Dresdner Journal : 13.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-13
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188404137
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- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18840413
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18840413
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1884
- Monat1884-04
- Tag1884-04-13
- Monat1884-04
- Jahr1884
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- Titel
- Dresdner Journal : 13.04.1884
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bi» auf Weitere» im Amte als Generalauditeur con» stituirt worden. Lt. Petersburg, 11. April. Tel.) Die „deutsche St. Petersb. Ztg." erwähnt ein Gerücht, wonach nach der Mündigkeitserklärung desGroßfürstenthronfolgers zum Vorstande des Hofstaates desselben der Admiral Schestakow auSersehen sei. Kairo, 10. April. (Tel.) Die Differenzen zwischen Nubar Pascha und Clifford Lloyd sind nunmehr, wie es heißt, in befriedigender Weise hei- gelegt. Beide würden auf ihren Posten verbleiben, und würde Clifford Lloyd feine Thätigkeit auf die Functionen eines UnterstaatsfecretärS beschränken, und zwar als ägyptischer Beamter, nicht als englischer. Lbangbai, 10. April. (Tel.) Die Kaiserin von China hat 5 Mitglieder des geheimen Rathes, darunter den Prinzen Kung, wegen ihrer Politik in der Tontinangelegenheit öffentlich degradirt und aller ihrer Würden entsetzen lassen. — Wie das Pariser Journal „T^lographe" mel det, haben sämmtllche Minister und die hervorragen den Mitglieder des Hofes von Anam Hue ver lassen und den Sitz der Regierung nach der Provinz Thanghoa verlegt, um sich dem französischen Einflüsse zu entziehen. Eine Bestätigung dieser Nachricht liegt in keinem andern Journale vor. Washington, 10. April. (Tel.) Der Senat hat den Antrag, den Präsidenten der Vereinigten Staaten zu ermächtigen, die internationale afrikanische Gesell schaft als die im Congogebiete dominirende Macht an zuerkennen, angenommen. Der Senat hat mit 33 gegen !l Stimmen die Vorlage angenommen, welche den Ueberschuß der Einnahmen an die Einzelstaaten zu Äildungszwecken vertheilt. Die Vorlage bestimmt 17 Millionen Dollars zu dem Zwecke. Die Unbildung (illiterue^, in den verschiedenen Staaten giebt den Maßstab zur Vertheilung ab. Die Auszahlungen er strecken sich über 8 Jahre, 7 Millionen sollen im ersten Jahre, 10 im zweiten, 15 im dritten vertheilt werden und dann jedes Jahr 2 Millionen weniger. — Das Repräsentantenhaus hat mit 179 gegen 35 Stimmen die Erklärung abgegeben, daß es unweise und unvortheilhaft für jetzt sein würde, die Steuer aus Alkohol abzuschaffen oder zu vermindern. Dresdner Nachrichten vom 12. April. — Morgen, am ersten Osterfeiertrage früh 4 Uhr werden vor der Caserne des 1. Feldartillerieregiments Nr. 12 3 Festschüsse abgegeben werden. Früh H7 Uhr findet große Reveille Statt, und zwar wird dieselbe in Altstadt von dem Tambourzuge und dem Hautboistencorps des 2. Grenadierregiments Nr 101, in Neustadt von dem Tambourzuge und dem Haut- boistencorps des 1. (Leib-) Grenadierregiments Nr. 100 ausgcführt. Die Wachen und Posten tragen an den beiden Osterfeiertagen den Paradeanzug. Aus dem Polizeiberichte. Neuerdings sind wieder aus verschiedenen Geschästsläden die Cassen gestohlen worden. Man hatte sie, wie immer bis her, nicht