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Dresdner Journal : 03.04.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-04-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188804031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18880403
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18880403
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1888
- Monat1888-04
- Tag1888-04-03
- Monat1888-04
- Jahr1888
- Titel
- Dresdner Journal : 03.04.1888
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Majestät der König haben LllergnLdigst ge ruht, den landwirthschastlichen Special-Commissar Kraft hier zum -werten landwirtschaftlichen Mitglied? bei der Ablheüung der KreiLhauptmannschaft zu Dres den für Ablösungen und GemeinheitStkeilungen unter Beilegung de» Titel» CommissionSrath zu ernennen. Verordnung, betreffend die Inkraftsetzung von 8 3 de- Ge setzes vom 22. März 1888, die Regelung der Unfall- und Krankenversicherung der in land- und forstwirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen auf Grund des Reich-gesetzes vom ü. Mai 1886 betreffend; vom 28. März 1888. Auf Grund von 8 26 de» Gesetze», die Regelung der Unfall» und Krankenversicherung der in land» und forstwirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen pp. betreffend, vom 22. März 1888 (Gesetz- und Berord- nungsblatt Seite 67 flg.) wird hiermit verordnet, daß 8 3 des angezogenen Gesetze» sofort in Kraft tritt. Wegen des Zeitpunktes des Inkrafttreten» der übrigen Gejetzesbestimmungen bleibt die Entschließung vorbe- halien. Dresden, den 28. Mär- 1888. Ministerium de- Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Gersdorf. Bekanntmachung, die Ernennung von Commissaren für den Bau mehrerer Secundäreisenbahnen betreffend; vom 27. März 1888. Da» Finanz-Ministerium hat die Geschäfte eine» Lommissar» für den Bau l. einer schmalspurigen Secundäreisenbahn von Mügeln durch da» Müglitzthal und nach Geifing sowie der normalspurigen Secundäreisenbahnen von Berthelsdorf nach Großhartmannsdorf nebst Zweigbahn von Brand nach Langenau und von Schlettau nach Lrottendorf dem Mitgliede der Generaldirection der Staatreisen bahnen Finanzrath vr. gur. Walther Friedrich Ernst Schelcher in Dre»den und H. der normalspurigen Secundäreisenbahnen von Großpostwitz nach Cunewalde von Bautzen nach Königswartha und von Kamenz nach Elstra dem Hilfsarbeiter bei der Generaldirection der StaatS- eisenbahnen Finanzassessor vr. gar. Carl Arthur Kürsten in Dresden übertragen. Den vorgenannten Commissaren ist die Befugnis eitheilt worden, sich in BehinderungSfällev gegenseitig zu vertreten. Dresden, am 27. März 1888. Finanz-Ministerium. von Köuaeritz. Müller. Bekanntmachung, die Ueberlragung deS Baues einer Secundär eisenbahn an die Generaldirection der Staats eisenbahnen betreffend; vom 27. März 1888. Bon dem Finanz - Ministerium find die mit dem Bau einer normalspurigen Secundäreisenbahn von Freiberg nach Halsbrücke verbundenen Geschäfte der Generaldirection der StaatSeisenbahnen übertragen worden. Dresden, am 27. März 1888. Finanz-Mini st erium von Könneritz. Müller. Bekanntmachung. ES wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß ge bracht, daß die dem Lotteriehauptcollecteur Arthur Gretschel zu Zwickau übertragen gewesene Agentur der AlterSrentenbank durch dessen Ableben sich erledigt hat Dresden, den 28. März 1888. Finanz-Ministerium. Krhr. von Könneritz. Wolf. Nichtamtlicher Teil. Gele graphische Wachrichten. Danzig, S. April. (Tel d. DreSdn Journ.) Durch die Überflutung de- Sorgrfluffe» find ganze Stadtteile von Christburg hoch überschwemmt, über 20 Häuser ringestürzt und an 300 Menschen obdachlos. Bei WrrnerSdorf oberhalb Marien burg droht der Nogatdamm zu versinken, eü wird mit aller Kraft gearbeitet, um denselben zu halten und riue neue schwere Gefahr für Marienwerder und den Großen Werder (Damm) adzuwenden. Hannover, 3. April. