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Dresdner Journal : 12.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188702127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18870212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18870212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1887
- Monat1887-02
- Tag1887-02-12
- Monat1887-02
- Jahr1887
- Titel
- Dresdner Journal : 12.02.1887
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' 1887 Sonnabend, den 12. Februar, abends V»»a»»pr«lv« Dres-nerMmml Fiedler. Nichtamtlicher Lei! Müller. was »ou Rostitz Wallwitz. Feuilleton i- m zzjLdrlicl»: 4 blarle LO?s lin»«1n» Nummern; 10 ?k. im Saale Itt-iedo« tritt koot- unä 8u-Mp«l»u»otü»A biuLU. rit rg. der rch Für die im Verloosungstermine Außenbleibendm wird durch eine hierzu beauftragte Perfon geloost werden. Dresden, am 7. Februar 1887. Ministerium des Cultus und öffent- »e. rn» iichen Unterrichts, von Gerber. Dresden, am 7. Februar 1887. Die Ministerien de- Innern und der Finanzen. ls« »< lw n- >« »h aer in» Id. >o» »ei: tück (Lit. 8) zu 2M M , j. ' ahme einer, mit Drei und ein halb vom Hun ert jährlich zu verzinsenden Anleihe von Fünf Hundert und Siebenzig Taufend Mark stützung zu gebrauchen, beigefügt sein. Dresden, am 17. Januar 1887. Ministerium des Innern. Für den Minister: v. Charpeutier. von Könneritz. Münckner. Die Ministerien des Innern und der Finanzen aben zu der von der evangelischen Schul» emeinde zu Bautzen beschlossenen Ausgabe von chuldscheinen, welche auf den Inhaber lauten und eiten des letzteren unkündbar sein sollen, und zwar 740 Stück (Lit. zu 500 M. und von 1000 k (Lit. 8) zu 200 M., zum Zwecke der Auf» Vormittags 10 Uhr des Grundstücks der hiesigen Kaufmannschaft - Ostra-Alle Nr. 9 — LnkUacktxnnxoxedNdr«» i r<Ir ä«n Kaum einor g«»p»ltou«n K1«i»»r sobrikt 20Onter ,.kints«,»oät" äi« 2«i1» bO kk. ödi Tnvchllo»- n. 2iü»rnmtt» ontapr. Ankaottl»^. Kr»vl»eln»»« mit An»»»bm« ä«r Sonn- «ul »bonck». Amtlicher Lell. Bekanntmachung, eine Anleihe der evangelischen Schulgemeinde zu Bautzen betreffend. Für die Gesamtleitung verantwortlich: Dtto Banck, Professor der (itteratur» und Kunstgeschichte. ach Maßgabe des vorgelegten Anleihe» un dbeziebent- ich Tilgungsplanes die nach tz 1040 des Bürgerlichen esetzbuchS erforderliche Genehmigung ertheilt, ndurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird. eme kurze Krankengeschichte mit enthaltendes Krank- zur Loosung entweder in Person oder durch gehörig heitszrugniß, welches nachweist, daß für den Kranken legitimierte Bevollmächtige sich einzufinden haben. Tete graphische Wcrchrichten. Berlin, 12. Februar. (Tel. d.Dresdn.Journ.) Heute früh nach 8 Uhr brach im „Hotel Continental" ein Dachstubldrand au-, welcher sich über den ganzen Dachstuhl verbreitete. Die Löscharbeiten, wobei mehrere Dampfspritzen thätig sind, find noch im Gange. ES ist wahrscheinlich, daß der Brand nur auf deu Dachstuhl beschränkt bleiben wird. Unglücktfälle find bi< jetzt nicht gemeldet. Rom, 11. Februar, abendS. (W. T. B.) Der König hatte heute mit Zauardelli und Mordiui Koufereuzeu. Loudon, 10. Februar, nachtS. <W T. B.) DaS Unterhaus lehnte bei der Festsetzung der Ldreßdebatte daS von Parnell eingebrachte Amende ment, betreffend die Reformen der Gesetze und des RegierungSsystemS in Irland mit 352 gegen 248 Stimmen ab und vertagte sodann die Weiter- beratung der Adresse TUbrliob Harle Gedanken gewöhnen können, daß der durch den Friedensvertrag geschaffene RechtSzustand ein dauernder sei." „Diese Gefahr wird dann