Dresdner Journal : 24.04.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-04-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188404243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18840424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18840424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1884
- Monat1884-04
- Tag1884-04-24
- Monat1884-04
- Jahr1884
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- Titel
- Dresdner Journal : 24.04.1884
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Verantwortliche Redactton: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. loneriUenannakme auawLrtnr l,«lpnlx: />. LranUbtetter, t!on»rni„iouLr äv, IlrvsUner Journal»; lluwbnrx >«rIln -V>,»- l.«ip,ig 8»,,l 8r«,t»u Frankfurt ». N.: //aase,r.<itein F poA/er, L«rUn -V>»n Ilnmdurg- krnx-l.«i,>»lx rr»nlrkurt ». «-Lün'bvn: Kurt. H/ssse,' Lerlrn: /^e«tl</enttu»1:/ Lroman: /^ üei/otte,- 8r«»I»u: />. §tnnAei«'s /turenn (Mnit L'abat/i-, rrnuletiirt » w : L. ^«eA.-r'sek« kjuokkunälung; vürli'N i tr. ^/oltter; llnnnvvvr: <7. §c/iüe>>7er,' kart, SorUn-rranIiturt ». H - «tuttgurt: Daube t/'o. / Lluubnrx: ^1L Lteinev. llvruunxvdvrr kSuigl. knpeäition 6s, Pres6ner /ournal», DrssUvn, Xvingeratrnlws bko LV. Amtlicher Theil. Dresden, 23. April. Se. Majestät der König haben nachstehende Personal-Veränderungen in der Armee Allergnädigst zu genehmigen geruht: A. Ernennungen, Leförderunyen und Versetzungen. Die Ernennung der Hauptleute von Woydt des 6. Infanterie - Regiments Nr. LOS, Gödsche des 3. Infanterie-Regiments Nr. 102, von der Decken des 7. Infanterie-Regiments „Prinz Georg" Nr. 106 und Schaff des 10. Infanterie-Regiments Nr. 134, zu überzähligen Majoren in ihren Regimentern, die des characterisirten Hauptmanns Teichmann I im 7. Jn- fanterie-Regimente „Prinz Georg" Nr. 106, zum etats- mäßigen Hauptmann und Kompagnie-Chef mit einem Patente vom Tage der Charactensirung, die der Premierlieutenants von Laffert des 4 Infanterie- Regiment- Nr. 103, Freiherrn von Reitzenstein des 6. Infanterie-Regiments Nr. 105, — die des letzteren vorläufig ohne Patent —, Messow des 7. Infanterie-Regiments „Prinz Georg" Nr. 106 und Wahle I des Schützen- (Füsilier-) Regiments „Prinz Georg" Nr. 108, zu Hauptleuten und Kompagnie- Thefs, sowie die Verleihung des Characters als Haupt mann an den Premierlieutenant Lerche im 3. In fanterie-Regiment Nr. 102; die Ernennung der characterisirten Premierlieutenants Döring des 4. In fanterie - Regiments Nr. 103, Schenck des 8. In fanterie-Regiments „Prinz Johann Georg" Nr. 107, — pp Schenck unter Versetzung zum 7. Jnfanterie- Regimente „Prinz Georg Nr. 106 —, von Haugk des Schützen- (Füsilier-) Regiments „Prinz Georg" Nr. l08 und Kuntze des 7. Infanterie-Regiments „Prinz Georg" Nr. 106, zu etatsmäßigen Pre mierlieutenants mit einem Patente vom Tage ihrer Charactensirung; die der Secondelieutenants Grafen von der Schulenburg-Hehlen des 2. Grenadier- Regiments Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", Rühle des 6. Infanterie-Regiments Nr. 105 und Kästner des 7. Infanterie-Regiments „Prinz Georg" Nr. 106, letztere beiden vorläufig ohne Pa tent, zu Premierlieutenants; die Versetzung der Se condelieutenants Schneider des 2. Grenadier-Regi ments Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", zum 9. Infanterie - Regimente Nr. 133, Bucher