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Erzgebirgischer Volksfreund : 03.06.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-06-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186506031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18650603
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18650603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1865
- Monat1865-06
- Tag1865-06-03
- Monat1865-06
- Jahr1865
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 03.06.1865
- Autor
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Tage- und Amtsblatt für die Gerichtsämter und Stadträthe Grünhain, Johanngeorgenstadt, Schwarzenberg, Wildenfels- Aue, Elterlein, Hartenstein, Lößnitz, Neustädtel und Zwönitz. 126.! Sonnabend den 3. Juni. > j 186)/ PreiS vierteljährlich, IS Rgr. — Juscratcu-Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bi- Bormittag- 11 Uhr. Bekannt machunz. Der Gutsbesitzer Julius Roth in Schönau beabsichtigt, an die südlich von seinem Gut-gaWtr gelegenen, ihm gehörigen 2 KMffm MA-MM» gleichen neue anzubauen und in Betrieb zu setzen. E- wird die- mit der an Jedermann gerichteten Aufforderung bekannt gemacht, etwaige Einweichungen gegen diese- Unternehmen bei Verlust alle» nicht auf Privatrechtstiteln beruhenden Einsprüche binnen 4 Wochen, von der Insertion dieser Bekanntmachung an gerechnet, hier anzubringen. Wildenfels, am 31. Mai 1865. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Meusel. DttttsthleutD Oesterreich. Der Leipz. Abendp. schreibt man aus Wien: E« circulirt heute die Nachricht, der Kaiser werde gelegentlich der nunmehr festgestellten Reise nach Ungarn die Zusage machen, den ungarischen Landtag in eigener Person eröffnen zu wollen. Ueber den Entwurf der österreichischen Antwort auf die preußische Depesche vom 24. wird noch immer berathen. Da man in Schleswig die Provinzialstände von 1854, weil sie nicht mehr beschlußfähig sind, und mehr als die Hälfte neu gewählt werden müssen, als nicht mehr zu Recht bestehend betrachtet, so ist man in unseren diplomatischen Kreisen der Ansicht, daß ein Hinweggehen über dieselbe und ein Zurückgreifen auf die 48er Stünde als nicht minder rmgefetzlich erscheinen könnte, denn die Einbe rufung dieser von den Herzogthümern verworfenen Provinzialstüude. — Sei ten Preußens soll in Wien die officielle Anzeige gemacht worden sein, daß Preußen für jetzt zehn Kriegsschiffe (natürlich keine von der Größe und Be deutung wie englische oder französische) mit zusammen 149 Geschützen nach Kiel entsenden werde. Preußen. Der preußische Landtag wird noch bis Ende Juki dauern. — Am 30. Mai debattirte das Abgeordnetenhaus über mehre Petitionen. Bei dieser Gelegenheit kamen folgende zwei interessante Zwischenfälle vor, nament lich ist der erstere wirklich ergötzlich. RegierungScommissar geh. Oberjustizrath Meher erklärt nämlich während der Sitzung, der Herr Justizminister bedauere, durch anderweitige AmtSgeschüfte am Erscheinen behindert zu sein. (Heiterkeit.) Als das Haus auf einige weitere Bemerkungen deS RegierungScommifsarS abermals in „Heiterkeit" ausbricht, äußerte derselbe: „Ich muß doch die Her ren bitten, mich mit solchen Unterbrechungen zu verschonen, denn wer das nicht gewöhnt ist, wie ich, den berührt es unangenehm, ausgelacht zu werden." (Sohin muß es also doch Herre» geben, die das Ausgelachte werden im Ab geordnetenhause gewöhnt sind.) Als Abg. Hahn (Ratibor) seine Rede mit den Worten begann: In der früher» berüchtigt gewordenen Rede des Abg. Twesten (Ruf: zur Ordnung) erklärte der Präsident (den Redner unterbre chend): Von einer „berüchtigt" gewordenen Rede ist mir nichts bekannt, ich bitte den Herrn Abgeordneten, seine Ausdrücke zu mäßigen. Baden. Der einst so mächtig blühende Nationalverein mit der be kannten preußischen Spitze leidet wirklich stark an der Schwindsucht und es wird nur noch kurze Zeit dauern, ist er selig entschlafen. Große Trauerre den wird ihm Deutschland wohl nicht halten. Auch in Baden, schreibt man der „Frkfrtr. Postztg.", scheint der Nationalverein, wie selbst von radicaler Seite zugegeben wird, theils aus Faulheit und Gleichgiltigkeit, theilS aus Zwietracht und Parteiung, seinem Ende sich zuzuneigen. Schon seit längerer Zeit wurde vielfach Klage geführt über TheilnahmSlosigkeit und geringen Be such der Versammlungen. In neuerer Zeit gilt dies auch von Orten, wo bisher noch mehr Eifer und Rührigkeit herrschte, z. B. von Mannheim und Pforzheim. Wie Mitglieder des Vereins selbst einränmen, füllt ein großer Theil der Schuld auf die preußische Partei deS Verein-: durch das unverho- lene Zurschautragen der schwarzmeißen Politik und der preußischen Annexions gelüste ist die preußische Spitze so