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Dresdner Journal : 12.05.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-05-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188105120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18810512
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18810512
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1881
- Monat1881-05
- Tag1881-05-12
- Monat1881-05
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Journal : 12.05.1881
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1881 Donnerstag, den 12. Mai W108 Xd<,u°k»eot»pr«i,r 6,6V«. Ares-nerIMMÄ Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dre-den. .»». b» Paris. ,76 kb.dv d. die Auf ein Wohnhaus Lus eine Haushaltung 1834 der Bevölkerung >d,I ll» tiaaaaeiuUd <1«, rleutactivo UviuNe» tritt kost- uu<1 LtempolrusoNluj; di um. 2ü «. »,906z. »,2b d.«.-> 1876. 4,» Dresden, c in DreS- eSden ein iinßmann Ferdinand »«. »vb.,.. >», sie ch». und »» «,« tick» »i. » »«r»8»a» » k»», S. id« t»», »i SachsenS die Einwanderung beigetragen, wie stark die Auswanderung gewesen, läßt sich kaum annähernd an- geden. Die als Aufnahmen in den sächsischen Unter- thanenverband und als Entlassungen aus demselben registrirten Personen geben nur em ungenaue- Bild. Die Zahl derselben wechselt sehr nach den einzelnen Jahren; am geringsten war z. B. die Aufnahme an Jahre 1870 (399), am stärksten im Jahre 1874 (2221). Von 1867 bis 1879 wurden im Durchschnitt jährlich 1340 Fremde ausgenommen, denen circa 308 Entlassungen gegenüberstehen. Genauer läßt sich sagen, wie stark die einheimische Fruchtbarkeit die Sterblich keit der Bevölkerung übertroffen hat Dieser soge nannte Geburtenüberschuß von Anfang December 1834 bis Ende November 1875 hat 1012 487 betragen, d. i. 86,s Procent der Gesammtzunahme, oder jährlich 1,6 Procent im Durchschnitt zur Bevölkerung de» JahreS 1834 berechnet. Was die Geburtenziffer anlangt, so nimmt Sachsen unter den deutschen Staaten die zweite Stelle ein; Sachsen wird hinsichtlich der Fruchtbarkeit seiner 1844. 10,7 6,1 7,« dem Bella ge. dritte evangelisch-lutherische LandeSsynod». Eingesandt»«. üotteriegewinnliste vom 11. Mai. Vörsennachrichtrn. relegraphische Wittrrungsberichte. Inserate. « ter (Ida). Lripji,. elm Her- : iu Leis- »arlmao», u Nosalt, <6 Arou geb. -roll r» «Sl». Mrlicd: . . l8 Nurlc. ^^Lbrlick: 4 >lurd bi) kk. tülllvtouKuiuweru: 1vkk. Feuilleton. Redigirt von Otto Bauet. Herren Consistorialrath Pros. vr. Baur, Lonsistorial- rath vr. Luthardt, geh. LegationSrath v. Watzdvtf, Graf Vitzthum v. Eckstädt und Bürgermeister Fröhlich. Die Ausschüsse constituirten sich sofort, und es wurde hierbei Hr. Bürger meister Haberkorn zum Vorsitzenden deS VerfassungSau-schusse» und Hr. geh. LegationSrath v. Watzdorf zum Vorsitzenden deS PetltlonSauSschusseS nominirt, während Hr. Oberbürgermeister Vr. Stübel zum Vorsitzenden deS LegitimationSausschusies gewählt worden ist. ES erfolgte hierauf tue Verlesung der Registrande, wobei die einzelnen Erlasse der Regierung zu den Acten genommen, bez. zur Berathung rm Ple num auSgejetzt oder den betreffenden Ausschüssen über wiesen wurden. Die nächste Sitzung findet morgen (Donnerstag) Statt. Glauchau, 9. Mai. Heute hat die EnquSte- commlsfion zur Erörterung der Verhältnisse der Meerane - Glauchauer Kleider'toffsabrikatwn die Abhö rung der AuLkunftSpersonen geschlossen. Auch die da mit verbundene Wägung und Messung der Waaren ist biS heute zu Ende geführt. Die Zusammenstellung der Resultate und die Erstattung deS Bericht« an das Ministerium des