II des 4. Infanterie-Regiments Nr. 103, zum 6. Jn- fantene-Regimente Nr. 105; die Ernennung des mit Führung der 2. Kavallerie-Brigade Nr. 24 beauf tragten und L la suitv des 1. Husaren - Regiments Nr. 18 stehenden Obersten von Kirchbach, zum Kommandeur dieser Brigade, unter Verbleiben ü la suite des genannten Regiments; die des mit Führung des l. Ulanen - Regiments Nr. 17 beauftragten und ü la suite dieses Regiments stehenden Oberstlieute nants von Polenz, zum Kommandeur genannten Regiments, die des Rittmeisters und Eskadron-Chefs im Karabinier-Regimente von Boxberg, unter Be lassung auf dem Etat der Eskadron-Chefs, zum Major, die fernerweite Belassung des L la suite des I. Ulanen-Reaiments Nr. 17 stehenden Premierlieute nants von Zeh men I, vom 1. Mai u. er. ab auf 1 Jahr, in dieser Stellung; die Ernennung des Hauptmanns und Batterie-Chefs Osterloh im 2. Feld - Artillerie - Regimente Nr. 28, unter Belassung auf dem Etat der Batterie - Chefs, zum Major, die des Portepeefähnrichs Rückbeil cm 1. Feld-Artillene-Regimente Nr. 12, zum außer etatsmäßigen Secondelieutenant der Artillerie; die Ver leihung des Characters als Oberstlieutenant an die Landwehr-Bezirks-Kommandeure, Majore z. D. von Diebitsch des 1. Bataillons (Zwickau) 6. Landwehr- Regiments Nr. 105, Kotzebue des 2. Bataillons (Meißen) 4. Landwehr-Regiments Nr. 103, und dem Feuilleton. Redigirt von Otto Banck. Eine Schauspielerin. Novelle von F. L. Reimar. (Fortsetzung.) II. ,Lch werde nicht spielen — heute nicht I Erkläre Das Jedem — hörst Du? — auf keinen Fall!" sagte die Schauspielerin am nächsten Morgen zu ihrer Jo sefe, welche schon zu verschiedenen Malen und jetzt vor wenigen Minuten aufs Neue vorsichtig an der Thür des Schlafzimmers gehorcht und eS darauf endlich ge wagt hatte, einzutreten, um dann die Herrin zu ihrer Ueberrafchung völlig angekleidet und aufrecht, wenn auch mit gesenktem Haupte, in einem Sessel sitzend zu finden. „Nun, Du gehst nicht?" fragte Pauline fast un mittelbar nachdem sie die letzten Worte gesprochen hatte, als sie sah, daß Josefe noch stehen geblie ben war. ,(Ja nun," begann die Letztere etwa- zögernd, „zwei Mal hatten der Herr Director schon einen Boten hier; ich nahm es aber auf mich, ihn immer wieder sott zu schicken, weil dem Fräulein die Ruhe nicht gestört werden sollte." „Ich schlies nicht — die ganze Nacht nicht!" jagte Pauline. „Aber einerlei DaSl Was wolltest Du noch ?" characterisirten Major z. D. Bucher des 2. Bataillon- (Wurzen) 7. Landwehr-Regiments Nr. 106; die Ver leihung des Characters als Major an den Haupt mann z. D. und 3. Offizier beim Bezirks-Kommando des 1. Bataillons (Leipzig) 7. Landwehr-Regiments Nr. 106, Kallenbach; die Ernennung des Premier lieutenants der Reserve des Schützen-(Füsilier-) Re giments „Prinz Georg" Nr. 108, Grafen von Wall witz, zum Hauptmann der Reserve, die des Seconde lieutenants der Reserve im Karabinier - Regimente Schröder, zum Premierlieutenant der Reserve, die des Secondelieutenants der Reserve des 9. Infanterie- Regiments Nr. 133, Lindau, zum Secondelieutenant in der activen Armee und zwar im genannten Re gimente mit einem Patente vom 24. December 1881; die Anstellung des Königlich Preußischen Seconde lieutenant» a. D. Freiherrn von Bischoffshausen in der Königlich Sächsischen Armee und zwar im Karabinier-Regimente mit seiner Charge