Delete Search...
Dresdner Journal : 28.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188110288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18811028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18811028
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1881
- Monat1881-10
- Tag1881-10-28
- Monat1881-10
- Jahr1881
- Titel
- Dresdner Journal : 28.10.1881
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Freitag, den 28. October 1881 DreMerMumal Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. SB. Franken« Lelegraphische Nachrichten Nach der Ansicht der nur wenig gefördert. Pari-, Mittwoch, SS. October, AbevdS. ue» ii daß, wenn ich mich vor dem Lande zeige, ich Er- Dafern am 29. October beim Kassenschlusse Münzen 7^' 7'"" 7 - .7'7^ .7 ,,7,:' '7- der gedachten Art nicht vorhanden sein sollten, sind Vacatscheine einzureichen. »äb»«""^ empfangenen Beleidigungen ge- DreSden, am 21. October 1881. ' , — Konstantinopel, Mittwoch, SS. Oetober, Aber rigen Auigabt bemächtigte. Er hat Betonungen gebracht, namentlich im Gespräch mit dem König und mit Ro« Diese weichen Klänge eben hatten zuerst wie Frühling»« saura, die mich freudig überrascht haben, denn sie wehen sich in da» junge Herz gchohlen, und die leise n» t. des von »MX— » v. ) b.u.C L«»ol»o« tritt?o«t- uoä 8tsmp«Irll»<:tü»g lüoia. SUI. t. svtUut M <L«» >«»»» iO». w». ld». «. ». 0». v. 'b b».«. »b» »L». 0«. ». 0. sie oft, während der Mutter Krankheit, Agne» zur Schonung der eigenen, fast erliegenden Kraft gemahnt. Dresdner Rachrickten. Provivzialvachrichten. (Leipzig. Borna. berg. Zittau.) Vermischtes. Statistik und LolkSwirtbsckaft. Feuilleton. LageSkalender. Inserate. anher anzuzeigen. Dafern am 29. October beim Kassenschlusse Münzen »>. «.l» >» <»«» »« »I« 4N»rk ü0kk. xjo^Io« ümlunorn: l0 ?t a».«. t,u. »»»1 «»c ><r«>- «M l. > Feuilleton. Redigir» von Otto Banck Gefunden. Novelle von F. Rei»ner. (Fortsetzung.^ Sie find krank, Fräulein Berg ", sagte der „Wiener Allgemeinen Zeitung" wäre die Auf lösung de» ReichSrathe» und die Ausschreibung von Neuwahlen die einzig würdige Antwort auf die im Prager Landtag stattgehabte Scene. Die tschechischen Blätter besprechen die Kund gebung in der Schlußsitzung de» böhmischen Landtag» m ernster Weise. Der „Pokrok" erklärt die scharfe Stellungnahme de» Oberstlandmarschalls dahin, daß e» sein Schwanengesang gewesen sei und der Landtag auf gelöst werden dürste. — Die „Narodni Llsty" con- statiren, daß die verfafsung»treue Aristokratie »n un versöhnlicher Opposition gegen die Regierung stehe und kein Tompromlß mehr möglich sei. Fürst Auersperg habe so selbst gegen Hohenwart nicht gesprochen. Da» habe die Regierung davon, baß sie nicht gleich anfangs tabula ross gemacht habt. Die „Narodni Listy" ver langen die Auflösung de» böhmischen Landtag», damit endlich ein neuer Landtag zusammentrete, der nicht alle Regierungsvorlagen, welche tschechischen Forderungen entgegenkommen, ohne Weiteres ablehnt. «> <t«I> Li«»». Doctor ein Mal, al» er noch am Spätnachmittag auf der Rückkehr von einer größeren Landtour in dem kleinen Hause einsprach. Sein Blick ruhte bekümmert auf der ungewöhnlich gerötheten Wange und den trüben Augen de» Mädchen», und seine Stimme klang wieder so weich wie damal» — im