sofort uns gegenübertreten, wenn . es einer unruhigen Minderheit gelingen sollte, daS sonst so Wun welches uns — die feierlichen Erklärungen der Re gierung im Reichstage verbürgen es — den Frieden erhalten wird. Als Katholik gehorche ich dem sche Sr. Heiligkeit deS Papstes, daß die Die Stiefmutter. Erzählung aus dem Mittelalter von Franz Eugen. (Fortsetzung.) Die alte Afra ließ, nachdem Hildegard gegangen, wieder eifrig ihre Spindel tanzen, dazwischen aber horchte sie immer hinaus nach dem Gang, ob der Schritt des Hausherrn dort noch nicht erklinge; sie wollte seine Heimkehr jedenfalls erwarten, um, wenn eine günstige Gelegenheit dazu sich bot, zu erkunden, wie weit er schon mit seinen Plänen in Bezug auf Maria gediehen war. Sie harrte lange vergeblich, endlich hörte sie draußen seine Stimme, und gleich darauf trat er in das Zimmer. „Du bist noch auf, Afra", sagte er, und sein Ton verriet, daß e» ihn keineswegs freute, sie noch wach zu finden. „'S ist freilich spät geworden, aber Du weißt, alte Leute bedürfen nicht viel Schlaf. Bist lange ge blieben, Matthias, mußt gar Wichtiges mit dem Vor mund der Maria zu besprechen gehabt haben!" „Ich komme nicht von den RennebaumS, ich trat im Vorbeigehen bei dem Peter Overstolz ein, der mir heute morgen gesagt, er habe ein Schreiben aus Venetia erhalten, das er mir mitteilen wolle. Habe mich gefreut, wie verständig der junge Mann schreibt, könnte mir wahrlich keinen bessern Schwieger sohn wünschen und habe denn auch heute mit dem Vater es festgemacht, daß, wenn der Konrad in einem Jahr auS Welschland heimkommt, dem feierlichen Ber- spruch die Hochzeit bald folgen soll; eS ist in dieser bösen Zeit, wo die Zünftigen täglich dreister und an maßender werden, und die Wrbergilde uns ganz aus Bekanntmachung. Die am 24 Juni 1837 verstorbene Wittwe des Geheimen Registrators Gräfe, Frau Sophiee Dorothee verw Gräfe geb. Körnig hat in ihrem am 10. Juli 1834 errichteten, am 25. Juni 1837 vor dem vormaligen Justizamte Dresden publicierten Testamente ein Kapital von 24000 M., welches infolge eines am 19. Juli 1834 von der Erb lasserin errichteten Kodizills auf die Summe von 58 693 M. 2 Pf., vermehrt worden ist, mit der Be stimmung ausgesetzt, daß die nach Verlauf eines Jahres, von ihrem Todeetage an gerechnet, erwachsenden Zinsen dieses Fonds zu gleichen Theilen an sechs durch das LooS zu bestimmende eheliche Kinder, Enkel-, Ur- oder Ururenkel ihrer Geschwister oder der Geschwister ihres obengenannten Ehegatten, welche noch nicht daS 14. Lebensjahr erfüllt haben, vertheilt werden sollen. Die zur Perception Gelangenden bleiben nur zwei Jahre nach einander im Genüsse, können aber in der Folge, wenn keine anderen Interessenten vorhanden wären, nochmals und nach Befinden mehrere Male durch das Loos auf die gleiche Zeit in den Genuß dieser Zinsen treten. Da nun im laufenden Jahre die 25. stiftungs mäßige Vertheilung der Zinsen des Stiftungsvermögens auf die Zeit vom 24. Juni 1886 bis dahin 1888 vorzunehmen ist, so werden die Eltern und Vormünder aller nach obigen Bestimmungen zur Perception mehr erwähnter Stiftungszinsen Berittenen hierdurch auf- gefordert, ihre Kinder und Pflegebefohlenen bei dem unterzeichneten Ministerium mit Beibringung der er forderlichen Legitimation baldigst und längsten- den 15. Juni 1887 schriftlich anzumelden, unter der Verwarnung, daß diejenigen, welche bis dahin nicht angemeldet, oder nicht ausreichend legitimiert würden, zu dem LoosungS- termine nicht zugelassen und bei der Vertheilung der betreffenden Gelder nicht berücksichtigt werden sollen. Zu der unter Leitung des RechtSanwaltS und Notars 1>r. Zerener in Dresden stattfindenden Ver- loosung selbst ist der SO. Juni 1887 anberaumt worden, an welchem Tage die Eltern, resp. Vormünder der angemeldeten und legitimierten Percipienten Ann»dm« rvn Lnvanälssnn»»» »n«MSrt»» F> OommwaionLr äs« 1>re»üv«r ^onruat»; Amudar» varliu Visu - l-atpitU va»«l-vr«il»u-rr»LkeaM ». U: -» ttop/er, >»rU» - »tU-vreaktllrt ». N.