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Weißeritz-Zeitung : 12.01.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-01-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192201122
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19220112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19220112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1922
- Monat1922-01
- Tag1922-01-12
- Monat1922-01
- Jahr1922
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 12.01.1922
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dir au- ien. otll >et- aal um er nt- »tt- er- Mertegährllch ^MluohmZ«- MMiek: Derandvorülcher Redakteur: Pau» Jebue. - Druck und Verlag- Sari Jetzue tu Dtvvoldlswalde. 88. Jahrgang Donnerstag den 12. Januar 1922 Str. 10 Kieles «la« eulhSU die amtliche« DekanatmachmW« der Amlshauplmannfchafl, -es Amtsgerichts und des Sladtrals zu Dippoldiswalde Misemreiik- dauptmwmscha», ' tm amtliche» Le» (E «» Dedörden) in« Sell« 200Ptn-«Staadt >M Neklamea200Pts. . , , , tragen. — Einzelne Nummern 2g Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Ar. 8. Eemetndeverbands-GtroKonto Nr. 3. — Postscheck konto: Dresden 1254S. Weitzeritz-Zeilung ^E«z-»»ng m» Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeber, »» «elleste Ieit««g des Deztrk» r- -n- He ckt ch- n- «n em rm rm je« ln ist t« en lst il- ls r» rd »: »S ZLertlicheS und Sächsisches. Dippoldiswalde. DicGrippe breitet sich auch in unsercrStadt und Umgegend weiter ans. Bei der nassen Witterung der letzten Tage ist das auch kein Wunder. Dienstag abend goß es zeitweise wie mit bannen und fuhrt infolgedessen und infolge der damit zusammenhängenden Schneeschmcizc die Wcchcritz größere Wasserniengen zu Tal. Der Spiegel der Talsperre, der tief gesunken war, ist wieder im Steigen. — Tagesordnung für die 1. Stadtverordnetensihung am Freitag den 15. Januar 1922, abends 8 Uhr. Oeffentliche Sitzung: 1. Wahl des Vorstehers und Stellvertreters: 2. Mahl der Mitglieder in die städtischen Ausschüsse: 3. Kenntnis nahme von Genehmigung des 16. Nachtrages zur Gemeinde steuerordnung, Gewerbesteuer betr.: 4. Ueberweisung der Um- sahsteueranteile an die Wettinstiftskasse: 5. Verteilung der Bürgermeister-Voigt-Stifkungs-Zinscn: 6. Vorschläge für die Wahl der stellv. Bezirksvorsteher für den 2. und 4. Bezirk: 7. Erhöhung der Schornsteinfeger-Kehrlöhne: 8. Wahl von Mitgliedern in den Grundsteuerausschuh: 9. 18. Nachtrag zur Gemeindesteucrordnung, Zuschlag zur Landesgewerbe steuer betr.: 10. Ermä'higung des Lichtgeldes für die Turn vereine. — 6) Nichtöffentliche Sitzung. — «Die Beute der Erinnyen' nennt sich das Filmwerk, das am Donnerstag abend in den Stern-Lichtspielen gezeigt wird. In einem Vorspiel und 6 Akten behandelt es die Suche eines Mädchens nach den Mördern ihres Vaters und dringt dabei herrliche Aufnahmen von der See und viele spannende Momente. Aber auch das Lustspiel «Die Mausefalle' ist gut gewählt: Beides wird den Besuchern gefallen. Herr Kräuter gibt sich die größte Mühe, nur gute Merke hierher zu bekommen. Seine Bemühungen sollten daher durch guten Besuch belohnt werden. — Die Pappeln, die heute in schlanken Reihen noch an einzelnen Straßen stehen, haben eine seltsame Geschichte. Am Ende des 17. Jahrhunderts kam die Pappel aus Persien nach Polen. Ein einziger Baum wurde in Marschau ge pflanzt. Von dort kamen wieder Pflanzen nach Oberitalten, und auf diesem Umwege, um 1740, der Ableger eines männ lichen Baumes aus der Lombardei nach Wörlitz. Weiter wandert die Pflanze an die Fürstenhöfe als begehrtes und seltenes Schmuckstück der Gärten: aber immer sind es Ab leger männlicher Pflanzen, die diese Vermittlung besorgen und die Erinnerung wachhalten an die nur männliche Her kunft