verschlossen, sondern offen gelassen, so daß man leicht dazu konnte. — Auf dem Boden eines Hauses in Neustadt ist am 7. d. Mts. eine Hocke, enthaltend mehrere Röcke, darunter einen, dessen Henkel die Firma „Karl Barth, Döbeln" trägt, mehrere Hosen und Westen, eine weiße Schürze, „>1. ä. 1", sowie I Betttuch, „l). ck. 12" gezeichnet, herrenlos auf gefunden worden Ein unbekannter Mann war kurz zuvor die Treppe hinaufgehend gesehen worden; auch wurde festgestellt, daß derselbe mehrmals auf jenem Boden genächtigt hatte. Tie Sachen sind jedenfalls von ihm gestohlen und auf jenem Boden einstweilen verborgen worden. Ein Verlustträger ist noch nicht ermittelt. — Vor einigen Tagen hatte in Friedrich stadt ein unbekannter Mensch, welcher von Haus zu Haus betteln ging und dabei, völlig unbescheinigt, zu Erweckung von Mitleid behauptete, er habe eine Rippe gebrochen, vor den ihn verfolgenden Executivbeamten so lange in einer Wohnung sich versteckt, bis letztere sich wieder entfernt hatten. — Im Locale des sächfischen Kunstvereins auf der Brühl'schen Terrasse (geöffnet an den Wochentagen außer Donnerstags von 10 bis 4, Donnerstags von IO bis 1, Festtags von 11 bis 3 Uhr) sind ferner neu ausgestellt: I. Oelgemälde. Historienbild von Karl Gebhardt München); Studienkopf, von Lein weber (München); Landschaften von Haas (Genf), Marie Heckel, Marie v. Keudell (Berlin), Leinweber «München), Berta Schrader und Cölestine Thust; 2 Blumenbilder von Elise Geinitz. — II. Aquarelle, Zeichnungen. 9 Bl. Landschaftsmotive aus Grau- vündten, von R. H. Paulcke (Leipzig); 3 Bl. deSgl. au- Siebenbürgen, von Baron Rosenberg (Gruna b. Dr ); 2 Damenbildnisse, von Marie v. Vieth. — IIlGlaSmalereien. Ein Glasfenster für die Matthäus- kirche in Dresden-Friedrichstadt, 2 altdeutsche Köpfe, 2 Städtewappen nach den Entwürfen des Hrn. Hof raths Prof. Graff, ausgeführt von Bruno Urban. LH Ein ehrenvolles Zeugniß von dem Fleiße und der Intelligenz unserer hiesigen dauernd fortschreitenden Industrie lieferte am 9. d. die am hiesigen Platze seit 22 Jahren bestehende Reiseutensilien- und Lederwaaren- fabrik ( Harar cks vo^aß«), Augustusstraße 4, indem dieselbe an diesem Tage den 500. Fournierreisekoffer, welches Fabrikat sich durch Leichtigkeit, Solidität und Eleganz auszeichnet, fertig stellte: in einem Zeiträume von etwa 1H Jahr die beste Anerkennung, für einen Industriezweig, welcher eine totale Umänderung in den bisher so schwerfälligen und unpraktischen Reisekoffern hervorgerufen hat. L. Die Firma R. Seelig u. Hille auf der Schloßstraße hier. hat dieser Tage eine bedeutende Auswahl echt persischer und indischer Teppiche aus Kalkutta zugesandt erhalten, von denen einzelne 400 Jahre alt sein sollen und 485 ein lang, sowie 215 ero breit sind. Wir wollen nicht versäumen, auf diese seltenen Cabinetstücke aufmerksam zu machen. 