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Erzgebirgischer Volksfreund : 27.05.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-05-27
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186505272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18650527
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18650527
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1865
- Monat1865-05
- Tag1865-05-27
- Monat1865-05
- Jahr1865
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 27.05.1865
- Autor
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Atte, Elterlein, Hartenstein, Lößnitz, Neustädtel und Zwönitz Erscheint täglich mit Ausnahme »»V, des Montags. Sonnabend, den 27. Mai. Preis vierteljährlich IS Ngr. — 3j»sexMn-AMahme für die am Eilend erscheinende Nummer bis Bormittags 11 Uhr. Tagesgeschichte. Deurfebland Oesterreich. Die „Lemb. Ztg." bringt folgendes Telegramm vom 20. Mai: Nach soeben erhaltener Meldung ist gestern Horodenka (Marktflecken im galizische» Kreise Kolomea) von einem großen Brandunglücke betroffen worden. Das Feuer brach um 2 Uhr Nachmittags aus und verheerte bis Abends 340 Wohngebäude, darunter 300 Häuser von Israeliten und 40 Grund- wirthschaften christlicher Besitzer. Bis jetzt 2 Todte und 2 stark verletzte Is raeliten; der Sturmwind war so stark, daß an eine Rettung nicht zu denke» war. Das Bezirksamt, Steueramt, die ürarischen Militärgebüude, der herr schaftliche Hof sind verschont, es traf die ärmste Klasse der Einwohner. Preußen. Wie einige Zeitungen behaupten, so sei in diesem Frühjahr Prenßen sehr nahe daran gewesen, cS wegen der Annectirung von Schleszvig- Holstcin mit Oesterreich zu einem offenen Bruch komme» zu lasse»; doch habe Prenßen erst wissen wollen, wie sich Frankreich verhalten würde, wenn es zwischen Preußen und Oesterreich im schlimmsten Falle z» einem Kriege käme. Man wandte sich deshalb in vertraulicher Anfrage an den französischen Ge sandten Benedetti in Berlin. Dieser fragte nun dircet in Paris bei seiner Regierung an, auf welche Seite Frankreich treten würde, wenn eS in Deutsch land wegen der schlcSwig-holsteinschen Frage zu einem Kriege käme? Die Ant wort soll mit auffallender Schnelligkeit, Bestimmtheit und Kürze ertheilt wor den sein. Sie lantcte dahin: „Frankreich werde sich ans die Seite des deutschen Bnndcs stellen, dessen Rechte es von jeher aufrecht zu erhalten bemüht ge wesen sei." So deutlich diese Auskunft war, so entsprach sie doch nicht ge nau der gestellten Frage, bei welcher man an den deutschen Bund wohl eigent lich nicht gedacht hatte. Es handelte sich ja zunächst nur um einen möglichen Bruch zwischen Preußen und Oesterreich, und daß Frankreich alle Zeit bemüht gewesen sei- Oesterreichs „Rechte aufrecht zu erhalten"., konnte nicht wohl be hauptet werde». Eine wiederholte und schärfer formnlirte Frage erfolgte, und die Antwort ging diesmal dahin: „Frankreich werde eintrctcnden Falles für diejenige der deutschen Großmächte Partei nehmen, welche für die Rechte des Bunde« auftrctcn werde." Weitere Fragen wurden hiernach nicht gestellt. Man wußte genug. Der Gedanke an ein factisches Borgehen, so beliebt er in einflußreichen Kreisen und namentlich in denen der MilitÜrpartei war, wurde anfgcgeben, und die Einberufung der