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Erzgebirgischer Volksfreund : 21.03.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-03-21
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-185703218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18570321
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18570321
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1857
- Monat1857-03
- Tag1857-03-21
- Monat1857-03
- Jahr1857
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 21.03.1857
- Autor
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1887. Svnnabenv, den 21. März rMMgtfcher MsfEKd. Redigirt und verlebt von E. M. Gärtner itr Schneeberg und Schwarzenberg. !'I I!ä und Treue für Dir, die mir Religion, die mir mein GM - war, kann kein Schatz de« Erdenreich-, wir ahkguscn. MaM mit mir, wa« Ihr wollt; ich «nttrschrMe nicht, lva« M begehrt. Dieser Ring," dabei nahm er Kette und Ring von der Erde auf, „lag an ihrem Herzen, da« für mich fuM und schlug; an meinem Herzen soll er fortan ruhen, bis e- anfgehört hat, für Die zn schlagen und zu empfind«!», die mein Ave-, mein Höchste- war, und nun mein Leiden wird." Kein Zureden vermochte ihn zu bewegen, die Schrift zu unterschrieben; mit dem Ausruf: „Du sollst Dein« Bosheit bereuen!" verließ der älteste der Juden das Zimmer. Der Zweite sprach noch im HinausgeheN, „bedenk Dich eines Bessern, damit Du nicht umkommst im Elende." Det Dritte, Seraphim mit Wohlwpkten zugethan, ergriff seine Hand'und sagte: „Verzweifelt nicht an der Allmacht GottrS, an seinen Wundern! es soll Euch gut gehen, aber bei der Liehe, bei dem Leben Der, die Euch theuer ist, gebt ihr stete Wahl ydeh sie geht verloren und mit Euch unter." Der herzige Blick des Edlen bewies, daß er e- ehrlich und gut meinte; Seraphim sank an fein Herz und flehte, Isidoren noch einmal sprechen zu dürfen, ehe er von ihr, vielleicht von dem Leben scheide. Der edle Jude sann Nach, versprach es, und Seraphim das Gold aufdringend, gelobt« er, zur Abendzeit zu ihm kommen zu wollen. Mit Seraphim- Ring eilte der nach Rache dürstende SchilkovSky zu seiner Tochter, zeigte ihn der Unglücklichen triumphirend, indem er dabei sagte: „nicht Dein Herz wat es, was den Elenden an Dich fesselte, mein Gold war di« Zaubermacht; abgekaust habe ich ihm seine Liebe und Treue) hier, nimm zurück, was Deine Verblendung Dich entehrend verschenkte. Schimpf und Schmach hast Du über mein Hau gebracht; aber ich schwöre Dir es bet dem Gott unserer Väter! ich will Dich lieber etngcsargt vor mir sehen, als daß mein im Schweiße meines Angesichts erhandelte- Geld durch -Hich und jenen Verführer vergeudet werde." Isidora vermochte ihrer Stimme kaum zu trauen, aks fie das Pfand der Liebe und Treue für Leben und Tod, von Seraphim zurückgesandt wähnend, in ihren Händen hielt. Mit einem verzweifelnden Schrei stieß sie da- Wort: Tod! aus, und sank daun krampfhaft zuckend zur Erde. Zu stark war diese geistige und körperliche Erschütterung, als daß der hartherzige Vater nicht bet dem starr daliegenden Körper sei nes Kindes wähnen mußte, das Schicksal habe seiner Tochter ausgesprochenen Wunsch schnell und hohnlächelnd erfüllt. Als kein Mittel die entschwundenen Lebeu-getster zurück» bringen konnte, rief der nun in Verzweiflung nebrn der Tochter knteende, laut jammernde Vater um Hütfe. Al« R«, bekka erschien und den