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Dresdner Journal : 02.12.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-12-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188012029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18801202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18801202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1880
- Monat1880-12
- Tag1880-12-02
- Monat1880-12
- Jahr1880
- Titel
- Dresdner Journal : 02.12.1880
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Donnerstag, den 2. December M28ß 1880 I DresdnerIonmal Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. hiffe Nichtamtlicher Theil. ltSkalender recke limetmi Anerkmnung der früher von Thier» befolgten fried- rL»N> lt»,ct«ut»ct»«» tritt k«t- «oä 8t«wp«l»u»<LMs im»»- ZRbrtiet», . . « »»«k. j»j»t»rU«t»! 4 »0 Ui»«to« NoMomru: 10 Lt. Wörsmuach richte». Teltgraptzlsch« WitterungSbrrickte. ,0 <rb>> «K» knde Our »m unterliegen. Niemand täuscht sich darüber, daß da» fragliche Gesetz die Gerechtigkeit-Pflege nach keiner Richtung hin fördert, wohl aber der persönlichen Verfolgung Thür und Thor öffnet. „Mit wie tönenden Worten man auch da» Ganze umkleiden mag', bemerkt ein Pariser Torrespoudent der „Elsaß-Lothringischen Aci- »navltrt-i (^owluEOwtr ä« Orsxtoer ^oarvah»; U»wd«U-N«rlM Mi» N»»»I - Nr«il»» Nr»ntcN>> t ». U_: t l^oAtsr, N»rtii» Vl»-S»«k»r, »«rU»: L^orElt, ZnvakäimtoW», Nr«»«»: L LcLtotte, Lr,»!»«: F. Nürva«; 0k,ouUri: F>. Nr»»ktart ». U.: S n. z k7 z/rrrm«,»- »od« Vovtituuiölo»«; biirUt,! Lt. ^M<r, L«««vr: 6. k«rt» N«rU» -rr»»ke«r» ,. » Da»L« 4t U»«d»r»: F L^cigen, FF Ä««ar. ln«r»t»»prst»« z I»Nr <t— Luu» «mor ^«?p»tt»o,7. ?«tlt»»ll« «o kt. v»t»r „lüinAEinä«- <tl« 2«l» »0 kk. Nnobolnonr ^»«Uvd mit äor 8vnv- voT ?slsrt»8» ckd«ck» klir »«o solsaaü«! Nüoinl. Lrpsältioo «le» t-rs«lo«r Zour»»t«, , Drsxteo, Ho »0. —- . . >40 . . 1»» - S4 - 84 gegangenen Meldungen find in einer von der Po lizei entdeckten geheimen Druckerei mehrere Drnck- Maschinen, eine große Anzahl Dolche und Revolver, Exemplare der revolutionären Zeitschrift „Demlja t Wolj," «ud eine -roße Menge von falschen Paffen «ad Stempeln anfgefnnden worden. 2 tung', „ein unbefangene» Urtheil kann nur sagen, Amtlicher Theit. Dre-drn, 26. November. G«. Majestät der König hat zu genehmige« geruht, daß der Direktor der Tum- lehrer-BildungSanstalt, Professor Or. Kloß in DreS- den, die ihm von Er. Königlichen Hoheit dem Fürsten Larol l. von Rumänien verliehene aoldene Medaille I. Tlasse für Kunst und Wissenschaft annehme und trage. Dresden, 1. December. Mit Genehmigung Sr. Maiestäl de» König» find der Rath Moritz Alexander Bartsch beim Landgericht Leipzig und der Amtsrichter Paul Conrad Ranft beim Amtsgericht Rochlitz als , Ä ml-richter zum Amtsgericht Leipzig, der Rach Gustav Eduard Bieler beim Landgericht Chemnitz zum Land- -ericht Leipzig versetzt worden. der revolutionären Partei angehörige Personen wurden verhaftet. St. Petersburg, Mittwoch, 1. Decemher. (Tel. d. DreSdn Journ.) Die „Agence ruffe" thrilt mit, die Regierung sei mit dem Reglement wegrn der Erhebung BatumS zum Freihafen beschäftigt. England hat, derselben Quelle zufolge, den Mächten «inen Vorschlag gemacht, welcher die Erhaltung deS europäischen ConcertS bezüglich der noch unausgeführten Kragen deS Berliner Cou- greffeS betrifft. Der neue Kinanzminister Abaza empfing geffera «ine Deputation au» Handel»- und Industrie. kreisen und erwiderte aus