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Weißeritz-Zeitung : 10.08.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-08-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192208102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19220810
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19220810
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1922
- Monat1922-08
- Tag1922-08-10
- Monat1922-08
- Jahr1922
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 10.08.1922
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Wviszeritz-Jeibmg T ageszeitung unö Anzeiger für DippvMswMe» Schmie-eberg A.A Netteste Zetk«r»g -e» Bezirk» Dieses Bla» enthält die amtlichen Bekannlmachim-« -er Amtshauplmannfchafi, -es Amtsgericht» uu- -es Sla-trats zu Dippol-iswal-e -auptmamcklxtztz L HR«, tm «MW« «M V>» .»r-, DierteMrlich ^MK.obneZu- tragen. — Einzelne Nummer« st eeee»ee-»«e»r»V-ee»^ Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. A. Aemeindeverbands-Glrokonto Nr. 3. — Postkbeck- Konto: Dresden 12548. Verantwortlicher Redakteur: Bant Iebne. — Druck und Verlag.- Lark Sehne in Divvoldiswalde. - —UZ . . .ASS Nr. 185 - -.. Ilt, Donnerstag den 10. August 1922 88. Jahrgang Amtliche MWtmchW. Brotmarken ^ür die Zeit vom >4. bis 20. August und vom 2 l. August bis 17.September werden Freitag, den 11. August 1922, vormittags von 10 bis 12 Uhr im Rathause, 2. Stockwerk, ausgegeben. Es wird hiermit ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Brotmarken der Reihe ä nicht vordem 19. August beliefert werden dürfen. Dippoldiswalde, am 8. August 1922. Var 8t«ätr»t OertticheH nnd Sächsisches Dippoldiswalde. In der am Sonntag abend stattge fundenen Sitzung des Direktoriums der privil. Schühen- gesellschaft wurden 9 Mitglieder ausgenommen, die zum größten Teil in dem Alter stehen, daß sie satzungsgemäß bei den Uniformierten eintreken müssen. Bei dieser Ge legenheit wurde der Antrag eingebrachk, diejenigen, die schon früher als Uniformierte eingetragen sind, ihre Uniformierung aber bis jetzt unkerlasten haben, nunmehr an die beim Ein tritt eingegangenen satzungsgemähen Verpflichtungen ernst lich zu erinnern. Weiter wurde beschlossen, das sogenannte Damen-Vogelschießen (Sommerfest) in der althergebrachten Weise am 21. August im «Steinbruch' abzuhalten. Eine Gabenlokterie und das Abbrennen eines Teiles des vom Schützenfest noch vorhandenen Feuerwerkes soll zur Ab wechselung mit beitragen. Ein Gesuch des Wettinschützen- bundes wegen eines Extrabeitrages zur dortigen Unter stützungskaste muhte leider wegen der hohen eigenen Aus gaben (Scheibenstand) abgelehnt werden. Das Reiter schiehen findet, wie schon früher beschlossen, am 3. Septbr. mit Aus- und ev. mit Einzug statt. Die Sammelstellen der schwarzen und uniformierten Schützen werden s. Z. in dieser Zeitung bekannt gegeben. Von drei Dankschreiben, eines von der Verwaltung der Kinderbewahranstalt für die über wiesenen 750 Mark — Ertrag einer Sammlung beim Frühstück am Schützenfest — nahm man Kenntnis. Weiter wurde an Stelle des verstorbenen Schützenbruders Kothe Schützenbruder Martin Schmidt als «Platzmeister' in das Direktorium gewählt. Zum Schluß wurden noch einige Innere Angelegenheiten der Gesellschaft erledigt. — Am Sonntag wurde von einem Dlppoldiswalder ein gesunder Steinpilz im Gewicht von 4V« Pfund gefunden. — Der Sächsische Landesobstbauverein hat bei seinen über das ganze Land Sachsen verbreiteten Bezirksvereinen eine Umfrage über die Ernteaussichken für