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Dem „Haun. Kurier" zufolge erhielt der Lande»- direktor v. Bennigsen den roten Adlerorde« 1. Klaffe. Pari-, 2. April abends. (W. TB) Die be reits gemeldete Zusammensetzung des neuen Ka binett», nach welcher Floquet dar Innere, Goblet das Kußere, Kreycinet da» Krieg-portefeuille, Krantz die Marine, Ricard die Justiz, Peytral die Finanzen, Lockroy den Unterricht, Loubet die öffentlichen Arbeiten und Vielte den Ackerbau übernehmen, wird bestätigt. Legrand übernimmt das HaudelSportefeuille. Pari», 2. April abendS. (W.T.B) DieMit- glieder des neuen Kabinetts traten gestern nach- mittag zu einer Beratung zusammen, dir gegen S Stunden dauerte. Paris, 3. April. (Tel. d. DreSdn.Journ.) Dem Lernehmen nach führte die gestrige Beratung über die neuen Ministerkandidatrn Meinungsverschieden heiten bezüglich deS den Kammern vorzulegenden P, o- gramm» herbei. Die Opportunisten Ricard und Loubet sprachen sich gegen da» Prinzip der Ler- faffungSrevifiov auS. Neuerdings heißt rS auch, dir Radikalen Lrfrvre uud LeSguillirr würden an ihre Stelle treten; noch ist rS ungewiß, ob da» neue Kabiuet sich bereit» heute den Kammer» vor- stellt. Die gemäßigten republikanischen Blätter außeru sich ungünstig über da» neue Ministerium. Row, 2. April. (W. T. B.) Die bier an- wesende« Kardinäle, Erzbischöfe und Bischöfe Feuilleton. K. Hoftheater. — Neustadt. — Am 1. April: „Die Sorglosen", Lustspiel in 3 Akten von Adolf L'Arronge. (Neu einstudiert.) ES war wünschenswert, dieses -um Teil im Tone des Lustfpiel», zum Teil in dem eine» Schwanke» auSgearbeitete Stück dem Theater zu erhalten, da wir außerdem für dasselbe eine treffliche Besetzung haben. Das Neueinstudieren machte sich hauptsächlich wegen der Rolle Assessor Eichmann notwendig, welche seht Hr. Nhil ipiett, und zwar mit sehr ansprechender, für das Ganze taktvoller Haltung Die einzelnen Hauptgrstalten deS Stückes haben gut ausgeprägte Grundzüge und obgleich die Zeichnung überall etwas übertrieben ist und oft sehr jeuseit der WahrscheinlichkeitSgrenze liegt, so ist doch eine komische Wirkung oder ein drolliger Eindruck den meisten Scenen gesichert. Der Erfolg der brav eingeübten Vorstellung, welcher sich besonder» bei der Ferertag»stimmung sehr warm und glücklich gestaltete, Uegt besonder» in den Händen der Herren Bauer und Schubert und der Frau Wolff Der erstere spielt den Abenteurer und Beuteljchueider Bolinski - Efendi mit derbem Humor und heiterer Satire, während die andern beiden Dar steller da» Ehepaar Sturibacher im kleinstädtischen Sonntagskostüm de» sächsischen Dialekte» voll fröh lichster Laune und unter wohlverdientem Beifall vor- Die übrigen Rollen bieten keine nennenswerten Aufgaben dar. O. B. Konzert. Freitag den 6. d. findet das Konzert der Pianistin Miß Hare zum Besten de» Unter- stützung»fond» der hiesigen englischen Kirche statt, welche» der Teilnahme der Musikfreunde auf» wärmste empfohlen sei. Hochgeschätzte künstlerische Kräfte werden darin Mitwirken. Fräulein Th. Malten, Herr C. Scheidemantel und Herr Fr. Grützmacher. Mit letzterem spielt die Konzertgeberin Bethoven» Sonate 8-woU, außerdem drei Llavierstücke von R Schu mann worunter ein Finalsatz au» den Ltuäes mufooioue,, und drei andere von Chopin, Grieg und Raff. Fräulein Malten singt Lieder von Fr. Grütz macher mit Begleitung de» Violoncello und Piano- fotte, Herr