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Dresdner Journal : 06.04.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-04-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188004060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18800406
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18800406
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1880
- Monat1880-04
- Tag1880-04-06
- Monat1880-04
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Journal : 06.04.1880
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O78. Dienstag, den 6. April. 1880 Xdoa»«Mkot,pk-*l»; DreMerAmmlal Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. >gt in der Heckel. Nichtamtlicher Mil u e b e r s i ch t. rn). ; DreSdea. mstrecke cenlimttern. halb den Zuschauer bedrückt. O. B. o. !det ent Hr. Müller aus Danzig spielte den Lubowski, ohne vorläufig ein solches Talent ahnen zu lassen; vielmehr machte seine Darstellung in ihrer starren, etwas rohen Manier, in ihren gelegentlichen geschmack losen Uebertreibungen (in der Scene mit dem Land mann) den Eindruck haushälterischer Oekonomie, die nicht eben durch Reichthum ermuthigt wird und des- streun- > lieber keiode» tritt?o«t- anä 8tewp«lru»eti>»^ biLiru Zt Mtirlick: 4 K«r>l bv?k. Küik«lo« Kummer»: lv?f »e» t«ll - 66 -b« Pirna. Hr. n, Pfarrer Frau verw Lchmertzing. vaide- Fkuilltton. Redigirt von Otto Banck, Hebatte im neuen Parlament abwartet. Das Erstere hat er 1869, hat Mr. Gladstone 1874 gethan, wäh rend beispielsweise 1859 der Earl Derby (Pater) uach dem unglücklichen Ausfall der Parlaments- Wahlen nicht resignirte, sondern dem neuen Par lament gegenübertrat, das ihn übrigens durch ein Amendement zur Adresse sosort an die Luft setzte. Dem „Obferver" zufolge ist noch keine definitive Ent scheidung darüber getroffen, ob das Ministerium un mittelbar zurücktreten, oder ein Votum des Parlaments abwarten solle. Diese Entscheidung würde erst erfolgen, wenn die genaue Ziffer der liberalen Majorität vor liege. Nach dem Wahlergebnisse vom letzten Freitag habe sich ein Specialgesandter zur Königin Victoria nach Baden-Baden begeben. Das genannte Blatt will ferner wissen, daß Gladstone nicht geneigt sei, in die Regierung einzutreten, jedoch seine Parteigenossen Gran ville und Hartington in loyaler Weise unterstützen werde. Die Liberalen bauen darauf, eine Mehrheit zu erzielen, welche sie von den Homerulern unabhängig stellt, und der Marquis v. Hartington hat es bereits klar ausgesprochen, daß man unter solchen Umständen mit den Homerulern wenig Federlesens machen werde. — Der „Standard", das Hauptorgan der Tory- partei, sagt, es wäre nutzlos, die Thalsache zu ignorr- ren, daß die Liberalen die Majorität in dem neuen Parlament besitzen werden. Jeder gute Conservative beklage dies; allein über die conventionellen Klagen hinaus lasse sich schließlich nichts mehr sagen. Die ganze Besorgmß des Landes liege darin, wie das Ver- hältniß der Liberalen zu den Homerulern sein wird. — Der „Daily Telegraph" anerkennt das Resultat der Wahlen und wünscht, daß die liberale Majorität möglichst groß sein möge, damit sie so wenig als mög lich von den Homerulern abhänge. — Die „Times" trösten die Regierung mit dem Hinweis auf die Ver gänglichkeit alles Irdischen. Im Verlaufe einiger Jahre ergebe es sich, daß eine Regierung die Arbeit vollbracht hat, sür die sie gewählt worden, und das Volk wünsche neue Maßregeln und neue Gesichter. Es bedürfe einer sehr starken Kraft, um ein Cabmet solchen gegnerischen Einflüssen zum Trotz im Amte zu hallen. Es war von vorn herein klar, daß es sich nicht so sehr um die Frage handle, ob das Land noch immer Vertrauen in die