die Ansprache derselben, er sei sich der Schwierigkeit und LerautworUich- leit der übernommene» Stellung vollständig be- wußt, hoffe aber, bei allseitiger Unterstützung die Envartungeu de» Kaiser» rechtfertigen zn können. Man dürfe seine» warmen Interesses für alle Bedürfnisse de» Haudel» und der Industrie stet» , verfichert sein. Wie der „Herold" meldet, ist in Lie« dieser Tage ein« geheime Typographie, geoanut „Südrus- fische Typographie" entdeckt worden, wobei 2 Per- sonru, ein Mann und eine Krau, arrrtirt »nrdeu. Beide find nach St. Petersburg tranSporttrt wor- den und gestern Abend daselbst eingetroffea. — n. hrn. Prof. Hrn. Dia- n. Vrunv Mädchen: iedersedlitz. i LeiSnig. i Altendorf ml Runge Ah Hr- Hosrucheu- rmann in frl Hilma irrmufiku» frl Lhar- Lolkmar Dille in Frl. Lina veckert in Hrn Zo- n (Hani). Kreß in i. Eachhe dia verw. euben bei i Löbau, koigt in rl Fried- nn Vott- erweifter I- Frau Leipzig Telegraphische Nachrichten. Zeitnngtschan. (Elsaß-Lothringische Zeitung. Wiener Allgemeine Zeitung) TageSgeschicht«. (Berlin. Posen. Straßburg. Mün chen. Wien. Paris. London. St. Petersburg. Bukarest.) Zur orientalische« Krage. DreSdaer Nachrichten. Provinzialnachrichte». (Leipzig. Schwarzenberg. Schön Heide.) vermischte». Statistik «ud volkSwirthschaft. EinaesaadteS. Telegraphische Nachrichten. Pari», DtenStag, 8V. November, Abend». (W. L B.) In der heutigen Sitzung de» Senats stand a«f der Tagesordnung die Berathnug des Budget» H«S Ministerin«» de» Auöwärtigru. Der Licomte de Gontaut.Biron führt unter eine andere Politik inaugurirt worden, welche auf die Flottendemonstration hinau-gelaufen sei, die zu einem Kriege hätte führen können. Die traditionelle Politik Frankreich- sei nicht die Vernichtung der Türkei, deren Existenz wichtig sei für den Weltfrieden. Man hätte die Türkei nur durch eine moralische Pression zur Er füllung ihrer Verpflichtungen anzuhalten suchen müssen, d. h. durch die Abberufung der Botschafter. Gontaut- Biron sprach sich weiter tadelnd über die Initiative Frankreich- für eine Flottendemonstration zu Gunsten Griechenland» au-, sowie über die Idee der Entsen dung einer Militärcommission nach Athen. Eine solche Demonstration würde noch unklüger sein, al- die be züglich Dulcigoo» und würde dem Vertrage von Ber lin zuwiderlaufen. Die Politik einer Intervention ent spreche nicht den Wünschen deS Lande-. Redner ver langt Mittheilung der den Flottencommandanten er- theilten Instruction und Aufklärungen über da- Pro- ject der Mtlitärmission nach Griechenland, fowie über Entsendung eine» Panzerschiffe- nach Tunis. Der Minister de» Auswärtigen Barthälemy- Satnt-Hilatre erwiderte, Frankreich fei absolut ge- nüthigt gewesen, dem Berliner Congreß beizuwohnen; e« bestände kein Widerspruch zwischen der von Thier befolgten Politik und derjenigen de» jetzigen Ministerium». Der Minister rühmte die Reserve, Klugheit und Groß herzigkeit Rußland-, welche sich darin bekundet, daß e» eingewilligt hätte, sich den Beschlüssen de» CongreffeS bezüglich de» Vertrage» von St. Stefano zu unter werfen. Die Flottendemonstration habe einen dreifachen Zweck gehabt, nämlich: die Pforte zu zwingen, in der montenegrinischen, griechischen und armenischen Frage nachzugeben. Die Beihilfe Frankreichs habe der Sache de» Frieden» und der Ehre gedient. Die Klugheit Frankreich» habe die Flottendemonstration in den be absichtigten Grenzen gehalten. Was die Flotten- demonstration zu Gunsten