verflossenen Winter, wo herbeizuführen und eine Majorität zu bilden, welche dem künftigen Ministerium unter dem Lor- fitze Gambetta'S zur BafiS dienen könnte. Gambetta befindet sich heute in Bolbee. Er erwiderte dem Präsidenten eines republikanischen ArbeitercomitsS, indem er sagte, alle Interessen müßten in der Republik sich in Einklang zu ein ander setzen; die Demokraten müßten den Neid vnd da» Mißtrauen gegenüber den oberen Klassen abschwören. Gambetta empfahl gegenseitige Ber- söhnlichkeit an. Pari», Donnerstag, 27. October. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Gestern hielt Gambetta in Pont- Audemer eine unpolitische Rede, in welcher er die Pflege, die Bertheidigung und den Schutz der In teressen der nationalen Production als wirksamste Propaganda für die republikanische Partei bezeich nete und weiter u. A. äußerte: „Ich fürchte die Kritik nicht und kann constatiren, heute wie gestern, laoorateapr«!,«, Nr Luu» «iovr g«pa!toovo kstitaoilo SO kt. votor äis Teils so ?f. S«i 1^d«U«>- iu»ü 2iF«rn»»t» bO <A LvseLela«« r H^liod wit Fuiuadmo üsr 8oua- uoä koiorta^e Xbsnü» kllr cloo folgooüvQ >0B. !0 B. 'S. o». >bj. ob.a«. b«. o» o b «.». s». tv»»n»t«a»»nat>»« aa»M«rta, Lstp»««: LeaMÜtettee, OolUlllEooLr Uv» Oroxtnsr ^oaraal»; L»wdE->«rU» Vl«» L«tp«tL >»»«»- ». U.: Fa«en»t«n L N«rU» Vt«»-N^»dur, I«rU»:S.Loe»«Ät, iL. F Ltan-en'» SOrsao; a H.: L ^ae-ee'iobo önodbonülno^; SürUt»: t/ Stüttee,' Niu»«v«ri0. r»rt»-»»rU--rr»L>e»rr ». ». Namd«,: F FT Üte»-«e. »«ranvssvdor, LSiugl. Lrp«1itio» üs« l)rv«üo«r ^oaront», Ör««ten, Tviuger«tr»»»e ISo. SV. Beilage. Börsennachrichtrn. Telegraphische WitternngSberichte. Hkachöestellungcn auf das „Dresdner Journal" für die Monate November und December werden zum Preise von 3 Mark angenommen für Dresden bei der unterzeichneten Expeditton (Zwingerstr. Nr. 20), für ««SwärtS bei den betreffenden Post anstalten. Ankündigungen aller Art finden im „Dresd- ner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung, und werden die Jusertionsgebühreu im Jnseraten- theile mit 20 Pf. für die gespaltene Petitzeile oder deren Raum berechnet; für Inserate unter der Rubrik „Eingesandtes" sind die Jnsertions- gebühren auf 50 Pf. pro Zeile festgestellt. In DreSden-Neustadt können Abonnements- ' bestellungen abgegeben werden in der Kunst- und Musikalienhandlung des Herrn Adolf Brauer (Hauptstraße 31), woselbst auch Inserate zur Beförderung an unser Blatt angenommen werden, üönigl. Expedition des Dresdner Journals. (Zwingerstraße Nr. 20.) o«. i. ». ». ^drljoki . . »8 Na» Karlsruhe, Donnerstag, 27. October. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Dir „Karlsruher Zeitung" drmentirt die Nachricht von der Verlobung ErbgroßherzogS mit der Prinzessin Hilda Nassau. Dresden, 27. October. Anläßlich der soeben beendigten Campagne der öster reichischen Landtage wenden die neuesten Wiener Blätter ihre Betrachtungen wieder der innern Lage in Oesterreich zu Im Allgemeinen hat die Session einen viel ruhigern Verlauf genommen, al» man er wartet hatte und al» nach ihren Vorläuferinnen ge schlossen werden konnte. Da» eigentliche politische Interesse der Session concentrirte sich um da» Ver- waltung»quästionär der Regierung und um die viel fachen Varianten in seiner