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Weißeritz-Zeitung : 12.12.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-191212124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19121212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19121212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1912
- Monat1912-12
- Tag1912-12-12
- Monat1912-12
- Jahr1912
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 12.12.1912
- Autor
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WHeritz-Mtmg Donnerstag den 12. Dezember 1912 78. Jahrgang Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Nr. 147. DMA» mS Amtsblatt, für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche /Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschaftlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Irhnr. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. .Meiberltz-Zelti»^ «scheint wöchentlich drei» mal: Dienstag, Donners- !ag und Sonnabend und wird anden vorhergchen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Pfg., zweimonatlich 34 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern W Pfg. — Alle Postan- ^alten, Postboten, sowie MereAusträger nehmen Bestellungen an. Snferate «erden mit N Pfg., solche au, uns««; . Ämtshauptmunnschaft mit12Pfg.die Spaltzelle oder deren Raum berech- . net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur , von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 35 bez. ZV Pfg. - Tabellarisch« und komplizlerteJnserat« mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, ie redaktionellen Teils, d! Spaltenzeile SV Pfg Zum Zwecke der Berichtigung sind die Retrutierungsstammrollen sämtlicher Ort schaften des Bezirks der Kgl. Amtshauplmannschaft Dippoldiswalde für die Geburts- jahrgänge 1892, 1891 und 1890 ausnahmslos, für die älteren Jahrgänge hingegen nur insoweit, als Militärpflichtige in ihnen noch nicht gestrichen sind, umgehend (unter der Aufschrift: Kgl Amtshauptmannschast) einzmeichen. Dippoldiswalde, den 5. Dezember 1912. Der Zivilvorsitzende der königl. Ersatzkommission des Aushebungsbezirkes Dippoldiswalde. Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Buchdruckers! Carl Jehne. Gemeinde-Sparkasse Kreischa ist täglich geöffnet, an Werktagen vor Sonn- und Festtagen bis 3 Uhr nachmittags, überdies an jedem 1. und letzten Sonntag im Monat, ll —l Uhr mittags. Bei täg licher Verzinsung 3'/2 0/0 Zinsen. Ueberweisungen durch die Post angängig. Tilgung der Hypotheken wird nachgelassen, Kontrollmarken und Heimsparkassen sind eingeführt. WntW ZitM der AMm-ckM zil HMMM ÜM 13. vsromdor 1918 abends s Uhr im Sitzungszimmer. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Unter Hinweis auf unsere früheren diesbezüglichen Mitteilungen machen wir nochmals auf folgendes aufmerksam: Am 1. Januar 1913 läuft für die an diesem Tage über 40 Jahre alten Personen die Fist ab, innerhalb welcher nach den Uebergangsbeltimmungen in Artikel 74 des Einsührungsgesctzes zur Reichsversiche rungsordnung für das Wiederaufleben der Anwartschaft die Vorschriften des § 46 Ab!. 4 des Jnvalidenversiche- rungsgesetzes weiter zu geben haben. Ueber 40 Jahre alte Personen, die früher Beiträge zur Invalidenversiche rung entrichtet, die Anwartschaft daraus aber wegen unterbliebener oder ungenügender Weiterzahlung von Bei trägen verloren haben, können sie auf Grund dieser früheren Bestimmungen Wiederaufleben lassen, wenn sie noch vor Ablauf dieser Frist, also längstens bis zum 31. Dezember d. I., das Versicherungsverhältnis durch