furchtbaren Jammer erblickte, erfaßte sie das tiefste Mttleiden für di» erstarrte Jfidora „WaS habt Ihr gemacht, Schiikovsky? Euer Md habt Ahr «r« mordet!" Die Furcht vor den Gesetze» gab de« erschlafften Greis einigt Besinnung wieder. Zornig erfaßte er der Alte» Hand und gebot ihr mit kaum ventehmbaren rönen,. Ist. deren zu Bett zu bringen; Hann schlich «r wankend zur Thur« «Wuaus. Rebekka that wie ihr befohlen worden. In wenig,» » I. ' -- Hiebe und Txem di- MM Grabes (Fortsetzung.) Gerührt stand der eiue her Abgesandten, und hätte gern de» herzzerreißenden Jammer de- Leidenden durch Verzeihung und Gewährung «in Ende gemacht doch umsonst. Diese» Streit der schrecklichen Gefühle unterbrach der alte eintretende SchilkovSky und jener erste jüdischer Begleiter. Letzterer kün digte dem Jüngling an, daß Isidora ihren begangenen Feh ler bereue, und ihm sagen lasse, fi« verlange, «er solle ihr ih ren Ring zurückgeben, wie sie ihm den seinigen zurücksende, und ihn dem Vater oder dem Bekannten übergeben. Mit furchtbarer Gewalt schrie Seraphim: „Nein! nein! da- ist ein Blendwerk der Höll«, von Euch mir »orgcspiegelt, nie! nie! wird Isidore wir meinen Ring znrücksenden." „Elender, da ist er," kreischte der Vater, und warf dem kaum sich noch empor Haltenden den Ning mit der Kette vor die Füße. Ein furchtbarer Schrei preßte sich aus der von Wehmuth und Ingrimm zNsäMmengezogenen Kehle de- Jünglings, und ohne Besinnung sank er zu den Fußen der strengen Richter nieder. Wie ein Tiger in der Wüste nach langem Hüngcr auf den Reifende», stürzte der greise, unmensckliche, rachedürstende SchilkovSky auf Seraphim los, riß ihm da- Gewand auf und — mit satanischem-Frohlocken dM Ring seiner Tochter an einer Kette aus der Brust des Bewußtlosen gewahrend, Beides gewaltsam von dessen Racken los. Hierdnrch kehrten Vie scheinbar entflohene« Lebensgeister de« Unglücklichen zurück. Er gewahrte, wa- mit ihm ge schehen, und — so groß ist die Kraft des Geistes, mit der Schnelligkeit eine« Blitzes sprang er empor, auf SchilkovSky zu; doch die zwei Freunde deckten und schützten den Alten. Ehrfurcht vor diesem hielt Seraphiin zurück, und weinend hüllte er da- Angesicht in fein Kleid. Schnell »erließ der Alte, indem er noch zuvor auf einen Nebentisch eine volle Goldbörse ibarf, mit seinem Raube da- Zimmer. Bon dem ältesten und erste» der Begleiter ward Seraphim nun ange- zeigt, daß er seines Lehramtes entsetzt werden mußte, und daß er eine Schrift unterschreiben solle, worin er sich als Schuldignr in dieser Berlobungssache bekennen, und, jeden ferneren Ansprüchen auf Jsidorens Hand kutfage. Unter die sen Bedtngungeu wollten fi- Milde obwalten lassen, die Sache verschweigrn und ihm anheimstellen, an Ort und Stelle zu bleiben oder — hierbei reichte der älteste Jude Seraphim den mit Gold gefüllten Beutel — im Auslände sein Vergehen zu bereuen. „Unglücklicher, als Ihr mich gemacht, vermag mein Herz nicht zu werden; des Lebens Höchstbk, Heiligstes habt Ihr mir mit Gewalt geraubt, was ist mein Dasein ohne JsidoreH ohne ihre Liebe? Doch nein! die bleibt mir bis zum Jen seits ! wie ich, ward auch sie durch List oder Gewalt zur Ent sagung gezwungen. Mich aber zwingt Ihr nur halb; ich verabschtue Euch und die geheimen Absichten und Triebfeder« Eurer Gewaltthat; ich mag Euer Gold nicht; meine Liebe
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