8. Im zoologischen Garten wird die 7jährige Miß Krao noch bis incl. den dritten Feiertag, Diens tag, den 15 d. zu sehen sein und dann nach Hamburg abreisen. Ferner hat der zoologische Garten wieder 2 Fischottern käuflich erworben, welche vorläufig noch im Raubthierhause neben dem Luchse ausgestellt sind, aber später in das Bassin am Canal gebracht werden. Als eine Eigenthümlichkeit bei diesen Thieren ist zu er wähnen, daß sie keine Fische fressen, sondern von klein auf an gekochtes Fleisch und dergleichen Kartoffeln gewöhnt sind. Von den Thieren des Gartens sind bereits alle Stelz- und Schwimmvögel in die Sommer- quartiere gebracht worden. LH Brökmann's Circus und Affentheater hat in den wenigen bisher gegebenen Vorstellungen Treffliches geboten und sich hierdurch namentlich unter der Kinderwelt Hunderte von ständigen Besuchern ge sichert, welche die Ferienzeit und die Festtage nicht vorübergehen lassen werden, ohne diese Stätte des Frohsinns und ungetrübter Heiterkeit aufzusuchen. Es werden deshalb zu diesem Zwecke auch täglich zwei Vorstellungen gegeben werden. — Das Bethlehemstift im Augustusbade bei Radeberg wird Anfang Mai von Neuem eröffnet wer den. In demselben haben im vorigen Jahre 110 sieche und kränkliche Kinder, unter ihnen 99 aus Dresden, zum größten Theile unentgeltliche Aufnahme gefunden und sind mit wenigen Ausnahmen genesen oder doch wesentlich gebessert den Ihrigen wieder gegeben worden. Infolge der immer steigenden Zahl von Aufnahmegesuchen hat die Verwaltung sich ent schließen müssen, das Stift in ein größeres Gebäude zu verlegen und das Inventar bedeutend zu vermehren, und erhofft, durch die Unterstützung von Kinderfreun den in den Stand gesetzt zu werden, das Liebeswerk in größerm Umfange fortzuführen. (Vergl. die Bitte im Inseratentheile der ersten Beilage.) provinMlnachrichten. Aue. 9. April. «Erzgeb. Vlksfr.) In den Tagen vom 6. bis 9. d. M. a. e. hatte die deutsche Fach schule für Blecharbeiter hier die zeichnerischen und praktischen Leistungen ihrer Schüler des verstossenen Semesters in geeigneten Räumen des Fachschulgebäudes öffentlich ausgestellt. Mit welch' hohem Interesse die Bevölkerung von Aue und Umgegend die bei jeder Ausstellung mehr sich offenbarenden Fortschritte dieser Anstalt verfolgt und anerkennt, kann sich kaum deut licher aussprechen, als es durch den überaus zahl reichen Besuch geschieht, dessen sich diese Ausstellungen immer erfreuen. Ganz besonders aber war dies Mal die Zahl der Besucher eine ungemein große. Es ge reicht das der macker aufwärts strebenden Anstalt gewiß ebensowohl zur verdienten Ehre, als zur aufmuntern- den Freude Hervorragend geehrt dürfte sich die Schule am 8. d. Mts. durch den Besuch des Kreis- Hauptmanns Frhrn. v Hausen gesehen haben. Der selbe weilte eine gute Stunde in der Anstalt, mit regstem Interesse von allen Einrichtungen Kenutniß und die ausgestellten Arbeiten in Augenschein nehmend. Wie wir hören, hat sich der Hr. Kreishauptmann sehr wohlwollend und belobigend über die Leistungen der Schüler insbesondere und über die Bestrebungen der Schule überhaupt ausgesprochen und auch einige nach Zeichnungen der Schule von Schülern angefertigte Gegenstände für sich angekauft. Heute, am 9. April, fand im Beisein des Amtshauptmann« Frhrn. v. Wirsing, mehrerer Mitglieder des FachschulvereinS- vorstandes, des Curatoriums der Schule und des FachschulvereinS die feierliche Entlassung der Abitu rienten Statt. Die Feier eröffnete eine längere herz liche Ansprache des Leiters der Schule, des Directors Dreher, an die Versammelten und insbesondere an die abgehenden Schüler. Auf diese Rede folgte feiten des Vorsitzenden des Fachichulvereinsvorstandes Türcke aus Dresden der Ausdruck des Dankes an Alle, die an der Schule und für dieselbe wirken, und ein bestgemeintes Wort der Ermahnung an Alle, beson ders aber