Äi-F l-ouckou-varUo-rraukeurt » » - »tut» zart: F c'o ,' »orlM: Invalickenckanz:, vr«m«a: L Lc-Uott«,- vr«»I»a: I, Ständen', Ladatkl, SbrUa: c/ Afaeä/otAes, Siumovr. O. Lall« ». ».! F. Larct F 60. K«r»n»r»d«r r Kboinl krpeäittov äe» vr»,äo«r /ounuü», vr»»«t«u, 2ving«r»tra»»« Ao. »0. der Gebrauch des Elsterbades angezeigt ist, auch, wenn bereits früher ein Gebrauch des Elsterbades statt- aefunden hat, die Zeit und den Erfolg diese- frühem Kurgebrauchs angiebt, b) bei Bewerbungen um Unterstützung au- der Sächsischen Stiftung der Nachweis der Sächsischen Staatsangehörigkeit, c) ein obrigkeitliches, die Angabe des Alter- und der Familienverhältnisse deS Kranken enthaltende- Zeugniß, aus welchem hervorgeht, daß der Kranke hilfsbedürftig und nicht in der Lage ist, das ihm ärztlich verordnete Elsterbad ohne besondere Unter- Unsere Aufführung bietet des oft hervorgehobenen Tüchtigen genug, um eine befriedigende genannt zu werden, zumal durch Frl. Bastes anmutige und liebenswürdige Darstellung de- Lorle auch für diese Rolle eine Vertreterin gewonnen ist. Ein etwa- vollerer Ton in der Rede wird dem schwarzwälder Bauermädchen wohl thun. Der Fleiß von Frl. Bast6 vermag ihn innerhalb ihrer Stimmgrenzen aufzufinden. Ida v. Felseck ist eine üble undankbare Rolle; eS gehört viel schauspielerischer Geist dazu, darin zu leisten, was die Dichtung verlangt: man soll begreifen, welch ein fesselnder Weib früher seine magischen Kreise um Reinhard zog, — diese- Weib hat aber nur Zeit, wenig zu sagen und wenig zu spielen. Frl. Brandt- mann gab sich Mübe, doch gelang e- ihr vorläufig noch nicht, ihre Iva au-zuzeichnen und etwa- in teressant zu machen. Gewiß läßt sich darüber nach denken und weiter üben Der erste neue Ton für die richtige Färbung der Rolle würde seelische Vornehm heit sein, daß tue Felseck zugleich blasiert ist, verträgt sich damit gut genug, sie darf aber keine konventionelle Erscheinung ohne alle Natur sein, die nach dem Maß stab deS Gewöhnlichen zugeschnitten ist. O. B. Freitag, den 11. Februar gaben im Saale deS „Hotel de Saxe" zehn Mitglieder de- Königl. D omchoreS in Berlin ein Mänuerchor - Konzert. AuS dem Kreise der leistungsfähigsten Mitglieder deS etwa sechzig Sänger zählenden DomchoreS hatten sich die zehn Tenöre und Baßsänger zu selbständigem Kon zertieren vereinigt; sie sind mit trefflichen, für den Lhoraesana aeeianeten und woklaeschulten Stimmen Bekanntmachung, ie Unterstützungen zum Gebrauch des Elster« bades betr. Zum Zwecke des Gebrauchs deS Elsterbades können om Ministerium des Innern bedürftige Personen urch I. Geldbeihilfen aus den Miteln der „Sächsischen tistuna", mit deren Bewilligung auch der Genuß ien Bades auf die Dauer von 4 Wochen und Be- riung von der Kurtaxe verbunden ist, ll. Verleihung von Freistellen im Augustusstifte u Bad Elster, mit welchen freie Wohnung im ge- annten Stifte jedoch ohne freie Kost, demnächst aber bensalls freies Bad und Befreiung von der Kurtaxe Kunden ist, III. blose Bewilligung freien Bade» auf die Dauer n vier Wochen und Befreiung von der Kurtaxe unterstützt werden. ES wird in diesen Beziehungen Folgendes