Regierung habe, als darum, ob es so geringes Vertrauen in die Opposition setze, um sich zu weigern, dieselbe mit der Leitung der öffentlichen Geschäfte zu betrauen. Das Ergebniß der letztvergangenen Tage beweise unwiderruflich, daß dieses Mißtrauen im Allgemeinen nicht besteht und daß das Cabinet von 1874 dem Ge setz der Zersetzung verfallen ist, dem alles polnifche Leben gehorchen muß. — Die „Morning Post" sagt, wenn eine liberale Regierung ans Ruder ge lange, werde ihre Herrschaft kurz sein, es sei denn, sie zeige sich bereit, den Spuren zu folgen, welche Beaconsfield und seine College» hinterlassen haben. Der Marquis v. Hartington hat denn auch bereits wiederholt erklärt, baß die Opposition, wenn sie ans Ruder gelange, Rußland gegenüber die Politik des Mißtrauens festhalten und bemüht sein werde, die Ehre des Landes zu bewahren, den Einfluß Englands zu erweitern, sowie die britischen Interessen zu schützen. Man weiß eben, daß die Liberalen nicht zerstören kön nen, was ihre Vorgänger errichteten. — Selbst der „Spectator", der verbittertste Feind Beaconsfield's, welcher dessen Sturz in einem Paroxysmus von Ent zücken besingt, erkennt an, daß die Liberalen die Ver träge von Berlin und Gundamak beobachten müssen. Der „Spectator" glaubt auch nicht, daß die russische Regierung sich über ein Cabinet Gladstone freuen werde; sie fürchte ein solches im Gegenthcil mehr, als ein Cabinet, welchem man geheime Verträge auf schmeicheln konnte. — In Deutschland und Oesterreich erinnert man sich freilich zu wohl der schlaffen und !«,» «!»>.» »ä 8.IU Courier , «achm 2» -u« »IM »4» N-fte) und 7.2« dl): -«»orm. orm. ab AI 8.). Mlft.), 7U »l. Badub-b.t»! h. 8.5 nur bi« ). «abnb 8,«. i» ckruii. Veib«. !0>, S,oR,ch» bi» Schänd«», >7 jchi. «ad»d 2ev>. üabnd , Reust. Lclp». »nirieriuo »>» u . ich . ö«bu > dl« >au« Reu: Schandau), I.u aha». 12.50 > mbl o' ,0 Rachm., 82b Ih titlizu^, all« Uli Rcuu. ch^. :nst ich!. «nur i>i» L74- > chi. Ladud »!«»». «ahnd <au»Neu> I,«« a. 2.4: > nh S^«. Leibi ,l. »ahnh. 7,4s hemm»). nur di» Treiber» nur courlrnuz an» 7,«» u 8,w) 2.»L nach . aurieriu i »u« U). 10,42 iau , 11 40 Porw l bi» Lr,-mgi. u> Ä,rm , 2.V -Ibend». »), 8,50 8»r». «» «I,st. 11,45, ä,o iau» «Ust. ) 11^5 Rachi» >« «Ust. 1L«M Su , 8ii Bahnh »,0 ir ub, 8.55 kreide«. - eust. ,0 I-Uv, 8.5» ur bi» -Una > Babnb AlterthumSkunde. An der Nordseite der Stadt Lauten am Rhein wurden merkwürdige Ausgrabungen einer alten Architektur gemacht. Die AufdeckungS- arbeiten sind nach dem Froste wieder ausgenommen worden und haben ein überraschendes, großartig zu nennendes Ergedniß gehabt. Die große zuerst ge fundene Mauer ist in der Länge b>S 105 m gewachsen in gleicher gewaltiger Dicke von 8 m. Der Alterthum»- verein beschloß, nur nach der einen Seite hin die Anlagen weiter zu verfolgen, und hat eS ermöglicht, daß nunmehr die 4 Ecken eines Gebäude» klar zu Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Nachdem von dem Königlichen Ministerium des Innern vom 1. April dieses Jahres an zum mafchinen- dauverständigen Brandversicherungs-Jnspector in dem Bezirke der König!. KreiShauptmannschast Zwickau der zeitherige Brandversicherungs-Jnspector Bruno Paul Wolfram, unter Ernennung desselben zum Brandversicherungs- Oberinspector, und zum maschinenbauverständigen Brandversicherungs- Jnspector in den Bezirken der Königl. KreiShanpt- mannschaften Dresden, Leipzig und Bautzen der zeitherige prädicirte Brandversicherungs-Jnspector Adolph Oswald Aster, unter Bestallung desselben als Brandversicherungs- Jnspector bestimmt worden ist, wird solches hierdurch mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Wolfram seinen Wohnsitz in