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Erzgebirgischer Volksfreund : 28.11.1857
- Erscheinungsdatum
- 1857-11-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-185711280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18571128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18571128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1857
- Monat1857-11
- Tag1857-11-28
- Monat1857-11
- Jahr1857
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 28.11.1857
- Autor
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1857 Sonnabend den 28^ Noven»ber. -MMrWschn Redigin und verlegt von E. M. Gärtner in Schneeberg und Schwanenberg. Tagesgeschichte diese« furchtbar» Unglück herbeigtführt bi« jetzt 240, darunter aber über SV von welchen bereit« am 2t. Novbr. bereit« am 19. Novbr. Lerwundete zählt man seh» Schwerverwundert, 8 gestorben waren. Wodurch ist aber La der 18. auS- gur Bervollständtgung unserer Mitteilung in der letzter» Nummer Misere« Blatte« tragen wir heute au- den neusten Zeitungen noch Folgende« nach: Da- am 18. Novbr. Nachmittag- S Uhr in di» Luft geflogene Pulvermagazin enthielt nach den neusten Erörte rungen zweihundert Centner Pulver und Geschützmunition. Nur an den Gebäuden, Werken und Vorräthen der Festung allein beträgt der Schaden 150 tausend Gulden; der Scha den an den städtischen Gebäuden aber wird auf über ein« Million Gulden angeschlagen. Drei Kirchen: St. Stephan, St. Quintin und Christoph find so total beschädigt und zer- riffen, daß fie theilweise sehr kostspieliger Reparaturen bedür ft» und auf längere Zeit geschloffen bleiben muffen. Der Luftdruck war so gewaltig, daß er in weit entfernten Ge bäuden die eisernen Fenstergitter bog und starke Mauern niederwarf. Biele Straßen und Spaziergänge in der Räbe de- aufgeflogenen PulverthurmS find mit Ungeheuern Qua dern wie übersät. 15 Centner schwere Steine find über tau send Schritt wett geschleudert worden. Einer der GefimS- steine de- Pulverthurm-, gegen 12 Centner schwer, wurde aus ein Hau« aus dem Ballvlatze geschleudert, brach durch da- Dach und zwei Stockwerke und fiel auf da- Bett eines preußischen Hauptmann-, ohne jedoch Jemand zu beschädigen. Einem Schloffergesellen wurde da- Leben ganz wunderbar da- durch erhalten, daß er eben den Schraubenstock auf einen Au genblick verlassen hatte, um sich ein Werkzeug zu holen und in diesem Augenblick schlug ein gewaltiger Stein durch die Decke auf den Schraubenstock und zerschmetterte denselben. I» da- Hau- de- Branddirektor- Weise schlug ein mehre Lenter schwerer Stein ein, flog durch da-Wohnhau-, ohne von den vielen darin befindlichen Personen Jemand zu verletzen, worden. Leider! scheint e« sich nach den neusten ZeitungSnach- richten herau-zustellen, daß «ine ruchlose Menschensetle Urheber dieser Verwüstungsgreuel ist; wenigsten« wird de« »Nürn berger Correspondenten' unter de» 20. Novbr. au« Frank furt am Main Folgendt« berichtet: Politik und Geldkrtsi« traten in den jüngsten gen in den Hintergrund vor dem schrecklichen Unglück, Pulverexvloston in der BundtSsestung Mainz am Novbr., dessen wir bereit- in unserer letzter» Nummer ..... führlich Erwähnung thaten. Noch täglich bringen die Zei- tungen ganze Spalten voll herzzerreißender Thatsachen über da- einzig in seiner Art dastehende Unglück, aber auch vtrle Fälle von wahrhaft «undtrbar erhaltrnrn und. gerrtttttn Rtnschenltbtn. und