Scheidemantel Lieder von Meicr-Hell- mund und Liedercyklu» von A. Fuch», beide ein Duett, dem Vernehmen nach von H. Sommer au» Wolff» Dichtung „Tannhäuser*. Hr. Grützmacher spielt ein nachgelassenes Werk Mozarts, ein Andante sür Violoncello mit Begleitung des Clavier. Herr Müller-Reuter hat die Llavierbegleitungen über nommen. C. Barbara. Novelle von Robert Wildmülle^ (Ed. Dnboe). (Fortsetzung). Hugh O'Neale, der einmal darüber zukam, wurde von einer Erinnerung an eigene KivdheitSempfindungen beschlichen. „Warum weinst Du?" fragt« er. brachten heute dem Papst, welcher wohlauf ist, in seiner Privatbibliothek anläßlich de» Osterfeste» ihre Glückwünsche dar. Bukarest, 2. April. (W.T.B.) Der König berief gestern mehrere politische Persönlichkeiten und beauftragt? den Fürsten Ghika mit der Kabinettsbildung. Ghika lehnte heute ab. Wie eS heißt, wäre nunmehr Rosetti mit der Kabinett»- bilduug betraut. Rosetti gehört dem Parlamente nicht an. Dre»dev, 3 April. Die politische Lage in Frankreich O Da» Ministerium Tirard ist 3 Monate 18 Tage alt geworden, e» hat also die durchschnittliche Lebens dauer der französischen Kabinette um mehr als 2 Wochen überschritten, sodaß sein Tod im Grunde ge nommen niemanden überraschen kann. Dennoch wird es einem schwer, an den Sturz Tirards zu glauben, da man die französische Kammer einer solchen Un dankbarkeit und eine» solchen Mangels an allem politischen Verständnis, wie sich beides in dem Votum vom Lharfreitag ausspricht, doch nicht fähig gehalten hätte. „Undankbar" ist eigentlich ein zu milde- Wort für die Handlungsweise eines Parlamentes, welches die Arbeitskraft eines Kabinetts 3 Monate hindurch auSnutzt, um den Staatshaushalt zu regeln und so mit die bei weitem schwierigste Aufgabe der Regie rung zu bewältigen, und das, unmittelbar nachdem diese Arbeit vollendet ist, dem Ministerium den Lauf paß giebt. Hr. Tirard hat die letzten Wochen hin durch fast täglich drei Parlamentssitzungen beiwohnen müssen, vom Palais Bourbon rief man ihn in das Palais Luxembourg, und noch hatte er feine Dar legungen vor dem Senat nicht vollendet, so machte sich seine Gegenwart schon im Deputiertenhause wieder notwendig. Es ist wahrhaftig kein Wunder, wenn er infolge der übermäßigen Anstrengung am Freitag kaum im stände war, eine kurze Rede zu halten. „Indessen, so mochte er sich sagen, das schwerste ist überstanden, das Budget unter Dach und Fach, ohne daß neue provisorische Zwölftel notwendig gewesen wären, die Kammer muß sich heute oder morgen ver tage« und du kannst sodann ungestört die laufenden Geschäfte m Angriff nehmen" Aber Hr. Tirard hatte sich verrechnet. Mit einer Rücksichtslosigkeit, die ibres Gleichen sucht, versagten ihn, die Vertreter d«S höf lichsten Volkes in derselben Sitzung noch, in welcher sie den Staatshaushalt endgillig votierten, das gefor derte Vertrauen und zwangen ihn damit zum Rück tritt. Wie stes war es die Rechte im Bunde mit der äußersten Linken, welche dem Ministerium den Todes streich versetzten. Von den Ultraradikalen kann das nicht wunder nehmen; diese Herren besitzen nun ein mal nicht mehr politischen Anstaud al- politisches Ge fühl, welch letzteres ihnen fast gänzlich abgeht, aber von feiten der Konservativen muß das Votum des letzten Charfreita, um so unerklärlicher scheinen. Im selben Augenblicke, wo die Regierung ein glänzendes Zeugnis von Ehrbarkeit, Mut und Folgerichtigkeit ab- lrgt, indem sie, ohne Rücksicht aus die Schreier und das von ihnen mißleite e Volk, gegen General Bou langer die Strenge des Gesetzes walten läßt, wo es als Wahrer der öffentlichen Ordnung in echt konser vativem Sinne handelt, im selben Augenblicke