Eintritt in eine versicherungspslichlige Beschäftigung oder durch freiwillige Beitragsleistung erneuern, d. h. vor Ab lauf des Jahres 1912 mindestens einen Wochenbeitrag entrichten. Lassen sie diese Frist verstreichen, so werden für sie vom I. Januar 1913 ab die Bestimmungen des neuen Rechtes (§ 1283 Abs. 2 und 3 der Reichsversiche- rungsordnung) wirksam, die das Wiederaufleben einer er loschenen Anwartschaft erschweren, ja in den weitaus meisten Fällen unmöglich machen. Weitere Auskunft wird beim Versicherungsamt (Rathaus, Zimmer Nr. II) erteilt. Wer ein früher bestandenes Versicherungsverhält- nis erneuert und von neuem 200 Wochen lang Beiträge irgend einer Lohnklasse zahlt, bei dem lebt nicht nur die erloschene Anwartschaft wieder auf, sondern es erlangen auch damit die früher gezahlten Beiträge wieder volle Geltung, die man seit Jahren schon als umsonst aufge wendet angesehen hat. Die Anrechnung von Beiträgen für die freiwillige Weiteroerstcherung auf die Wartezeit für Invalidenrente erfolgt allerdings nur, wenn mindestens 100 Beiträge auf Grund der Versicherungspflicht oder der Selbstversicherung geleistet worden sind. Andernfalls ist die Anrechnung der freiwilligen Marken nur auf die Wartezeit für die Altersrente möglich. In Anbetracht der geringen Beiträge und im Verhältnis zu den großen Vorteilen, die die Neichsverstcherungsordnung auf dem Gebiete der Invaliden- und Hinterbliebenenoersicheiung bietet, kann aber nicht dringend genug empfohlen werden, sich diese Vorteile wo noch möglich zu sichern. Es gibt viele Beamte, die vor Eintritt in pensionsbcrechtigte Stellungen Jnvalivenversichcrungsbciträge, zum Teil jahrelang, geleistet haben. Ebenso ist dies bei vielen Ge werbetreibenden der Fall; auch sie haben, bevor sie sich selbständig machten, ost jahrelang solche Beiträge zahlen müssen. Für wenig Geld können diese Beiträge jetzt wieder zu einer überaus günstigen Versicherung nutzbar gemacht werden. Aber cs ist allerhöchste Zeit bei vielen — Auch im allgemeinen wäre es wünschenswert, wenn Selbständige, soweit es ihnen möglich ist, mehr als bisher von dem Rechte der Selbstversicherung oder Weiterver sicherung gegen Invalidität und Alter Gebrauch machten. Es treten im Leben Wechselfälle ein, die niemand voraus sehen kann. — Wir werden um Aufnahme des nachstehenden er sucht: Bei Abfassung von Annoncen muh man nicht nur findig, sondern auch vorsichtig sein. Bibelstellen zu ge schäftlichen Reklamen auszunutzen, muh man unterlassen. Solcher Mißbrauch der heiligen Schrift ist nicht nur eine Taktlosigkeit, sondern kann auch al» Profanation nach dem Paragraphen über groben Unfug bestraft werden. — Die „Dresdner Volkszeitung" schreibt in ihrer Nr. 285 vom vorigen Montag wörtlich: „Dippoldiswalde. Die Weißeritz-Zestung speit in ihrer Nr. 145 vom Sonn abend den 7. Dezember Gift und Dalle, weil unsere Ge nossen dem Blättchen wegen seiner an Tobsucht grenzenden Beschimpserei der Sozialdemokratie durch ein Flugblatt einmal kräftig die Wahrheit gesagt haben. Da wurden besonders die Lügen- und Veileumdungskünste der W-Z. gebührerd an den Pranger gestellt. Der wutschnaubende Entgegnungsartikel dieses Prehpaplercheys weih nun nichts weiter, als wie zu den alten Verleumdungen noch ältere zu fügen. Natürlich schöpft das Weiheritz Zeitungchen aus der Kloake des Reichsverbandes zur Verunglimpfung der Sozialdemokratie. Da marschieren die „zweibeinigen Tiere in Uniform" mit derselben Ungeniertheil auf, wie die alt bekannte „Rotte von Mördern und Mordbrennern". Unsere Genossen