zur Rachachtung bekannt gemacht: 1. Die Bewilligung der Vergünstigungen unter I und III ist an die Bedingung gebunden, daß der Kurgebrauch in Bad Elster entweder in der Zeit vom 15. Mai bis 30. Juni oder in der Zeit vom 15. August bi» zum Schlüsse der Saison erfolgt, wogegen die Bewilligung unter II je auf Monatsfrist, vom 15. Mai, 15. Juni, 15. Juli und 15. August an gerechnet, ge währt wird. 2. Unterstützungen aus der Sächsischen Stiftung (s. oben unter I) können stiftungsgemäß nur An gehörigen deS Königreichs Sachsen bewilligt werden. 3. Wer um eine Unterstützung zum Gebrauche des Elsterbades nachsucht, hat in dem Gesuche bestimmt anzugeben, um welche von den Vergünstigungen unter I, II und III er sich bewirbt. 4. Bewerbungen um die gedachten Unterstützungen find spätestens bis zum 31. März laufenden Jahres bei dem Ministerinm des Innern anzubringen. Denselben muß ein von einem approbirten Arzte ausgestelltes, K. Hostheater. — Altstadt. — Am 11. Februar: „Dorf und Stadt." Schauspiel nach Auerbachs Erzählung: „Die Frau Professorin" von Charlotte Birch-Pfeiffer. Mehr al» allen anderen Stücken der überfleißigen Verfasserin sind dem vorstehenden fast aller Orten so viele Theaterfreunde treu geblieben, daß auch ohne besonders anziehende Gastspiele eine Darstellung mög lich ist. ES liegt daS an dem bedeutsamen poetischen Gehalt de» Werke» und zugleich an dem glücklichen Umstand, daß dieser lebendige innere Kern durch die etwa» theatralische, aber dabei außerordentlich geschickte Dramatisierung nicht wesentlich beeinträchtigt wurde. Hat sich ja doch Auerbach selbst durch die fragwürdige Fvrssetzung, die er seiner „Frau Professorin" nach- schut, für den befriedigenden Ausgleich und Bermitt- lung»gedanken der Birch-Pfeiffer entschieden. Zugleich erficht man aber auch au» dem Frischbleiben diese- Stücke», wie wenig die ost au-gesprochene Idee be- gründet ist: Die Dorfgeschichte habe sich als dichte rische Gattung abgelebt. Sie hat da» nur nach ge wissen Richtungen hin in der und der Behandlungs weise, in der Ausführung von diesem oder jenem be stimmten Schriftsteller gethan. Man ist an der in dividuellen, zur Manier gewordenen Handhabung diese» Stoffe» ermüdet, nicht aber ein für allemal übersättigt vom Stoffe selbst. Dieser ist und bleibt ewig jung und seine Gegensätze und Verhältnisse zum städtischen Kulturleben harren erst noch der weiteren l und ferneren Austragung friedliche und arbeitsame Volk Frankreichs zu Entschlüssen fort- zureißen, die uns nötigen würden, für unser gute- Recht mit aller Energie und mit der ganzen Macht des Reichs ra die Schranken zu treten. Ist dem aber so, dann gewinnt jede öffentliche Kundgebung diesseits der Bogesen, dann gewinne» insbesondere die Wahlen erhöhte Bedeutung, zumal da dieselbe» der Bevölkerung von Elsaß-Lothringen die Gelegenheu bieten, ihre friedliche Gesinnung zu belhängen und mitzuarbeiten an dem Werke der Erhaltung des Friedens. In der That wäre nichts mehr geeignet, den Frieden zu gefährden und die Kampf lust jener erwähnten Minderheit anzusachen, als die Wahl von Männern, welche die Zweifel an der Dauer unseres Rechts zustandes teilen, oder solcher Männer, welche sich weigern, dem Deutschen Reich die Mittel zur dauernden Erhaltung eines starken Heeres zu gewähren, während im Gegenteil die Wahl ruhiger, versöhnlicher Männer zur Klärung der Lage, zur Be ruhigung der Gemüter und damit zur Sicherung deS Friedens beitragen würde." Damit wird den Elsaß-Lothringern gesagt, daß sie das heimliche und offene Liebäugeln mit Frank reich