schleswig-holsteinischen Landesver- tretuug ward, znr allgemeinen Ueberrnschnng der Uneingeweihten, plötzlich das Wort der Situation. Baiern. Eine vor wenig Tagen erschienene Verordnung hebt für die diesseitigen Provinzen „versnchSweise" die Bicrtaxe auf, weist jedoch die Kreis regierungen an, den Verkauf gefälschten, verdorbenen und gesundheitsschädlichen Bieres auch in Zukunft mit Strenge zu überwachen. — Die Maßregel ist für das Land von großer Wichtigkeit und scheint im Publicum mit fast un- gctheiltem Beifall ausgenommen zu werde». Frankreich. Die Rede des Prinzen Napoleon, die er in Ajaccio gehalten hat (vergl. unsere vorige Mittwochsnummer), hat in den Rcgierungskreisen und bei allen, die es mit der Regierung halten, große Mißstimmung hervorgcrufen. Der Moniteur hat von der Rede gar nichts in seinen Spalten erwähnt, er hat sie — todtgeschwiegen. Desto mehr beschäftiget sich die Masse des Volkes mit derselben. Italien. Die neusten Zeitnngen bringen einen schreienden Beleg über die Lässig keit der Abgeordneten im italienischen Parlament. So schreibt man ausTn- rin vom 16. Mai: Heute wurde das Parlament geschlossen. Schlag 2 Uhr Mittags eröffnete der Präsident Cassinis die letzte Sitzung im Palast Carig- nan. Von den etwa 442 Deputirten, welche bei der Eröffnung des Parla ments am 18. Februar 1861 fast vollzählig gewesen, um die Thronrede Vic tor Emannel'S anzuhörcn, waren hcnte 5, sage fünf, anwesend. Während der Abg. Gigliucci das Protokoll der letzten Sitzung las, traten noch einzlne ein »»des fanden sich ßschließlich etwa 20 versammelt. Und mit diesem getreuen Häuflein wurden die Sitzungen der Kammer ge schlossen. — Dem „Schwäb. M." berichtet man: „Der preußische Gesandte Usedom unterhandelt gegenwärtig eifrig über einen Handelsvertrag zwischen Italien und Prenßen, beziehungsweise dem deutschen Zollverein. Der Ver trag dürfte noch vor Anfang Juni znr Unterzeichnung kommen und ein Vor spiel sein zur Anerkennung Italiens durch sämmtliche deutsche Staaten. Amerika. New-Jork, 11. Mai. Die Jnarez'schen Werbungen sind erfolgreich. Die Angeworbenen erhalten behufs angeblich friedlicher Niederlassung in So Jnsertionvgevühren Vie gespal- sQKkr tene Zeile 8 Pfennig,. LSv». rzgeöstgWer PMHWM Tage- und Amtsblatt für die Gerichtsämter und Stadträthe Grünhain, Johanngeorgenstadt, Schwarzenberg, Wildenfels nora 1000 Dollars und 100 Acres Land. Der „New-York Herald" schreibt! ES soll eine bedeutende Summe subscribirt sein, nm 25,000 Auswanderer un ter Rosencranz abzuschicken. Die nordnmcrikanische Regierung verhält sich ntu- tral. Die Presse der republikanischen Partei bekämpft den WerbungSplan als einen Dcmokratenplan. (Diese sogenannte Auswanderung ist nämlich nichts anderes, als ein Zuzug von Bewaffneten, um für den Expräsidenten von Mexico, Juarez, gegen die jetzige mcxicanische Regierung zu kämpfen. Da mit eben die Regierung von Washington vor der Hand nicht in Verlegenheit komme, so spricht man nnr von — Answandcrung!) Königreich Sachsen. Schneeberg, 22. Mai. Im nächsten Monat, am 1. Juni, tritt end lich die lüngsterwartete Gerichtsorganisation ins Leben. Mit diesem Tage hö ren die in den Schönburg'schen Receßherrschafte» Glanchan, Waldenburg, Lichtenstein, Hartenstein und Stein bis jetzt bestandenen Justizämter