und alle, die sich eingehender um solche Dinge kümmern müssen, die wissen ja, dah dieser Schwindel längst in einem Buche über sozialdemokratische Lügen als solcher gebrandmarkt ist. Doch davon weih der Leiter des hier erscheinenden Weitblickes offenbar nichts Man schreibt oder druckt das alte Zeug trotzalkdem wieder ab, und glaubt dann wunder welche Heldentat gegen die Sozialdemokratie vollbracht zu haben. Der Mond wird sich nicht stören lassen, wenn er auch weiterhin von solchen Ktäsfern angebellt wird " — Wir halten uns des Dankes unserer verehrten Kollegin, der „Dresdner Volkszeitung", sür sicher, wenn wir ihren Erguß niedriger hängen. — Städtcbundtheater. Immer mehr Anklang finden die Ausführungen des Städtebundtheaters bei uns. Das bewies der vollbesetzte Reichskronensaal am Montag, als Ludwig Fuldas „Jugendfreunde" zur Ausführung ge langte. Im Einzel- wie im Gesamtspiel wurde wieder ganz vorzügliches geleistet und auch die Ausstattung und Regie war wieder bis aufs kleinste überlegt und durch dacht. Die Hauptrollen lagen in den Händen der Herren Richter und Fink und F-Sulein Deleuil, die in der besten Weise sich ihrer Aufgabe erledigten und die Sympathie des hiesigen Thcaterpublikums jetzt voll und ganz ge wonnen haben. Sie sanden in den Darstellern und Dar stellerinnen der übrigen Rollen lebhafte Unterstützung, sodaß das Lustspiel vom Anfang bis zum Ende wie aus einem Guh erschien. Schon jetzt kann ein großer Teil der Theaterbesucher kaum den Tag der nächsten Ausführung erwarten, bietet doch auch Herr Sensf-Georgi mit seinem Unternehmen etwas ganz vorzüglichcs. — Die nächste Vorstellung des Sächsischen Städte - bund-Theaters am kommenden Montag wird die Auf führung von Grillparzers sünsnktigem, historischen Schau spiel „Die Jüdin von Toledo" bringen. Franz Grill parzer, geb. 1791, gest. 1872, der größte deutsche Dramatiker nach Schiller, konnte sich unter dem damals auf Oesterreich lastenden Geistesdruck nicht ohne Kämpfe, Sorgen und Mühen zu seiner vollen Schaffenskraft ent wickeln. Heule, wo die ganze gebildete Welt die Sprach, schönheit, Poesie und tiefe Innerlichkeit der Grillparzer- schen Werk« erkannt hat, kann man es kaum verstehen, daß in den vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts Zensur und Polizei der Wiener Behörden diese Werke beanstandeten und verboten und ihre Ausführungen ver hinderten. Grillparzers Zeit war eben für einen Grill parzer noch nicht reif; Grillparzers weiche, grüblerische Individualität, welcher sich Schillers hinreißendes sittliches Pathos gesellte und die sinnlichere Sprache gaben seinem Drama eben einen neuen Charakter. Seelenregnngen zu veranschaulichen, war ihm das Wichtigste, in der Ge staltung seiner Helden, wie des Königs Alfonso in der „Jüdin von Toleda", erreicht seine Kunst ihr Höchstes. — Der hiesige Jünglingsoerein, der Sonntags seine Bcreinsabende abhält, bietet jungen Leuten bildenoe Vorträge und Unterhaltung. Der letzte Vereinsabend bot einen Vortrag über Napoleons Uebergang über die Beresina am 26. und 28. November 1812. — Ein Zither terzett erfreute die Anwesenden mit hübschen Volksliedern und klangschönen Musikoorträgen für Diskant-Altzithern. In freundlicher Weise sind auch für den Winter weitere Vorträge angemeldet. Herr Schmiedemeister Mende wird über seine Erlebnisse und Zunftgebräuche aus seinen Wanderjahren sprechen. Im Januar ist ein Theaterspiel in Aussicht, sodaß die jungen Leute nach jeder Richtung Belehrung und Unterhaltung finden. — Es geht dem kürzesten Tage des Jahres ent