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Weißeritz-Zeitung : 18.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-18
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192211181
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19221118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19221118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1922
- Monat1922-11
- Tag1922-11-18
- Monat1922-11
- Jahr1922
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 18.11.1922
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««»»»>»««>»««««»——HW«« Sonnabend den 18. November 1922 88. Jahrgang Höchstpreisgesehes. II. nd, 3n der Zeit js^ au können Handwerker, die im Bezirk der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde das Maler- und Lackierergewerbe betreiben — gleichviel ob sie Gesellen oder Lehrlinge halten oder nicht — sich mündlich oder schriftlich für oder gegen Errichtung der Zwangsinnung aussprechen. Mündliche Aeuberungen können bei den Herren Bürgermeistei n in Frauenstein, Alten- berg und Glashütte und beim Unterzeichneten in den Amts- stunden abgegeben werden. Schriftliche Aeuberungen sind an den Unterzeichneten zu richten. Gehen innerhalb der er- wShnten Frist Aeuberungen Lledt ein, gilt der Antrag als abgelehnt. Der Entwurf der Satzungen kann bei dem Unterzeichneten etngesehen werden. Dippoldiswalde, am 13. II. 1422. vor Paul, Reg.-Rat. is Nr. 269 mb. M. D«KkV-Mlch«Dei>Meur: Dmrl Sedne. - Druck und Verlas - Earl Seime in Mppowtswalve. Brotpreis. I. Infolge der weiter gestiegenen Gesellenlöhne und Kohlen- pretse macht sich mit Wirkung vom 20. d. M. ab eine Er- Höhung des Brokpreises auf 23.— M. für das Pfund und auf 88.— M. für ein Brot von 1800 Gramm notwendig. Diese Preise sind Höchstpreise tm Sinne des Wmtzeritz-Jettung IM» Anzeiger siir DipPoMswawe, Schmiedeberg o.» Aelle,le Zetkuna Ses Bezirk« '—R wir die Aushebung 1. März 1921 und Anwendung der Strafgesetzbuches gegen ' stalter der Demonsiration war gegen vermeintliche Meles Blatt enlhütt Sie amtlichen Bekannlmachm«r«r verAMshauplmannsch^ und -es SlaSlraks zu Dippoldiswalde Ab Montag den 4. Dezember muß infolge der durch die ; Reichsgetreidestelle angeordneten erheblichen Mehlpreis erhöhung wieder eine weitere, größere Brotpreiserhöhung in Kraft treten. Um die Bäcker und Mehlhändler vor Schaden m bewahren, weist die Amtshauptmannschaft auf die be stehende Bestimmung hin, daß die Brotmarken der Reihe 0 4, gültig für die Woche vom 4. bis 10. Dezember d. I., nicht vor dem 2. Dezember (und auch dann nur zu den erhöhten Preisen, die noch bekannt gegeben werden), beliefert werden dürfen. Nach dem Stande vom 3. Dezember abends ist seitens der Mühlen, Bäcker und Mehlhändler eine Bestandsanzeige, jedoch ohne Brotmarken der Reihe 0 4, in der bisherigen Meise einzureichen. Dippoldiswalde, am 16. November 1922. Die Amtshauptmannschaft OerMcheS und Sächsisches Dippoldiswalde, 17. November. Heute vor 25 Jahren begann «nter Leitung des Herrn Dr. Bolgt ein Samariter-Kursus, wohl der erste in unserer Stadt. — Frau verw. Kaufmann Richter, Obertorplatz, verkaufte '»r Hausgrundslück an Schieserdeckermeister Wendler jun. Dippoldiswalde. Da der Vortragende slir die am morgenden Vonnabend angesetzte Versammlung des landwMschasMchen Vcr- «1ns behindert ist, kann dieselbe erst über 8 Tage, am 25. Novem- «r, stattsinben. Merteliährlich '^MK.ohnrZW- MWMeW. kagen. - Einzelne Nummrm 7"Ds. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde L «»Meindeverbands-Girokonto Nr. 3. — Konto: Dresden 12S48. selbst beigebracht. kaudenhetm a. Spree. Die 40 Meter lange Holzscheune des Rittergutsbesitzer Bleyl in Obertaubenheim wurde in der Nacht zum Dienstag vollständig eingeäschert. Grohe Mengen ungedroschenen Getreides sowie mehrere Maschinen wurden vernichtet. Es wird Brandstiftung vermutet. Taubenheim a. Spree. Der Schmied Schade hatte sich in an getrunkenem Zustande auf die Schienen gelegt und war dort rin- geschlafen. Bon einer durchfahrenden Lokomotive wurde er lebens gefährlich verletzt. Schönau a. d .E. (Lausitz). Auf behördliche Anordnung wird hier das zum Wilhelm Eiflerschen Gute gehörige unbewohnte Wohnhaus abgebrochen, das sich seit geraumer Zeit in einem so baufälligen Zustande befindet, daß es einzustürzen droht. Da sich der Besitzer ständig geweigert hat, die Abtragungsarbeiten selbst aussühren zu lassen, erschienen dieser Tage unter dem Schuhe von drei Beamten eine Anzahl Bauarbeiter, um die be hördliche Verfügung in die Tat umzusehen. Altenburg. Die vor einiger Zeit hier elngeführt« Mohnungsluxussteuer ist vom Stadtrat wieder ausge hoben worden, weil die Steuersätze durch eine Verordnung de« Ministeriums derart herabgesetzt worden waren, daß der Ertrag sich nur auf 40 000 M. belief. Durch diesen Betrag würden nicht , einmal die Einhebungs- und Verwallungskosten gedeckt werden. Maul- und Klauenseuche. Im Gehöft desWirtschaftsbesitzersDöbbelin in Henners bach Nr. 7 ist unter dem Rindviehbestande die Maul^und Klauenseuche ausgebrochen. .'. - — Als Sperrgebiet werden erklärt: das verseuchte Grund stück und die Grundstücke des Mühlenbesitzers Löbe und des Gutsbesitzers Pech, als Bcobachtungsgebiet; die übrige Gemeinde Hennersbach, als Schutzzone: die Gemeinden Börnersdorf, Döbra, Waltersdorf, Dittersdorf, Börnchen, Berthelsdorf, Liebenau und Fürstenwalde. Die Vorschriften in 152 flg. der Bundesratsausführungs vorschriften zum Viehseuchengesetze (R.D.BI. 1912 Seite 3) finden sinngemäße Anwendung. Die Ortspolizeibehörden haben die Durchführung der Vorschriften streng zu überwachen. Zuwiderhandlungen werden bestraft. O 30 öä. LwtsdkvptMLvosvdstt 01ppoItUöV»Ick», den 15. n. 1922. Auf Matt 286 des hiesigen Handelsregisters ist heute die Firma Otto in Dippoldiswalde und als deren Inhaber der Molkereibesitzer Otto Nath in Dippoldiswalde eingetragen worden. (Geschäftszweig: Handel mit Molkereiproduften, Mästerei und Handel mit Schweinen). 1 4 Reg. 74/22. Kw»i»rtvl»r 0tppol<Urv»Icko, den 14. November 1922. M, Die Kreishauptmannschaft Dresden, bei der Antrag auf Errichtung einer Zwangsinnung für das Maler- und Lackierer- Handwerk im Bezirk der Amtshauptmannschaft Dippoldis walde gestellt worden ist, hat den Unterzeichneten mit der Vorbereitung ihrer Entschließung beauftragt. 38X39 Zentimeter Gröhe zeigt den Früchlekranz nach Rubens Gemälde in der Münchner Pinakothek, aber in einer solchen Fülle und Frische der Farben, besonders des Inkarnats, wie es nur dem vollendetsten Können unter besonderer Gunst der Flamme Meißen. Die Leichen der im Schacht der Tongrube in Mohlis verunglückten Arbeiter Crasselt und Krauspe konnten wegen der für die Rettungsmannschaften bestehenden Gefahr noch nicht geborgen werden. Jetzt sind aus Magdeburg Pioniere hier eingekrosfen, die neben dem zusammengebrochenen Schacht einen neuen Einsteloschacht graben und von besten Sohle einen Querstollen bis zur Unfallstelle treiben, um so die Toten bergen zu können. Grimma. Für die Benutzung der Kaserne in den