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Erzgebirgischer Volksfreund : 02.12.1865
- Erscheinungsdatum
- 1865-12-02
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186512026
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18651202
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18651202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1865
- Monat1865-12
- Tag1865-12-02
- Monat1865-12
- Jahr1865
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 02.12.1865
- Autor
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LrMßMWr VMsfmmd. Tage- unÄ ÄmlsMll für die G ricHtSümter und Stadttäthe Grünhain, Johanngeorgenstadt, Schwarzenberg, Wildenfels, Atte, Elterlein, Hartenstein, Lößnitz, Nenstädtel und Zwönitz. ^'270.^^ Sonnabend, den 2. Deccmber. 1M. Dreis virrtelsährlich IS Ngr. — Jnseraten-Annahme für die am Abend erscheinende Nummer bis Vormittag« 11 Uhr. Bekanntm-achung. Seiten de« unterzeichneten GerichtSamteS sollen den 3. Februar 1866 da« zur ConcurSmasse de« Getreide- und HnlzhändlerS Carl Heinrich Salzer in Lauter gehörige 4-Gutsgrundstück Nr. 132 de« Brandcatasters und Nr. 124 des Grund- und HhpothekcnbuchS für Lauter und Feld Nr. 342 desselben Grund- und HhpothekenbuchS, welche Grundstücke am 31. August und 5. September 1865 ohne Berücksichtigung der Oblasten zusammen auf 3488 Thaler —» — - gewürdert worden sind, nothwendiger Weise versteigert wer den, was unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle auShängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Schwarzenberg, am 25. November 1865. Königliches Gerichtsamt. Wichmann. S. «Ms-??) Bekanntmachung. Der IV. Termin der Communanlageu, sowie die communlichen Gefälle, als: Oessenkehrergelder, Wasserständerzinsen, Fischwasserpacht, LaaSzinsen und Ripspachtgelder sind den 3.. 6., 7 nnd 8 December d. I. bei hiesiger Stadtstenereinnahme bei Vermeidung sofortiger executivischer Beitreibung abzuentrichten. Zwönitz, am 29. November 1865. Der Stadtrath daselbst. vr. Steeger, BüMrmeister. TageSgefchichte. Rückblick auf den Monat November. Es rückblickt sich auf — einen Monat in unsrer politisch total dürren und trocknen Zeit! WaS bietet ein Rückblick auf einen Monat, in einer Zeit, wo der Schimmel still und ruhig seinen Schritt geht, ohne auch nur einen Quer- oder Fechtsprung zu machen? Zuerst in unserem Deutschland spannen sich im Monat November unsere stillen Zerwürfnisse, das heimliche Schmollen zwischen den Cabincten der beiden Groß- und der Mittelstaaten leider Gott! ganz in derselben Weise fort, wie seit lange schon. Baiern, Sachsen und Hessen-Darmstadt stellten zwar in Bezug auf Schleswig-Holstein wieder einen Antrag beim Bunde; allein die Welt weiß ja, wie dieser ganz wohlgemeinte Antrag abermals, wenn auch nur mit einer Stimme Majorität, an den — Ausschuß vermiesen wurde, d. h. nun müßte es sonder- und wunderbar zugchen, wenn vor Jahresfrist die Antragsteller wieder etwas über ihren Antrag erfahren und wenn sie über haupt etwas damit erreichen wollten. Die schleswig-holsteinische Frage ist fortwährend ein offener Krebsschaden für unsere politischen Verhältnisse in Deutschland, und Preußen führt glücklich und unbeirrt fort, sich in Schles wig also zn benehmen, daß Schleswig-Holstein mit jedem Tag mehr in der Ueberzeugung bestärkt wird: Um Himmels-nnd GotteSwillcu nur nicht preu ßisch werden! Der preußische Gouverneur General von Manteuffel hat nun im Monat November auch drei holsteinischen freisinnigen Zeitungen den Krieg erklärt, d. h er hat sie für Schleswig verboten. Die „Schleswig- Holst. Zeitung" hat dieses manteuffel'sche Verbot die „Drei-Zcitungsschlacht" getauft, und meint, gerade diese Schlacht werde dem preußischen Regimente sehr wenig Gewinn, wohl aber eine riesenmüßige Niederlage in den Herzen der Schleswiger bringen. Und wir unterschreiben diese Meinung. Je länger Preußen in der begonnenen Weise in Schleswig zu wirken und zu — — be glücken fortfährt, desto unmöglicher wird ihm in der Folge daö Annectiren. Die Freundschaft zwischen Oesterreich und Preußen hat sich im Monat November abermaWsWnMWsM^MiMch und es darf wohl mit Gewiß heit angenommen werdWvaUWnsW jetzt scheint, der Riß zwischen Oester reich und Preußen größer und weiter ist, als wie die uneingeweihte Welt vcr- muthet. Könnte man hinter die Coulissen schauen, man würde über den mäch tigen Riß