gegen. Die Sonne ging heute kurz vor 8 Uhr auf und neigie sich bereits vor 4 Uhr wieder zum Untergange. Der Taaesbogen, den sie beschreibt, ist nur klein. Der kürzeste Tag ist der 22 Dezember, an dem der Winter kalendermäßig seinen Einzug hält. Dann aber geht es wieder langsam bergauf. Bis Ende des Monats beträgt die Zunahme der Tagcslänge immerhin erst 4 Minuten. — Die Brieftauben. Schon seit Jahren wird in landwirtschaftlichen Kreisen lebhafte Klage geführt, dah durch seldernve Tauben den Saaten empfindlicher Schaden zngesügt werde und gegen diesen Mißstand nicht einge schritten werden könne, weil sich nicht feststellen ließe, ob viese Tauben gesetzlich gegen Tötung geschützte Brieftauben sind. Aus diesem Grunde trägt man sich mit der Absicht, das Reichsgesetz abzuändern und auch die Brieftauben den Sperrvorschristen zu unterwerfen. Die Militäroer« waltung hat an der Haltung von Brieftauben ein großes Interesse nicht mehr, da bei der fortgeschrittenen Technif der drahtlosen Telegraphie und der Lustschiffahrt, sowie des gesamten Flugwesens die Verwendung von Brief« tauben sür militärische Zwecke im Ernstfälle kaum noch in Betracht kommen und zurzeit nur noch eine Art Sport bildet. Am Montag abend gegen 3/411 Uhr rückte dle Landspritze nach Elend aus, wo sich ein Feuerschein ge zeigt hatte. Auf Ulberndorfer Gebiet, hart an der Grenze nach Elend, war eine Getreidefeime von ca. 200 Schock in Brand geraten. Die Feuerwehr brauchte nicht einzu- greifen und rückte gegen 1/212 Uhr wieder ein. Schmiedeberg. Vor einer zahlreichen Zuhörerschaft hielt am Freitag abend im Eoangel. Männeroerein Herr Fabrikdirektor Schaller einen Vortrag über „Die Eroberung des Luslmeeres". Den Ausführungen des Herrn Vor tragenden über dieses hochinteressante Thema lauschte man allseitig mit sichtlichem Interesse. Der Vortrag gab al» Einleitung einen geschichtlichen Rückblick auf die Flug technik im Allgemeinen. Die Sehnsucht nach dem körper lichen Fluge reicht um mehrere Jahrhunderte vor Christi zurück. Man meinte erst den Vogelflug nachohmen zn müssen, bis man späterhin aber dem Prinzip des Drachens näher kam. So sind die heutigen Flugapparat« soge nannte Drachenflugzengc. Erst die Erfindung der Erplo» sions- und Benzinmotoren brachte der Flugtechnik die wesentlichen Erfolge. Im Jahre 1904 kam aus Amerika zu uns die Kunde, daß dis Gebrüder Wright mit ihrer» Flugapparaten erfolgreiche Aufstiege unternommen hatten. Seitdem hat sich in verhältnismäßig kurzer Zeit die Flug- Maschine zu einer gewissen Vervollkommnung entwickelt, daß sie heute praktische Verwendung finden kann. Man unterscheidet: Tin-, Doppel- und Mehrdecker. Erstere er reichen eine größere Geschwindigkeit, während letztere größere Lasten zu tragen imstande find. Ein wichtige» Moment ist die Glelchgewichtserhaltung des Apparates. Erst mit der Erfindung dieses Prinzlpes werden die Flug zeuge vollkommen sein. Der zweite Teil des Vortrag» besprach die Erfindung des Luftballons. 1783 verfertigten in Frankreich die G-brüder Montgolfirr einen sackähn» lichen Ballon, der infolge Luftverdünnung durch Feuer sich ausblähte und in die Höhe stieg. Den Montgolsieren folgten bald die mit dem leichten Wasserstosfgas gefüllten Ballons des Pariser Professors Charles, die sogenannten Charliören. 1785 stellte man einen neuen wichtigen Ver such an. Ein von den jüngeren Montgolsier verfertigter Ballon führte die ersten Lebewesen, einen Hammel, «ine Ente und «inen Hahn mit in die Lüfte. Nach 8 Minuten
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