Chemnitz und Aster den selben in Dresden hat. Dresden, den 31. März 1880. Königliche Brandversicherungs-Commifsion. Frhr. von Teubern. Telegraphische Nachrichten. Zeitung-schau. (Standard. Daily Telegraph. Times. Morning Post. Spectator. Norddeutsche Allge meine Zeitung. Nationalzeitung. Wiener Journale. RöpubUque franyaise. Globe. Temps. Nowoje Wremja. New-Imker Staatszeitung.) Tagesgeschichte. (Dresden. Berlin. München. Karls ruhe. Schwerin. Prag. Buda-Pest. Paris. Rom. St. Petersburg. Sofia. Konstantinopel.) Drc-dner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Leipzig. Zittau.) Statistik und Volküwirthschaft. Eingesandtes. Feuilleton. Tageskalender. Inserate. Dresden, 5. April. Die Parlamentswahlen in England sind zwar keineswegs beendet, in Schottland und Irland haben sie kaum noch recht begonnen; doch ist die Ent scheidung virtuell bereits gefallen, und Das, was jetzt noch geschieht, kann zwar noch wichtig, nimmermehr aber ausschlaggebend sein. Das Land ist befragt worden, ob es den Earl Beaconsfield am Ruder bleiben zu sehen wünscht, und es hat diese Frage emphatisch verneint. Das neue Haus der Gemeinen wird eine liberale Majorität ausweisen, wahrscheinlich nur eine kleine, denn die Grasschaflen werden den Tories treu bleiben; aber immerhin ist der Rücktritt des Cablnets Beaconsfield unvermeidlich geworden. Die politische Stimmung im Lande ist eine sehr er regte und die BetheiUgung der Wähler eine entsprechend große. Aus einem oder zwei Orten werden plötz liche Todesfälle, als Folgen der Aufregung gemeldet. Hin und wieder kam es auch zu Handgemengen; allein im großen Ganzen gingen die Wahlen ohne ernstliche Ruhestörungen vor sich. Es stellt sich nunmehr heraus, daß die liberale Strömung in den letzten 8 oder 10 Tagen vor Beginn der Wahlen reißende Fortschritte gemacht hatte. Dieser Umschwung ist indeß weniger den glänzenden Verheißungen der liberalen Führer mit Bezug auf die innere und auswärtige Politik, die sie einschlagen würden, falls ihre Partei wieder ans Ruder kommt, als dem Umstande zuzuschreiben, daß die Tories sich, namentlich in den Provinzen, sehr be denkliche Wahlumtriebe zu Schulden kommen ließen, die dazu angethan waren, die gemäßigten Liberalen, denen ins besondere Gladstone ein Stein des Anstoßes ist, vor einem Handinhandgehen mit den Conservativen abzujchrecken. Der stolze Bau der conservativen Mehrheit, welche durchaus nicht abnehmen wollte, welche durch Nach wahlen nur verstärkt, in kritischen Abstimmungen immer von gegnerischer Seite unterstützt wurde — dieser stolze Bau ist in zwei Tagen zusammengefallen wie ein Kartenhaus. Der ganze Vorfall erscheint wie ein Traum. Noch vor wenigen Wochen zeigte sich selbst die radicalste Arbeiterbevölkerung auf Seiten de? Regie rung. Vor 6 Jahren rühmte sich Dlsraeli, daß der „confervative Arbeiter", seine eigenste Schöpfung, ihn ins Amt getragen habe. Heute hat der Ear! Beacons field Anlaß, die im Jahre 1867 unter feiner Leitung erfolgte Demokratisirung der englischen Verfassung zu beklagen. Die Menge — ths Million, wie sie in England herßt — hat die bisherigen Wahlen entschie den, und 'I'bo ksopls's ^Villiaru mit seinem Anhänge, welche der Menge geschmeichelt, ihr die ihr zukommende Macht als ausschlaggebender Factor der Bevölkerung vorgespielt haben, hat zu den bisherigen Siegen geholfen. Freilich ist Beaconsfield, tbs arttul äociger, wie ihn der Volksmund getauft hat, bei der Menge nicht beliebt. Sein geheimnißvolles Wesen gesällt ihr nicht, und die bombastische Darstellung in welche er zuweilen verfällt, behagt dem Engländer überhaupt nicht. Die Frage kann jetzt nur sein, ob Beaconsfield nach Beendigung der