Herbstobst gehalten. Das Ergebnis aus 40 eingegangenen Berichten aus allen Höhenlagen Sachsens gibt folgendes Bild: Aepfel gut, 1 Bericht mittel, Birnen mittel, 8 Berichte gering, Pflaumen gut, 1 Bericht gering, Mirabellen güt, Reineclauden gut, 1 Bericht gering, Zwetschen gut, Wein gut, Quitten gut, 3 Berichte gering, Himbeeren gut bis mittel, Heidelbeeren gut, Preißelbeeren gut, 1 Bericht gering, Walnüsse gut, 4 Berichte gering, Haselnüsse mittel, 3 Berichte gering. Hoffentlich merkt man die gute Ernte nun auch an den Preisen! Frauenstein. Auch hier ist die Nonne, jener Schädling unserer Waldbestände, beobachtet worden. Die Nevierver- waltung hat den Kampf ausgenommen. Rehefeld. Am Sonntag den 13. August findet hier die Weihe des Ehrenmales für unsere im Weltkriege gefallenen Helden statt. Die Gemeinde hat den Denkstein unterhalb des Jagdschlosses setzen lassen und die Weihefeier wird den Dank in das Gedenken an unsere Gefallenen deutlich zum Ausdruck bringen. Bärenstein. Nur noch einige Tage trennen uns von dem am 12. und 13. August hier stattfindenden grohen Bezirks- und Jubiläumskurnfeste. Aus mehr als 40 Orten, darunter aus Leipzig, Dresden, Chemnitz, Prag, Karlsbad usw. kommen über 700 Turner und Turnerinnen zusammen, welche ihr Können im friedlichen Wettkampfe messen werden. Insgesamt haben sich bisher gegen 1800 Festteil nehmer angcmeldet. Die Eisenbahnverwaltung legt Sonder- Züge ein, um den Verkehr bewältigen zu können. Dresden. Im Monat Juli wurden in der Feuerbestat tungsanstalt der Stadt Dresden 58 Personen männlichen und 42 weiblichen Geschlechts eingeäschert. In 85 Fällen fanden religiöse Feiern statt. Vom Tage der Inbetriebnahme an, 22. Mäi 1911, sind dies 9307 Einäscherungen. — Schellerhauer Straße ist laut Ratsbeschluß die bau- planmäßige Straße 18 zwischen Kipsdorfer und Zinnwalder Straße in Vorstadt Striesen benannt worden. — Am 23. August findet eine Sitzung des Landtages statt, in der der Landtag Stellung zu dem Volksbegehren über den Volksentscheid nehmen soll. Am Tage vorher tritt der Aeltestenausschuß zur Beratung der Geschäftsordnung zusammen. Freiberg. Von der Ferienstrafkammer des hiesigen Landgerichts wurde der Dienstknecht Archur Albert Hege wald aus Golberode wegen Gewaltunzucht an einem Kinds zu 5 Monaten Gefängnis verurteilt. — Trichinen in amerikanischem Speck. Auf hiesigem Schlachthofe wurde bei einer größeren Sendung ameri kanischen Speck an eine hiesige Großfirma in 5 Speckstücken das Vorhandensein von Trichinen festgestellt. Niedersedlitz. Ein tödlicher Unglücksfall ereignete sich Dienstag früh in der Fabrik der Firma Höntsch 8- Co. hier. In der Abteilung Schweißerei geriet der 31 Jahre alte, ver heiratete Arbeiter Dittmann aus Kleinzschachwitz in die Trans mission. Der Verunglückte erlitt schwere innere Verletzungen, an deren Folgen er, ohne die Besinnung wieder erlangt zu haben, bald nach dem Unfall starb. Pirna. Aufgegriffen wurde hier in der vergangenen Woche auf den Elbwiesen ein etwa 9 Jahre altes, blond gelocktes Mädchen. Das Mädchen gibt an, aus Breitenau zu sein und Elsa Neubert zu heißen. Trotz aller polizei lichen Recherchen haben sich die Angehörigen des Mädchens noch nicht ermitteln lassen; es befindet sich vorläufig noch in 'Polizeigewahrsam. Bad Schandau. Wegen einer Lappalie konnte am Sonnabend das Dampfschiff, das abend 5.30 Uhr von hier nach Tetschen-Bodenbach verkehrt, erst ungefähr eine Stunde nach der fahrplanmäßigen Zeit abfahren. Eine Frau von drüben hatte