künftig unterlassen sollen. Bekunden sie durch die Wahlen ihr Deutschtum, stellen sie sich ehrlich auf den Boden de» Frankfurter Friedens, so wird ihnen das von Deutschland hoch angerechnet werden. Nun sind in einer Reihe von Wahlkreisen, z. B. Hagenau- Weißenburg und Erstein-Molsheim, Männer von aus gesprochen deutscher Gesinnung aufgestellt. In Mül- Hausen ist neuerdings der Protestkandidat Lalance zu rückgetreten und dafür der versöhnliche Bürgermeister Mieg-Küchlin aufgestellt worden. DaS Haupthindernis bildet aber immer noch die katholische Geistlichkeit, welche trotz der Kundgebung des Kardinals Jacobini in ihrer deutsch-feindlichen Haltung verharrt, — die katholischen Blätter des Reichslands haben es bisher nicht für gut befunden, den Jacobinischen Erlaß ihren Lesern mttzuteilen — und daß es andererseits an an gesehenen Einheimischen fehlt, welche den Mut hätten, sich offen für die deutsche Sache, insbesondere das Septennat, zu erklären und für ein solches Programm die nötige Propaganda in der Presse und namentlich in Wahlversammlungen zu machen. Dazu kommt, daß die große Masse der Bevölkerung keine Ahnung davon hat, um was es sich bei den bevorstehe'.den Reichstagswahlen eigentlich handelt. Von deutsch feindlicher Seite wird überdies mit großem Eifer die Lüge verbreitet, daß Deutschland die Heeresverstärkung nur deshalb herbeiführen wolle, um alsbald über Frankreich herzufallen. Auch wird vielfach die perfide Auslegung verbleitet, unter dem Septennat sei die 7 jährige Dienstzeit zu verstehen. Um so erfreulicher ist ein Wahlaufruf, welchen der bisherige Reichstagsabgeordnete für den Kreis Erstein- Molsheim, Baron Hugo Zorn v. Bulach, an seine Wähler erlassen hat. Derselbe lautet: „Geehrte Wahl männer! Teure Mitbürger! Wir leben gegenwärtig in einer sehr ernsten, gesahrerfüllten Zeit. Der Friede ist in Europa bedroht, aber unter allen Umstanden muß der Krieg verhindert werden. Nur eine starke, kraftvolle Armee vermag die Fortdauer des Frieden- zu gewährleisten. Nach langem und ernstem Nach denken habe ich mich entschlossen, für das Septennat zu stimmen. Diese schweren Militärlasten sind un vermeidlich, wenn unserem teuern Heimatlande die Schrecknisse eines grausamen Krieges eripart bleiben sollen. Unser Land in ein einziges weites Schlachtfeld verwandelt... welche Fülle von Unglück und von un heilbarem Elend! Mehr als 100 OM elsaß-lothringische Soldaten — und unter ihnen wie viele Familienväter — würden unter Waffen stehen! Brüder würden ihre Brüder hinmetzeln! Wir alle, auch Ihr, sind bereit, alles aufzubieten, solchen Jammer fern zu halten. Al- Elsaß-Lothringer werde ich durch die Liebe zu meinem Vaterlande verpflichtet, das Septennat anzunehmen, begabt, — einige Tenöre gebieten über ein hohes Falsett, einige Bässe über eine seltene Tiefe — stellen einen vorzüglichen eingeübten Ensemblegesang von weichem, höchstem Wohllaut, reiner Intonation und feinster Nüancierung des Vortrages her und beherrschen namentlich meisterhaft das gleichmäßige An- und Ab schwellen deS Tones und daS Piano bis zum leisesten Tonhauche. Ein zu häufiger Gebrauch dieser letzteren Kunstfertigkeit aiebt indes dem Vortrage eine süße, empfindsame und endlich monoton werdende Färbung, und eine solche bis zur Manier gesteigerte Behandlung entspricht äuch keineswegs der un- überlieferten Vor- tragiweise altitalienischer Kirchenchöre. Hiervon ab gesehen, waren die Au-führungen der Gänger in ihrer Art musikalisch vollendet und vom schönsten Wohl klange erfüllt. Besonder» hervorgehoben seien die Chorsätze