Griechenlands angeh«, so gehöre dieselbe in» Gebiet der Hypothesen. Der Mi nister fuhr fort: Wir können nicht darauf antworten, waS in der Zukunft geschehen wird; aber wir bestätigen unsere friedlichen Gesinnungen, und wir hoffen, daß die griechische Frage ohne Zwangsmaßregeln gelöst werden wird. Wir glauben, der Fall der Türkei würde eine entsetzliche Katastrophe sein, die man vermeiden oder wenigsten- um jeden Preis hinausschieben muß. Wir haben für Griechenland eine lebhafte Sympathie; aber England ist e», w. lcheS zuerst in Berlin die griechische Frage zur Sprache aebracht hat. Man muß hoffen, daß Griechenland auf die Rathschläge Europas hören wird. Die Aktenstücke bezüglich der griechischen Frage werden demnächst vorgelegt werden. Da- Ministerium hätte gewünscht, daß man die tunesische Frage nicht berührt hätte, da dieselbe noch dunkel und delikater Art sei. Auf den Berliner Congreß zurücktommend, er klärte der Minister, wenn Frankreich demselben nicht beigewohnt haben würde, würde e- verdächtigt worden sein, geheime Absichten zu haben. Wir haben keine glänzende, aber eine nützliche Rolle auf dem Congresfe gespielt. Der Berliner Congreß bat den Frieden auf recht erhalte». Wir werden ihn ferner aufrecht erha - teo, wie eS unsere Vorgänger gethan haben. Der Herzog v. Br volle betonte, e- sei Zeit, auf die PolitikThierS' und MacMahon'» zurückzukommen. Die Zeit für eine Gefühlspolitik oder eine Politik der Einbildung sei vorüber; man müsse eine Politik be obachten, die nur die wirklichen Interessen de» Lande- disponire und die Diplomatie auf den Banket» der oommis vo/axaum mache, so sei e» nicht möglich, daß Frankreich in Europa noch Vertrauen besitze. Freycinet führt au», e» sei natürlich, daß Frank reich Interesse fttr Griechenland gezeigt habe und r- vergrößern wollte. Die zum Schutze Montenegro- ge troffenen Maßregeln und die Flottendemonftration hätten keine Feindseligkeiten gegen die Türkei, sondern gegen die aufständischen Banden in Albanien bezweck». Frankreich habe sich die Reserve aufgelegt, nicht einen einzigen Kanonenschuß abzugeben. Freycinet berührte dann die von den Mächten mit Einstimmigkeit ange nommene Grenzlinie und sprach die Befürchtung au-, daß eine Flottendemonstration zu Gunsten Griechen land» unmöglich geworden sei. Der Herzog v. Broglie besteht darauf, daß die Türkei niemals einer solchen Demonstration nachgegeben haben würde. Dat Budget wurde schließlich angenommen. Nächste Sitzung Donnerstag. Rom, DienStag, SV. November, AbevdS. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung der Deputirten- kammer wurde die Berathung der Interpellationen zu Ende geführt. Der Ministerpräsident Cairoli erklärte, die Regierung nehme die von Mancini beantragte Tages ordnung, welche den Ausdruck vollen Vertrauen» zu dem Ministerium enthalte, an. Die übrigen Tages ordnungen wurden hierauf zurückgezogen. — Bonghi beantragte eine getrennte Abstimmung über die ver schiedenen Theile der Tagesordnung. — Der Präsi dent theilt die Tagesordnung zu diesem Behufe in zwei Theile. D^r erste Theil besagt: Die Kammer wünscht sich über die wichtigen, durch die Bedürfnisse und die Wünsche de- Lande» geforderten Reformen auSzusprecheu; der zweite Theil erklärt: Angesicht- der ministeriellen Erklärung geht die Kammer zur Tages ordnung über. Der erste Theil wurde einstimmig unter Beifall angenommen; der zweite Theil wurde in namentlicher Abstimmung mit 221 gegen 188 Stimmen genehmigt, b Deputirte enthielten sich der Abstimmung. London, Mittwoch, 1. December. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Bei einem Banket zu Woodstock «uter-og der Marqui» v. Salisbury di« Politik der Regierung in der orientalischen und irischen Krage einer abfälligen Kritik. Sali-burn äußerle bei dieser Gelegenheit, da» Vor gehen der Regierung in der dulcignotischen Frage habe den Sultan dahin geführt, einige Hundert Alba nesen tödten zu lassen, um gewaltsam die Abtretung von albanesischem Gebiet an neue Herren durchzusetzen, welche die Albanesen verabscheuten. Die Anwendung von Gewalt zu Gunsten Griechenlands laufe direkt den Bestimmungen de» Berliner Vertrage» zuwider. Man müsse die Ansprüche Griechenland- auf Thessalien be schränken. Sali-bury erwartet, di« Regierung werde jetzt die Orienlfrage ruhen lassen, um sich ««Irland zu beschäftigen, wie» hier jede- Mittel zur Beruhigung Irland» zurück, welche» auf dir ConfiScatiou der Güter der Eigenthümer abziele, und schloß mit lebhaften Pro testen gegen die indolente und surchtsame Politik der Regierung, die dahin führe, Irland entweder neu zu unterjochen oder sich von ihm zu trennen. St. Petersburg, DienStag, SV. November, Abend». (W T. B.) Rach au» Charkow ein- Dre»deu, 1. December. Als vorgestern im französischen Senat das Budget de- Justizministeriums zur Berathung gelangte, war der Senat der Schauplatz einer jener leidenschaftlichen Sceneu, wie sie gewöhnlich nur in der Deputirtenkammer . sich abzuspielen pflegen. CS unterliegt keinem Zweifel, daß eine der heiligsten Garantien der Rechtspflege, die Unabsetzbarkeit der Richter, in Frankreuy schwer bedroht erscheint. Am 22. November nahm die De- putirtenkammer ein Gesetz über die Magistratur an, nach welchem die Unabsetzbarkeit der Richter während eine» ganzen Jahre» suSpendirt bleiben soll. Die Kammer zögerte nicht, auf diese Weise die Bürgschaft für die Sicherheit der Rechtspflege zu zertrümmern. Bisher hatte der Justizminister bereits eine Reihe ihm unbequemer richterlicher Beamten beseitigt, und diese» Vorgehen gab dem Senator O-kar la Vallee Veran lassung zu seiner Interpellation, in welcher er den Justizminister Cazot beschuldigte, daß er ohne Grund Staatsanwälte abietze, geheime Instructionen über die Ausführung der Märzdecrete erlasse und unfähige An wälte von zweifelhafter Moralität anstelle. Der Sturm, welchen die Interpellation von la Vallee im Senat veranlaßte, ist insofern von Bedeutung, al» er auf da» Schicksal, welche» dem Gesetzt über die Magistratur im Senat bevorfieht, bereit» im Vorau- Schlüsse ge stattet. E» ist zwar außer Zweifel, daß in dem Senat eine zuverlässige RegierungSmajorität besteht; ober ge rade hinsichtlich der beabsichtigten „ Purificotiou" de- RichterstandcS im republikanischen Sinne, welche mit dem von der Deputirtenkammer angenommenen Gesetze erreicht werden soll, dürste man den Senat wenig will fährig finden. Diese angebliche Reform ging auch in der Kammer so uothdürstig durch, daß sie vollend- di-creditirt an den Senat gelangt. Im Senat wird aber der Gesetzentwurf, aller Wahrscheinlichkeit nach, im günstigsten Falle dem Schicksal der „Versumpfung" stütze und aufrecht erhalte. Frankreich müsse alle Ver wickelungen vermeiden, Frankreich müsse neutral und frei in seiner Politik bleiben. Frankreich habe die Frage wegen einer Flottendemonftration zu Gunsten Griechenland- aufgeworfen, mit welchem Frankreich sympathisire; aber die Frage müsse