Innern wird aber, dem Vernehmen nach, noch mindestens eine Woche in Anspruch nehmen. * Berlin, 10. Mar. Se. Majestät der «als er empfing heute in Wiesbaden unter Anderen den Statt halter von Elsaß-Lothringen, Feldmarfchall Frhrn. v. Manteuffel, welcher auch zur kaiserl. Tafel gezogen wurde. Die Abreise Sr. Majestät ist auf morgen früh festgesetzt. — Der BundeSrath, sowie die ver DrrSden, 11. Mai. Die bereits mehrfach erwähnte Festschrift deS königl. sächsischen statistischen Bureaus enthält unter Anderem auch einen besonder« Abschnitt über die Resultate der sächsischen Bevölkerungsstatistik. Die Schrift giebt Aufschluß über Alles, was auf dem Gebiete der Bevölkerungsstatistik bisher in Sachsen geleistet wurde, und es dürfte am Platze sein, auf einzelne durch die statistischen Arbeiten festgestellten Thaisachen zurück kommen. Eigentliche Zählungen der sächsischen Bevöl kerung an einem bestimmten Tage in bestimmten Zwischenräumen haben erst feit 1832 stattgefunden. Es hat jedoch auch früher nicht an Versuchen gefehlt, die Zahl der Bewohner genau zu ermitteln. Eine Art Controle zu diesen Erhebungen bildeten die Eonsigna ttonen der Einwohner jeden Ortes für die Salzregie, bei welchen indeß die Kinder unter 10 Jahren nicht mitgezählt wurden, ferner, jedoch nur für die Städte, die sogenannten Nahrungstabellen. Das Königreich Sachsen zählte nach diesen Eonsumentenverzelchnlssen im Jahre 1815: 1 178 802 Einwohner und am Ende des JahreS 1830: 1402066 Einwohner. In dem ganzen Zeiträume von 1834 bis 1875 betrug dre abso lute Zunahme 1 164 915 Bewohner, und der durch schnittliche jährliche Zuwachs zur Bevölkerung von 1834 berechnet sich mit 1,78 Procent, in den Städten 2,73 Procent, in den Dörfern 1,32 Procent. In Beziehung auf die Zusammensetzung dieser Bevölkerung entnehmen wir der Festschrift Folgendes: Das ReligionSbekenntniß der Bevölkerung an langend, so betrug die relative Zahl der Evangelisch- L Ä, 1. m »d Atü- Lutherischen in den früheren Zählungen der 30er Jahre etwa- über 98 Procent sämmtlicher Bewohner. Die Zählung deS Jahre» 1875 ermittelte 2 664 341 Lutheraner, 73349 Römisch-Katholische, 9851 Refor- mlrte, 1876 Deutsch Katholische, 588 Griechisch-Katho lische, 713 Anglikaner, 5360 Israeliten, 4077 Sectirer unter den mannichfachsten Benennungen und 431 Per sonen, deren Religion nicht angegeben war. Dir Luthe raner zählten 1875 mithin 96,b Procent, nachdem be reit- in der zweiten Hälfte der 40er Jahre da- Ver- hältniß unter 98 Procent herabgcaangen war und sich seitdem stetig vermindert hatte. Zu diesem Rückgang hat eine-theil- die Vermehrung der Bekenner anderer Confessionen durch die erleichterte Niederlassung, in dem letzten Jahrzehnd aber auch die Vermehrung de» SectenwesenS beigetragen. Die Katholiken haben ihren Antheil an der Gesammtbevölkerung von 1,7b Procent auf 2,66 Procent vermehrt, bei den Resormirten be trug dieser Antheil früher 0,1, jetzt 0,36 Procent. Anglikaner und griechische Katholiken bilden nur einen sehr geringen Bruchtheil. Die jüdische Bevölkerung ist ihrem Antheil nach von 0,os aus O,is Procent gestie gen; eS wohnten früher nur 850, jetzt über 5000 Is raeliten in Sachsen; erst seit der zweiten Hälfte der 60er Jahre ist ihre Zunahme beträchtlich geworden. DaS Wachithum der Bevölkerung hat natürlich die Dichtigkeit beträchtlich gesteigert. Im Jahre 1834 kamen im Durchschnitt auf die Quadratmeile je 5873 und im Jahre 1875 je 10138 Bewohner, oder auf je 10 gkm 1042, im Jahre 1875 dagegen 1802 Be wohner; dies entspricht einer Vermehrung um 73 Pro cent. Die Zahl der bewohnten HauSgrundstücke