Wahlen resignirt, oder die Adreß- passiven auswärtigen Politik, welche frühere liberale .Regierungen in England getrieben, um nicht einem neuen Whigregiment ein berechtigtes Mißtrauen ent gegenzubringen. Bei etwaigen Verwickelungen mit Rußland konnte man unter Beaconsfield's Regiment sicher sein, in England einen gewissen Rückhalt und einen Freund der durch das deutsch-österreichische Freundschastsverhältniß geschaffenen Situation zu be sitzen. Und wenn nun auch keineswegs zu besürchten ist, daß ein liberales Ministerium eine principiell ent gegengesetzte Politik treibe, wenn auch sicherlich die großen Grundzüge der Beaconsfield'schen Politik auch in Zukunft maßgebend sein werden, so will man sich doch der Besorgmß nicht entschlagen, das energische und active Auftreten des gegenwärtigen Premiers werde feinem Nachfolger nicht eigen sein, England werde also wieder zu seiner alten selbstgenügsamen Rolle zurückkehren. Die „Norddeutsche Allge meine Zeitung" schreibt: „Selbst die hoffuungS- freudigsten Anhänger der liberalen Sache gehen nicht so weit, zu behaupten, daß mit dem Siege der Partei Gladstone - Hartington alle Schwierigkeiten aus dem Wege geräumt seien; vielmehr stellen Kenner der Verhältnisse den Satz auf, daß mit dem Regierungs antritt der Whigs die Schwierigkeiten erst recht begin nen dürften. Nach Lage der Sache dürfen auch die Liberalen auf keine besonders imposante Majorität rechnen; einige Stimmen mehr oder weniger aber können von größter Bedeutung sür die RegierungS- fähigkeit der Partei werden, sofern sie über die Frage entscheiden, ob die Liberalen auf die Unterstützung der irischen Homerulers angewiesen bleiben, oder ob sie für sich allein stark genug sind. Ueber diesen Punkt wird sich erst nach dem Bekanntwerden des Gesammt- wahlresultats entscheiden lassen; bis dahin figurirt unter den möglichen Wendungen der Zukunft auch die einer abermaligen Auflösung des Parlaments, zu dem Behufe, eine zweifellose Kundgebung des Willens der Mehrheit der englischen Wähler zu extrahiren. In der Zwischenzeit erscheint, bei Beurtheilung der eng lischen Wahlen und ihrer Consequenzen, für die öffent liche Meinung des Festlandes vorsichtige Zurückhaltung als das Angemessenste." - Die „National-Zeitung" bezweifelt, daß Gladstone sich mit einer zweiten Stelle ini Cabinet begnügen werde. Für die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten sei wahrscheinlich Gran ville oder Hartington in Aussicht genommen. Daß die Königin bei der Bildung des Ministeriums in gewissen Grenzen einen gewichtigen Einfluß zu üben vermag, habe die Lebensgeschlchte des Prinzen Albert von Martin nach authentischen Quellen erst jüngst wieder an zahlreichen Beispielen nachgewiesen. Die Premierschast Gladstone's würde wohl auf dieser Seite keine besondere Förderung zu erwarten haben. Be kanntlich ist die Königin durch den Cabinetswechsel un mittelbar soweit selbst betroffen, als sie genöthigt ist, ihren Hofstaat aus der siegenden Pirtei zu bilden. — Der Erfolg der englischen Liberalen giebt fast sämmt- lichen Wiener Journalen Anlaß zu Befürchtungen bezüglich der Rückwirkung dieses Ereignisses auf den Gang der europäischen Politik. Darin, daß ein Ca binet Granville Hartington-Gladstone vom Standpunkte der österreichischen Interessen im Oriente nicht erfreu lich wäre, stimmen alle Blätter überein, sie difieriren jedoch bezüglich der Tragweite dieses nachtheiligen Ein flusses. Mindere Befürchtungen hegen beifpielsweise die „Presse" und die „Vorstadtzeitung", welche die Ansicht vertreten, daß die Liberalen, sobald sie ans Ruder gelangen, sich gezwungen sehen werden, ihren russenfieundlichen Gesinnungen Schranken