Beantwortung. Als da» Ergebniß der bezüglichen Debatten stellt sich herau», daß gerade dort, wo bisher von der Verwaltungs reform am häufigsten die Rede war, noch keineswegs geklärte Begriffe über da» Wesen derselben vorhanden find. Die „Neue freie Presse" bemerk hierzu: „Im parlamentarischen Leben ereignet e» sich Tag für Tag, daß die Opposition, sei e» au» taktischen, sei e» au» meritorischen Gründen, eine Regierungsvorlage ablehnt. Der Fall aber, daß Regierungspartei und Opposition, die seit zwei Jahren in einem erbitterten Kampfe verfangen sind, zum ersten Male, da sie sich die Hände reichen, einmüthig Front machen gegen ein Projett der Regierung, dürfte wohl al» ein Unicum in der Geschichte der BertretungSkörper zu betrachten sein." — Die (alte) „Presse" schließt ihre Reflexionen mit folgenden Worten: „Die Landtage haben ihre Pflicht gethan, Parteien, Rechte und die Interessen der Be völkerung haben Biele» gewonnen, nichts dabei ver loren. Wir wünschen nur, von den kommenden Sessionen der legislativen Körper dasselbe sagen zu können." — Da» Berhältniß der Parteien zu einander hat indessen während der Landtagssession keine Aenderung erfahren. Weder in den Beziehungen zwischen den Deutschen und Slawen ist eine Besserung bemerkbar geworden, noch hat die Opposition der VerfassungSpattei gegen die Regierung irgendwie an Schärfe eingebüßt. Der Schluß de» böhmischen Landtag« gab hierfür einen auffälligen, weil absichtlich herbeigeführten Beweis. Zwei Führer de» ver affungStreuen Adel» bekundeten laut ihre Geg nerschaft gegen da» Labinet Taaffe. Zuerst that dre» Fürst Alexander v. Schönburg, welcher erklärte, daß er die Opposition gegen die derzeitige Regierung als eine heilige, vom lautersten Patriotismus geforderte Pflicht betrachte, und sodann in noch schrofferer Form der Oberstlandmarschall Fürst Earlo» Auersperg. Ec lobte den Landtag für die Zurückweisung der an geregten Verwaltung-reform und sagte: „Der hohen Versammlung wurde die Aufgabe überwiesen, die Autonomie des Gemeindelebens vor der Möglichkeit zu schützen, ein Opfer der Experimentalpolitik zu werden. In erner Zeit, in welcher ein gehorsames Subjett ge nügt, um die öffentliche Meinung zu erwürgen, ist e» ein Moment der Klugheit, das Gemundeleben nicht der Gefahr auSzufetzen, daß die Willkür der über wachenden Hand auch dort alle Pulse ihrer Selbst ständigkeit unterbinde. Eine Reform im Gemeinde- Wesen bedingt Vertrauen, sonst ist sie mit Hochachtung abzulehnen, und weil die Wahl zu treffen war zwischen Vertrauen und Vorsicht, so hat der hohe Landtag in seiner Weisheit entschieden, daß die Vorsicht an der Tagesordnung sei, womit sich die Bevölkerung gewiß einverstanden erklären wird." DaS „Fremdenblatt" schreibt: „Das sind gewiß Worte, welche einer unver söhnten Gegnerschaft entspringen und die nicht ohne Absicht ausgesprochen wurden. ES ist immer hin möglich, daß ihre Heftigkeit zum Theile der Ver- biiierung entspringt, welche die stete Erinnerung an die Mitwirkung an dem berühmt gewordenen Eompromiß in dem Oberstlandmarschall wachruft. Fürst Carlo« Auer-perg will damit neuerlich und mit möglichster Schärfe erklären, wie wenig einverstanden er mit den Eonfequenzen jene» unter seinen Auspicien geschlossenen Tagesgeschichte. Dresden, 