an die abgehenden Schüler. Mit der Ver theilung der Zeugmsse und Ueberreichung von je 3 fachlichen (von Gönnern der Schule zu diesem Zwecke überlassenen) Broschüren an die Abiturienten schloß die schöne und würdige Feier. (Fortsetzung in der ersten Beilage.) Uuqlücksftiüe in der Provinz. Am 6. d. Mts. Vormittags hatte ein in der Pieschener Mühlenbauanstalt beschäftigter Tischler das Unglück, aus Versehen in die Hobelmaschine zu kommen, wobei er sich solche Verletzungen an der Hand zuzog, daß er in das Dresdner Stadtkranken haus gebracht werden mußte. — In Heidersdorf bei Sayda stürzte am 7. d. Mts. Abends der dasige Gutsbesitzer Hermann Müller von dem Dache der zu seinem Gute gehörigen Scheune, aus welches er behufs Besichtigung einer daran erfolgten Reparatur gestiegen war, herunter und erlitt er dadurch mehrere Rippe» - brüche und schwere Verletzungen am Kopfe. — In dem den Herren Fröde u. Pieschel gehörigen Stein bruche Nr. 42 zu Kleincotta ist am 9. d. Mts. kurz vor Feierabend der Steinbrecher Karl Streubel da durch tödtlich verunglückt, daß ihm beim Herum nehmen eines gelösten Steinblockes durch ein gegen alle Berechnung seitwärts fallendes Theilstück die Brust eingequetscht wurde. Der Verunglückte, erst 26 Jahre alt, hinterläßt eine junge Frau und 2 kleine Kinder. — Ein Waldbrand hat am 7. d. Mts. auf einem 10 bis 11 Scheffel großen Areal des Gutsbesitzers Herfurth zu Luch au, sowie auf einem etwa 1 Scheffel großen Complex des Gutbesitzers Heber in Nieder frauendorf das Unterholz vernichtet. — Am 8. d. Mts. früh verunglückte der Chausssemürter Feurich in Lückendorf, indem er beim Schöpsen von Wasser aus einem an dem Wege vom Forsthause Lückendors nach Oybin gelegenen Wasserloche abrutschte, ins Wasser siel und ertrank. — Am 9. d. Mts. Nachmittags brach im Schäl- und Kreissägenraume der Holzschleiferei von Hermann Schubert in Wiefenburg Feuer au«, wodurch der Dachstuhl des Schleiferei- und Ras- fineurhaufes niederbrannte. Vermischtes. * In Paris wurde am 9. d. vor dem Zuchtpoli zeigerichte der Seme der Proceß gegen Reiter, den Gasaufseher des Ambigntheaters, erledigt, durch dessen Schuld am 25. April vor. I. zahlreiche Personen verunglückt sind. Reiter wurde zu nur 500 Frcs. Geldstrafe verurtbeilt. Unser Pariser -Correspon- dent weist bei dieser Gelegenheit aus die Leichtfertig keit hin, mit welcher in Paris täglich in 60 Theatern das Publicum und die Mitwirkenden allen Arten von Lebensgefahren ausgesetzt sind. Noch kein einziges Theater, nickt einmal die von dem Staate und der Stadt reich subventionirten „Thsütre Fran^ais" und „Od^on" besitzen bis jetzt einen eisernen Sicherheits vorhang. Der einzige derartige Vorhang in ganz Frankreich ist bis jetzt im LiÜer Theater eingesührt und functionirt jeden Abend. Derselbe wiegt 6500 Kilo und ist dem im Dresdner Hoftheater nachgebildet. Es wäre Zeit, daß die hauptstädtische Polizei ener gische Schritte thüte, uM die nach dem Ringtheater brande gefaßten Beschlüsse endlich durchzuführen. «Fortsetzung in der ersten Beilage.) SiatijUK und Vot!rsw>ri!>schaft. Washington, io April. «Tel.) Nach dem Berichte des landwirthtchastlichen Departements für den Monat April be trägt die Größe des niit Winterweizen bestellten Areals 2 040 000 Acres oder 5 Proc. mehr al« im vorigen Jahre. Der Stand des Winterweizens ist im Durchschnitt 95 Proc., die EntwickclungSsähigleit der Saaten ist eine gute. Mit Roggen ist beinahe dieselbe Anzahl Acres bestellt, wie im vorigen Jahre, der Stand des Roggens ist im Durchschnitt 07 Proc Geucralversammluusir«. 