vom französischen Gesichtspunkte auS geprüft werden. Wenn aber über lichen Politik au», daß seit dem Berliner 'Longresse den Ministern Jemand stehe, der über die Diplomaten Inserate für die Weihnachtszeit finden im „Presduer Journal" eine sehr ge eignete Verbreitung. Der I»sertio«SpreiS be trägt 20 Pf. für die Jnseratenzeile oder deren Raum. Bei mehrmaliger Wiederholung eines Inserate» wird ein entsprechender Rsbstt ge währt. In Dre»de«-Ne«stOt können In serate für da» „Dresdner Journal" in der Kunst- und Musikalienhandlung de» Herrn Adolf Vr«»er (Hauptstraße 31), woselbst auch Abonne ments-Bestellungen auf unser Blatt Annahme finden, abgegeben werden. anspruchslosen Inhalt zu gedehnt in der Form sind. L. B. zum Feuilleton. »rvt-trl »o» »Vit» Bauet. Dresden, 1. December. Die Eröffnung der kunst gewerblichen WeihnachtSmesse fand heute Morgen Statt. Dieselbe ist vom Dresdner Kunstgewerbeverein veranstaltet und umfaßt in 3 Sälen de» königl. Kunst ¬ eigener Composition, die nur im Berhältniß zu ihrem trag thaten. Diese Gemälde — es sind vornehmlich jene der niederdeutschen und der Kölnischen Maler schule —, die man glücklich von ihrem modernen Ueber- zug befreit hat, erfreueu sich nun von Neuem ihrer ursprünglichen Reinheit, Harmonie und Kraft, ohne daß, wenn mich meine Augen nicht täuschen, neue Er- lieber dieses keineswegs unglückliche Allgemeinniveau h«be« sich noch manche gelungene Sceneu loben»w«rth hin- . auS, z. B. die Unterhaltungen der verkleideten Mädchen mit den Offizieren, die Ge'prüche de» OsfizierSburschen, ) dre Zeichnung deS Lieutenant» v. Löwen, der oller- ding» auSnahm-ive fe Couplet singt. Diese Rollen wurden von Frl. Bendel, Frau Bauer-Körnig, Hrn Workitzsch und Hrn Wilhelmi keck, munter und markirt daraestellt. Dem Offizier-durschen Zumpe in» märkischen Bolk»dialekt gab Hr. Worlitzsch ein« NeLdeu-theater. Am 30. November wurde , erste» Male „Manöverleiden", Gesangsposse iu 5 Bildern von Braun und Hildebrand, aufgeführt und m derselben Weise harmlo» ausgenommen, wie e» diese leicht hingeworfene, io ihren Tendenzen durchaus von aller Lascmuät freie Arbeit verdieut. Sind auch darin Witz, Satire und Humor nicht gerade scharf ge- salzem oder von annähernder Ursprünglichkeit, so zeigt sich statt dessen doch eine behaglich« Komih begleitet und lebend« gemacht durch muntere Einfälle, durch lächerliche Situationen, di« sich scenisck seit langer Zeit erprobt haben, wirksam und dankbar für den täglichen Gebrauch. Angenehm brrührt schon die Bescheidenheit, daß die Verfasser, deren Stück inhaltlich keine Nach ahmung von »Krieg im Frieden- ist, dasselbe einfach eine Posse geuannt Haden Man ist e» gewohnt, zetzt so häufig dafür anoere anspruchsvolle Bezeichnungen satzmittel angewendet worden sind. Soll ich sagen, b«t welchem Bilde mich das Ergebniß der Reinigung am meisten überrascht und erfreut hat, so muß ich da» kleine Gemälde von Gerard David nennen, de« nicht ganz ohne meine thäige Mitwirkung au» gänzlicher Vergessenheit an» Licht gezogenen größten, noch vom Geiste der allen Schule durchdrungenen, Nachfolger der van Eyk'schen Schule, eine Madonna mit dem Kind im Grünen, umgeben von einer Anzahl weiblicher Heiligen. ES ist von dem verstorbenen Director Phi- Upp Foltz auS dem Schleißheimer Depot in die Pina kothek übergeführt worden, allerdings in einem be- klagenSwertheu Zustande, do r» bi» auf eine Haldfigur gänzlich übermalt war. Bei der Restauration hat man mit dem