etwas Verzollbares eingekauft — es sollen ein paar Tafeln Schokolade gewesen sein. Wegen dieser Kleinig keit mutzte der übrige Teil der Passagiere geduldig warten, bis die Formalitäten erledigt waren! Pünktlichkeit über alles, wegen der Schokalad! Bad Schandau. Am Sonntag stürzte ein Dresdener Tourist Namens Frenzel am Falkenstein ab. Schwerverletzt wurde er nach Dresden transportiert. Brand-Erbisdorf. Die Stadtverordneten haben mit ge ringer Mehrheit beschlossen, bei der Oberpostdirektion die Versetzung des Postmeisters Richter zu beantragen. Roßwein. Die Stadtverordneten beschlossen, die Lern mittelfreiheit in der Volksschule beizubehalten und ge nehmigten die hierzu erforderlichen jährlichen Ausgaben von 120 000 Mark. — Abgelehnt wurde der sozialdemokratische Antrag, die Albert-Straße in Rathenaustraße umzube nennen. Von den bürgerlichen Parteien war vorgeschlagen worden, einer neuen Straße den Namen Rathenau zu geben. — Nach Verfügung des Sächsischen Wirtschafts- Ministeriums heißt die hiesige Fachschule für Eisenkon struktion in Zukunft «Höhere Fachschule für Eisenkon struktion, Bau-, Kunst- und Maschinenschlosserei'. Rochlitz. Auf Veranlassung der Amtshauptmann- ,schäft Rochlitz hat in Hohenkirchen eine kombinierte Sitzung der Gemeinderäte von Berthelsdorf, Cossen und Hohen kirchen stattgefunden. Die Tagesordnung betraf die Zu sammenlegung der drei genannten Gemeinden, welche bereits einen Schulbezirk bilden. In den Gemeinden Cossen und Hohenkirchen zeigte sich keine Meinung für die Ver schmelzung. Zu einem Beschlusse ist es noch nicht ge kommen. Leipzig. Der Kellnerstreik dauert mm schon 5 Wochen, und noch ist sein Ende nicht abzusehen, da die Gegensätze sich ' verschärft haben und keine Partei nachgeben will. Die Kellner ! müssen sich mit ungenügenden Streikgeldern durchhalten; der Schaden, den die Wirte erleiden, geht bereits in die Millionen. Die Gastwirtschaften leeren sich, die Hotelgäste reisen ab, weil sie nicht bedient werden, und die Aussichten für die Messe sind so schlecht als möglich. Glauchau. Verhaftet wurde ein ans Meerane gebürtiger Arbeiter St., der sich durch große Verkäufe verdächtig gemacht hatte. Es stellte sich heraus, daß St. mit seiner Geliebten in den letzten 5 Wochen nur von Ladendiebstählen gelebt hat. Die Diebstähle führten die beiden in Leipzig, Dessau, Alten burg und Zwickau aus. . Hochkirch bei Bautzen. Ein dreister Raub wurde am Sonntag nachmittag auf dem Pommritzer Bahnhof ausgeführt, wo ein Fräulein sein Gepäck einige Minuten aus dem Auge gelassen hatte. Diese Gelegenheit benutzte ein unbekannter Mann in den mittleren Jahren, um ihm das Geldtäschchen zu ent wenden und damit das Weite zu suchen. Der Täter wandte sich nach Rodewitz zu. Die Verfolgung wurde sofort ausge nommen. Es beteiligte sich daran auch ein Bahnbeamter zu Rad, dem es gelang, den Dieb einzuholen und festzunehmen. Er wurde nach dem Bahnhof zurückgebracht, wo er in einem unbewachten Augenblick ein Fläschchen öffnete und Gist zu sich nahm. Ein sofort herbeigerufener Arzt verabreichte Gegen- mittel, trotzdem blieb der Selbstmordkandidat bis zu seiner Ueberführung nach Bautzen in halbem Starrkrampfe liegen. Bei der Durchsuchung des Festgenommenen fand man einen Dolch (Hirschfänger) sowie einige Patronen, aber keine Schuß waffe. Da der Zustand des Räubers sich nicht besserte, mußte er in Bautzen dem Stadtkrankenhause zugeführt werden. Saateustand in Sachsen Anfang August 1922. Begutachtungsziffern: 1 — sehr gut, 2 —gut, 