ist seit 1834 bi- 1875 von 209 122 auf 263 138 gestie gen, was einer Vermehrung um fast 26 Procent ent spricht. Unser« Wohnungen enthalten jetzt mehr HauL- haltungen, als früher; da aber die Gebäude jetzt über haupt höher und geräumiger hergestellt werden, ist die dem Flächenareal nach vermehrte WohnungSdichtigkeit nicht auch eine vermehrte Dichtigkeit dem Lufträume nach. Da dem Wohnungsbedürfniß stets auch die Bauthättgkeit und Herstellung von Wohnungen parallel ging, ist die Dichtigkeit der einzelnen Haushaltung so gar etwas geringer geworden, und die Verhältnisse find, wenn man auch die geräumigere Einzelwohnung berücksichtigt, sanitär jetzt zweifellos beträchtlich gün stiger, als eS die DurchschnittSwerthe allein ergeben. ES kamen Bewohner: Aires.) Ernennungen, Versetzungen rc. im össrntt. Dienste. Dresdner Nackrichten. Provinzialnackrickteu. (Leipzig. Chemnitz. Zwickau. Kirchberg. Freiberg) SermischtrS. Eingesandt»». Feuilleton. ragtSkalender. Zierate. ». 4,26« 4,26 ». 6«. »,6V «. 4». ». 0,60 G. B. 4,6V ». Telegraphische Nachrichten. Wien, DirnStag, 10. Mai, Abend». (W. T. B.) Heute Nachmittag wurden die Botschafter, die Gesandten und sonstigen Mitglieder de» diplo matischen Corp», die Generalität, die Stabsoffi ziere, die Truchsessen, Kämmerer und Geh. Räthe dem kronpriuzlichen Paar durch den Minister de» Auswärtigen, den Kritg»«iuister und den Oberst- Hofmeister in der Hofburg vorgestrllt. Abend» begab sich da» neuvermählte hohe Paar nach dem festlich illuminirten Laxenburg, wo dasselbe gegen Uhr eintraf. (Ueber den Verlauf der Vermäh- lungSfeier berichten wir unter „Tagesgeschichte".) Der Prinz und Prinzessin Wilhelm von Preußen haben sich heute Nachmittag vom kronpriuzlichen Paare verabschiedet und treten morgen Abend die Rückreise nach Berlin an. — Der Prinz v. Wale» beabsichtigt, sich morgen nach Buda-Pest zu be geben. Brüssel, Dienstag, 10. Mai, Abend». (Corr.- Bur.) Die Deputirtenkammer beschloß heute, dem belgischen Königspaare ein Telegramm nach Wien iu senden, worin sie dasselbe zu dem vollzogenen Ereigniß beglückwünscht und ihre heißesten und aufrichtigsten Wünsche für daö Glück der erlauch ten Neuvermählten ausdrückt. Hierauf wurde die Sitzung aufgehoben. London, DirnStag, 10. Mai, Abend». (W.T. B.) In der heutigtu Sitzung de» Unterhaus»» »r- folgt» zunächst die Beantwortung einer Inter- pellation iu der tunesischen Krage. Auf eine Anfrage Wvlff'S erwiderte der Unterstaats- secretär Dilke, die französische Regierung habe keine schriftlichen Versicherungen in Betreff TumS abge- l87b. re,» 8.» 1vA WachSthum LageSgeschichte. (Dresden. Berlin. Wien. AuS TuniS. Rom. London. Stockholm. St. Pe tersburg. Bukarest. Sofia. Konstantinopel. BuenoS- Jn drn Städten . . In den Dörfern. . Zusammen . . . . Wie viel zu Nichtamtlicher Theil u e b e r s i ch t. relegraphisch» Nachrichten. ZntungSschau. geben, sondern nur die bereit- erwähnten mündlichen. Die Regierung habe erfahren, daß Frankreich gegen die Entsendung der türkischen Flotte nach Tum- pro- testtrt habe, sie habe aber von der Pforte darüber keine Information erhalten und könne daher auch keine authentische Mittheilung machen. — Wolff kündigte an, daß er am nächsten Freitag die Regierung darüber interpelliren werde, ob sie Schritte thun werde, eine permanente exclusive französische Besetzung der tunesi schen Küstenplätze zu verhindern. Bradlaugh will d»n Eid leisten, wird aber auf Brfrhl de» Sprecher» hinter die Schranke zurück geführt. Bradlaugh verweigert den Gehorsam. Northcote beantragt, daß Bradlaugh der Eintritt in da» Hau» untersagt