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Sächsische Dorfzeitung : 24.06.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-06-24
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189306245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18930624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18930624
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1893
- Monat1893-06
- Tag1893-06-24
- Monat1893-06
- Jahr1893
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 24.06.1893
- Autor
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Schsische DorsMng. Sonnabend, den 24. Juni 1893. 55. Jahrgang en gewählten ReichstagSabgeord- Sv le- Ibsen.) Feuilleton bekannt sein müssen. Nun war aoer er der Adlerwirth ein Mann, der sich —— — 50 10 16 12 3 3 6 78 24 8 4 1 3 ser pr, tter pro roh xr« ilo L « 6 Stuck »erben bt» Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und tosten: dielspalt.Zeile 1KPfg. Unter Eingesandt: SOPfg- wachen ! abzu- iesucher Zn den > 5000 >00 an indvieh großen i voll- ialz. auf seinen Vortheil verstand. Er mochte wohl nn Stillen denken: „Ein Gast, der täglich au» meiner Schüssel ißt, steht mir näher, als ein halbe- Dutzend, die wöchent lich einmal eine Flasche Wein au- meinem Keller herauf holen lassen und da der Herr Steinfel- seine guten Freikonservative National-Liberale Polen Secessionisten Antisemiten Wilde 18 R. :r 2 Ä. jb «l« - co M. - L0 M. 00 Ps. »ser pr» l» 4 M. . 00 Ps. . 0 0 Ps. . 0) Pf. . 06 A. .SO Pf. i Mart t7- 150 e 125- « 000. »150,25 u Mark 123 M« terrvaarr 50,0. Zusammen 118 Für Kaiser und Reich, für König und Vaterland! Von den bislang neten sind Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger «KerrmLur» Wüller in Dresden. gegen die MilitLrvorlage: Ultramontane Eocialdemokraten Elsässer Deutschfreiflnnige Antisemiten Wilde Politische Weltschau. Deutsche- -keich. Heute findet die entschei. dende Schlacht in dem Wahlkampfe statt. Wir sind in den letzten Tagen nach Kräften bemüht gewesen, unsere Leser von der Bedeutung zu überzeugen, welche der Ausfall der Stichwahlen für die gesammte Entwickelung des jungen deutschen Reiche- besitzt. Große- steht auf dem Spiele; eS handelt sich nicht nur um die Wahrung der Machtstellung Deutschlands nach Außen, sondern auch darum, ob im nächsten Reichstage die Social demokratie in einer den inneren Frieden gefährdenden Weife vertreten fein soll. Wie sehr der rothen Inter nationale der Kamm geschwollen ist, beweisen die Un ruhen, deren Schauplatz in den letzten Tagen einzelne Städte in Oesterreich und in der Schweiz gewesen sind. Täuschen wir uns nicht! Je größere Wahlerfolge die Socialdemokraten zu verzeichnen haben, je kühner werden sie ihr Haupt erheben — je leichter dürften sie sich auch zu dem Versuche fortreißen lassen, ihr uto- pistischeS Programm verwirklichen zu wollen. Mehr den 179 Stichwahlen werden 28 auf alle Fälle zu Gunsten der Militärvorlage auSfallen, weil m jenen Wahlkreisen beide Kandidaten Freunde dieses Gesetzent wurfes sind. 20 Stichwahlen müssen aber gegen die Militärvorlage ausfallen, da beide Kandidaten diefelbe bekämpfen. Somit dürften sich für die Militärvorlage 128 gegen 138 Stimmen ergeben. Die Gegner haben also dann nur noch einen Vorsprung von 10 Stimmen. Soll eine Mehrheit für die Militärvorlage zu Stande kommen, so müssen von den im Obigen noch nicht in Betracht gezogenen 131 