stimmen die französischen Konservativen gegen da- Ministerium. Die Republik ist eben an dem Punkte ihrer Ent wickelung angelangt, wo das Bedürfnis nach einem Säbel fühlbar wird. Dieser Säbel ist auch schon vorhanden und jein Träger völlig bereit, seine Thätig- keit zu beginnen, und da» Parlament bahnt ihm noch völlig den Weg, indem eS das Kabinett fttlrzt, welches den Ehrgeizigen beim Kragen nahm! In Parrs und den übrigen großen Städten deS Lande» hat die po- „Jch möchte, daß mein Schroot nicht so weh thäte", gab das Kind zur Antwort. „Aber dann Hälse das Treffen eben nicht»", sagte Hugh O'Neale, „und hälfe das Treffen nicht»", so fräßen die Bögel bald alle Fische und alle Schmetter linge und alle Käfer auf, die im Meere und in der Luft und auf den Gräsern ihr Vergnügen haben ' Seitdem betrachtete die kleine Barbara sich al» Schutzwache für Fische, Schmetterlinge und Käser, ohne freilich mit der lhr von dem langen Mann geworde nen Belehrung etwas Rechte» anfangen zu können; denn sowohl im Winter wie »m Sommer sich immer im Freien bewegend, beobachtete sie nach Kinderart viel und gern da» Thun und Lassen aller lebendigen Kreatur und so merkte sie bald, daß ihre Lieblinge, die Rotkehlchen, die Finken, die Nachtigallen und Gras mücken, zumal wenn sie das Nest voll junger Vögel chen hatten, sich gar nicht lange bedachten, wenn sie einen Käfer oder einen Schmetterling aufspießen konn ten. Ihnen solche Jagd mit der Büchse zu verleiden, das hätte aber doch die junge Brut um ihre Ernäh rung gebracht und so sah sie ein, daß eS mit der Schutzwächterei einen Haken habe, über den man, so lange man Kind sei, wohl ebenso wenig in» Klare kommen werde, wie über die Ungleichheit, welche zwischen dem armen Snob, dem Neufundländer Ketten hunde, ihrem großen, jetzt leider halb schon blinden V-izug, und Besjy, der Eyperkatze, existiere, hatte Besitz doch Jahr für Jahr eine ganze Menge kleiner BessyS bekommen und der arme Snob nie auch nur einen einzigen kleinen Snob, so lange sie denken konnte. Al» sie an» Fischefangen ging, war sie bereit» über einen großen Teil solcher Bedenken hinau». Der litische Agitation seit einigen Wochen einen ganz un gewöhnlich heftigen, Staat und Gesellschaft ernstlich bedrohenden Charakter angenommen, und diesen Zeit punkt finden die einzelnen Parteien vortrefflich geeig net, um wieder einmal eine Ministerkrise herbeizufüh ren, ja sogar da» Gespenst der Verfassungsrevision zu beschwören! Alle Parteien, mit Ausnahme der Oppor tunisten, haben diese» schöne Ergebnis herbeiführen helfen; unter den Gegnern de» Ministerium» findet sich der Bonapattist Cuneo d'Ornano neben dem Radikalen Clemenceau, der Orleauist Baudry dMon neben dem Sozialdemokraten Camelinat und dem Busenfreunde Boulangers, Hrn. Laguerre. Diese Herren haben sonst nicht einen einzigen Gedanken ge mein, nur wenn e» gilt, der Welt zu zeigen, daß e» ihnen ein Kleine» ist, so ein Ministerium zu stürzen, vergessen sie auf eine Stunde ihren Haß und der Vor- kämpfer de» Lilienbanners wandelt Arm in Arm mit dem Kommunarden Wenn Anarchisten so handelten, man würde e» begreifen, denn sie wären in ihrer Rolle; aber daß Männer, die sich konservativ nennen, den Freunden de» Umstürze» zu Gefallen sind und ihr Vaterland einem Zustande der politischen Zersetzung anheim- aeben, da» befreist man schwerer. Der ftanzöfische Patriotismus »st offenbar ein Patriotismus ganz eigner Art. Mit der Vaterlandsliebe der Bürger anderer Staaten hat er entschieden nichts gemein, denn diese äußert sich wahrlich nicht in einer fast fieber haften Geschäftigkeit, jede gefährliche Krisi» nach Kräften noch zu verschlimmern. Man sagt: der