17. April: Steinkohlenbauverein Deutschland zu Oels- nip, 12 ordentliche Donnerstag Borm. II Uhr im Saale des Hotels .zur grünen Tanne" in Zwickau. T.-O.: u A finanzielle Maßnahmen zur Ausrichtung eines 2. Schachtes. Geschäftsbericht 8 Tage vorher u. A. in Dresden bei Hch Wm. Bassenge n Co Auft.: Rechtsanw l>r. Wolf ll; Dir.: Hey 24 April. Steinkohlenbauver-ein Mottes SeZen zu Lugau, 20. ordentliche. Donnerstag. Borm ^12 Uhr im „Cchwanenjchlüßchen" zn Zwickau Geschäftsbericht 31. Marz. Aufs Stapel 21. April: Privatbank zu Gotha. 29. ordentliche, Mon'.ag Borm > I Uhr im Saale der kaufmännischen Jnnungshalle daselbst. Dir. Schwarz, Schapitz. 25. April: TransatlantischeGülerversicherungSgesell- jchast in Berlin, ordentliche, Freitag Nachm. ^1 Uhr daselbst, Burqstraße Nr 8. 1. Etage Berw : HergerSberg 20. April Sächsische Rückversicherung in Dresden, ordentliche, Sonnabend Borm 12 Uhr daselbst, Johanne- platz Nr 3, 1. Etage. Berw.: Schnoor. (Fortsetzung in der ersten Beilage.) Bekanntmachung. Folgende Bestimmungen des für Dresden gültigen Meldcrcgulativs (f. Adreßbuch II. Theil Seite 358) werden mit dem Bemerken, daß Znividerhandiungen mu Geld strafen bis zu 150 M. —. geahndet werden, hierdurch in Erinnerung gebracht: 1) alle von auswärt» nach Dresden verzogene Personen haben sich und zwar Lelbnstänkige binnen 8 Tagen, Gewerbogehülfeii, Lehrlinge und Dienstboten binnen 24 Stunden nach ihrer Anhcrkunft im Einwohner- Amte der unterzeichneten Röntgt polizeidirection (a d. Frauen kirche Nr 12 Part link-) anzumelden; 2- ebendaselbst haben alle hier bereits wohnhafte Personen, wenn sie zum ersten Male in ein Dirnstverhältniß treten, dies binnen 24 Stunden anzuzeigen. 8) Jede im Aufenthalte durch Wegzug, Wohnung»- und Dienstwechfel eintretende Beränderung dagegen ist in demjenigen Bezirkspvlizriburrau, zu dessen District die verlassene Wohnung oder der verlassene Dienst»« ge hört, unter Borlegung d,s Meldescheines bez. Dienstbuches und zwar seilen selbstständiger Einwohner binnen 8 Tagen, feiten der Gcwerbsgehülsen, Lehrlinge und Dienstboten binnen 24 Stunden anznmelden. 4) Die Vcrmiether von Wohnungen oder Lluartiergcber. sowie die Dienst Herrschaften sind für pünctliche An- und Abmeldung ihrer Abmiether bez Dienstboten verantwortlich Dresden, den 10. April 1884. Königliche Polizeidirection. 1292 A. Sckwauß. in frischen ckiesMkris?vn kiiHuuzsen, ooNlo LrnnnenurUzo nittt ^K8ljIIon, , Urlüemooro, AiMerlruiLsvn, 8v11on otc. hält empfohlen iiö LWMM mwi. M AchrMck Krone»-^pvllielte, Verssnckunz frei nach allen Theilen cker 8t»6t, nach nuoviirbs unter billigster 1197 öereebnuug cler Verpackung. D Iler 6ro88litzi/0B. M^kdirtzetor kaslian, orck. Ritgl. ck. berliner Tonkünstler Vereins, ertb. billig, sebnellsürcl. u. grünäl. Clavier- u Oesang-Onterr., über nimmt auok Direetion gemisobter u. Nilnner - Oesangversive. -4 ttn tlsr- II. I. an äer Wettinsrstr. ß l'en8lttl»rU in Ueil'm v. Fr. vr. »«>1». Königgräyerstr 20, >V. für Damen und Familien, im Bädeker und der Gartenlaube empfohlen. Bequem ein gerichtete Zimmer, gute Beköstigung Guts-Verkäufe und Guts- Verpachtungen. Es sind mir