auszuerlegen. Der letzteren Ansicht huldigt auch die „Wiener All gemeine Zeitung", die jedoch nicht in Abrede stellt, daß von dem großen Antagonismus zwischen England und Rußland, der das Regime DisraeU's kennzeichnet, K. Hoftheatrr. — Neustadt. — Am 4 April: „Ein Schritt vom Wege", Lustspiel in 4 Acten von Ernst Wichert. (Neu einstudirt) Hr. Müller, vom Stadttheater zu Danzig, als Gast. Die Wiederaufnahme dieses harmlos amüsanten Lustspieles durch neues Emstudiren verdient dankba«- anerkannt zu werden. Man hat es hier immerhin mit einem sehr verwendbaren Repertoirestück zu thun, in dem die Situationskomik nicht die Hauptsache und daS Todthetzen einer Tendenz keineswegs vorhanden ist. Das Stück wird bei uns gefällig und angenehm gespielt; Frl. Guinand, Frl. Berg, die Herren Jaffe, Richelsen, Bauer, Koberstein, Marchion und MatkowSky tragen in den Rollen Ella, l)r. Rathgeber, Egon, Schmeltwitz, Busch, Kellner, Peter u. a. Hageln mit fröhlicher Laune bei. Die Rolle der Bertha, die jetzt von Frl. Leh mann gegeben wird, thut in dieser überaus schwäch lichen unv uninteressanten Leistung der Wirkung de» Stücke» vielen Abbruch. Ungern spricht man der gleichen aus, doch eS gilt einem Theater gegenüber daS Kunstlnteresse und die gute Sache, von welchen die Geldopfer untrennbar sind, zu vertreten, eine Pflicht, Steißen . . . . IL4 . . . . IS7 i. . . . 147 lossrstenprelser FLr Nen einer 8v"N»tteoen ?etitreilv 20 ki. Unter „kinK««»nät" <tis Leit« SO kk. ürsedetoeiir HißtieN mit Amvadms äer 8onn- nvct keierts^e Aveoä» Mr äen kotssenäsn laß. Im«ern<enaiinakmv au^nlirt«» l-eipiix: A> OommiiwionLr 6e» Orvsäner ^olironk; L»mdnrx - Nerim Vt«n L»»«I - L»«»!»» Fr»nkku> t ». kl : L t^vAier, FsrU» Vl«o-S«n>kur^- ?r»8't-^p»>C «. » klüllokoo: LsrNa: L. Aurnict:, Zn i , Nrsmen: D Lctitotte, Lr«»i»u. D. tiürenu; 0k»wnU»: Ar. . Frankfurt » H. A,' AarAer'üeNe u. A L,'. Z/errma»n- »ede Nnetitmii<ilnn8; 06rUtr: tr AMt/er Hannover: U. > karia Lerltn-Frankfurt ». kl Stuttgart: Daube k Hamburg: D X/e«ttAen, Lteiner. Herausgeber: königl. Kkpetliiion äea Oreaänvr Aouroat», lireaäen, L«ingvrairu«»e Ito. 20. l- » ° a° Sautaebaa Nat-V«: ä«<jeut»cdo° Avbrlick: . . 18 Aartr. Beilage. B örsenuackrichten. Telegraphische WitterungSberichtr. Inserate. Telegraphische Nachrichten. London, Montag, 5. April, früh. (W. T. B) LiS Mitternacht war daS Ergebniß von 412 Par- lamentSwahlen bekannt; von den Gewählten gc- hören 271 zu der liberalen, 141 zu der conser vativen Partei. Die Liberalen haben bis ietzt einen Reingewinn von 59 neu gewonnenen Sitzen zu verzeichnen. Wie eS scheint, dürften dieselben auch ohne die Homeruler über die Majorität im neuen Parlament verfügen. gegen die alle Rücksichten gegen Personen in den Hintergrund gedrängt werden müssen. Diese Pflicht macht auch den Ausspruch nothwen dig, daß der Gast, Hr. Müller, sich durch tue über trieben chargirte, humorarme und grell aufgetragene Caricatur seines geheimen Registrators Schnepf leider durchaus nicht zum Engagement an unierec Bühne empsohlen hat. Blose Routine und guter Wille ge nügen dazu nicht. WaS wir schon lange an Stelle der Herren Dessoir und Engelhardt schmerzlich ver missen uilö nachdrücklich zu suchen haben, ist nicht etwa eine Mittelkraft, die Hr. Büller einigermaßen ersetzt, sondern ein außerordentlich talentvoller, die Stimmung mit frischer Laune, mit echtem Humor be lebender Komiker und Darsteller komischer Charakter rollen. Einen solchen muß eine Bühne ersten Ranges haben, jedes Surrogat dient nur dazu, die Langweile, diesen schleichenden Feind der Theater, zur Blüthe zu treiben. Wir haben ohnehin schon einige Mitglieder, die das nach Möglichkeit bestens