Jahren 191S bis 1921 hat der Reichsfiskus der Stadt eine Entschädigung von 122 000 M. zu zahlen. Da auf mehrmalige Mahnschreiben weder Antwort noch Geld einging, hat die Stadt nunmehr Klage gegen den Reichsfiskus angestrengt. — Um die nötigen Kapitalien zur Beschaffung von Kohlen aufzubringen, geht die städtische Gasanstalt von der bisherigen nachträglichen Einziehung der Rechnungen ab und führt bei ihren Abnehmern von Gas und Elektrizität die Vorauszahlung ein. Oederan. Die Gutsbesitzersehefrau Milda Hilma Uhlmann in Gah lenz ist wegen Milchverfälschung vom Amtsgericht Oederan zu einer Gefängnisstrafe von 1 Woche und einer Geldstrafe von 15 000 M. verurteilt worden. Leipzig. Die schlechte Finanzlage der Stadt zwingt die Direk tion der Straßenbahn zu Entlastungen bei der Straßenbahn. Am 1. Dezember sollen 250 Mann und einige Wochen später wieder 250 Mann entlasten werden. Die Entlastungen werden in allen Abteilungen, allo auch in den Werkstätten durchgeführt. In einer Versammlung haben sich die Straßenbahner mit der Entlastung beschäftigt. Es kam dabei zu heftigen Auseinandersetzungen. Es wurden mehrere Anträge eingebracht, nach denen der gesamte Be trieb, von der Direktion bis zum letzten Straßenbahner, die Lasten auf sich nehmen müßte. Es wurde deshalb eine Streckung der Arbeitszeit für alle Beamten, Angestellten und Arbeiter gefordert. In diesem Sinne soll jetzt der Betriebsrat mit der Direktion ver handeln. , Glauchau. Einen empfindlichen Berlust erlitt ein aus wärtiger Viehlieferant dadurch, daß er seinen DiehlranSport- wagen auf dem Güterbahnhofe nicht rechtzeitig entladen ließ. Während -er Nackt hatte sich ein Bulle losgeriffen und geriet zwischen die Abteilung der Hammel, von denen vier Stück von dem scheu gewordenen Tier zertreten wurden. Die Tiere hatten einen Mert von 80 000 Mark. Bautzen. Eine .Protest-Demonstration' im Kleinen gab es in den Straßen von Bautzen. Ein Mann zog mit einer großen schwarzen Tafel, die an einer langen Stange befestigt war, durch die Straßen, faßte zeitweise Posto, und ließ das rasch herbei strömende Publikum feine Tafel lesen, die folgende Aufschrift trug: .Am gesetz- und verfassungsmäßige Behandlung aller Staats bürger vor dem Landgericht in Bautzen zu erreichen, beantragen wir die Aushebung des Urteils des Landgerichts zu Bautzen vom . »ndung der Paragraphen 336, 346, 263 des Rechts- und Verfastungsbruch.' Veran- ein Mann aus Wartha, der damit gegen vermeintliche Rechtsbeugungen und Betrug protestieren wollte. Ein zwerchfellreizendes Bild bot sich auf dem Holzmarkt, wo er seine Tafel mit stoischem Gleichmut direkt einem Vertreter der heiligen Hermandad vor die Nase hielt. Der sonderbare Solo- Demonstrant fand natürlich alles andere als Respekt. Bautzen Auf dem hiesigen Bahnhofe wurde ein au» der Tschecho-Slowakei stammender Mann mit Tertilwaren im Werte von etwa 50000 Mark, die er mit heimnehmen wollte, betroffen, ange- halten und der Zollbehörde übergeben. Bautzen. Im benachbarten Nieder neu Kirch hat ein Kaufmannslehrling aus dem Richterschen Dampssägewerk, um Unterschlagungen zu verdunkeln, einen Raubüberfau erdichtet. Man fand den Lehrling hilferufend in der Nähe des Ortes auf. Er war am Vormittag von seinem Arbeitgeber beauftragt worden, 130 000 M. Girogelder von Steinigtwolmsdorf zur Lohnaus- zahlung herbeizuholen. Nach seinen Angaben war der Bursch« auf dem Rückwege von Steinigtwolmsdorf durch den Hohwald von zwei Unbekannten angefallen, durch einen Stich In die linke Brustseite