Stichwahlen 71 zu Gunsten der Regierungsparteien ausfallen. Da- ist keineswegs unmöglich, insbesondere wenn man bedenkt, daß die Socialdemokraten, welche an diesen Stichwahlen 69 Mal beiheiligt find, im zweiten Wahlgange wenig Glück zu haben Pflegen. Laut einer kaiserlichen Verordnung wird der Reichs tag auf den 4. Juli einberufen. Der Kaiser gedenkt die Session persönlich zu eröffnen. Die Thatsache, daß der antisemitische Agitator Ahlwardt im Kreise ArnSwalde-Friedberg al- Sieger aus der Wahlurne hervorgegangen ist, giebt der „Köln. Ztg." zu der nachstehenden Betrachtung Anlaß: Man denke, der Mann, welchem im Reichstage eine moralische Züchtigung zu Theil wurde, wie sie in der parlamen tarischen Geschichte kaum ihre- gleichen hat, siegt nicht etwa über einen socialdemokratischen, sondern über einen stockkonservativen, im Kreise wohlbekannten, angesehenen «xp»». « »edakti« Lre»be»-Re«ft«»t kl. Meißner Vaste < Die Zeitung erscheint Dteuftag, »Onuersta, und Ganuaventz f^h. U»,nne«e«1»- Pretar M-rteljLhrl. M. 1^0. An beziehen durch die kaiserlichen Poft- «stallen und durch unsere Boten. -et freier Lieferung in» Hau» erhebt die Post noch eine Ec- dühr von 2b Pfg. noch als der Friede nach Außen ist aber der im Innern bedroht. Mann für Mann werden die Socialdemo kraten an die Wahlurne treten und da- Gleiche müssen die Anhänger der Ordnungsparteien thun, wollen sie jenen den Sieg entreißen. Darum erfülle ein Jeder seine vornehmste Bürgerpflicht und gebe seine Stimme dem Kandidaten, der auf dem Boden der heutigen StaatS- und Gesellschaftsordnung steht und der sich zu der Losung bekennt: sttr die MilitLrvorlage: Konservative Zusammen 100 Vorläufig sind also die Gegner der Militärvorlage den Freunden derselben um 18 Stimmen voraus. Von Jnseraten- Aunahmeftetlenr Die Arnoldische Buchhandlu»«, Jnvalidendank, Haasenstein LVogler, Rudolf Moise, E. L. Daube « Co. in Dresden, Leipzig, Franksurt a/M, V. Sohl, «esselSdorf u. s. w. eine einzige Person, welche ein wenig mehr wissen konnte, al- allgemein bekannt war, welche Zutritt in dem Stein- fel-'schen Hause hatte. ES war die- die alte Martha, welche täglich in die Wohnung kam, die Zimmer de- Partikuliers in Ordnung brachte, ihm da- Essen au» dem Gasthofe holte und seine sonstigen Einkäufe besorgte. Bon der aber erfuhr Niemand ein Sterbenswörtchen, denn sie war verschwiegen wie da- Grab, wozu der Umstand kam, daß sie ungemein schwer hörte. Im „schwarzen Adler" stand sie ihrer Treue und Zuverlässig keit wegen in großem Ansehen und diente schon 30 Jahre daselbst. Von der war also unter keinen Umständen etwas herauSzubrmgen. Indessen wäre da- Alle- noch zu ertragen gewesen, wenn der interessante Fremde sich nur nicht gar zu auf fallend von jedem Umgänge mit Menschen ferngehalten hätte. Sein Leben glich dem eines Gefangenen. Am Aage sah man ihn nie außerhalb seines Hause-, auch nicht einmal am Fenster. Nur spät Abend- pflegte er einen Spaziergang in der schönen Umgegend der Stadt zu machen. Da war ihm einmal der Doktor Berner begegnet und hatte versucht, ein Gespräch mit ihm an- zuknüpfcn, doch ohne Erfolg. Steinfel- hatte den freund, lichen Gruß de- Arzte- mit vollendeter Höflichkeit er- wiedert. Für dessen gemüthlicheS: „Ein schöner Abend heute, Herr Steinfel-!" hatte er indessen nur ein stumme» Kopfnicken gehabt und war dann so ruhig, al- sei nicht- vorgefallen, weiter gegangen. Seitdem