27. Ottober. Se. Majestät der König sind heute Mittag von WermSdorf hier eingetroffen, um Allerhöchstsich über das Befinden Ihrer Majestät der Königin persönlich zu insormiren, und gedenken heute Abend oder morgen früh nach WermSdorf zurück zukehren. * Berlin, 26. October. Se. kaiserl. u. königl. Hoheit der Kronprinz weilt feit gestern Abend in Bre» lau, wo daS 11. Infanterieregiment das 25jähnge Jubiläum des Kronprinzen al» Chef de- Regiment» festlich begeht. An der heutigen Festtafel in der alten Börse nahmen 150 active und »nactive Offiziere Theil. Der Kronprinz brachte den Toast aut Se. Majestät den Kaiser als obersten Kriegsherrn aus. Amtlicher Theil. Dresden, 27. October. Se. Majestät der König haben dem Director der Lehrmeierei zu Obercunners dorf bei Klingenberg, Gutspachter Loui» Semmig, daS Prädicat „Königlicher Hoflieferant" Allergnädigst zu verleihen geruht. bekunden eine ganz subjektive, nie anzulernende ProductionSkraft für den Ausdruck. In Bezug auf die Farben der bittern Ironie würde ich dem Künstler rathen, in der Accentuation etwa» weniger dialektisch, etwa» minder gepreßt im Ton zu verfahren. Sigi»- mund empfindet wohl so, aber er kann ohne die hohe Schule der Gesellschaft diese Nuancen nicht treffen, er wird seine jähen Gefühle durch einen einfachen Ton geltend machen — er ist der gesund starke Held de» Naturrecht», der da» Beto der Vernunft wie auch der wilden sinnlichen Freiheit einlegt gegen die ewige Kette von Gesetz und Rechten. Hr. Walther sprach den Clotalt mit Wärme, die Rollen Clarin und Astolf wurden recht gut von den Herren Bauer und Dettmer gespielt und Frl. Hahn hat in Estrella eine ihrem Wesen zusagende Pattie. O. B. K. Hostheater. — Altstadt. — Am 26. October: „Da» Leben ein Traum", Schauspiel in 5 Acten von Don Pedro Calderon de la Barca, übersetzt von Gne», bearbeitet von Zahlhaa». (Zu ermäßigten Preisen.) Die Einrichtung der Theaterabende zu ermäßigten Preisen, gewissenhaft von unserer Bühne weiter ge führt, wurde besonder» für klassische Werke, überhaupt für Dichtungen von hohem anerkannten Werth der Poesie und de» sittlichen Gehalte» geplant. Sie hat sich auch bei diesen am fruchtbringendsten bewährt. Hocherfreuliche» läßt sich in Hinsicht auf ein solche» Resultat über Calderon'» symbolisch-romantische» Schau spiel „Da» Leben ein Traum" sagen. Eine der ge lungensten Schöpfungen de» glänzenden spanischen Geniu» au» echt gläubiger, ritterlich phantastischer Epoche diese» damal» in Europa» Cultur dominiren- den Lande» stammend, hat sich diese Dichtung all mählich beim deutschen Publicum immer wärmer ein- geführt. Die Sympathie für sie stieg in demselben Maße, in dem sie gegen andere überromantiscke und streng fanatische Dichtungen lauer geworden ist und diese al» die Erzeugnisse überwundener Aeitanschau- ungen von der Bühne wieder verdrängt hat. In „Da» Leben ein Traum" haben sich die Wahrsprüch« der Lebensweisheit, die Offenbarungen de» reia men sch lichen Empfinden» in ihrer für alle Zeiten geltenden unerbittlichen Logik und Consequeuz al» ewig neu und jung erwiesen, während daneben den Vorurtheilen der Vergangenheit nur ein sehr geringer Tribut gezahlt ist. In diesem Stücke sind die Hauptcharaktere zwar sinnbildliche Typen, doch sie bleiben