der Pyramidenpappel. Diese ewige Inzucht, die Fort pflanzung durch Stecklinge, zermürbte die Lebenskraft des Baumes. Obgleich er — dank seinem umfassenden Murzel- werk — beim Entwässern feuchter Straßengräben und Böschungen gute Dienste tut, so muß der beliebte Alleenbaum wegen seiner chronischen Erkrankungen an Wipfel und Aesten doch dem nützlichen Obstbaum oder anderen Nutzhölzern weichen, denn das Ungeziefer nistet sich gern in seine Ast wirrnis und verbreitet sich auf die Umgebung. Andere Ge lehrte bringen das Absterben nicht so sehr in Zusammenhang mit dem Umstande, daß wir nur männliche Pflanzen besitzen, sondern erklären es dglnit, daß nach ewigen Naturgesetzen ein Lebendes, das von seiner ursprünglichen Welt losgelöst wird, nur eine beschränkte Lebenszeit besitzt. — Die Grippe tritt auch in Flöha und in der Um gegend heftig auf und hat schon zu Todesfällen geführt So starb plötzlich ein Spinner auf dem Heimweg von der Arbeiis- stStte nach Grünberg. In einem Betriebe waren an einem Tage 20 Krankmeldungen zu verzeichnen. Dresden. Am Dienstag nahm der Landtag seine Sitzungen wieder auf. Eingangs der ersten Sitzung teilte Präsident Frähdorf mit, daß ab nächster Woche allwöchentlich nur noch eine Sitzung und zwar Donnerstags stattftnden soll. Des weiteren wird ein Schreiben des Ministerpräsidenten ver lesen, das von der Neubesetzung des Arbeitsministerpostens durch Arbeitersekretär Ristau Kenntnis gibt. Der Rechen- schästsbericht 1S18/1S geht ohne Aussprache dem Finanz- Amtliche MnutmchW. Der Kassierer der Gemeindeverbandsspattasse zu Ditters dorf Paul Süß hat sein Amt niedergelegt. An seine Stelle ist der Zollaufseher i. R. Latva 8släsl la 0M»i8äorl gewählt und als solcher von der Amtshauptmannschaft be stätigt worden. Lwttd»uptm»m»ol»tt vtppolMwsla«, 216. am 3. Januar 1022. ausschuß zu. Punkt 1 der Tagesordnung behandelt die zweite Lesung des Staatshaushaltplanes: Gymnasien, Realgymna sien, Oberrealschulen, Realschulen und höhere Mädchen bildungsanstalten betreffend. Die Abstimmung der hierzu vorliegenden Anträge, ein Antrag des Haushaltausschusses, der von dem Abg. Schiffmann (D.V.) begründet wird, und zwei Minderheitsanträge, die von Frl. vr. Hertwig (D. V.) und vr. Herrmann (D. V.) begründet werden, werden zurück gestellt. In der Aussprache greift der Abg. Arzt (Soz.) die Regierung heftig deswegen an, weil diese den höheren Schulen j größere Zuschüsse leiste als den Volksschulen. Die höheren Schulen seien ein Hort der Reaktion. Minister Fleißner ' führt aus, daß die Angriffe gegen die Regierung völlig halt- ' los seien, allerdings stimmt er dem Abg. Arzt dahingehend ! zu, daß die höheren Schulen ein Hort der Reaktion seien. ! Abg. vr Seyffert (Dem.) tritt dafür ein, daß an ein Abbauen j der höheren Schulen gedacht werden müsse. Dann beschäf- tigte sich das Haus mit einem Antrag Jähnig (Dem.), die ! Regierung zu ersuchen, Schritte zu tun, damit die Altersver- I sorgung des gewerblichen Mittelstandes, Handels, Handwerks i und Gewerbes auf dem Wege der Versicherung gesetzlich ge regelt wird. Minister Fellisch gibt zu, daß die Notlage weiter I Kreise des Mittelstandes anerkannt werden müsse. Die ! Altersversorgung aber auf dem Wege der Versicherung zu regeln, würde die Kräfte des Staakes weit überschreiten. Der Antrag wird dem Prüfungsausschuß zugewiesen. Abg. Wehrmann begründet dann einen Antrag, die Regierung um einen Gesetzentwurf zu ersuchen, durch den angeordnet wird, daß nach Abschluß der Gemeindewahlen auch eine Neu wahl der Bezirksversammlungen und Bezirksausschüsse statt findet. Minister Lipinski hält den Antrag für überflüssig, da eine dementsprechende Vorlage im Februar dem Landtage zugehen wird. Der Prüfungsausschuß wird sich mit dem