und einem Patente vom 13. October 1879 V. 1., die des Königlich Preußischen Secondelieutenants der Reserve a.D.v onder Deckenals Secondelieutenant der Reserve des 1. (Leib-) Grenadier-Regiment- Nr. 100 mit einem Patente vom 1l. December 1880; die Ertheilung der Erlaubniß zum Tragen der Landwehr-Armee-Uniform an den Premierlieutenant der Reserve a. D. des Garde-Reiter- RegimentS Großmann-Herrmann; die Beförderung der Unterärzte der Reserve vr. Winkler und vr. von Stieglitz des Reserve-Landwehr-BataillonS (Dresden) Nr. 108 und t)r. Sonnenkalb des 1. Bataillons (Leipzig) 7. Landwehr-Regiments Nr. 106, zu Afsistenz-Aerzten 2. Klasse der Reserve; die Ver setzung des Assistenz-Arztes 2. Klasse Kruspe des Fuß-Artillerie-Regiments Nr. 12, zum Schützen- (Füsilier-) Regiment „Prinz Georg" Nr. 108 und die des Assistenz Arztes 2. Klasse vr. Meyer II. des 9. Infanterie-Regiments Nr. 133, zum Fuß-Artillerie- Regiment Nr. 12. ö. Äbschitdsbtwikigungtn. Die Stellung zur Disposition des Hauptmanns und Kompagnie-Chefs von Mücke II im 9. Jnfanterie- Regimente Nr. 133, in Genehmigung seines Abschieds gesuches, mit der gesetzlichen Pension und der Erlaub niß zum Tragen der Regiments-Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen; die erbetene Verabschiedung der nachstehend aufgeführten Offiziere des Beurlaubten^ standes aus Allerhöchsten Kriegsdiensten behufs Ueber- sührung in den Landsturm als: Premierlieutenants der Reserve Hoffmann des 2. Grenadier-Regiments Nr. 101 ,Iaiser Wilhelm, König von Preußen", Norrofchewitz des 8. Infanterie-Regiments „Prinz Johann Georg" Nr. 107, Hauptmann der Landwehr- Infanterie Litter des 1. Bataillons (Bautzen) 4. Land wehr-Regiments Nr. 103, Premierlieutenants der Landwehr-Infanterie Löfer, Häfner und Melzer des 1. Bataillons (Chemnitz) 2. Landwehr-Regiments Nr. 101, Böhlau des 2. Bataillons (Zittau) 3. Land wehr-Regiments Nr. 102, Secondelieutenant der Land wehr-Infanterie Martin des 1. Bataillons (Plauen) 5. Landwehr-Regiments Nr. 104, Secondelieutenant der Landwehr-Feld-Artillerie Herrmann des Reserve- Landwehr-Bataillons (Dresden) Nr. 108 und zwar: rc. Hoffmann, rc. Litter, rc. Löser und rc. Martin mit der Erlaubniß zum Tragen der Landwehr-Armee- Unisorm; die erbetene Verabschiedung des Majors z. D. von Winckler aus Allerhöchsten Kriegsdiensten, unter Fortgewährung der gesetzlichen Pension mit der Er laubniß zum Forttragen feiner bisherigen Uniform mit den vorgefchriebenen Abzeichen. Dresden, 23. April. Se. Majestät der König haben dem Oberlehrer beim Kadetten - Corps Ur. Hentschel den Titel als Professor Allergnädigst zu verleihen geruht. ,. »,,O, ich wollte nur sagen", entgegnete die Dienerin mit einem Ansatz von Muth, „daß der Herr Director es nicht glauben und wohl auch nicht einstecken wer den, wenn wir ihm so etwas sagen lassen. Fräulein Pauline Leskow soll durchaus auf dem Zettel stehen!" „Es war keine Rede von der heutigen Vorstellung", sagte Pauline-, „ich sollte frei sein und ich verlange, daß es so bleibt!" „Aber es ist nun doch ja einmal Alles anders ge worden!" rief Josefe fast jammernd. „Die fremden Herrschaften, welche bei unserm Hofe zum Besuch sind, haben das Fräulein gestern gesehen und sind so ent zückt gewesen, daß sie noch mehr von ihr haben wolle». Da ist denn gestern spät noch zwischen dem Herrn Hosmarschall und dem