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Dresdner Journal : 28.03.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-03-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188003285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18800328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18800328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1880
- Monat1880-03
- Tag1880-03-28
- Monat1880-03
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Journal : 28.03.1880
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«72. U»»«« kl» AM^«rk»IK dodrutieü«» ^Rl»rlio^r . K Leiek« tritt?o»t- Lod « tt^rk St) ZlV0ll0Oi»0Lett1oL tÜLLÜ. L»o»«to« k»«llno«rv- ro?k l»«r»t«kprel»»: r»r d«a kooro «euer ^v,p»It«o«a kotitieil« L0 kt. vat«r ^Lio^Eoät" di» Loii« SU kk. Lr»eke1»«»r Unlieb mit XaioLdm« der 8000- aod k°«ier1»8» ^t>«od» für den sollenden l'o^ Ssmtag, dm 28. Mir,. 188«. DuMlerIourlllll. tu«er»tva»»o»km« »i»MLrt», l^lpiiU: F>. /»-«»<»«< etter, LomwioiooLr de» Drvsdosr dourvuk; llmodorU - Lirll» Vt»o l.»ip»tx L»»»I - Sr»»>ia rmoictu! t ». »1 ^aarenetern L ^o-ter, >»rim Vt«o -S»mborx kr»^-l^ip,ix kr»nktiu1 ». H Nüocüondtuct F/o»<e, k»rUo: L. Avr-iict, /„« u/ide»»da»^, Lr«m»o L §c/dott«,' pr«,l»n: I,. LtunAen'» UüreLU; vd»moil»: F r. 1'v«§t: kmoillurt ». ».: F.'. daeAer'-eUv u. F td. Lerr,»a»«- »clw Nucklntndlnnx; 6ürUt»: A. dl/Mer, s»ooov«r: 6 i8c/tu^/,r," k»rt» L«rlio-^r»oktart ». H Stvrrx»rt: Da«-« « t,v.,- S-uodur,: F> -r/eudAen, ^d. Lte,»er. Verantwottliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. Neranixederr ^8ni«I. Lipeditioo de» l)re»dovr doorost«, Dresden, ^«iosserstros»« Xo. LV. Amtlicher Theil. DreSde«, 27. März. Ihre Durchlauchten der Prinz und die Frau Prinzessin Friedrich zu Hohenzollern sind gestern Abend 8 Uhr 8 Mm. von Berlin hier eingetrofsen und im Königlichen Re sidenz - Schlosse abgetreten. Dresden, 27. März. Ee. Majestät der König hat nachstehende Personal-Veränderungen in der Armee allergnädigst zu genehmigen geruht. Er»»»»,» - strdenigt» Versetz,«,ei. Die Ernennung de- Major- und etat-mäßigen Stab-osfizier- von Wittern beim 5. Infanterie-Re giment« „Prinz Friedrich August" Nr. 104 zum Ba taillon--Kommandeur beim 3. Infanterie - Reg,mente Nr. 102; di« de» überzähligen Major- von Plato beim 5. Infanterie-Regimente „Prinz Friedrich August" Nr. 104 zum etat-mäßigen Stab-osfizier bet diesem Regimente; die Beförderung de- Hauptmann- und Kompagnie-Chef» Küstner letztgenannten Regiment» zum überzähligen Major; die Ernennung de- char. PremierlieutenantS Möller I. de- 6. Infanterie-Re giment- Nr. 105 zum etat-mäßigen Premierlieutenant; die Wiedrranstrlluna de- Secondelieutenant» der Re serve Ullrich de- Pionier-Bataillon- Nr. 12 in der aktiven Armee und zwar al- Secondelieutenant beim 5. Infanterie-Regimente „Prinz Friedrich August" Nr. 104; die Beförderung der Rlttmrister und ES- cadron-Ehrf» von Wiedebach de- Aarde - Reiter- Regiment- und von Schwanewede de- Karablnier- Regiment» — unter Belastung auf dem Etat der E-cadron - Thes- — zu Major»; die Versetzung de» Kommandeur» de» 2. Feld-Artillerie-Regiment» Nr. 28, Obersten von Schweingel, al- Kommandeur zum 1. Feld-Artlllerie-Regimente Nr. 12; die Beauftragung de» Abtheilung»-Kommandeur» im 1. Feld Artillerie-Re giment« Nr. 12, Oberstlleutenant Zenker, unter Stellung L I» »uite des 2. Feld-Artillerie-Regiment» Nr. 28, mit Führung letztgenannten Regiment-; die Ernennung de- etat-mäßigen S abSoffizier» beim 1. Feld-Artillerie- Regimente Nr. 12, Major Freiherrn von ManSberg, zum