wich er auch den wenigen Nachtschwärmern, die zuweüen seinen Weg kreuzten, geflissentlich au- und Niemand konnte sich rühmen, nur drei Worte mit ihm gewechselt zu haben. Personen, welche die Neugierde hin und wieder an Abonnements - Einladung. Auf dar mit 1. Juli beginnende dritte Quartal der „Sächsischen Dorfzeitung", „Mnfundfünfjigfter Jahrgang", nehmen alle kaiserlichen Postämter, Postexpedittonen und Lavdpostboten gegen Vorausbezahlung von 1 Mark 50 Pf. Bestellungen an ; auch kann das Blatt, wenn es verlangt »ird, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die betreffenden Postanstalten gegen Botenlohn von nur L5 Pf. pro Quartal jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn« abend pünktlich ins Haus gesandt werden. Diejenigen Pränumeranten in Dresden und Umgegend, welche ihre Bestellungen direkt bei un- (Neustadt, kl. Meißner, gaffe 4), oder bei dm von un- angestellten Botm machen, erhalten die Zeitung jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend ohne irgend eine Preiserhöhung zugeschickt. Dringend ersuchen wir aber, die Abonnements-Bestel lungen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir bei späteren Aufträgen für die Nachlieferungen der bereit erschienenen Nummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage der „Sächsischen Dorfzeitung" durch dieselbe sowohl in Dresden »d besten Umgegend, als auch im ganzen Lande die aus, gedehnteste Verbreitung. Die Berlag- - Expedition. und beliebten Kandidaten — eS war die- bekanntlich der Landrath v. Barnstädt — mit erheblicher Stimmen mehrheit. Jene Reichstag-Verhandlungen haben also nicht einmal den Nutzen gehabt, die nationale Ver tretung vor der Anwesenheit eine- Manne- zu be wahren, der mit aller Gewalt dem In- und Au-lande beweisen will, daß die deutsche Armee mit untaualichen Waffen ausgerüstet ist. Wenn diese Wahl kein Zeichen der Entartung deS öffentlichen Geistes ist, so giebt e» überhaupt keine Thatsache, aus welcher der Schluß auf eine krankhafte Verwirrung der Volksseele gezogen werden könnte. Wir wollen hier nicht erörtern, wie viel Schuld manchen unsauberen Wortführern de- JudenthumS in der Presse und dem Parlamente an dieser Erscheinung beizumessen ist. Wir haben ost gmug hervorgehodeu, daß auch dort Dinge vorkommen, welche da» Anwachsen deS Antisemitismus erklärlich erscheinen lassen. Leider ist in gewissen jüdischen Kreisen von Selbsttrkenntnik und Besserung kaum etwa- zu spüren. Die Wähler Ahlwaldt'S sind ohne Zweifel über die oben erwähnte« Verhandlungen de- Reichstage- unterrichtet, e- kann ihnen nicht unbekannt geblieben sein, daß die ver leumderischen Anklagen ihre- Erwählten in schlagender Weise entkräftet wurden; trotzdem aber glauben sie dem Manne mit dem moralischen Defekte mehr al- dem ganzen Reicht tage und den Vertretern der Regierung. Die Konservativen haben Ahlwardt von sich abgeschüttelt, die Antisemiten die Gemeinschaft mit ihm von sich ge wiesen, doch was thut'S? Die Wähler von Arn-walde- Friedberg sehen nach wie vor noch in Ahlwardt den Herkules, der da- Reich von der internationalen Juden gemeinde befreien will. ES wäre wirklich zum Lachen, wenn eS nicht tief traurig wäre — diese- Ergeboiß der ArnSwalder Wahl! Da- Satyrspiel fehlt nicht in der Tragödie, die fratzenhafte Verzerrung will auch ihren Platz und ihr Recht haben und Tausende von Männern finden sich, die mit fanatischem