenstellung nach Kreishauptmännschaften. Für uns speziell hat naturgemäß Interesse die Kreishauptmannschaft Dresden, die in bezug auf die Witterungsverhällnisse ganz gewaltige Unterschiede in oft geringer Entfernung auf weist. Umschließt sie doch u. a. die klimatisch günstigst gelegene Gegend Sachsens, das Elbtal von Meißen bis Dresden, wo die Temperatur selbst im Winter im Durch schnitt nicht unter Null sinkt. Wie anders liegen die Ver hältnisse dagegen in Altenberg und Rehefeld. Die im Bezirk beobachtete Temperatur schwankt zwischen 370 Wärme und 31,8» Kälte. (Das sind zugleich die Grenzen sür Sachsen überhaupt) Der Vegetationsbeginn wurde in Dresden auf den 8. März, in Altenberg auf den 15. April (also 5 Wochen später) festgesetzt, und das bei nur 40 Kilometer Entfernung. Die Vegetationsperiode beträgt im Elbtale 259, in den höchsten Gebirgslagen aber nur 177 Tape, schwankt also um fast 3 Monate. An der Station Rehefeld gibt es jeden Monat, selbst im Juni und Juli, Fröste und an der Hälfte der Tage des Jahres Schnee. Was die Niederschläge anbelangt, so nimmt Altenberg eine ganz besondere Stellung ein. Keine andere Station in ganz Sachsen kommt ihm bezüglich de» Jahresdurchschnitts, als auch bezüglich der an einem Tage gefallenen Menge gleich. 38 »/o der Niederschlagsmenge entfallen hier auf Schnee. Atles das und noch mancher andere Interessante ist aus dem Buche, dem auch einige Karten beigesügt sind, zu ersehen. Lin Exemplar wurde dem Gewerbeverein überwiesen, dessen Bibliothek es ein verleibt und dadurch Interessenten zugänglich gemacht wird. Hirschsprung. Am Freitag feierte die älteste Ein- wohnerin unserer Kirchfahrt, Frau verw. Beckert, ihren 98. Geburtstag. Wie alljährlich so überbrachte auch Heuer Herr Pfarrer Haucke der Seniorin unserer ganzen Gegend die Glückwünsche der Kirchgemeinde. Dresden. Die in evangelicis beauftragten Staats minister haben beschlossen, die 9. ordentliche Landes, synode der evangelisch-lutherischcn Kirche im Königreich Sachsen zum 20. September einzuberufen. — Am 31. August herrschte die Maul- und Klauen seuche in 231 Gemeinden mit 549 Gehöften gegen 208 Gemeinden mit 488 Gehöften am 15. August. — Die Hygiene-Ausstellung wurde bis einschließlich 1. September von 3644008 Personen besucht. — Dem sächsischen Landtage werden der Gesetzentwurf über die Volksschulresorm und derjenige über die Gcmeinde- steuerreform wahrscheinlich nicht schon z» Beginn, sondern erst im Laufe der Se,sion zugehen und voraussichtlich be sonderen Ausschüssen zu einer vorherigen Durchberatung überwiesen werden. An den umfangreichen Vorlagen wird in den Ministerien emsig gearbeitet. Weiter werden
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