Abtheilung» - Kommandeur in diesem Regimente; die Enthebung de» BezirkL-KommandeurS de» 1. Ba taillon» (Chemnitz) 2. Landwehr Regiment» Nr. 10 l, Major z. Ditp. Bucher 11, auf dessen Ansuchen von der Function al- Bezirks-Kommandeur; die Beförder ung de- Secondelieutenant- der Reserve Ettmüller de» 1. Jäger-Bataillon- Nr. 12 zum Premierlirnt«- nant der Reserve; die de- Secondelieutenant-de-Land wehr-Train- von Abendroth de- 1. Bataillon» (Leipzig) 7. Landwehr Regiment- Nr. 106 zum Pre- mlerlieutenant de- Landwehr-Train- und die de- Vice- feldwebel- der Landwehr-Infanterie Beuthner zum Secondelieutenant der Landwehr-Infanterie de- 1. Ba- taillon- (Zwickau) 6. Landwehr-Regime, t» Nr. 105; die Beförderung de- Assistenzärzte» 1. Klasse der Land- w,hr Vr. Kern de- 1. Bataillon» (Leipzig) 7. Land wehr-Regiment» Nr. 106 zum Stab»arzt der Land wehr, die der Assistenzärzte 1. Klasse der Reserve vr. Teutschebein de« letztgenannten Bataillon- uud l)r. Eisenberg de- 2. Bataillons (Grimma) 7. Landwehr- Regiments Nr. 106 zu Stabsärzten der R-serve; die de» Unterärzte» Hammacher de» 2. Gienadier-Regi- ment» Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen" zum Assistenzarzt 2. Klasse bei seinem Truppentheile, sowie die der Unterärzte der Reserve Barth und vr. Schimanki de» 1. Bataillon» (Leipzig) 7. Land wehr-Regiment» Nr. 106, l)r. Bertram und vr. Roßberg de» Reserve Landwehr-Bataillon» (Dresden) Nr. 108 zu Assistenzärzten 2. Klasse der Reserve; die Versetzung der Assistenzärzte 1. Klasse vr. Körner deS 7. Infanterie-Regiments „Prinz Georg" N». 106 zum 3. Infanterie-Regimente Nr. 102, Kalliefe deS Feuilleton. «rdigirt von Otto Vanek. Pret-vtrihetluu- bei der köni-l. Akademie der bildenden Künste zu Dresden t. I. 1880. Wie in früheren Jahren, so sind auch dies Mal wieder einer Anzahl von Schülern der königl. Kunst akademie zu Dre-den für ihre im Au»stellung»ge- bäude auf der Brühl'jchen Terrasse in der Zeit vom 14L bi- mit 24. d. M. ausgestellt gewesenen Arbeiten verschiedene Auszeichnungen verliehen worden. 1. Der -roße Preis, da» akademische Reise stipendium, von 2400 M. jährlich auf 2 Jahre, die» Mal einrm Architekten Vorbehalten, wurde mit allerhöchster Genehmigung dem Mitbewerber Paul Schuster au- Großzschachwitz, Schüler im akademischen Atelier de- Hrn. Prof. Nicolai, für den Entwurf zu einrm Elubhause zuerkannt. II. Die übrigen Au-zeichnungen waren folgende: 3 kleine goldene Medaillen, welch« empfingen: Emil Sachße au- Dre-den (Schüler im Atelier de» Hrn. Prof. Nicolai), Otto Panzner au- Königstein (im Atelier de- Hrn. Prof. l)r.Hähnel) und Otto Wolf au- Oschatz (im Atelier dr- Hrn. Hofrath- Prof. Pauwrl»); 3 -roße silberne Medaillen, welche zuerkannt wurden den Schülern: Harald Friedrich, Richard Linderum und Albert Schröder au« Dre-den (sämmt- l,ch im Atelier de« Hrn. Hofrath- Prof. Pauwrl-), den beide» Letzten» jedoch unter Ertheilun- eine« Eh- 5. Infanterie-Regiment- „Prinz Friedrich August" Nr 104 zur reitenden Abtheilung de- 1. Feld-Artillerie- Regiment- Nr. 12 uud vr. Ramdohr de- 8. In fanterie-Regiment- „Prinz Johann Georg" Nr. 107 zum 7. Infanterie-Regimente „Prinz Georg" Nr. 106, sowie die der Assistenzärzte 2. Klasse Dr. Arland de» 2. Husar,n-RegimentS „Kronprinz Friedrich Wil helm de» deutschen Reiche» und von Preußen" Nr. 19 zum 5. Infanterie-Regiment „Prinz Friedrich August" Nr. 104 und l)r. Machate de» 1. (Leib-) Grenadier- Regiment» Nr. 100 zum 8. Infanterie-Regiment« „Prinz Johann Georg" Nr. 107. 