^o. 36. Freitag, den 8. NovemSer R83A Sächsische Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger «n- Landmann. Redigirt unter Verantwortlichkeit des Verlegers C. Heinrich. . Bon diesem Blatte erscheint jeden Freitag ein Bogen sür den äußerst billigen Preis von 9 Pf. Auch wird jeden Monat eine seine Lithographie gratis beigegeben. Alle Postämter und Buchhandlungen nehmen, ge^en viertel jährige Vorausbezahlung von 10 Gr., Bestellungen darauf an und können die geehrten auswärtigen PrSnumeranten das Blatt nach jedesmaligem Erscheinen daselbst kostenfrei entnehmen. — Einzelne Nummern kosten 1 Gr. - Etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, werden unter der Adresse: „An die Redaktion der Sachs. Dorsz., Heinrichsche Buchdruckerei in Dresden," erbeten. E———— > " — >> 1IÜ - » —»W—E»»MW Die Wahl ei«es Landtagsabgeordnesen z« Vres-eu. Montag, den 4. dieses, fand auf hiesigem Gewandhaus« üMr der Leitung des Herrn Wahl- commissairs die Wahl eines Abgeordneten und dessen Stellvertreters zur Ständeversammlung statt. Bei Eröffnung der Wahl waren 163 Wahler zugegen, (entschuldigt hatten sich 26, absolute Stimmen mehrheit 82), wovon, gleich beim ersten Scrutinium der eben, erst ausscheidende Steuerprocurator Herr Advocat Eisenstuck 133 Stimmen erhielt, folglich mit einer großen Majorität abermals zum Abgeordneten wieder erwählt wurde. Bei der Wahl des Stellvertreters sielen 98 Stimmen auf den Gerichtsdirector und dermaligen Vorstand der hiesigen Stadtverordneten, Herrn Abvocat Tischer, so daß auch hier nur einmaliges Wählen nöthig war. Höchst erfreulich für alle Freunde des konstitutionellen Wesens ist es, dabei zu bemerken, daß Se. Königl. Hoheit der Prinz Jo hann, Höchstwelcher mit zu der Zahl der Wahler gehörte, dem Wahlact vom Anfänge bis zum Ende mit beiwohnte und daß das dem Könige zunächststehende hohe Glied unsrer erhabenen Regentenfa milie die konstitutionellen Rechte und Pflichten so beachtet und würdigt, obgleich Höchstderselbe ver möge seiner hohen Stellung und. hoher Berufsthättzkeit Sich dessen füglich entziehen konnte. Das Ergebniß der Wahl ist auch die. schönste Anerkennung der Verdienste des Herrn Abgeord neten Eisenstuck und beweist auch, wie sehr die Stadt Dresden mit dem Walten desselben bei den beiden verflossenen konstitutionellen Ständeversammlungen, wo er uns schon vertrat, einver standen sey. ' Etwas dem Aehnliches äußerte auch der Erwählte in seiner nach der auf ihn gefallenen Wähl abgehaltenen umfangreichen, sehr gediegenen Rede (der Raum gestattet nicht, sie hier wiederzuaeben.) Seines hohen Alters wegen, meinte er, könnte er wohl sich dieser Pflicht gesetzlich entziehen, aber — er würde es als eine Verletzung des ihn ehrenden allzuAroßen Vettrauens seiner Mitbürger bettach ten mässen, wenn er solche ab.lehnte z er nehme daher die Wahl -an und er werde alle ihm noch zu Gebote stehenden Kräfte aufbieten, um sich dieses Vettrauens wetth zu bezeigen. Der Redner ging nun auf die geschichtliche Entwickelung des konstitutionellen PrincipS in unserm Vaterland über; er wieS dar auf hin, wie sehr wir Sachsen unserem allergnädigstep König verpflichtet sind, Allerhöchst- welcher die uns von Seinem milden und gerechten Vorgänger verliehene Verfassung so ganz im - Geiste derselben zu schirmen und aufrecht zu erhaltey geruhet. Im Laufe der Rede berührte er auch die schmerzliche Theilung des Landes, tröstete äber damit, daß wir zwar dadurch in quanti tativer Hinsicht verloren, in qualitativer aber nur gewonnen.hüben; ein Beweis, meint er, daß