Anträge weiter beschäftigen. Zum Schluß behandelte das Haus zwei Anfragen der Deutschnationalen und der Deutschen Volkspartei, den Zuzug und die Ausweisung von Ostjuden aus Leipzig betr. Die Debatte hierüber war lang, jedoch ohne positive Erfolge. Auch Minister Lipinski beantwortete die Fragen nicht so, daß man in Zukunft auf eine Besserung der Wohnungsnot in Leipzig rechnen kann. Nächste Sitzung Donnerstag den 19. Januar, nachmittags 1 Uhr. — Der Landesverein Sächsischer Heimarschutz bittet in einer Eingabe an das Gesamtministerium darum, daß bei der Beseitigung von Hoheitszeichen in zweifelhaften Fällen auch der Landesvereln Sächsischer Heimatschuh gutachtlich gehört werden soll, und erinnert u. a. daran, daß das republikanische Frankreich unbedenklich Hoheitszeichen der früheren Könige und Kaiser neben denen der Republik stehen ließ. — In der «Sächsischen Staatszeitung' ist jetzt das Finanz ministerium an der Reihe, um seinen Jahresüberblick zu er statten. Bemerkenswert darin ist eine Mitteilung, daß die schwierigen Vorarbeiten für die Auseinandersetzungen des Staates mit dem vormaligen König soweit gediehen sind, daß sie voraussichtlich in naher Zukunft den Landtag beschäf tigen werden. Die Auseinandersetzung mit dem Reich aus Anlaß des Ueberganges der Staatseisenbahnen und damit gleichzeitig der fundierten und der schwebenden Staatsschuld ist im verflossenen Jahre weiter fortgeschritten und nahezu zu Ende geführt. Die Berechnung über die endgültige Höhe der Abfindung wurde fertiggestellt und dem Reich zur Nach prüfung übersandt. Bei den Kammergütern und den sonstigen für landwirtschaftliche Zwecke verpachteten Grundstücken sind die Pachtzinseinnahmen auf Grund der Landespacht schutzordnung erhöht worden. Verhandlungen wegen einer weiteren Erhöhung sind tm Gange, wobei angestrebt wird, der Pachkzinsfestsetzung den jeweiligen Roggenpreis im Durchschnitt des Monats Oktober zugrunde zu legen. — Die Umwandlung der Lehrerseminare. Das sächsische Lehrerseminar wird als Ausbildungsstätte für den Volksschul lehrerberuf nun allmählich verschwinden. Das Ministerium hat verfügt, daß Ostern 1922 neue 7. Klaffen nicht mehr aus genommen werden dürfen. Zu welcher Art Unterrichtsanstalt das Pirnaer Lehrerseminar künftig gestaltet werden wird, ist noch nicht entschieden. — Sachsen darf für sich in Anspruch nehmen, als erster Freistaat dem Reichsheimstättengesetz Eingang in die Praxis verschafft und Aeichsheimstätten in größerer Anzahl errichtet zu haben. Durch Baukostenzuschüsse, die das Landeswoh nungsamt zur Verfügung stellte, war es möglich, daß allein die Landesstedelungsgesellschaft «Sächsisches Heim' G. m. b. H. im Jahre 1921, abgesehen von ihrer sonstigen Bautätig keit, über 300 Reichsheimstätten in Angriff nahm. Ebenso haben die der Landessiedelungsgesellschaft angeschloffenen Bezirksflcdelungsgesellschaften und andere Körperschaften, z. B. die Stiftung Heimatdank, in gleicher Richtung ge arbeitet, sodaß sich die Zahl der im Jahre 1921 in Angriff genommenen Reichsheimstätten in Sachsen auf ungefähr 800 beläuft. Es handelt sich dabei ausschließlich um Kriegerheim- stätken. Unter der Voraussetzung, daß auch für das Jahr 1922 wieder Baukostenzuschüsse aus öffentlichen Mitteln zur Verfügung gestellt werden, soll auch der Heimstättenbau nach Lage der gegebenen Verhältnisse weiter gefördert werden. Pirna. Die Verschiedenartigkeit der Brotpreise in den einzelnen Verwaltungsbezirken ist eine recht erhebliche. Während im Kamenzer Bezirk das 1900-Gramm-Brot 6,65 Mark, ini Bautznec Bezirk 6,80 M., im Meißner Bezirk 6 M., im Dippoldiswalder Bezirk 6,50 M., in Dresden 7,45 Mark kostet, werden im hiesigen Bezirk für dasselbe Brot 7,20 M. gezahlt. Zwischen dem Kamenzer und Pirnaer