werde, bi» er sich ver- pflichte, die Verhandlungen nicht zu stören. Glad stone selbst könne diesen Antrag nicht stellen, da er noch glaube, daß Bradlaugh rin legale» Recht auSübe; er bekämpfe aber den Antrag nicht, weil die Majorität entschieden habe. Der Antrag Northcote'» wurde hierauf ohne Abstimmung an genommen. Bradlaugh ist nunmehr von dem Sitzungssaal» gänzlich auSgeschlossrn. St. PetrrSburg, DirnStag, 10. Mai, Abrnd». (W T. B.) Nach officiellen Mitthrilungra habrn iu Baku (Kaukasus) ernstliche Tumulte stattgefundeu, welche durch einen Zusammenstoß zwischen Russen und Muselmännern verursacht wurden. Die Ruhe mußte durch Truppen wieder hergestellt werden, wobei 1 Muselmann getödtet, 3 verwundet wur den. Die Ruhrstörung daurrte 3 Tagt, trug aber keinen politischen Charakter. St. Petersburg, Mittwoch, 11. Mai. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der „Porjadok" meldet au» zuverlässiger O-uelle: Gestern wurde hier eiu sehr wichtiger politischer Verbrecher verhaftet, welcher eine Hauptrolle bei der Anlegung der Mine in der kleinen Gartenstraße gespielt hat. Derselbe ist bereit» identificirt. Seine bei ihm wohnende Schwester wnrde ebenfalls verhaftet. Die Patent- und MusterschutzauSstelluvg in Frankfurt a. M. Wie soeben gemeldet wird, ist am 10. Mai Vor mittag- 11 Uhr die internationale Patent- und Muster schutzausstellung feierlich eröffnet worden. Der Präsi dent deS AuSstellungScomitäS, Schiele, hielt die Er öffnungsrede und gab darin dem Bedauern Ausdruck, daß die getroffenen RelsediSpositionen Sr. Majestät dem Kaiser nicht gestattet hätten, der Eröffnung der Ausstellung beizuwohnen. DaS Comit^mitglred Bolon- garo Crevenna brachte hierauf ein Hoch auf den Kaiser auS, in welche- die Versammelten lebhaft einstimmten. Polizeipräsident Hergenhahn erwiderte unter dem Wunsche, daß eS der Stadt Frankfurt niemals an opferwilligen und hingebenden Bürgern fehlen möge, mit einem Hoch auf die Stadt Frankfurt. Hierauf fand unter der Führung deS Präsidenten Schiele ein Rundgang der Behörden und der eingeladenen Per sonen durch dit Ausstellungsräume Statt. Der Sprcialberlchterstatter der „K. Z." begleitet die Au-stellungSeröffnung mit einigen Vorbemerkungen, welche die Bedeutung derselben als die emer deutschen, noch mancher Reformen bedürftigen Angelgenheit in» rechte Licht stellt. Zum ersten Male — abgesehen von der in kleinerem Maßstabe in Berlin eingerichteten permanenten Patent- au»stellung — soll hier der deutschen Nation Gelegen heit gegeben werden, dre gesetzlich geschützten Erfin- tanerateupreliie r gen ltiuim vinur gv-,pi»ltttueu ?etitrviiv 20 kk. voier „Iliugosmüt" äis Zoll» 6V kk. Lr»ed«lov»r 7^Iicd mit Xueunkms der 8ona- uu<i ksisrlLg«- Adeaü» kür den kot^vudeo Amtlicher Theil. Dresden, 11. Mai. Ihre Majestäten der König und die Königin sind heute Vormittag 8 Uhr 25 Km. nach Em» gereist. Se. Majestät der König haben der Frau verwittw. SanitätSrath Agne- Kayser - Langerhannß zu Dresden die goldene Medaille „Virtuti st. ür^enio", mit der Berechtigung, dieselbe am Bande de» AlbrechtS- ordenS zu tragen, Allergnädigst zu verleihen geruht. »,co «. 6,2b m b» 6«. 4,6V «. »,4V« j,bv ». B. 40 B. 490 dj. »bS I». 