Sieger des Tage» ist der General oder vielmehr Exgeneral Boulanger. Mit nichtrn, einen SiegeStag bedeutet der 3V. März nur für die jenigen, welche an dem unaufhaltsamen Verfall Frank reichs ibre Freude haben könnten. Boulanger möchten wir nicht zu diesen rechnen. Ihm kann e» schließlich gleichgiltig sein, welches Ministerium die Geschäfte des Landes führt. Er muß gegen jede- anktmvsen, und Hr. Tirard hätte ihn in seiner Demogogemauf- bahn ebensowenig aufhalten können, wie eS Hr. Flo quet im stände sein wird. Das Ministerium Tirard ist in Ehren gefallen. E» wurde gestürzt, weil e» sich weigerte, Leuten -u folgen, die nicht wissen, was sie wollen, und nachdem es am Tage vorher da- seit langem nicht geseheue Schauspiel einer französischen Regierung bot, die im Gefühle ihres guten Rechte- dem Volke Trotz bot und unentwegt ihre Pflicht that. Wenn der Nachfolger de- Hrn. Tirard, al- welcher mit Bestimmtheit M. Floquet gilt (Diese Annahme hat inzwischen durch die ütteignisse ihre Bestätigung gefunden. D. R.), desgleichen thut, so läßt sich kein Grund denken, warum da- alte Ministerium gestürzt werden mußte; schlägt dagegen Hr. Floquet andere Wege ein, um so schlimmer dann für Frankreich! Lagesgejchichte. Dre-den, 3. April Vom Reichs-Gesetzblatt ist da- 16. Stück des Jahre- 1888 hier eingetroffen. Dasselbe enthält lediglich: Nr. 1788) Gesetz vom 29. März d. I. über die Auslegung deS Art. II de» GesetzeS vom 30. August 1871, die Einführung de» Strafgesetzbuch» für da- Deutsch« Reich in Elsaß- Lothrinaen betreffend. * Berli«, 2. April. Se. Majestät der Kaiser war auch heute, trotz de- kalten, teilweise regnerisch n Wetter- i« Berlin. Se. Majestät kam um mittag im geschloffenen Wagen und nahm da- Frühstück im Pa- lai- ein, vor dem bi- 3 Uhr eine dichtgedrängte Masse die Wiederabfahtt deS Monarchen erwartete. Da» Befinden de- Kaiser» ist andauernd befriedigend und hat sich in den letzten Tagen besonder» nach den kräftigenden Spazierfahrten und dem ausgiebigen Ge- lange Mann hatte sie zwar einst wie zur Schutzwache für die Schmetterlinge und Käfer, so auch zur Schutz wache für die Fische de- Meere- eingesetzt, aber er selbst fing doch so viele, viele Fische, und wenn sie auch welche fing, so war es doch wohl auch nicht un recht. „O Miß Barbara", rief nun gar eine» Tage- Old Dan, „kommen Sie einmal rasch hierher; der Räuber, der Vielfraß! Werden Sie noch wieder wie ein kleine- Kind um ein nicht- sich die Augen rot weinen?" Er hatte einen großen Hecht ausgeschnitten, welcher eben erst durch Barbai a gefangen worden war, und unter den Fifchlein in den, Magen des argen Schlucker» kamen zwei kleine Stinte zu Tage, welche noch lebten. Miß Barbara — Old Tan hatte seit ihrem zwölften Geburtstage sie nicht mehr dutzen wollen — nahm die beiden Stinte sofort in Hut, und die» Pärchen wurde der Stamm einer ganzen Verpfleg anstatt, mit deren Begründung in Miß Barbara- Leben ein sehr ersprießliche» Element einzog: wett- thätige Lrebe für die leidende Kreatur. Die beiden Stinte blieben freilich ohne befloßte Kameraden, denn die im Retz gefangenen Fische waren immer munter und guter Dinge, gehörten daher nicht in die Verpfleganstalt, und daß ihnen Old Dan den Garau» maäte, was war an diesem ihrem Schicksal zu ändern? Sie hätten eben nicht in» Retz gehen müssen. Wa» aber von Hugh O'Neale mit der Angel gefangen wurde, dem schlug der lange Mann auS Barmherzigkeit, wie er eS nannte, zwei- oder dreimal mit einem Stück Holz auf den Kopf und dann hatte der dem Fifchlein durch den widerhakiger Hamen zu- gefügte unheilbare Schade« ein Ende. „Auch sie",
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