schier erschrecken. — Graf Bismarck ist zwar gesund und wohlbe halten wieder aus Paris in Berlin eingctroffcn; wollte man aber sagen: er ist glücklich wieder eingetroffen, so wäre das gegen die Wahrheit, denn er mar in seinen Bestrebungen, mit dem Durchsetzen seiner Pläne in Paris nichts weniger als glücklich. In Paris hatte es der Graf aus Preußen mit Leuten zu thun, die vollständig gerieben und anSgelcrnt sind. Solchen Leuten gegen über ist mit einigen kecke» Redensarten rc. blutwenig auSgerichtct, die stellen andere Anforderungen an einen tüchtigen und gewiegten Diplomaten und als Graf Bismarck auf der französischen Diplomatenwage gewogen wurde, ward er — zu leicht erfunden, deshalb mochte man sich in Paris in kein Geschäft mit ihm einlassen. Oesterreich hat im November abermals eine — Staatsanleihe abge schlossen. Die wie vielste? Ja, du mein Himmel, wer mag da« wissen. Die österreich'schen und die deutschen Geldkönige waren aber oießmal zu furcht sam, sie gingen auf die Anleihe nicht ein; die pariser Geldmünner hatten mehr Muth, diese schlossen das Geschäft endlich ab, das Graf Bismarck be kanntlich herzlich gern — zertrieben hätte. Und'diese stete Geldnoth ist eben der Alp,, der fortwährend auf Oesterreich lastet und alle seine Kräfte lühmt. Ganz gewiß würde Oesterreich Preußen gegenüber nicht die traurige Rolle-des Mit- und Nachttollens spielen, wie zcither, wenn es ganz ungenirt zu aller Zeit über einen vollen Beutel zn verfügen hatte. „Geld macht Muth!" gilt vom einzelnen Menschen; es gilt aber auch vorzugsweise vom Staat. Oesterreich leidet nun fortwährend an leeren Taschen, darum fehlt ihm auch der rechte Muth. Dieß weiß ein Bismarck nur zu gut, deshalb hat er Oesterreich auch seit zwei Jahren am Güngelbändchen geführt. Bis marcks Politik, Oesterreich gegenüber, ist also gar nicht so kühn, tief und kunstreich, wie die Stockbismarcker so gern behaupten; Vie BiSmarcksche Po litik, Oesterreich gegenüber, ist ganz einfach eine rücksichtslose Speculation auf die stete österreichische Finanznoth, denn wo Geld fehlt, fehlt auch der Muth. In den außcrdcutschcn Staaten brachte der Monat November auch gar kein politisches Ereigniß von irgend einiger Bedeutung. Wir gehen also so fort über zu den neusten Nachrichten aus aller Herren Länder. . Deutschland Oesterreich hat bekanntlich vor einigen Jahren auch den Protestanten volle Glaubensfreiheit zugestanden. Die Freude darüber war groß. Jetzt will sich vor einiger Zeit in Meran in Tyrol eine kleine protestantische Ge meinde aufthuu, doch — die Regierungsbehörde gestattet das nicht. Dieser neuerdings in Meran gegen die Protestanten verübte Druck veranlaßt nun den Nürnb. Corr, zu folgender Mahnung an Oesterreich: „ES scheint, die Ocsterrcicher haben gar keine Vorstellung von dem grimmigen Haß, den ihre Unterdrückung der Protestanten, besonders bei den Strenggläubigen im Nor de», in Preußen und andern Ländern, erregt. Deshalb schadet dieser Vor gang in Meran Oesterreich sicher mehr, als die Glaubenseinheit in Tirol ihim Gewinn bringt, und der Glaube an einen Umschwung znm Bessern-in Oe sterreich geht völlig zu Grunde. Es ist wahr, wenn die Regierung nichtein mal so weit sich ermannen kann, daß sie der Unduldsamkeit der tirolischen Geistlichkeit entgegcnzutretcn im Stande ist, dann muß man endlich jede Hoff nung aufgcbeu und selbst wünschen, daß ein so geist- und machtloser Staat in Trümmer gehe, damit etwas Besseres daraus hervorgehen könne. Wo die innere Kraft der Weiterentwickelung in einem Organismus erstorben ist, da gewinnen die äußern Mächte Gewalt über ihn nnd er verwest. Erst dann wird ein Neues geboren. O Oesterreich, Oesterreich, an Siegen und an Eh ren reich, wie bist du doch so matt und klein geworden, ein zitternder Die ner Preußens und ein gehorsamer Knecht der Unduldsamkeit! Wie schnellist der geglaubte Aufschwung zu Ende gegangen und hat sich in eine VerwirrÄA verwandelt, aus der niemand weiß, was hervorkommen wird! GlaubeySem- heit aber hilft sicherlich nicht. Wien, 19. Noo. Die „Constit. Oesterr.Ztg." schreibt in ihrer neusten Nr.: „Preußische Blätter sind es, die un« heute glauben machen wollen, daß „der Bruch mit Preußen näher fei als die Allianz", und die Sprache derje nigen Blätter, welche dafür gelten, den leitenden Kreisen in Berlin näher z«
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