8. Vtradschier»,«» rc. Die Stellung der nachstehenden Officiere in Ge nehmigung ihrer Abschiedsgesuche zur Disposition, als: Oberst Heydenreich, Commandeur deS 1. Felb- Artillcrie-Regiments Nr. 12, unter Verleihung de« Generalmajor--EharakterS, mit Pension und der Ev» laubniß zum Tragen der vorgeschriebenen Uniform uud Hauptmann von Metzradt, Batteriechef im 2. Feld- Artillerie-Regimente Nr. 28 mit Pension und der Er- laubniß zum Forttragen der RegimentSunisorm mit JnactivitätSabzeichen; die nachgejuchte Entlassung de« Secondelieutenant» Freiherrn von Mengden deS 1. (Leib-) Grenadier-Regiments Nr. 100 au- Allerhöch sten Kriegsdiensten; die Verabschiedung deS Major« z. D. Freiherrn von Friesen und der char. Major« z. D. von Metzsch mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Forttragen ihrer bisherigen Uni form; de-g'eichen die des Premierlieutenant- der Re serve Hartung de» S Hützen- (Füsilier-) Regiment« „Prinz Georg" Nr. 108 und de» Preunerlieutenant« der Landwehrinfanterie Groß des 1. Bataillon» (Plauen) 5. Landwehr-Regiments Nr. 104, behus« Uebersührung zum Landsturm. In Gemäßheit der Vorschrift in 8 6 der Verord nung über den Geschäftsbetrieb ausländischer Versiche rungsanstalten im Königreiche Sachsen vom 16. Sep tember 1856 wird hierdurch bekannt gemacht, daß die Direktion der Kaiser Wilhelms-Spende, Allgemeine Deutsche Stiftung für Alters-, Renten- uud Kapital-Versicherung in Berlin, behus» Zulassung derselben zum Geschäftsbetriebe in Sachsen den Vorschriften in 8 2 unter a und k der angezogenen Verordnung Genüge geleistet hat, von der Vorschrift in 8 2 unter o dieser Verordnung aber di»- pensirt worden ist. Dresden, am 19. März 1880. Ministerium des Innern. Für den Minister: Schmaltz. Fromm. tlichtamUlcher Theil. Telegraphische Nachrichten. Buda-Pest, Freitag, 26. März, Abend«. (Eorr.-Bur.) Der „Pester Corr." zufolge wurde die Zollconferruz noch nicht beendet. Lon endgiltig gefaßten Beschlüssen sei keine Rede. Die Be sprechungen bezwecken ein Einverständniß der bei derseitigen Regierungen bezüglich jener Sätze deS autonomen Zolltarifs, deren Revision Deutschland al« Compensation für die erfolgte Aufhebung der unseren Lieherport schädigenden Maßregeln ver langt. Die Vereinbarungen werden durch eine spätere gemeinsame Zollconferenz in Wien über prüft und erst dann von den Regierungen bestätigt werden, worauf die Einladung an Deutschland zur rrnzrugnisse» anstatt der ihnen bereit- früher ver liehenen Medaille selbst; 13 kleine silberne Medaillen, welche folgen den Schülern zugesprochen wurden: Hermann Gappel au» Treuen i. V., Max Hornbogen aus Apolda, Hugo Johne auS Baßlitz und Julius Zeißig auS Olbersdorf (sämmtlich »m Atelier deS Hrn Prof. Ni colai), Richard Schnauder auS Plauen i. V. (im Atelier de» Hrn. Pros. vr. Hähnel), Friedrich Helbig au» Blasewitz (Atelier de» Hrm Prof. Dr. Schilling), Max Büttner auS Waldenburg, Hugo Kempter au» Neustadt b. Chemnitz, Adolf Leonhardt au» TreSden und Emil Limmer au» Borna (sämmtlich im Atelier de» Hrn. Hofrath» Prof. Pauwrl»), Hugo Mühlig au» Dre-den (im Atelier für LandschasiSmalerei unter interimistischer Leitung deS Hrn. Maler- Paul Mohn), Adolf Riestadt aus Wirren (im Atelier deS Hrn. Pros. vr. Grosse) und R chard Böhm auS Dresden (im Atelier de» H^- Hofrath» Prof. Pauwels), den beiden Letzter« aber unter Ertheilung eines Ehrrn- zeugnisse» anstatt der ihnen bereit» früher verliehe nen Medaille selbst; 17 Ehrenzeugnisse, deren für würdig erahtet wurden: Rudolf Bennert aus Zürich, Gustav Frö lich au» EM »n Steiermark, Alwin Köhler au» Roch litz, Bruno Oehmichen aus