Bezirk ergibt sich ein Preisunterschied von 55 Pf., mit dem Bautzener Bezirk um 40 Pf. und mit dem Meißner Bezirk gar um 1,20 M„ während In Dresden das gleiche Brot um rund V« teurer ist, wie im Meißner Bezirk. — Die Grippe tritt auch in Pirna und Umgegend noch immer in erheblichem Umfange auf.. Die Schulferien haben infolgedessen in Pirna verlängert werden müssen. Struppen. Gemeindevorstand Klein war in Nerchau zum Bürgermeister gewählt worden, hatte die Wahl auch ange nommen, hat jetzt aber, den Rücktritt erklärt. Er bleibt in Struppen. — Die Gemeinde hat ein zirka 10 Hektar großes Gelände zu Bauzwecken angekauft. Der Preis beträgt 1 M. für das Quadratmeter. Schirgiswalde. Eine sonderbare Art der Mietezahlung. Eine rohe Tat beging der Naturheilkundige I. Kneschke. Als ihn sein Hauswirt zu« Bezahlung der Miete aufforderte,, schlug er mit einem Beile derart auf ihn ein, daß er blutüber strömt und besinnungslos zusammenbrach. Nur dem schnellen Eingreifen seines Sohnes ist es zu danken, daß Kneschke von seinem Opfer abließ. Augustusburg. Die Stadtverordneten haben die Aufnahme eines Darlehns von 270 000 M. für einen Schulumbau be schlossen. Großenhain. An Lungenentzündung infolge Grippe ver starb hier kurz vor Vollendung des 72. Lebensjahres der Realschuldirektor i. R. Studienrat Prof. vr. Schuberth, der 44 Jahre lang dem Realfchullehrer-Kollegium angehört hat, davon 29 Jahre als Direktor der Schule. Sein Rücktritt in den Ruhestand erfolgte am 1. Juli 1919. Der Verstorbene war ein ausgezeichneter Kenner der sächsischen Heimatge schichte: er hat sich als Bearbeiter der umfangreichen Chronik der Stadt Großenhain für alle Zeit ein bleibendes Denkmal errichtet. Die Stadt benannte ihm zu Ehren eine Straße im südlichen Stadtbebauungsplan vr. - Gustav - Schubert- Straße. Leipzig. Mit einem Kostenaufwand von über 6 Millionen Mark hatten die Stadtverordneten im Jahre 1919 der Er richtung von 227 Wohnhäusern in der Siedlung Mockau zu gestimmt. Im Herbst des vorigen Jahres zogen die ersten Siedler ein: sie freuten sich über ihr kleines Häuschen, da viele in schlechten Notwohnungen gehaust hatten. Die Ent täuschung in der Siedlung ist jetzt aber sehr groß. Mit zu nehmender Kälte stellten sich mehr und mehr grobe Baufehler heraus. Türen und Fenster schließen nicht: man kann durch einen Spalt ins Freie sehen. Nach der Regenperiode und dem Kälkebeginn fror die Stubentür, die zugleich Haustür lst, am Treppenvorsatz an. Die Wände sind so dünn, daß jedes Gespräch aus den Nachbarhäusern zu hören ist. Da in der ganzen Siedlung keine Straßen angelegt worden sind, gleicht jeder Fußweg einem Schlammeer. Laternen wurden erst angebracht, nachdem ein Kind von einem Treppenabsatz abge stürzt war. Die Siedler verlangen vom Rat die Anbringung eines Vorbaues an den Häusern. Der Rat lehnte jedoch ab, weil kein Geld vorhanden sei. Wollene und strohgeflochtene Decken bilden in den Häusern nunmehr die Kälteabwehr. Mittweida. Drei Söhne des hiesigen Privatmanns Hof mann, die in Amerika eine Vertretung der Chemnitzer Schubert L Salzer - Textilmaschinen haben, übersandten Bürgermeister Freyer einen Scheck über 50 000 M. mit der Bestimmung, den Betrag dem Wohltätigkeitsverein «Bienen stock' als Fonds zur Unterstützung armer alter Leute mit Kleidungsstücken und Geld zu übergeben. Werdau, 9. Januar. Anläßlich der hier tm September stattfindenden Gartenbauausstellung wird auch ein Säch sischer Gärtnertag abgehalten. Die Ausstellung wird daher großzügig ausgestaltet worden. Geyer. Die letzte Holzauktion im Stadtforsi hak rund 600 000 M. erbracht. Sie war notwendig, um den städtischen Finanzen etwas abzuhelsen, und bedeutet ein Ueberschreiten
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