glücklichsten Erfolge die ganze Uebermalung wegaenommen; da- Bild ist seiner ursprünglichen Be schaffenheit wiedergegebev und nun eine der kost barsten Perleu der Pinakothek. E- giebt eine, wenn auch kleine, Anzahl von Kunst freunden die sich mehr oder minder vollkommen mit dem Wohlgefallen am Kunstwerk beguüaeu, oder durch Mißfallen sich bestimmen lassen, ohne Weitere» daran vorüderzugehen Bei Weitem die Mehrzahl ist gewohnt, nach Romen und Herstinft zu fragen, begleichen »ach Original oder Copie Im Handel und Wandel gelten letztere Fragen allein. Fälle wie die bekannten mit de» beiden „Correggio' von Ignaz Unterber^r, die aewerbemuseumS die Fabrikate von 61 Dresdner Ge schäftsleuten. Alsbald fand fick ein distinguirte» Pu blicum zur Besichtigung der geschickt arrangirten Messe ein, unter welchem Se. Excellenz der Hr. StaatS- mrnister v. Nostitz-Wallwitz, Hr. Ministerialabthei- lunaSdirector Gey. Rath Schmaltz, Hr. Präsident v. Schönberg, Hr. Oberbürgermeister vr. Stübel sich befanden. Malerei. Ernst Förster, der in hohen Jahren an Frische deS Urtheil» eher zu- al» abgenommen Hai, macht neuerlich sehr beachlenSwerthe Bemerkungen in einem Aufsatz über die Münchner Pinakothek: Eine Ueberraschung sehr erfreulicher Art hält die Pina kothek bereit für den Kunstfreund der sie seit längerer Zeit nicht besucht hat. Bekanntlich sind eS nicht die kleinste» Gefahren, welche den Gemälden von ihren Aerzten, den Restauratoren, drohen, und manche Un bill von dieser Seite haben die Schätze der Pinakothek zu beklagen. Von vielen Bildern ist nun »euerdingS vorsich'ig scheinbar festgebannter Staub oder taub ge wordener Firniß entfernt, von anderen ein Ueberzug vo» Lasuren oder Uebrrmalungen, die bestimmt waren, die ursprünglichen Zerben zu kräftigen, die, aber der Harmonie und selbst der Leuchtkraft im Ganzen Ein- volkSthümliche Wahrheit, die abermals nach dieser Sette hin auf feine trefflichen Fähigkeiten und seine Frische aufmerksam macht. Dem Stücke, in welchem auch der bramarbasirend« Feldwebel eine gute Gestalt ist, wohnt noch die gute, i tzt mehr und mehr abhanden kommende Eigenschaft bei, daß eS nicht ermüdend in die Breite geht und da», worauf e» schließlich doch ankommt, sein recht zeitiges Ende ohne Umschweif zu finden vermag. Al tin lustige- Caricaturbild würde da- Ganze noch ge wonnen haben, wenn e» die Verfasser hier und da mit dem militärische» Usu- etwa» genauer genommen hätten. O. B. DienStag den 30. November gab im Saale de» „Hotel de Saxe- der Pianist Eugenio Pirani ein Couerrt. Sein Spiel machte allerdings keinen be- friedigendem Eindruck, als in seinem Toncert der vorigen Saison. Aber, wie wir hören, wurde Herr Pirani durch ein plötzliches heftige- Unwohlsein in seinen Leistungen äußerst irritirt, und so mögen wir ger» diesem Umstand« auffällige Jncorrectheiten, Un deutlichkeit und unruhig wechselnde Temponahme und Bewegung in seinen Vorträgen zuschreiben. Daß seiner nationalmusikalischeu Bildung ein tiefere- Berständniß und richtiges Gestalten der Musik Beethoven'S, Schu mann'», Chopin'» trotz bester Bemühung seine» Talent» noch wenig e gen geworden, ist sehr erklärlich und er scheint al» eine wemgsten» entschuldbare Schwäche. A m beste» entwickelte Herr Pirani seine graziöse Leich tigkeit der technischen Behandlung und sein:« zum empfindsamen Ausdruck geneigten Vortrag in der GoudoUera VM! Liszt und in zwei gefälligen Piecen
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