Chemnitz und Karl Vent au» Dresden (sämmtlich im Atelier des Hrn. Prof. Nicolai), Adolf Breckrnfeld au» Gintost m Schles wig und Eugen Natali» au» Drachenberg in Schle sien (Beide im Atelier de» Hrn. Prof. vr. Hähnel), Erwin Spindler au» Dre-den (im Landschafttatelier), Harald Friedrich au« Dre-den, August Frind au» Schöulindr, Georg Peixotto au- Cleveland, Emil Entsendung seiner Vertreter behufs Wiederauf- nähme der Vertrag-Verhandlungen erfolgen wird. Pari-, Freitag, 26. März, Abend-. (W.T B) Die Veröffentlichung der auf die Congregationen bezüglichen Dekrete wird, dem Vernehmen nach, nächsten Dienstag erfolgen. Der„GazettedeArance" wird bestätigt, daß die von den Maßregeln der Regierung betroffenen Congregationen alle ihnen möglichen Schritte erschöpfen werden und daß die Directoren der bedrohten Congregationen bereit- gemeinsam über Maßnahmen zu deren Schutze be- schlofftn Haden. Der „AgenceHava-" zufolge ist der Botschafter Chaney in St. Petersburg ermächtigt worden, in den ersten Tagen de- April ganz nach seiner Con- venien; Urlaub zu nehmen. Pari«, Sonnabend, 27. März. (Tel. d.DreSdn. Journ.) DaS radikale Journal „Voltaire" ver- öffentlicht eine lange Unterredung seine- londoner Corrrspondenten mit dem auS Frankreich ausge wiesenen Russen Hartmann, in welcher Letzterer wiederum die von den „Central NewS" gebrachte Mittheilung über da- angeblich von ihm hrrrüh- rende, den Verlauf deS Moskauer Attentates schildernde Schreiben dementirt. Er denke nicht daran, England zu verlassen. Hartmann weist ferner die Behauptung, er sei Nihilist, zurück, bezeichnet sich vielmehr al- revolutionären Socia- listen und zweifelt nicht an dem schließlichen Ob siegen seiner Sache. St.PeterSburg, Freitag, 26. März, Abend-. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Einer Meldung deS „Herold" zufolge ist in der vergangenen Nacht ^2 Uhr eine geheime Druckerei entdeckt worden; 16 Personen, sämmtlich Setzer und zum Arbeiterstunde gehörig, wurden verhaftet. Ein St. Petersburger Privattelegramm der Wiener „Presse" berichtet folgende Detail-: Heute Nackt wurde eine geheime Druckerei entdeckt. Dieselbe war im Hause, welches Kozlow gehört, etablirt alS Afterpartei eines dort wohnenden Tapezierers, der keine Ahnung von der Bcsckäfti- gung der H »-genossen hatte. Diese erschienen alS Tagelöhner, brachten eiserne Kästen und trugen täglich Päcke. Die Polizei hatte beobachtet, daß seit einigen Tagen wieder Proklamationen erschienen, lenkte den Verdacht auf 3 Häuser, be obachtete die Verkehrenden und ertappte heute Nacht im bezeichneten Hause sämmtliche Arbeiter. Die Druckerei war in 3 Zimmern, die Maschine war eine Handdruckpreffe. 16 Personen wurden verhaftet. Die Lettern waren russisch und fran- zösisck. Wer und wo die Redaktion für diese Druckerei sei, ist unbekannt. Die Bücher und Schriftstücke wurden aber gefunden. New-Dork, Freitag, 26. März. (W. T. B.) Ein Telegramm deS „Boston Advertiser" auS Washington meldet als gewiß, daß General Grant seine Candidatur um die Präsidentschaft rurück- rirhen würde; soweit hier bekannt, bedarf diese Nachricht noch weiterer Bestätigung. DaS soge- genannte Anti-Third-Term-Committee hat eine Nationalconvention derjenigen Republikaner, welche eine dritte Präsidentschaft des Generals Grant bekämpfen, auf den 6. Mai d. I. nach St. LouiS tinberufen. Dre-den, 27. März. E» ist ein überaus erfreuliches Zeichen der Zeit und spricht mit beredten Worten für dl« Belebung und Stärkung deS religiösen Bewußtseins und Lebens im deutschen Volke, daß auch die politische Tagerpresse Reinicke aus Zerbst, Alois Brandenberg auS Zug und Ernst Götze auS Lichtensee (sämmtlich in der Oberklasse), Hermann Manitz auS Braunsdorf, Ernst MattheS aus SeishennerSdorf und Paul Pötzsch au» Dresden (sämmtlich in der Mittelklasse); 5 mündliche Belobigungen, durch welche aus gezeichnet wurden: Georg Estler auS Meißen (im Atelier des Hrn. Gal.