beziehent lich Stadtgerichte auf und an deren Stelle treten die Schönburg'schen Gerichts ämter, die von nun an ganz in der Weise, wie die künigl. süchs. Gerichte ein gerichtet sind. Nach der am 6. Mai 1865 erlassenen Ministerial-Verordnung bestehen nämlich vom 1. Juni 1865 an folgende ordentliche Gerichte erster Instanz, als 1) ein die gesnmmten Receßhcrrschaften umfassendes Bezirksgericht zu Glau chau, zugleich als Gerichtsamt für den Gemeindebezirk der Stadt Glau chau, und 2) die Gerichtsümtcr zu Glauchau (Landamt), Waldenburg, Lichtenstein, Hartenstein, Meerane, Hohenstein-Ernstthal und Lößnitz. Die Grenzen dieser Gerichtsämter bestimmen sich in folgender Weise: I. Bezirksgericht Glauchau, zugleich Gerichtsamt für die Stadt Glauchau. II. Gerichtsümtcr: 1. Gcrichtsamt Meerane. Die Stadt Meerane, die Dorfschaftcn Cauritz antheilig, Croteulaide, Schönberg, Obcrgötzcnthnl, Dittrich, Dcnnhc^tz antheilig, Seiferitz antheilich, Waldsachscn anthcilig, Oberschindmaas, Pfaffroda und die bisher beim Justiz amte Hinterglauchau lehnbaren Merlacher Grundstücke sowie ein zur Herr schaft Hinterglauchau gehöriges, in Kötheler Flur gelegenes Grundstück. 2. Gerichtsamt Glauchau. Die Dörfer St. Egidien, Niederlungwitz mit Etzenberg, Reinholdshain, Kleinbcrnsdorf, Jeriöan, LipprandiS, Lobsdorf, Gesau, Höckendorf, Schön- börnchcn, Obermosel antheilig, Schlnnzig, Wulm, NiederschindmaaS antheilig, Oberrothenbach, Berthelsdorf Niedermülsen, Wernsdorf mit Hölzel, Voigt- laide, Rothenbach, Albcrtsthal, Thnrm und Niederhohndorf antheilig. 3. Gcrichtsamt Waldenburg. Die Stadt Waldenbnrg, die Dörfer Altstadt Waldenburg mit Grüne feld, Altwaldenburg mit Eichlaide, Dürrenuhlsdorf, Franken antheilig, Schwa ben anthcilig, Niederwinkel, Langenchursdorf, Falken, Callenberg, Grumbach, Bräunsdorf authcilig, Oberwiera antheilig, die Wüste Mark Gießdorf. 4. Gcrichtsamt Hohenstein-Ernstthal. Die Städte Hohenstein »nd Ernstthal, die Dörfer Oberlungwitz, Gers dorf, Langenberg, Meinsdorf, Hermsdorf. 5. Gcrichtsamt Lichtenstein. Die Städte Lichtenstein und Callnberg, die Dörfer Arnsdorf, Hohndorf, Rödlitz, Neudörfel antheilig, Mülsen St. Jacob, Jüdenhain, St. Micheln, Stangendorf, Kuhschnappel mit Bad Hohenstein und Rüsdorf. 6. Gcrichtsamt Hartenstein. Die Stadt Hartenstein, die Dörfer Mülsen St. Niclas, OrtmannSdorf anthcilig, Oelsnitz anthcilig, Hürtensdorf anthcilig, Ober- und Niederzschocken antheilig, Thierfeld, Raum, Beutha, Langenbach, Lerchenberg mit Neudörfel anthcilig, Stein, Wildbach, Oberhaßlau, Niederhaßlau, Vielau antheilig, Ro senthal und Schönau. " 7. Gerichtsamt Lößnitz. Die Stadt Lößnitz, die Dörfer Alberoda mit Niederpfannenstiel, Grüna, Streitwald, Oberaffalter, Niederaffalter, Lenkersdorf antheilig, Niederlößnitz, Obcrpfannenstiel, Blaufarbenwerk und der Grünewald in DitterSdorfer die künftige Gerichtsbarkeit aller receßherr- Mlichen Ortschaften genau bemerkt, um unsere Leser nach dem 1. Juni vor Schaden zu wahren. Denn vom 1. Juni ab sind die bis dahin anhängig G^rickMebördlnÄ Zeitige wie nichtstreitige, bei denjenigen Gerichtsbehörden fortzustellcn, welche von da an für dieselben ruktändia wer den. ES haben daher die Betheiligten von dem gedachten Zeitpunkte andaS-
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