schlug in dem Garten noch ein tiefe- Loch in die Erde. Wie viel Menschenleben zu Grunde gegangen find, ist bi« diesen Augenblick noch nicht genau ermittelt; doch waren 20 Todt« im Ho-pital niedergelegt. ,WaS die Veranlassung de- Unglück- betrifft, so ist unter vielen Versionen folgende die allgemeinste, auch von den Militär« getbeilte: Ein österreichischer Feuerwerker, schon oft bestraft und schwerer Verschuldungen verdächtig, wollte sich an seinen Obern rächen. An dem Unglücksnachmittag «ar in nächster Nähe vom aufgeflogenen Pulvtrthurm eia soge nannte- OWerSturnen angesetzt, wobei vom FestungScom- Mandanten bi- zum jüngsten Offizier alle Offiziere zu erschel- nen batten. Glücklicherweise wurde noch Mittag- I Uhr da« Turnfest abgesagt, sonst hätte Mainz wohl in diesem Augen blick keinen Offizier mehr, alle wären umgetoMmen. Diese« Absagen erfuhr wahrscheinlich der natürlich nicht mehr zum Vorschein gekommene Verbrecher nicht und glaubt« durch An- zünden de« Pulver- zu der kritischen Stunde seine höllische Rache recht vollständig au-zuführen. So war sein Jrrthu« ein große- Glück bet dem herzzerreißende» Unglück.' Und der „Mittelrheinischen Zeitung' schreibt man a»S Mainz vom 21. Rov.: „Die um 2 Uhr vor dem ausgeflog«. nen Pulverthurm abgelöste preußische Schtldwach« sah «inen österreichischen Feuerwerker in da- Magazin gehe» und nicht wieder hera^skomme«, wenigstens nicht vor 2 Uhr, wo die Schtldwach« abgelöst wurde. Gestern fand man nun unter de« Schutthaufen eine» zusammengestürzten Haust- die Schlüssel nebst Schloß de- PulverthurmS. Kein Zweifel also, daß Je mand darin war. Da nun aber der österreichische Artillerie- oberst auf da- bestimmteste versichert, daß am 18. November nicht- in dem Magazin zu thun war, so ist e« klar, daß Jemand au- v«rbrecherischer Absicht, jedenfalls unbefugt, hinein- gegangen war. Ferner fehlt ein österreichischer Feuerwerker Namen-Wimmer, dessen Verschwinden sich nicht wohl erkläre» ließe, da er, wenigsten- dienstlich, nicht in der Näh« d«S Thur- me- btschästigt war. Man schöpft also Verdacht, daß dieser Wimmer jener Mensch war, den die preußische Schildwache zwischen 12 und 2 Uhr in den Thurm eintttten sah.' Die nächsten Tage werden gewiß müMchste Aufklärung bringen. Zur Ehr« der Menschheit muß^man wünschen, daß sich die oben mitgethetlte schreckliche Vermuthung nicht bestätige. Deutschland. Oesterreich. Wien, 24. No». Ein kaiserl. Handbillet verfügt wohlthätige Sammlung«» in drr Gtsawmtmonarchi« für die Stadt Mainz. Der Kaiser persönlich hat 20,000 Gulden angewiesen. Ein hoher Kle rus wird energisch aufgefordert mitzuwirken. — Preuße». Berlin, 25. Novbr. Der Prinz von Preußen hat geeig- nete Förderung der Sammlung zum Besten der durch die Main er Katastrophe Betroffenen den Behörden befohlen, und selbst 10,000 Thlr. hierzu angewiesen. — Berlin, 24. Nov. Da- Mainzer Journal von heute meldet mit fetter Schrift officiö«: Bei der Bunde-milttärcoMmisfion ist der Antrag ge- stellt, den alten Kästrich mit allen Gebäude» nach de» Werth vor der Explosion anzukauftn. Frankreich. Pari-. Trotz gewisser, erkünstelter Symptome darf man an leint Besserung in der allgemeinen Geschäftslage glauben. Zwar kennt man nur erst vier oded fünf bedeutende Zahlung-einstellungen, aber di« Besorgnisse »egen den Zahlnng-terminen am Ende November nnd De-
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