-Dir. Prof. Vr. Hübner), Franz Robert Schulze auS Neustadt b. Stolpen (im Atelier des Hrn. Pros. vr. Hähnel), Ernst Böhne aus Dö beln, Georg Müller aus Dresden und Reinhold Roßmann auS Otzdorf (sämmtlich in der Unterklasse). Die Verkündung der vorstehend ausgesührten Aus zeichnungen erfolgte am 23. d. M. in feierlicher Ver sammlung der Akademie, die Aushändigung der Preise selbst durch den durchlauchtigsten Hrn. Curator der Akademie, Se. königl. Hoheit den Prinzen Georg, Her zog zu Sachsen. Eingeleitet wurde die Feierlichkeit durch eine zu ernstem Studium und Festhalten idealer Ziele aufsordernde Ansprache deS Hrn. Gal.-Dir. Prof, vr. Hübner an die Studirenden der Akademie. Dre-den. Am Lharfreitag, den 26. März war in der Kreuzkirche zur musikalisch-religiösen F ier diese» Tages die Aufführung von Händel'» Oratorium „Messias" durch Hrn. Cantor Musikdirektor Wer mann und unter seiner Direktion veranstaltet. Der Kirchenchor war durch Mitglieder hiesiger Gesangver eine mit freundlichster Bereitwilligkeit verstärkt und den Stamm deS Orchesters bildete daS Orchester de» königl. Hoftheater» in Neustadt. Die gestillte K rche bezeugte, wie gern da» Publikum sich diese herrliche Schöpsung Händel'» wieder lebendig vergegenwärtigen lieh, in mehr und mehr die Pflicht erkennt, auf die Bedeutung der hohen kirchlichen Festtage Hinzuwersen. Be reit» die letzte Weihnacht bot einer Reihe konservativer Organe Anlaß, den christlichen Charakter der Feier d»r Gevuit de» Heilands entschieden zu betonen. Heule, wo wir unS in ernster Stimmung auf das hohe Fest der Auferstehung deS Erlösers vorbeieiten, wollen wir Dessen eingedenk sein, daß unser moderne- Staatswesen au» dem Christenthum hervorgegangen ist, daß unsere Slaatseinrichlungen alle nrehr oder weniger den christ lichen Staat zur Voraussetzung haben. Die Gebrechen unserer Zeit, die Schäden, an welchen die moderne Welt krankt, sind nur der Abirrung von dem Ge ste zuzuschreiben, der die CtaatSorganisnien der Gegenwart ins Leben rief. Die „Neue Preußische Zeitung" weist in ihren CharsreitagSbetrachtungen darauf h:n, daß nur das Christenthum und Heilung bringen kann, und sagt: „Die Zunahme der Verbrechen, und zwar der Verbrechen gräulichster Art, die Pietätlosigkeit, die sich überall zeigt, die Genußsucht, die olle höhere, ewige Güter gering achtet und nur erstrebt, was dem Fleische wohl gefällt, die Verwilderung der Gemüther, die sich in grauenvollen Mordthaten kundgiebt, die Auflösung der alten Ordnungen, die gewissenlose Ausbeutung des Nächsten, die nur den eigenen Vortheil sucht und nach der Andern Wohl und Wehe nicht sragt; sind das nicht alles Zeichen deS nihilistischen Geistes, Symptome einer tiefen Krankheit? Alle Bildung, auf die unsere Zeit so hohen Werth legt, kann uns hier nicht Helsen; ja die einseitige Ausbildung de-Beistände» fördert den Nihilismus geradezu, und nicht unter dem eigentlichen Volk, sondern in den Kreisen der G> bildeten Hal er hauptsächlich seine Anhänger. Bildung ohne religiöse Grundlage führt nur um so schneller zum Verder ben. Hilfe und Heilung liegt nur im Christenthum. Da» Kreuz müssen wir wieder in den Mittelpunkt unseres Lebens stellen und uns erneuern