verletzt und des Gel-belrages beraubt worden. Er habe sich dann trotz aller Schmerzen bis zum Orte geschleppt, wo man ihn auf seine Hilferufe hin aufsand. Die polizeilichen Feststellungen ergaben jedoch sehr bald, -aß der junge Mensch den Raubanfall vorgetäuscht hatte. Man fand in seinem Jackett eingenäht 30 000 M„ die restlichen 100 000 M. fand man im Hohwald. Den Stich und die Kratzwunden hat der Geldbote sich — November ohne Adventsonntag. Eine Eigen art dieses Jahres ist es, daß der November keinen einzigen Adventsonntag aufweist; alle vier fallen in den Dezember. Das hat seinen Grund darin, daß der letzte Adventsonntag auf den Heiligen Abend, den 24. Dezember, fällt. Wir haben also Weih nachten drei, Neujahr zwei Sonn- bezw. Feiertage hintereinander. — Von der Nachrichtenstelle der Staatskanzlei wird ge schrieben: Im MIrtschaftsministerium schweben zurzeit Erwägungen darüber, ob sür Frischmilch ein Höchstpreis für Sachsen festgesetzt werden soll. Die Veranlassungen sind noch nicht abgeschlossen. Da neben versucht das Wirtschaftsmintsterium gegen die ungeheure Milchverteuerung auch noch mit anderen Mitteln vorzugehen. So hat es mit dem Reichsministerium für Ernährung und Land wirtschaft um alsbaldigen Erlaß von Bestimmungen über die Kon- zessionierung der Landmolkereien verhandelt. Während des letzten Jahres sind in Sachsen eine Anzahl neuer Molkereien ge gründet worden, deren Zahl in keinem Verhältnis zu der wirk lichen Milcherzeugung Sachsens steht. Diese Neugründung von Molkereien trägt nur dazu bei, die Frischmilchzufuhr nach den Bedarfsorten zu verringern und zu verteuern. Die^etzk geltenden Bestimmungen des Reiches zur Sicherung der Frischmilchver sorgung können die schädlichen Folgen des Ileberhandnehmens der Landmolkerelen nicht beseitigen. Auch in anderen Bundes staaten haben sich infolge der Lage des Buttermarktes ähnliche Molkereimißstände herausgebildet. So kommen z. B. auch Klagen aus direkten Milchbezirken wie Ostpreußen. Das sächsische Wirt schaftsministerium ist sich bewußt, daß dem Erlaß von Zwangs vorschriften über die Milchversorgung für den Freistaat Sachsen nicht unerhebliche Bedenken entgegenstehen. Es wird daher von der Einsicht der Milchproduzenten abhängen, ob trotzdem ein Höchstpreis für Sachsen festgesetzt werden muß. Selbstverständlich würde dann auch gleichzeitig ein Höchstpreis für Butter festgesetzt werden. Zu bedauern ist, daß das Reich von sich aus nicht schon längst zu einer Höchstvreisfestsetzung für Milch- und Milcherzeug- nisie für das ganze Reich gekommen ist. Jedenfalls wird sich die Reichsregierung bewußt sein müllen, daß sie der unerhörten Milchverkeuerung mit größerer Energie als bisher entgegen- orbeiken muß, wenn Leben und Gesundheit der Säuglinge und Kranken nicht aufs schwerste gefährdet werden sollen. Großölsa. Um Mittel zur Unterstützung der Klein- und Sozial rentner zu erhalten, wird sie Hundesteuer ab 1. 1. 23 auf 400 M. erhöht. Ferner wird eine einmalige Abgabe von 10^8 -er 1921er Reichseinkommensteuer erhoben; Ledige haben 20?L zu zahlen. Der Pacht für Gemeindeland wird in Zukunft nach Roggen- wert berechnet und zwar für den Scheffel 1. Klass« "" " 2. Klasse 125 Pfund, 3. Klaffe 100 Pfund und 4. Kla Das Gemeindemitglled K. Schneider stiftete abermai für denselben Zweck. Dresden. Krastwagenunsälle an Bahnübergängen veranlassen das Polizeipräsidium, auf die Vorschriften hinzuweisen, nach denen Kraftfahrzeuge aller Art, sowie alle Fahrzeuge, die infolge ihrer Bauart oder