zugleich al» klar gezeichnete menschliche Gebilde in ihrem Fühlen und Handeln für alle Zuschauer leicht zugänglich, faßlich, interessant und hochdramatisch empfunden. So bittet die Actton, die sachliche Fabel de» Stücke», auch Jenen ein volle» scenische» Genüge, welche momentan nicht geneigt oder nicht berufen sind, in den liefern poetisch philosophischen Sinn de» Inhalt» einzudringen. Die Mühen und Ausstattungsopfer, die unsere Bühne diesem Stücke dargedracht, werden jetzt durch einen zahlreichen Theaterbesuch und eine feierliche Stim mung de» innig gefesselten PublicumS vergolten. E» ist erhebend für den wahren Theaterfreund, den Ein druck einer solchen Versammlung andächtig Genießen der auf sich einwirken zu lassen. Da zeigt e» sich, wie viel Verehrung die dramatische Poesie und die Kunst der Bühne hat, wenn die Schranken fallen, durch welche sie ein Hohr» Entree exclusiv macht. Unsere Aufführung ist eine ganz vorzügliche. Hr. Jaffs (Basil) und Frl. Ulrich (Rosaura) gehen mit ihrer sicher auSgeführten Leistung ganz in den Geist der Dichtung auf. Urber Hrn. Matkow»ky'S Sigi»- münd kann man nur da» Beste sagen; r» ist für mich fast ganz ohne Beispiel, daß ein junger Künstler gerade von einer derartigen individuellen Begabung und von einem so vorherrschenden Bühnentemverament sich mit so viel Sinn und poetischem Tact einer so schwie- !>. UM »«» <-»- <w. V Ministerium des Innern, v. Nostitz Wallwitz. Paulig. Werke» sei; aber sicherlich ist die» nicht der einzige Zweck seiner Ad'chiedSrede an die Lande-vertcetung. Vielmehr scheinen sowohl Fürst Carlo» Auer-perg al« Fürst Schönburg die Solidarität de» verfassungstreuen Adel» mit der deutsch-liberalen Opposition proclamirt »u Haden. Mit Rücksicht auf eine noch bevorstehende Nachwahl au» dem böhmifchen Großgrundbesitz für da» Abgeordnetenhau» sind diese Erklärungen von actueller Bedeutung und deuten daraus hm, daß der verfassungstreue Adel die Hand zu einem Compromiß nicht mehr reichen werde. Er wird den Kampf viel mehr aufnehmen, immer an der Seite der übrigen Opposition daS Feld behaupten, und damit ist diese wieder sehr werthvoller Bundesgenossen sicher. Muß e» alsdann nicht Wunder nehmen, wenn daS Organ der Fortschrittspartei diesen beiden Rednern den Mangel an der richtigen Begeisterung für den Kampf der Deutschen vorhält. Sie sind nicht national genug. Sie stehen den nationalen Fragen kühl gegenüber. Offenbar will man auch vom verfassungstreuen Adel die Unterwerfung unter die neu erfundene deutsch- nationale Politik. Wir haben jedoch eine andere Auf fassung von der Bedeutung des Adelt, dessen Größe durch die Macht des Reiches geschaffen wurde, eine Auffassung, welcher auch dieser selbst und insbesondere der verstorbene Graf MannSfeld so lauten Ausdruck geliehen. „„Ich kenne nur eine oberste und erhabenste Pflicht der Nationalitäten Oesterreichs, und die »st, sich freudig und freiwillig dem österreichischen Staats- grfühle hinzugeben"" rief dieser in seiner berühmt gewordenen Rede im Abgeordnetenhaufe au», die leider sein Schwanentted geworden. Wenn man trotzdem mit aller Macht bemüht ist, den deutschen Adel unter da» deutsch-nationale Dogma zu zwingen, so wird damit die Bundergenossenschast, die in Prag verkündet wurde, UiMamtlichtr