lassen durch den Herrn, der sich nicht nur für uns dahin gegeben ha», sondern auch sein Leben uns miltheilen will. DaS muß aller Erziehung, alles Unterrichts höchstes Ziel sein, daß die Herzen durchdrungen werden von dem wahrhaftigen Leben, welches JesuS Christus in die Welt gebracht hat. Christus, für uns am Kreuze ge storben, muß ein Christus in uns werden, der in uns lebt und unS mit seinem heiligen Leben durchdringt. Christus ist daS wahre Christenthum. Je mehr Christi Leden in den einzelnen Seelen mächtig w.rd, desto mehr wird auch unser Volksleben geh-iligt, desto mehr werden die finsteren Mächte überwunden. Dazu zu helfen, ist eines Jeden Pflicht. DaS Christenthum hemmt nicht die Entwickelung der Völker, hindert nicht die Industrie, den Handel, die Kunst, die Po litik, sondern es heiligt das Alles und bewahrt alle menschlichen Bestrebungen vor der sich überall eindrängenden verderbenden Sünde." — Die „Post" betont, daß Christi Lehre durch seinen Kreuzestod zur „welterlösenden Macht" geworden «st, und schließt mit folgenden Sätzen: „Der Lobgesang der heiligen Nacht: „„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden"" klingt auch vernehmlich in die ernsteste Feier der Christenheit, tröstend und zugleich mahnend an die sittliche Verantwortlichkeit, welche unS der Opsertod des Heilands auferlegt hat. Die höchste Gnadengabe, welche der Menschheit zu Theil geworden ist, stellt an jeden Einzelnen die Forderung, daß er sich immer tiefer von dem Bewußtsein der Größe dieser Gabe durchdringen lasse und sie als den reinsten Inhalt seines Daseins und Wesens sesthalte, daß die höchste LiebeSthat, deren Gedächtniß wir feiern, auch in unS die Liebe zu Gott und den Menschen stärke und frucht bar mache. Der christlichen Lude ist ein weites Feld geöffnet. Irdische Noch und sittliche Noth fordern unausgesetzt die Liebe zur Bethätigung auf. Und die Bethätigung dieser Liebe ist ja eines der stärksten welcher echte Kraft und UeberzeugungStreue de» Glau bens, Größe und Weihe der Conception, Gefühl-tiefe, Energie und Wahrheit deS Ausdrucks so klar und ein fach und doch mit so unmittelbarer eindringlicher Macht zu Sinn und Gemüih redend. Die Ausfüh rung deS Chors war frisch und präciS, rein und rylh- misch entschieden, sehr tüchtig die des Orchesters. Die Solopartien wurden in hervorragend ausgezeichneter Weise namentlich von Frau Otto - Alvsleben — dieser Gesang-künstlerin im oratorischen Stil — und Hrn. Götze gesungen, deren beider Stimmen von schönster Tomwrlung waren; mit lobenSwerthen Lei stungen schlossen sich für die Baß- und Allpartie Hr. Seidemann und Frl. Reinel an. Die gesammte Klangwirkung erwies sich bei der jetzt verwendeten Aufstellung als gut und deutlich. Die musikalische Thätigkeit und künstlerische Hingebung de» Dirigei ten, um mit mühevoll combinirter Vorbereitung eine so wohlgelungene und ihrem Eindruck würdige Ausführung de» erhabenen Werkes herzusttllen, verdient wärmste Anerkennung. L. B. Höfische- Leben im Mittelalter. Alwin Schultz hat ein auf dem darstellenden Ge biete der CuUurgeschichte interrssanteS Buch: „DaS höfische Leben zur Zeit der Minnesinger" (bei Hirzel in Leipzig) erscheinen lassen, rin Werk, da» mit Holz schnitten lllustrirt ist. Den Schildeiungen de» danken», werthen Texte» widmet die „W. Abdp." eine auS- sührliche Beherzigung. Wir werden diesen Inhalt kürzer zusammenfassrn müssen, aber auch dadurch jeden- sall» sür den historischen Gegenstand wie sür die Schultz'sche Arbeit erwärmen.
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