besorgen. O. B. zofen und lustige junge Frauenzimmer von derbem Naturell reicher qualificirt, als für höhere Töchter vor dem ersten Ball, doch ihre Erscheinung und ihre Lei stung waren auch in dieser Rolle immerhin sehr an nehmbar im Vergleich zu der nüchternen Darbietung, welche Frl. Lehmann zu gewähren vermag. (Uebri- gens hätte in diesem Fall Fil. Diacono oder Frl. Klinkhammer aushelfen können. Letztere ist feit ge raumer Zeit unbeschäftigt, oftmals zum Nachthell des Theaters, obgleich sie, fo viel wir wissen, bis zum 1. Mai in Engagement und weder als krank, noch als beurlaubt erwähnt ist. Lange Zeit war ihre Beschäf tigung eine sehr ausgebreitete.) Die anderen vielbethätigten Rollen sind in den früheren Händen verblieben, auch kleine Episoden partien, wie die Marianne in der charakteristischen AuSsührung von Frl. Berg und die amüsante Scene der Köchin Anna, welche von Frl. Löffler mit hier sehr passenden naturalistischen Tönen ausge stattet wird. Eine fernere Veränderung, ebenfalls sehr zur De gradation der hier erwähnten Darstellung geeignet, doch wegen de» Gastspiels unvermeidbar, veranlaßte die Vertretung der Kutjcherrolle Lubowski, die ehemals Hr. Karl mit markirten Farben und mit dem Fond seiner gesunden natürlichen Komik für Volksgestalten gab. ES bedarf der Auseinandersetzung nicht, da:; sich diese einseitige Aufgabe von starrer, trockener Art nicht zu einem Gastspiel eignet, und daß ferner eine ganz mittelmäßige Löfung derselben von Jedem, der einige Male auf Liebhabertheatern diletcirt hat, zu leisten ist. Selbstverständlich wird da» wahre Talent auch in einer solchen Rolle sein Patent nachweisen können. K. Hoftheater. — Neustadt. — Am 3. April: „Doctor Klau»", Lustspiel in 5 Acten von Adolf L'Arronge. (Herr Müller vom Stadttheater zu Danzig al» Gast.) Dieses Lustspiel, welche- auf unserer Bühne rasch alt geworden ist, hat auch in seiner Darstellung be trächtliche Einbuße erlitten. Die nothwendig gewordenen Veränderungen in der Besetzung tragen hieran Schuld, wie denn ein häufiger Personalwechsel mannichfach von nachtheiligen Folgen innerhalb oeS TheaterlebenS begleitet ist. Eine Aus nahme ergiebt sich nur zum Bortheil des Ganzen, wenn sür die ausscheidenden Kräfte ungleich bedeutendere als Ersatz gewonnen werden. Ist man aber, ohne diese Ueberzeugung hegen zu können, leicht und rasch ent schlossen, fragwürdige neue Kräfte zu engagiren, wenn auch nur einstweilen, wie da- häufig bei uns geschah, so bleibt man in unproductiver Unruhe und im In terim dazu. Früher wurde im „Doctor Klaus" die Rolle der Julie von Frl. Zipser gespielt, deren Verlust für eine ganze Gruppe von Mädchen- und jungen Frauen- charaktcren, die muntere Grazie, sichere gefällige Tour- nure und einen Anflug von Innerlichkeit und Wärme verlangen, noch Nicht ersetzt worden ist. Die jetzige Repräsentation der Julie durch Frl. Bormann bietet einen recht fühlbaren Abfall dar. So geht e» mit der Emma auch. Frl. Schindler, die un» im Per sonal jetzt sehr fehlt, war zwar für coquette Kammer- BudaPest, Sonntag, 4. April, Nachmittags. (W. T. B) Ein heute stattgehabter Ministerrath veschäftigte sich mit den, mit den verschiedenen Mächten wieder aufzunehmenden wirthschaftlichen und kommerziellen Verhandlungen und mit den auf die Reconstruction Szegedins bezüglichen Ge setzvorlagen. Die letzteren wurden vom Minister- rathe genehmigt und sollen demnächst der Drputirten- täfel unterbreitet werden. Bukarest, Sonntag, 4. April, Mittags. (W. T. B.) Die „Jndöpendance de Roumame" will wissen, daß Kalimaki Katargiu alS rumänischer Gesandter nach Paris zurückkrhren werde.
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