10» btt« »,»v». l« Tagesgrschichtt. Dresden, 11. Mai. AuS Anlaß der heute Vor mittag 8 Uhr 25 Min. erfolgten Abreise Ihrer königlichen Majestäten nach Em- hatten sich zur ehrfurchtsvollen Verabschiedung die Herren Staat». Minister, die Oberhof- und Hofchargen, d«r Stadtcom- mandant, der Polizeipräsident, der Oberbürgermeister u. s. w. auf dem Leipziger Bahnhofe eingefundeu. Dresden, 11. Mai. Die evangelisch-luthe rische Landessynode wählte in ihrer heutigen Sitz ung zu Mitgliedern deS BerfassungSautschusseS die l. m. StiKrt m. P^or lenz. »m : inBMe- Dretkn. <n Hr». Hru. Her ¬ lt Mm» seume m mit Frl >r Busta« io Stein- »ahah,!). Jotzmine D rette». Friedrich Hauptzweck der Ausstellung ist eS weiter, talentvollen Erfindern, denen ja fast immer die Mittel zu erfolg reicher Durchführung und Ausbeutung ihrer Gedanken fehlen, daS Großkapital zuzuführen, ohne daß sie der vielfach sehr zweifelhaften Hilfe der sogenannten Patent anwälte bedürften. DaS große Publicum soll hier selbst die Spreu von dem Weizen sondern. Neben den patentirten Erfindungen umfaßt die Ausstellung eine große Zahl durch Muster geschützter Gegenstände. Hier lehrt der Augenschein, in welch' hohem Maße unser Musterschutzaesetz dahin gewirkt hat, unsere Fabrikanten in Bezug auf Muster und Modelle selbstständig und vom AuSlande, besonder» von Frank reich, unabhängig zu machen. Zu der Musterschutz- abtheilung der Ausstellung gehört der größte Theil der ausländischen Gruppen. Bemerkt sei, daß die deutschen Erfinder bezüglich der Patentgesetzgebung in anderen Ländern, z. B. in Frankreich, sich in ähnlicher ungünstiger Stellung be finden, wie die Ausländer bezüglich de» deutschen Musterschutzes. Ein Deutscher darf nämlich seine in Frankreich patentirte Erfindung nur auf Grund der innerhalb der Grenzen Frankreichs erfolgten Ausfüh rung ausbeuten, die Einfuhr derartiger Gegenständ» in Frankreich ist also zum großen Schaden der deut schen Eifinder unstatthaft. Den österreichischen Fabri- kanten allerdings ist seiten de» Handelsgericht» in Leipzig in Rücksicht auf den bestehenden Gegenseitig keit-Vertrag in sehr vielen Fällen anstand»lo» der Musterschutz ertheilt worden, obgleich dieselben nicht in Deutschland fabriciren. Ander» aber liegt die Sache bei den Industriellen au» Frankreich, England, Belgien und Italien, bei welchen nach der Meinung der de- Herren Justizrath Höffner, Superintendent Anacker, Pastor Immisch, Bürgermeister Haberkorn und Justlz- rath v. Bose, und in den Petiilon»auSschuß Bevölkerung nur noch von Württemberg übertroffen. Auf je 10000 Lebende kommen im Durchschnitt der Jahre 1834 bi» 1875: 418 Geburten überhaupt, be ziehentlich 400 Lebendgeborene. In dem letzten Jahr- zehnd hat die Geburtenziffer 450 erreich* oder wieder holt überschritten, während sie bi» Ende der 40er Jahre in der Regel unter 400 blieb (Todtgeburten eingeschlossen). Da» ungünstigste Jahr bezüglich der Fruchtbarkeit war da» Jahr 1855, in welchem nur 362, da» günstigste dagegen da» Jahr 1876, in wel chem 473 Geburten auf ie 10000 der mittleren Jah- reSbevölkerung kamen. Der allgemeinen Regel folgend, werden auch in Sachsen mehr Knaben, al» Mädchen geboren, und zwar eiwar mehr bei den ehelichen, als bei den unehelichen Geburten. Im Durchschnitt kom men bei den ehelichen auf 1000 Mädchen 1065, bei den unehrlichen 1055 Knaben. Auf je 1000 Gebur ten überhaupt wurden 44,6 Todtgeburten im Mittel ge„ählt; früher war diese Ziffer etwa- größer, seit den 50er Jahren ist sie etwa» geringer geworden und ist besonders in der zweiten Hälfte deS vergangenen Jahr- zehndS di» aus 40 p. M. der Geburten herabgegangen. Auf dem Lande ereignen sich etwa» mehr Todtge burten, als in den Städten. Vorstehende Daten lassen die günstigen Bevölke rung-Verhältnisse unser- Lande- hinreichend erkennen und eine gedeihliche Weiterentwickelung für die Zukunft erhoffen. kannten Autorität, deS geh. Bergraths Prof. Kloster mann in Bonn, die StaatSverträge nur dann den deutschen