Eifer da» Jhrige hierzu thun. Die Pessimisten, welche davor warnten, den Verhandlungen deS Reichstage- eine allzugrotze Bedeutung und Wirksamkeit beizulegen, haben wieder einmal recht gehabt. Ahlwardt kann in drei Wochen unter dem Schutze der Immunität seine Ver leumdungen im Reichstage fortsetzen und eS wird ledig lich von seinem guten Willen abhängen, ob er die besten und verdientesten Männer Deutschland- aller nur in dem Strafgesetzbuche bekannten Verbrechen beschuldigt oder nicht. Die Wiederwahl diese- Manne- kann al- ein weiterer Beweis dafür dienen, daß breite Schichten der deutschen Wählerschaft an einer gewissen Art von geistiger und moralischer Verirrung leiden, die sie in die Arme und zu der Fahne jedes politischen Wege lagerers treibt. Wenn ein gewerbsmäßiger Ehrabschneider, dem Hause vorüber trieb, vernahmen zuweilen die Töne deS prachtvollen Flügel-, die weithin über Felder und Gärten fortklangen. Der Fremde war ein vortrefflich geschulter Pianist, doch nie hörte man ein Tonstück heiteren oder scherzhaften Genre-, nur ernste, tiefe Kom positionen berühmter Meister, vornehmlich Beethoven'- gehaltreiche Werke, die er mit ungewöhnlichem Ber. ständniß, mit feuriger Empfindung spielte, sprachen zum Herzen gefühlvoller Zuhörer. Verstimmt faßen die Mitglieder deS Honoratioren- Klub- in dem kleinen, ziemlich kahl aussehenden Gärtchen, welche-zum „schwarzen Adler" gehörte; denn hierher hatten sie ihre Sitzungen verlegt in der Hoffnung, der Adler wirth werde mit dem, was er über den Fremden wußte, nicht Hinterm Berge halten und sie durch Mitthellung seiner ganzen Lebensgeschichte in den Stand setzen, sich endlich einmal ein bestimmte- Urtheil über den Sonder ling zu bilden. War doch ihr ganze- Ansehen im Städtchen gefährdet, seit Steinfel» da» allgemeine Interesse für sicb in Anspruch nahm und e» war für sie, die stet- und in allen öffentlichen Angelegenheiten den Ton angegeben hatten, ungemein beschämend, daß sie nicht einmal eine befriedigende Auskunft über den vornehmen Herrn ertheilen konnten, mit dem sie doch, wie die kleineren Leute vorau-setzten, mindesten» hätten Durch Liebe erlöst. Original-Novelle von Carl Zastrow. (2. Fortsetzung.) Gewiß im hohen Grade elegant, sauber und ge schmackvoll, da- stand fest; aber wenn man nur hätte einen einzigen Blick hinein thun können! Der Brief träger war zwar einmal hin ein gekommen. Er hatte einen Brief auS der Residenz zu überbringen gehabt, derselbe ward ihm jedoch schon auf der Schwelle abgenommen. Nichts desto weniger wäre er geblendet gewesen von dem Glanze, von der Einrichtung, die er mit einem Blicke unmöglich habe fassen können. So erzählte der Mann und reizte dadurch die Neugier, namentlich bei dem werblichen Geschlechte, nur noch mehr. ES wohnte außer Steinfel» Niemand in dem sauberen, fast neuen Hause. Der Besitzer desselben, ein reicher Eisenwaarenfadrikant, hielt sich für gewöhnlich in der nächsten größeren Stadt auf, welche Eisenbahn station war und wo sich auch seine weitläufigen Fabrik. Etablissement» befanden. Er pflegte nur einmal im Jahre auf wenige Wochen während der schönen Jahre», zeit hierher zu kommen, um sich von seinen Geschäften tu erholen und in diesem Jahre war er gar nicht ze- kommen. ES fehlte somit jeder Anknüpfungspunkt, um etwa» Nähere» über den Fremden zu erfahren. E» gab nur
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