wieder eine größere Anzahl ««t«I »crschiedcncr Größe zum Berkaus bezügl. Verpachtung über geben worden und wollen geehrte Reslec- tanten ihre Wünsche an mich gelangen lassen Gleichzeitig mache bekannt, daß ich das mir gehörige, bei Eisenach gelegene, ca. 500 Morg. haltende, in hoher Cultur stehende, und von mir 33 Jahre bewirth- schastete Rittergut Hetzeberg aus eine längere Reihe von Jahren unter coulanten Bedingungen zu verpachten beabsichtige. Eisenach. >280 tz-. Aungheinrich. arabischen Papyri sind äußerst wichtig und werthvoll. Wohl sind bis jetzt schon an 1500 Papyri, zur Hälfte vollständig erhaltene Urkunden, geordnet und bestimmt, an sich ein reicher Schatz, und doch ist dies nur ein verschwindender Theil von Dem, was noch zu bewäl- ligen ist. So mag denn auch die Hoffnung berechtigt sein, daß bei fortschreitender Arbeit sich neue, für die Wissenschaft gleich bedeutsame Funde ergeben werden. f Am 8. April ist in Berlin der Architektur maler Karl Gräb gestorben, nachdem derselbe erst kürzlich sein 68. Lebensjahr vollendet hatte. Der Hin geschiedene Künstler hatte eine hohe Meisterschaft er- recht in der Darstellung von Kircheninterieurs, bei welchen er einerseits durch sein bedeutendes Ver- ständniß der Architekturformen, andererseits durch vor zügliche Anwendung der Linear- und Luftperspective große künstlerische Erfolge gewann. Die großartige Naumwirkung, welche er in seinen Jnnenräumen von Kirchen, ganz besonders von gothischen Domen erzielte, verstand der Künstler durch eine hervorragende male rische Behandlung des einfallenden Sonnenlichtes, seines Neflexspieles auf den einzelnen Baugliedern, feines Schimmers in den feinen Staubsäulen u. dgl. m. inter- cisanter zu machen. In gothischen Kirchen trat noch das bunte Farbenlicht, wie es durch die Einwirkung der gemalten Kirchenfenster entsteht, hinzu, um in sol len geschlossenen Räumen eine reizvolle mystische, die Phantasie frommer Gemüther bekanntlich mächtig an regende Lichtstimmung hervorzubringen. Solche schwie rige maleriscke Probleme löste der Verstorbene wahr haft meisterhaft, und deshalb standen seine Bilder auch bei Kunstliebhabern in hoher Schätzung. Ur sprünglich hatte sich Gräb der im Dienste des Theaters stehenden Decorationsmalerei zugewendet; ein Berliner Kind, hat er auf diesem Felde zuerst seine Kräfte dem einstmaligen Königstüdtischen Theater, dem bekannten alten Gebäude am Alexanderplatz, gewidmet. Zu diesem Zwecke machte er in den Jahren 1839 und 1843 Studienreisen nach der Schweiz, Frankreich und Italien und verwerthete seine heimgebrachten Skizzen für Theaterdecorationen. Später trat er dann zu der Staffelmalerei über, in welcher er als Specialist des Architekturfaches zu einer Autorität ersten Ranges heranreifen sollte. -s- Am 9. d. ist in Hamburg Karl August Gör ner, der Altmeister der deutschen Schauspielkunst, kurz vor Beginn der Aufführung seines letzten dramatischen Werkes infolge eines Herzschlages aus der Bühne des Thaliatheaters verschieden. Nachdem vor wenigen Wochen La Roche in Wien zur ewigen Ruhe bestattet wurde, ist mit Görner auch der letzte Repräsentant der „alten Schule" dahingegangen. Görner ist 1806 zu Berlin als der Sohn eines höhern Finanzbeamten geboren. Schon früh erwachte in dem Knaben eine lebhafte Neigung für das Theaterleben; diese Neigung erhielt durch den Umstand