Director hin und her gelaufen worden, erzählt einer der Theaterdiener, und das Ende ist gewesen, daß das eine Stück heute umgestoßen und das andere gegeben werden soll. — Und nun, Fräulein", fuhr die alte Person, welche es offen bar wußte, daß sie sich zu Zeiten ein überredendes Wort erlauben durfte, in nahezu schmeichelndem Tone fort, „nun seien Sie gut und zeigen Sie eS den Leuten allen, so vornehm sie auch find, daß Pauline Leskow sich heute noch gerade so gut auf ihre Kunst versteht, wie gestern!" Ein Zucken lief über PaulinenS Gesicht. „Ich kann nicht!" rief sie aus. Der halb erstickte Ton war von der Dienerin nicht verstanden worden. Glaubte dieselbe doch, den Sieg schon halb in Händen zu haben und darum in fast munterer Weife sortfahren zu dürfen: „Ich soll wohl vergessen haben, wie Fräulein gestern nach Haufe kamen und wa» Alle» Sie mir von der Ehre erzähl- DrrSden, 23. April Se. Majestät der König haben dem überzähligen Vicefeldwebel, Hoboist, Leuthold des l. (Leib-)Grenadier-Regiments Nr. lOO, dem Vicefeldwebel, Regimentstambour, Büttner, den überzähligen Sergeanten, Hoboisten, Baßler und Krapf des 5. Infanterie-Regiments „Prinz Friedrich August" Nr. 104, dem Bezirksfeldwebel Geil hard des 2. Bataillons (Glauchau) 6. Landwehr-Regiments Nr. 105, den Büchsenmachern Lerchner des 2. Jäger- Bataillons Nr. 13, Scheumann des 2. Ulanen-Regi- mentS Nr. 18, Lehmann der Unteroffizierschule zu Marsenberg, dem Aufwärter Wehrmann beim Ka- dettet-Corps das allgemeine Ehrenzeichen, sowie dem Stahdhoboisten Spohr des 3. Infanterie-Regiments Nr. 102 den Titel eines „Königlichen Musikdirigenten" Allergnädigst zu verleihen geruht. Se. Majestät der König haben dem Wasserbau- inspector Moritz Hermann Vogel in Leipzig das Prädicat „Baurath" Allergnädigst zu verleihen geruht. UichitimUlchtr (Uieit. Uebersicht: Telegraphische Nachrichten. Zeitungsschau. TaßrSgeschichte. Dresdner Nachrichten. EingesandtrS. Feuilleton. Inserate. Telegraphische WitterungSberichte. TagrSkalender. Telegraphische Nachrichten. Wien, DienStag, 22. April, AbendS. (Tel. d. Boh.) Heute Mittags begab sich der Bürger meister Uhl zum Ministerpräsidenten Grafen Taaffe, um mit demselben über dir Lage des Wiener SchlachtvirhmarkteS und über die der Approvifio- nirung Wiens drohenden Gefahren zu conferiren. Graf Taaffe erwiderte, die Negierung habe beab sichtigt, durch die Marktordnung den Ring der Viehcommissare zu brechen, und habe auf die Mit wirkung der Fleischhauer und der Bevölkerung überhaupt gerechnet. DaS Richtzusammenhalten der betreffenden Faktoren vereitelte die Intentio nen der Regierung. Die rasche Etablirung deS Prrßburger Marktes sei dem einmüthigrn Zu sammenwirken aller bezüglichen Factoren Ungarns zuzuschreiben. Es werde nun die Aufgabe der Regierung sein, reiflich und ohne Uebereilung zu überlegen, was zu thun sei, damit Wien nicht er- heblich Schaden leide. Paris, DienStag, 22. April, AbendS. (W.T. B.) Die Delegirten des Transvaalstaates mit dem Präsidenten Krüger an der Spitze si d heute hier eingetroffen. Dieselben werden morgen von dem Ministerpräsidenten Kerry empfangen werden. Nom, DienStag, 22. April, AbendS. (W.T.B.) Der „Diritto" erklärt die neuerdings verbreite ten Gerüchte von bevorstehenden Nrisen deS Königs nach dem AuSlande für unbegründet. London, DienStag, 22. April, AbendS. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung deS Unterhauses wurde bei der Einzrlberathung der Bichrinfuhr- bill der Antrag der Regierung, die vom Ober- Hause beschlossenen Abänderungen deS Artikel« l zu verwerfen, mit 185 gegen 161 Stimmen abge- lehnt. Der Minister des Ackerbaues, Dodson, beantragte, die weitere Brratbung zu vertagen, damit die Regierung ihre Stellung in Betreff der Vorlage von Neuem erwäge. Beach protestirte ten, die Sie davongetragen und die Sie ganz stolz machen dürfte!" Pauline war von ihrem Sitze aufgesprungen und hatte sich so gewandt, daß Josefe ihr Gesicht nicht sehen konnte, während es bei Alledem wahrzunehmen blieb, daß ihr Körper bebte. „Schweig!" rief sie der Dienerin heftig zu. „Was sprichst Du von Ehre und von Stolz und was weißt Du davon, welch' eine Kluft zwischen gestern und heute liegt?" „Ein für alle Mal, Josefe," fuhr sie nach einer geringen Pause und ehe die Dienerin vor Erstaunen nur zu Athcm kommen konnte, fort: „spielen werde ich heute nicht! Nicht einmal mein Contract zwingt mich dazu, und thäte er es — sei versichert, ich bräche ihn!" Sie ließ sich wieder in ihren Sessel zurücksinken und für Josefe wurden aufs Neue ihre Züge sichtbar. „Sie sind krank, Fräulein!" rief die Letztere er schrocken aus. Pauline schüttelte den Kopf. „Oder es ist einer von den üblen Tagen! — nur daß eS so arg noch nicht war und daß sonst immer Alles besser ward, wenn Sie an das Spielen dachten!" Pauline antwortete nicht gleich. „Du weißt nun, was Du zu thun hast?" fragte sie nur nach einer kleinen Pause. „Ich will gleich selbst zu dem Herrn Director Hinübergehen," entgegnete Josefe, „und ihm sagen, dem Fräulein sei über Nacht schlecht geworden — für Krankheit müssen's die andern schon nehmen! — Und <» bliebe nicht daran zu denken, daß e» bis zum Abend im Nau en der Opposition gegen die Vertagung, weil die Regierung durch den Antrag andrute, daß sie die Vorlage fallen lassen wolle. Der An trag auf Vertagung der Berathung wurde schließ lich angenommen. London, Mittwoch, 23. April. (Tel.d.DreSdn. Journ.*) Einer Meldung des „Standard" aus Kairo zufolge weigert sich Nubar Pascha bestimmt, im Amte zu bleiben, wenn nicht Berber sofort Hilfe erhalte. Der General Wood treffe deshalb eilige Vorbereitungen zur Absendung von Truppen, welche noch in dieser Woche aufbrechen sollen, falls nicht die englische Regierung da« Gegentheil an ordne. Der „Daily Telegraph" meldet aus Kairo vom gestrigen Tage da« Gerücht, Berber sei be reits gefallen. Kairo, DienStag, 22. April, AbendS. (W.T. B.) Laut einer Meldung von „Reuter's Office" finden zwischen der ägyptischen und der englischen Regierung fortgesetzt Verhandlungen Statt wegen der eventuellen Entsendung von 2 Bataillonen d>s ägyptischen Heeres nach Berber. Nach einem hier eingegangenen Briefe von Giegler Pascha in Korcsko war eS gegen 3000 Personen gelungen, Chartum zu verlassen, btzvor die Stadt von den Aufständischen vollständig ein- geschloffen war; 600 der Flüchtlinge waren in KoroSko angekommen und sind nach dem Norden weiter befördert worden. AlS Delrgirtrr der ägyptischen Regierung zu der Confcrenz wegen der ägyptischen Finanzen wird sich voraussichtlich Blum Pascha nach Lon don begeben. Eine Meldung der „Agenzia Stefani" au« Kairo zufolge befinden sich die italienischen Ge fangenen dec Makdi alle wohl und werden gut behandelt. *) Nachdruck verboten. D. Red. Dresden, 23. April. In einer hocherfreulichen Weise haben sich be kanntlich innerhalb der letzten Atonale die Beziehungen Rußlands zu seinen westlichen Nachbarn, insbesondere zu Deutschland gestaltet, und soweit der Osten Europas in Betracht kommt, ist jede Befürchtung einer Störung der, die gemeinsame Culturarbeit fördernden fried lichen Beziehungen zwischen Deutschland, Oesterreich- Ungarn und Rußland ausgeschlossen. Noch erfreu licher ist es, daß auch in der russischen Presse vielfach die Stimme der Vernunft und Mäßigung vernehmbar wird und übertriebene Ansprüche des Panslawismus eine derbe Zurückweisung erfahren. In dem März hefte der von dem verdienstvollen italienischen Schrift steller und Orientalisten Angelo de Gubernatis heraus gegebenen „Usvue- internationale" hatte das Phantom von der alleinseligmachenden slawischen Zukunftscultur durch einen Artikel des Prof. W. Lamanski seine Wiederauferstehung gefeiert: einen Artikel, in welchem es unter Anderm heißt: „Wir sind berufen, eine neue, mannichfalttge, reiche, originale Cultur zu schaffen, sie über verschiedene Länder aus- zubrciten und sie den anderen Völkern des Erd balls einzu impfen; Das, was in unferen wissen schaftlichen Eroberungen, in der Blüthe unserer Kunst und Literatur, Solides und Bemerkenswerthes vor handen ist, kann nur als ein schwacher Vorbote Dessen betrachtet werden, was der russische und slawische Genius offenbaren werden, sobald sie Reife erlangen." Diese Phantasterei wird jeder Vernünftige im Westen belächeln. Vorläufig sind wir noch ruhig über die Leute, die fern am Ural und am Jrtisch zukunftssicher besser würde. Und dann sag' ich ihm, daß wir uns nicht dazu hergeben könnten, uns umbringen zu lassen!" Sie hatte mit der vollen Energie des erwachten Dienereifers gesprochen; Pauline aber nickte nur kaum; es war ihr offenbar ganz gleichgiltig, in wel cher Weise Josefe ihre Sache zu führen gedachte. Ob sie sich indessen nicht noch fernere Behelli gungen zugezogen, ob inan das plötzliche Kraukwerden der Künstlerin unangetastet gelassen haben würde, wenn daraus der Theaterdirection wirkliche Verlegen heiten erwachsen wären, blieb zum Glück unentschieden, da ihr der Zufall zu Hilfe kam. Die Abreise der fremden Herrschaften war verschoben worden und da rum die Möglichkeit geblieben, Fräulein Leskow später noch vor ihnen auftrelen zu lassen — es konnte mit leichter Mühe ein anderes beliebtes Stück cingeschoben werden, so kostete die Nachgiebigkeit gegen die Künst lerin eben nicht viel und so geschah, was sie wollte: ihr Name ward von der heutigen Liste gestrichen. Die Stimmung Paulinen's wollte trotzdem an diesem Tage nicht Heller werden: sie verließ ihr Zimmer nicht und sür die Dienerin hatte sie nur zerstreute Worte, so daß diese sich fast ängstlich hütete, die Herrin zu stören. Nur einmal wagte sie eS, die Grenze, welche sie sich selbst gezogen hatte, zu überschreiten: es war, als sie in Paulinen's Gemach trat, um derselben einen Korb der auserlesen sten Blumen, die mit seltenem Geschick und Geschmack zusammengcstellt waren, zu überbringen. Kaum in dessen hatte die Letztere aufgeblickt, so ward sic un- muthig. „Du bringst ein Geschenk, Josefe — aber man soll mir keine Geschenke senden und Du weißt es!"
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