ihrer Ladung ein außergewöhnliches Gerämch ver- Ursachen, an unbewachten Uebergängen -er Eisenbahn im Interesse -er Sicherheit des Bahnbetriebes und des Straßenverkehrs in angemessener Entfernung anzuhalten haben und die Fahrt erst fortsetzen dürfen, wenn keinerlei Anzeichen das Herannahen eines Zuges oder einer Lokomotive ankündlgen. — Entsetzliche Not in einer Familie. In einer Kauf mannsfamilie, die in der Dornblüthstraße eine bescheidene Erdge- schoßwohnung inne hat, starb an einem der letzten Tage die 74 Jahre alte Mutter. Sie hatte bis zu ihrem Tode die allernot- wendiasten Unterhaltsmittel für sich und ihre Kinder noch zu beschaffen vermocht. Dann aber waren Hunger und Krankheit über sie hereingebrochen. Infolge dieses Familienelends waren der 42 Jahre alte Sohn und dessen 40 Jahre alte Schwester völlig von Kräften gekommen. Beide wurden in ihren Betten liegen» gänzlich abgemagert am Nachmittag aufgefunden. Die jüngste, geistig gesunde Schwester im Alter von 38 Jahren beschloß, ihrer Mutter durch Oeffnen der Pulsadern in den Tod zu folgen. Noch rechtzeitig konnte sie aber von der Ausführung ihres Planes abge bracht werden. Ihre erkrankten Geschwister wurden nach der Heil- und Pflegeanstalt übergeführt. Heidenau. Aus dem hiesigen Bahnhof erregte ein fremder Artist Aufsehen, der bedeutsame Geldbeträge bei sich hatte und sehr freigebig auftrat. Als der Kreis der Zechfreunde größer wurde und da die ganze Sache recht mysteriös aussah, schritt die Polizei ein, nahm den Artisten und einige andere Personen In Hast und übergab sie der Gendarmerie. Der Artist war ein 19- jähriger, nach Frankreich zuständiger Araber, der seit seinem 3. Jahre in Deutschland aufhältlich ist. Er war mit einem tsche chischen Artisten über Geising-Altenberg von Prag gekommen. In seinem Besitze hatte er etwa 150 000 M. deutsches Geld, 1000 Tschechenkronen und auch englisches Geld. Ferner trug er eine Anweisung auf 3000 englische Pfund, das sind heute nach deut schem Gel-e über 90 Millionen Mark, bei sich. Das Geld hatte -er junge Mann, wie er angab, von im Auslande gestorbenen Verwandten geerbt Der den Araber begleitende tschechische Artist, der sich Heinz nannte und in Dresden wohnhaft gewesen sein will, war beim Einschreiten der Polizei unter Zurücklassung seiner Säbel, die er wahrscheinlich zum Auftreten als Gchwertfchlucker brauchte, verschwunden. Statt der Säbel hatte er dem Kollegen die 100 tschechischen Kronen entführt, vielleicht auch noch anderes Geld, von dem der Araber gar nicht genau weiß, wieriel ihm fehlt. Ein tschechischer Schneider, der zuletzt in Dresden wohnte und hier mit als Zechkumpan auftrat, hatte dem Araber 50 000 Mark entwendet. Der Langfinger erhielt, nachdem ihm die 50 000 Mark wieder abgenommen worden waren, Quartier beim Amts- gerichtsgefängnis Pirna. Der Millionenerbe, der alle Papiere und Pässe in voller Ordnung hatte, reiste, nachdem er sich neu gekleidet hatte, weiter. Er wollte zunächst nach Köln, um die 3000 Pfund abzuheben. Ueber seine weitere Lebensgestaltung war er sich noch nicht klar. Er wird wahrscheinlich seine Artisten laufbahn aufgeben und sich industriell betätigen. Meißen. Ein herrliches Porzellanstack der Staatlichen Por zellan-Manufaktur Ist vor einigen Tagen sertiggestellt und, fast noch ofenwarm, auch verkauft worden. Der Preis dafür dürfte wohl einen Rekord abgeben, der für ein einzelnes Stück gezahlt wurde, er betrug 1 080 000 M. Eine Ptatte von
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