von Vittoria und Jomelli, da- unbekannte Jubilate auS dem vorigen Jahrhundert, da- Benedic tus neuester Zeit von Succo, und aus dem zweiten Teil de- Programm- der in Klangreiz, stimmungs vollem Kolorit und musikalisch feiner Ausführung vollkommene Bortrag der „Wasserfahrt" von Men- delSsohn. Dies Lied — in welchem ein zweiter Baß sogar da» Kontra b noch genügend deutlich intonierte — wurde auf lebhafte» Verlangen wiederholt. Die Sologesänge waren nur als zweckmäßig erachtete Un terbrechungen in der Folge der Chorsätze zu betrach ten: musikalisch gute Leistungen ohne besondere indi viduelle Eigenschaften und Vorzüge; nur im Duett von Rubinstein trat Hr. Rolle durch seine vortreff liche auch für den Sologesang entschieden geeignete Baßstimme hervor. Warmer, allgemeiner Beifall wurde den Kouzertgebern gespendet. C. B. Dresden, 12. Februar. Die ReichStagSwahlen in Elsaß-Lothringen. In einem bedeutungsvollen Augenblicke steht das wieder errungene Reichsland Elsaß Lothringen im Be griffe, sein Wahlrecht zum Reichstag auszuüben. Die Art, wie seine Bevölkerung eS auSübt, dürfte unter Umständen entscheidend für die Zukunft deS Landes sein. Wühlen die Elsaß - Lothringer die bisherigen Abgeordneten in ihrer großen Mehrheit wieder, Leute, welche dem Protestgedankeu stetigen Ausdruck ver liehen, so erklärt da- Land von neuem, daß eS die frühere Zusammengehörigkeit zu Frankreich nicht ver gessen hat, daß es vielmehr die baldige Rückkehr zum einstigen „Mutterlande" erhoffe. Werden dagegen solche Abgeordnete nach Berlin gesandt, welche aus ihrer deutschen Gesinnung kein Hehl machen, ja auch nur solche, welche unbeschadet ihrer partikularistisch- elsaß-lothringischen Gesinnung fiir das Septennat stimmen, so ist eS klar, daß das Land keinen Krieg, also den jetzigen Zustand der Dinge aufrecht erhalten haben will. Darauf wie- auch der Kaiser!. Statthalter von Elsaß-Lothringen, Fürst Chlodwig v. Hohenlohe« Schillingsfürst hin, wenn er bei der am 9. d. Mts. zu Ehren des LandesausschusseS veranstalteten Tafel u. a. folgendes sprach: ,L« mehr in mir da- Gefühl der Anhänglichkeit an dieses Land erstarkt, um so inniger durchdringt mich der Wunsch, daß Gott dasselbe bewahren möge vor jeglicher Trübsal, daß er e« insbesondere behüten möge vor den Schrecknissen eine» neuen blutigen Kriege». Und wenn ich heute da» verhängnisvolle Wort auSspreche, so geschieht e» nicht, weil ich den Krieg für nahe bevorstehend ansehe; aber darüber dürfen wir unS keiner Täuschung hingeben, — die Gefahr besteht, und sie wird so lange bestehen, als unsere westlichen Nachbarn sich nicht an den x.: Erie sekond. c-Bond« . »deu.lv Febr. t pro tvvo ikö—17 t M., N., deutscher deutscher neu bis tSü M., gelber inlän- 183-186 M-, , do. rus- )o. fremder : inländ. — 1K0, do. e Ibd—17b; M.; Futter- iS —. Hafer, neuer — - M.; Mai» umänisch 120 M. ameri- pro Ivo Ko. , Futterwart 1Ü0-160 M.; 8b M.; Wicken Buchweizen I2S M.; russisch Ovo Ko. netto 0 G., Winter- ; Lein- 210—22» M. to mit Faß, stezbr. — M.; netto lange bst —; Malz ck 22—2b M. mit Sack rot schweb. 60,70, l; Weizenmehl Lack exkl. der Szug 32,00 M., Semmelmehl hl 2b,00 M., >hlm.lb,bOM.: :tto ohne Sack en Nr. 0 22,bO . 1 20,bO M.; 0 M; Futter- e pr. 100 Ko. seine 8,40 M.; mkleie pr. 100 «e» -,- M.; ohne Faß luhig. Wetter: Febr. (Pro- oco lbS—17» M. G., Juni- >Aug. 166,7ü Roggen loco l»0,7ö M. B., , Juli-August matt. Spiri- ai-Juni »7,40 M. G., Juli- - gek., festest. S., Mai-Juni 4b,7b M. G-, > - M. B. ., Juni-Jnli — Frost.
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