verdächtig gemacht, daß selbst sonst begei sterte Lobredner derselben kein Wort mehr für dieselbe einzulege» wagen. Mecklenburg. Der Minister des Innern zieht gegen den Rostocker Rath gelindere Saiten auf, denn der Herr Minister wird vor der Hand die angedrohte Execution nicht zur Ausführung bringen lassen. Schweiz. Gern, 28. Mai. In dem Canton Baselland herrscht wieder einmal große Aufregung. Officielle» Depeschen an den BundeSrath zufolge hat Re- gierungSrath Rolle, das Haupt der Revisionisten, vorgestern Abend in einem Streite mit seinen Gegnern, den Anti-Revisionisten, einen Bürger von Lau fen, Namens Jonas Balmer, mit einem Messer so gefährlich in die Brust verwundet, daß derselbe rettungslos darnieder liegt. Trotzdem befindet sich Regierungsrath Rolle zur Stunde noch auf freiem Fuße, Staatsanwalt Bruhin, ein ihm ergebener Anhänger, ist mit der Untersuchung, des Vorfal les betraut. Frankreich. Paris, 30. Mai. Herr Eloin, der neue Abgesandte d«S Kaisers Ma ximilian an den Kaiser der Franzosen, reiste heute nach Brüssel ab, wo er bleibt, bis der Kaiser nach Pari- kommen wird. Wie man erfährt, soll Herr Eloin, dem Kaiser au- einander setzen, daß es unumgänglich nothwendig sei, bedeutende Verstärkungen nach Mexico zu senden, damit di« Bvlölkerungen schnell unterworfen und so den Unteruehmimgm in Nordamerica der wand genommen werde. Di« jetzt in Mexico anwesenden Truppe« find, «ach deu Versicherungen de- Herrn Eloin bei Weitem nicht zahlreich genug, unk dasPacifieatiouSwerk rasch zu beendigen, und besonder- ist deren Zahl zu ge ring, um das ganze Land zu gleicher Zett im Zaum« halten zu wunm. Die Werbungen in Nordamerica find übrigen-, wie man hier, auf Privatweg«« er-^ fährt, so bedeutend, daß in New Uork allein nahe an 20,000 Mann „Ein wanderer" angeworben wurden: jeder Emigrant erhält 1500 Dollars. D« Kölnische» Zeitung schreibt «»» au« Pari- vom 29. Mat: ,Heute fand beim Staatsminister eine Mlnisterconferenz statt. E- soll dort darüber beratheu morden sein, ob man die in einer Broschüre erschienene Red« des Prinzen Napoleon mit Beschlag belegen soll. Die erste Ausgabe wurde sai- sirt, weil sie ohne Stempel erschien; die zweit«, die morgen gestempelt erschei nen soll, wird wahrscheinlich dasselbe Schicksal haben. — Uebriav»» ahmt der Prinz Napoleon auch den Kaiser Napoleon III. nach : er wird GchhWWach» ber. Prinz Napoleon schreibt nämlich „Geschichte der Familie Bonaparte von ihrem Ursprung bis auf unsere Tage." Der erste Band befindet sich bereits im Druck. Ist diese Geschichte in demselben Ginne geschrieben, al- wie sein« in Ajaccio gehaltene Rede, dann ist derselben ihr Schicksal sehr leicht und sehr genau voraus zu sagen: sie wird in Frankreich verboten werden. Paris, 30. Mai. Eine Depesche au» Constantine vom 29. Mai, Nach mittags, meldet: Der Kaiser kam gestern um 5 Uhr in Constantine an, nach dem er sich bei verschiedenen Centtalpunkten des Ackerbaues aufgehalten hatte, die sich auf seinem Wege befanden. Der Empfang war prächtig. Er erblickte einen feenartigrn Anblick von der malerischen Lage der Stadt, die gleichsam wie ein Adlersnest gelegen ist. Der Zufluß der Araber war ungeheuer. Di« GumS in ihren glänzenden Trachten hatte» sich mit fliegenden Fahnen stolz auf den Felsenhöhen des CndnaS-Aily ausgestellt, und der Abhang, der gegen den Kumnel herabsteigt, diente der Bevölkerung von Constantine und Umgebung als Amphitheater. Europäer und Eingeborne hatten sich im selben Gedanken der Dankbarkeit geeinigt, um den Herrscher zu grüßen. Die Colonisten, Araber und Israeliten hatten sämmtlich Triumphbogen für den Kaiser errichtet und mit den wärmsten Beifallsrufen hielt er seinen Einzug in die ehemalige Haupt stadt von Numidieu. — Briefe au- Toulon melden, daß man den Kaiser am 10. Juni daselbst erwarte. Rußland. Petersburg,25. Mai. Die hier herrschende Epidemie hat noch immer nicht von ihrer Heftigkeit nachgelassen. Unverändert hält sich die Zahl der tägli chen Erkrankungen zwischen 300 und 350 und die Zahl der Sterbefälle auf nahe an 100. Am 23. sind 364 erkrankt, 253 genesen, 97 gestorben und blieb ein Krankenbestand von 4430. Amerika. Newyork, 20. Mai Abends. Jefferson Davi-, Alexander Stephens. sind in Fort Monroe angekommen und in den dortigen Kasematten internirt. ES liegt noch keine Davis compromittirende positive Aussage hinsichtlich des BerschwörungSprocesseS vor. Einer Schilderung der Verhandlungen im Eriminalproceß gegen die in da- Mordcomplot verwickelten Personen, wie sie di« „New-Nork-TimeS" drin, gen, entnehme^, wir Folgende- : Die Offiziere, welche das Kriegsgericht bilden, sitzen in Galauniform im Halbkreise um einen runden Tisch. Au Häuptrn
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