eine besondere Förderung, daß die älterliche Wohnung des jungen Theater enthusiasten unmittelbar n den derjenigen Ludwig Devrient's lag. Und von diesem, welcher die früh geweckten Talente des lebhaften Knaben bald erkannt hatte, erhielt er seine ersten Anregungen und Unter weisungen. Kaum 16 Jahre alt, begann der an ¬ gehende Künstler seine dramatische Laufbahn, welcher er zwei Menschenalter hindurch eine seltene Treue be wahren sollte. Im Frühling des Jahres 1822 ver ließ der junge Görner heimlich sein Aelternhaus, um in Stettin ein Engagement zu suchen. Sem Wunsch ging in Erfüllung und er wurde mit einer monatlichen Gage von 8 Thalern in den Verband des Stettiner Theaters aufgenommen. Von Stettin ging er nach Cöthen ans Hoftheater, dessen Truppe indeß bald die fürstliche Protection verlor und sich wohl bald in alle Winde zerstreut hätte, wenn nicht Görner, trotzdem er das jüngste Mitglied war, die Zügel der Direction ergriffen hätte. Bis zum Jahre 1827 leitete er mit Geschick und Erfolg das Eöthener Theater, folgte dann aber — kaum 21 Jahre alt — einem sehr annehm baren Rufe an das großherzvgl. Hostheater zn Strelitz. Nach verschiedenen Engagements kam er 1857 nach Hamburg, wo er verblieb und bekanntlich auch durch die Abfassung vieler Theaterstücke, dramatischer Weih nachtsmärchen rc thätig war. P Der berühmte französische Chemiker, der Nestor dieser Wissenschaft, welcher er für alle Zukunft so vielfach eine neue Erweiterung und Anschauung gab: Jean Baptist Dumas ist am 11. April in Cannes gestorben. Er erreichte sein 85. Jahr; denn er war 1800 zu Alais geboren. Von dem Apothekergewcrbe, welches er zuerst erlernte, ging er sehr bald auf die wissenschaftliche Botanik und Chemie über und wurde, nachdem er bereits 182l sich nach Paris gewendet hatte, dort zwei Jahre später an der polytechnischen Schule angestellt. * Er trug mit dazu bei, die ,^eol« centrale äe.8 »rt8 et mauutactare^" zu begründen, und bekam dann bald eine Stellung an der Sor bonne. Dumas hat sich in seinen solgereichen Forschungen besonders der organischen Chemie ge widmet, wo seine Untersuchung den Alkaloiden, den Aethyl- und Amidverbindungen, dem Holz geist, dem Indigo und seinen Präparaten, der Weinsäure, den fetten Säuren und den Einwirkungen der Alkalien auf den organischen Körper galt. Nicht minder hat Dumas die physiologische Chemie geför dert. Seine Werke, z. B.: „Trnite äs Obeime ap- pligus aux urts", „L,e^on 8ur Is pbilosopbie cbi- migue", „L-eyon 8ur In 8tL>igue cbimigu« äe» etree Vr8ani8'-S8^ haben ihren Einzug in die gesammte Ge- lchrtenwelt der Naturkundigen gehalten. Das Minister portefeuille für Ackerbau und Handel legte Dumas nach zweijähriger Thätigkeit (1851) schon wieder nieder und widmete sich von da ab mit Ausschluß der Poli tik lediglich feinen rastlosen Studien. Er ist bis an sein Ende geistig frisch geblieben. ch In London starb am 11. April der Roman schriftsteller Charles Read. Er war zuerst Advocat, nachdem aber seine ersten Erzählungen günstige Aus nahme fanden („It io nevsr to late to meulle", Tb« eouros ok true love" etc.), wendete er sich ganz der Belletristik zu Eine spannende Darstellung, verbun den mit nicht wenig Satire gegen mancherlei sociale Zustände Altenglands zeichnen seine Arbeiten aus. Er war 1814 geboren.
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