Musterschutz gewährleisten, wenn der Aus länder in Deutschland selbst seine Muster und Modelle hestellt. Man erkennt hier, wie sehr berechtigt der laute und dringende Ruf nach einer internationalen Regelung deS Musterschutzwesens ist; denn nur dann kann ein Schutz auf Muster und Modelle eine volle Wirkung haben, wenn derselbe nach einheitlichem System in allen Industrieländern gleichwenhig ist. Mit der Patent- und MusterschutzauSstellung, welche den Kernpunkt de- Frankfurter Unternehmen- bildet, ist in höchst interessanter Weise eine Anzahl von Spe- cialau-stellungen verbunden worden. Hier ist zunächst al» höchst bedeutsamer Anziehung»puntt die internatio nale balneologische Ausstellung zu nennen, welche zum ersten Mal in Deutschland ein instructiveS Bild der hochentwickelten Lur- und Bademdustrie vorführen soll. Der großartige Bau dieser Specialausstellung liegt dem HauptauSstellungSgebäude gegenüber und bedeckt einen Flächenraum von 2700 gm. Mü den erwähnten Ausstellungen nationalen und internationalen Charakter» stehen noch mehrere Au»- stellungen örtlicher Natur in Verbindung. Hervor ragend in gewerblicher Beziehung ist die Frankfurter Localgewerbeaurstellung, welche den Handel-kammer- bezirk Frankfurt umfaßt. In Frankfurt werden etwa 400 Aussteller in dieser Gruppe figuriren, sodaß man ein hochinteressante» Bild der Franksurter Gcwerb thätigkeit erwarten darf. KeineSweg» ist Frankfurt noch wie früher eine reine Börsen- und Handelsstadt. Die allgemeine GartenbauauSstelluug und die Frank furter historische Kunstausstellung gehören ebenfalls düngen neuerer Zeit einer allgemeinen Kritik zu unter ziehen und sich durch den Augenschein Kenntniß von den unaufhörlichen Fortschritten der Gewerbe zu verschaffen; denn so viel auch in unserer Zeit durch die muster haften Veröffentlichungen des deutschen Patentamtes und sonstige literarische Unternehmungen für die Belehrung deS großen Publicum« über neue Erfindungen geschieht, nur die Vorführung ausgeführter Ideen kann dem Laien ein volles Verständniß verschaffen. Zwar findet man auf jeder der jetzt so häufigen Gewerbeausstel lungen eine ganze Reihe patentirter Gegenstände vor, aber diese Veranstaltungen sind örtlich beschränkt und es fehlt somit eine Uebersicht Dessen, was die ganze Nation an Fortschritten in den verschiedenen Gewerben geleistet hat. Darin liegt nun ein besonderer Werth der Frankfurter Patent- und Musterschutzausstellung, daß sie die bei uns gesetzlich geschützten Erfindungen auS ganz Deutschland und aus einer Reihe von frem den Ländern umfaßt, sie ist eben keine locale, sondern eine specifisch nationale Ausstellung. Gewiß wird diese Ausstellung sehr wesentlich dazu beitragen, das im deutschen Publicum, selbst unter den Technikern, vielfach verbreitete und in den meisten Beziehungen durchaus ungerechtfertigte Vorurtheil gegen EifindungS- patente zu beseitigen, man wird die segensreiche Wirk samkeit unsere- Patentgesetzes anerkennen müssen, auch unsere gewerbliche Gesetzgebung mit derjenigen anderer Industrieländer in Vergleich bringen und überhaupt sehr mannichfache Anregungen technischer Amt empfangen. Ohne Zweifel also muß eine solche möglichst vollstän dige Ausstellung patentirter Erfindungen und gtsetzlich geschützter Muster vom größten Werthe für da» ge jammt» gewerbliche Leben unserer Nation sein. Ein louriuü»; Vi«» «. ».! Aa««—B«rU» -L»ip«tU ». H. >it»«i»«»: 8«U»: L , Nr«»»»: L F Htanaen', üür«tu; xriuUrNul ». U.: L. tiuckü»oüluoz; MirUt»: O 0 Seki«Kf, ». 16.- t Oo., , Alt. -üiubl. 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