3 — mittel, 4 — gering, 5 — sehr gering. Winterweizen Anfang Juli 1922 3,2, Anfang August 3,2. Sommerweizen 2,7, 2,9. Winterspelz, auch mit Beimischung von Roggen und Weizen — Winterroggen 2,7, 2,5. Sommerroggen 2,7, 2,7. Winter gerste 3,1, 3,0. Sommergerste 2,7, 2,7. Hafer 2,9, 2,8. Kartoffeln 2,7, 2,6. Zuckerrüben 2,9, 2,6. Zuckerrüben zur Zuckerfabrikatton 2,7, 2,4. Klee, auch mit Beimischung von Gräsern 3,0, 3,2. Luzerne 2,5, 2,9. Be- und Entwässerungs wiesen 2,7, 2,8. Andere Wiesen 3,4, 3,0. Der Juli brachte endlich nach vorausgegangener langer Trockenheit ausgiebige Niederschläge, die zwar für die Winter- saaten zu spät kamen, aber den Sommerfrüchten zur Ent wicklung wesentliche Besserung brachten. Die Wirkung der Niederschläge wäre eine noch größere gewesen, wenn es zu der Zeit in den Nächten nicht immer so kalt gewesen wäre. Die Kälte trug jedenfalls dazu bei, daß die Futterpflanzen nur spärlich nachwuchsen, so daß allenthalben Futtermangel eintrat. Vereinzelte Gewitter, die von heftigem Sturm und Hagel begleitet waren, haben in einzelnen Bezirken durch Knicken der Halme in Weizen, Roggen, Gerste und Hafer größeren Schaden verursacht. Infolge des unbeständigen Wetters der letzten Wochen konnte in höheren Lagen die Heuernte noch nicht beendet werden, es ist schon ein Teil des in diesem Jahre nicht allzu reichlich gewachsenen Futters verdorben. Der Roggenschnitt hat in der Niederung begonnen, in höheren Lagen wird er erst in 8—14 Tagen zu erwarten sein, da die kühle Witterung die Reife der Halmfrüchte sehr verzögert. Die Erntearbeiten werden durch die andauernden Niederschläge erschwert. Es steht zu befürchten, daß der geschnittene Roggen bei Andauer der Niederschläge Schaden erleidet. Ueber Schäden durch Drahtwürmer und über das Ueberhandnehmen von Un kräutern wird auch diesmal wieder berichtet. Der Winterroggen ist vielfach dünn bestanden. Er ist auch mitunter kurz im Halm und wird daher weniger Stroherträge bringen als im vergangenen Jahre. Die Aehrenbildung scheint im allgemeinen gut zu sein. — Der Winterweizen hat sich von den Winter- und Frühlingsschäden nicht recht erholen können; es mußte aus diesem Grunde ein größerer Teil dieser Frucht umgepflügt werden, und auch der stehengebliebene Tell verspricht wegen seines noch vielfach dünnen Standes keine vollen Erträge. Auch leidet er hie und da etwas unter Stein brand. — Den Sommerhalmfrüchten haben Trockenheit, Draht würmer und Unkraut geschadet. Bei den Kartoffeln zeigen wiederum die Schläge, welche mit neuem Saatgut bestellt worden sind, ein besseres Aussehen als die, bei denen altes Saatgut verwendet worden ist. Nach dem Regen haben sich die Kartoffeln zumeist erholt. Es ist aber nun Aufhören des Regens erwünscht: denn durch die Nässe machen sich bereits kranke Stellen in den Kartoffel feldern bemerkbar. Einige empfindliche Sorten werden wieder von der Kräuselkrankheit heimgesucht. — Den Rüben kamen die Niederschläge sehr zu statten. Dem Klee hat anfangs Feuchtigkeit und später Wärme gefehlt; er wächst nicht von der Stelle und gibt daher nur geringe Erträge. Die Ernährung der Viehbestände wird dadurch sehr erschwert. Es muß schon stellenweise zu den Neuvorräten gegriffen werden, die für den Winter bestimmt sind. — Die Wiesen setzen nach den Niederschlägen gut an, soweit sie ab geerntet sind. Für das noch zu bergende Heu und für die Ernte der Halmfrüchte möchte recht bald warmes, sonniges Wetter eintreten.
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