Theil. u e d e r s i ch t. Telegraphische Nachrichte«. ZeitungSschau. (Neue freie Presse. Presse. Frem denblatt. Wiener Allgemeine Zeitung. Pokrok. Narodni Listy.) TageSgeschichte. (Dresden. Berlin. München. Wien. Rom. London. St. Petersburg. Bukarest. Kon stantinopel. Washington.) Ernennungen, Versetzungen rc. im össentl. Dienste. (W T B ) Der „TempS" sagt, die neuen Deputirten suchten eine Grsammtvereiniguna der verschiedenen Gruppen der Linken zu orgavifiren, um eine Ku- fion der Linken mit der republikanischen Union Ahnung eine» unendlichen Glückes in ihm erblühen lassen. Und nun vernahm ihr Ohr jene Töne wieder, aber sie wußte, daß nur die Milde eines edlen, menschlich-warmen GemülhS au» ihnen sprach — der Traum war vorüber! Hatte doch Leontine in ihrer Erwiderung aus Agnesen» Brief, der ihr den üblichen Dank für die gewährte Gastfreundschaft ausgesprochen, neckend geschrieben: „Kleine Wunderliche, — wozu der mysteriöse Zettel- Ich zerbreche mir noch heute den Kopf bezüglich der Gründe solcher Seltsamkeit und möchte doch — wenn eS nicht gar so lächerlich unpassend wäre — am liebsten die kleine Hand küssen, die so mit Zittern und Beden ihre erste unschuldige Jntrigue in« Werk setzte. Erfüllt sich, was jetzt — eine au» dem Grabe erstandene, himmlisch-schöne Hoff nung — all mein Sinnen und Denken beherrscht, — dann bist Du die Erste, die e« erfährt; — nicht durch irgend ein geheimnlßvolle« Manöver von meiner Seite — nein, auf ganz alltäglichem, modernem Wege: mittelst eine» fein gestochenen, goldbefäumten Briefbogen«. Vielleicht — auch komme ich selbst!" Agne« hatte mit seltsam gemischter Empfindung diesen Satz gelesen: wie leicht — fast frivol konnte Leontine über Da« scherzen, was dem Frauenherzen lw» Heiligste und Höchste sein soll! Und jene Stunde auf der Terrasse, Leontinen« tiefe, schmerzliche Er regung- — Bittere Zweifel an der Wahrhaftigkeit, am inneren Werthe der schönen Frau waren in Agne« aufgestiegen. Da« Alle« trat ihr jetzt wieder vor die Seele, — sie beugte sich liebkosend zu ihren Pfleglingen nieder, ihre Bewegung zu verbergen. „Gehen Sie n'ch Hause, Fräulein Agne«", sprach der Doctor bittend Abend«. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die Pforte hat eine Commission zur Regelung von Kiuauzfrage« mit den russischen Delegirteu ernannt. (Bgl. die „ TageSg?sch»chte^) Verordnung, die in Umlauf befindlichen Reichs-Gold- und Silbermünzen, sowie Einthalerstücke betreffend. Um ein Urtheil über da« Verhältniß zu gewinnen, in welchem der Umlauf der Reichrgoldmünzen zu dem jenigen der Silbermünzen steht, ergeht hierdurch auf Antrag de« Reichsschatzamte« an 1) alle dem Ministerium des Innern unterstehen den Königlichen Behörden und Verwaltungs stellen, welche Kassen haben, 2) alle Stadträthe und die Polizeiämter zu Leipzig und Chemnitz, sowie an 3) alle Sparkassenverwaltungen die Anweisung, am 29. laufenden Monats October bei dem Kassenschlusse festzustellen, welche Beträge nach Markwährung a) an Reichsgoldmünzen, b) - Reichssilbermünzen, e) - Einthalerstücken in den unter ihrer Verwaltung stehenden Kassen vor handen sind, und das Ergebniß nach den bezeichneten drei Sorten getrennt, bis zum 5. November 1881 ».
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview