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Erzgebirgischer Volksfreund : 17.10.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-10-17
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-185710179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18571017
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18571017
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1857
- Monat1857-10
- Tag1857-10-17
- Monat1857-10
- Jahr1857
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 17.10.1857
- Autor
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Rediqirt und verlegt von E. M. Gärtner in Schneeberg und Schwarzenberg. i . ' > > > " ' ' > . . - . Wie sich doch die Zeiten und Ansichten ändern! Schon vor länger al- 200 Jahren wurde, alten vor handenen schriftlichen Nachrichten zufolge, im Schwarzenberger Bergamt-revier auf Erzlagern Bergbau verführt, welche auf dem bet und unterhalb Breitenbrunn, von dem Schwarzwaffer- thale sowohl gegen Mittag. Abend, als gegen Mitternacht- Morgen aussteigenden, sich bi- nach Schwarzenberg erstreckenden Gltm^nerschtefergedtrge erschürft worden waren. Aber dieser ganz« Bergbau tonnte niemals den Grad von Flor und Umfang erreichen, den er seiner Art nach fähig war, weil diese Erzlager zwar bet ihrer beträchtlichen Mächtig- kett ziemlich viel Erze Hergaben, diese aber ursprünglich nicht so reich an Silber und anderen Metallen waren, daß sie ohne sorgfältige Aufbereitung^ besonder- aber ohne in der Nähe der Gruben befindliche gut« 'Schmelzhütten mit Borthril benutzt werden konnten. s Da nun in früheren Diten die Aufbereitung der Erze inPochhe-HM und Wäschenfsehr fehlerhaft war, da-Schmelz wese» atmkam-l- aus einer sehr niedrigen Stufe der Poch, kommenheHWuHb und die vorhanden«» Schmelzhütten (Raden- sorg« bet Rttt«rSgrün) Eigenthum von Privatpersonen waren, di« die Schmelzgäste auf alle mögliche Art zu bevortheilen suchten, s, find die meisten Gruben, welche auf diesen Lagern bauten, damals wieder zum Erliegen gekommen. In Anerkennung des hohen Werthes, welchen der Berg bau an sich hat, haben die höchsten Landesfürsten Sachsen- schon von den frühesten Zeiten seiner Erhebung an es sich stet- zur besonderen Aufgabe gemacht, den Lerg-werk-betrieb dem Lande ungestört zu erhalten und, soweit möglich, noch mehr empor zu bringen. Um nun den Eingangs erwähnten, so wie den ganzen odererzgebirgischen Silberbergbqu wieder zu heben, erlangte die sächsische hohe Staatsregierung die Ueberzeugung, daß das unentbehrlichste Mittel zu seinem Gedeihen die Herstellung ei ner Silberschmelzhütte sei, wohin die odererzgebirgischen Sil- bergruben ihre Erze ohne hohe Transportkosten zur Verhüt tung bringen konnten. So entstand die Königl. Anton-Hütte bei Schwarzenberg im Jahre 18.... und wurde, mit Aus nahme einer kurzen Ststirung, bis heutigen Tag in Betrieb gehalten. Welchen günstigen Einfluß diese Hütte auf die Wieder aufnahme des liegengebliebenen Bergbaues geäußert hat und daß die Existenz der jetzt erzltefernden Gruben in den Schnee berger, Johanngeorgenstädter, Schwarzenberger, Marienberger und Annaberger Revieren einzig und allein durch den Fori- betrieb der Königl. Antonshütte bedingt ist, darüber ist kein Z veifel. Trotzdem ist seit kurzer Zeit eine Sage in Umlauf gekommen, welche das Fortbestehen jener Hütte in Frage stellt. Jeder Staatsbürger, der den Bergbau als eine- der wichtigsten Natjonalgewerbe erkannt hat, müßte eine Maß- regel, welche die Sistirung der Königl. Anton-Hütte zur Folg« hätte, mit tiefer Trauer vernehmen, weil damit ein großer Theil dtrjenigen Hoffnungen, welche dem sächsisch«» B«rgbau jrtzt zu lächtln schienen, wieder zu Grabe getragr» wird. Während in den letzteren Jahrzehnten wesiig oder gar k«t» Sinn für Wiederaugriff liegengebliebener älterer Pergbaffuk- ternehmungen vorhanden war, wendet sich gerade jetzt Der, , SpekulationSgeist größerer Kapitalisten denselben Mit ausrei chenden Mitteln zu. Auch diejenigen Gruben, wflch« sich zeither nur dadurch hinfristeten, daß Ihns» die Nähe dn Königl. Anton-Hütt« d«n Absatz ihrer Erze «rMöglichte, ver stärken ihre Betriebsmittel und beabfichtttze» energischen An griff mancher Versuchsbaue, die bestimmt zu einem lohnenden Resultat führen werden, weNn nicht zu hohe ErzlieferungS- koften die gemachten Pläne in der Wiege ersticken. Voraus sichtlich würden auch diese mit der Sistirung der Äöni^i. Anton-Hütte gänzlich zum Erliegen kommen^Mv "Vie ihnen'' ? au- der Bergbau- und Schurfgelderkaffe gewährten BsMüE niemals zurückgezahlt werden können. Mögen auch hinreichende Gründe jetztMo» die Sistirung, der Königl. AntonWtte rechtfertigen, Obgleich her ^öetrsfhj de-felbeu Meherschust-gegeben haben soH s, ^dürstew^^AA«; , doch »uferst dann zur^, vollen Geltung gelange»^ wen^dag» Obergebirge mit Freiberg durch eine Eisenbahn,-in mehr di- recte Verbindung gebracht und der Silbererztransport dorthin mit weniger Hindernissen und Kosten verknüpft ist. Offen gestanden, die Unterbrechung der Schmelzproceff« der Königl. Anton-Hütte in diesem Augenblick würde. demAn- sehen und dem Credit de« ganzen obererzgebikgischen Sttber- bergbaueS schaden und aus seine Bedeutung et» höchst zwei felhafte- Licht fallen lassen. j, Wenn auch, wie allgemein behauptet wird, die Hütten-, dämpfe auf die benachbarte» fi-calischen Waldungen einige»' Nachtheil ausüben sollten, geben wir un- doch trotzdem der Hoffnung hin, daß unsere weise Hohe StaatSregteruNg auch" hier Mittel und Wege finden wird, den unserem wichtigsten Erwerbszweige, „dem Bergbau," drohenden Schaden abzu- wendcn. Oft genug schauen wir uns in unserer Tagesgeschichte in den sernesten Gegenden und Ländern um, um zu hören und zu sehen was eS dort Neue- gibt; denn also bringt eS die liebe Politik mit sich. Da aber, wie wir seit längerer Zeit her schon wiedcrbolt ausgesprochen haben, dermalen in der Politik trockpe Zeit ist, so daß uns Zeitungsschreibern schier bange werden möchte, woher endlich Wasser zu nehmen auf unsere Mühlen: so wollen wir heute einmal in unserer Einleitung zur Tagesgeschichte -Sei unserer nächsten Nähe stehe» bleiben, und wollen — wenn auch nicht von Politik — doch unsere Leser von einem Kapitel unterhalten, da- Biete, viel leicht mehr intercssirt, als windige Bnmuthungen, gewagte Ansichten u. s. w. in Sachen der Politik. Das halbe Erzgebirge und namentlich unsere Gegend klagt allgemein und bitttr, daß die Steinköhlen, daßgün- d«r und Coa^ks immer wieder und immer wi«dir im Preise
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