Delete Search...
Weißeritz-Zeitung : 01.10.1923
- Erscheinungsdatum
- 1923-10-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192310013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19231001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19231001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1923
- Monat1923-10
- Tag1923-10-01
- Monat1923-10
- Jahr1923
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 01.10.1923
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
nanchen t) nötig. Inoch«n- d Drei- deShalb imfreier »alte In -bensche lle Leu chtenen, sche mlt Flasche linzette, ig ein- »ll mit »ise b«. Mehl lauen, ett mit daß er rt auß nt wcr- ,s Mn! sieden^ egt dir Schiis- Ntan land er, :s Fett richtet Munk« Srami» sie am iihe an llen zu ct man nm ge- Löffel rrrühri armen eln zr sieden Hnzwv Lramn unden« frischer rf dies, t wird rr Dev :r nach u gleiös mde — Ritter.» n Wert uabgabe en. Die lik dem Zwecke rin Ver- an den hule für ril 1923 e land- oerkegt ldwerte nd An- ilturrat. id nach en hin. g bleich - atmen in, und langen hen . .. wie die ar, .die de aus- Vigne- >l And neronne nelt die de aber . Gesell- Gräfin is Geld. mehr zu gesehen' nervös an di» rneigen, en. »ll, dem cäfektur an die Augen- r letzten n Wed ln. nt stets e grob» waren freund« dieu — WeitzeritzZeitung Tageszeitung un- Anzeiger siir Dippol-iswal-e, Schmieöeberg U.A. Bezugspreis: Diese Woche 19 OÜO (XlO M. mit Zutragen. Einzelne Nummern 3 500 000 M. Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nummer S. Gemeinde - BerbandS - Girokonto Nummer S. Postscheckkonto Dresden 12S48. «ellefte gett««g »es «eztrks Diese» Blatt ertthSU die amtttchea Bekaunlmachunge» »er Amlshauptmannschaft, »es Amisgertchls un» »es Sladlrals zu Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breit« Petitzeile 120 M. X leweilige Schlüsselzahl, Eingesandt und Reklamen Zeil« 800 M. X se- weillge Schlüsselzahl. - »« .. Derantworllicher Redakteur: Aelir Jedne. — Druck und Verlag: Tarl Iedne in Divvoldiswalde. j Nr. 229 - ' " ,' ———- -— OertlicheS und SSchfischeS. Dippoldiswalde. Trotzdem wir schon ausführlich über die gesetzliche Miete uns verbreiteten, herrscht doch immer noch nicht allenthalben Klarheit. Nochmals sei deshalb festgestellt: Für das 4. Vierteljahr 1923 werden 180000 Grundmieten berechnet. 100 M. Zahresmieke von 1914 sind gleich 8S M. Grundmtete: 200 M. Zahresmiete von 1914 find gleich 170 M. Grundmiete usw. Und 180000 solcher Grundmieten kommen in Frage. Eine Wohnung, die lmZahre 1814 100M. kostete, kostet tm4.Viertel- jahr 1923 15300000 M. 150 M. Zahresmiete 1914 — 22950000 M. Vierteljahrsmiete 192»: 200 M. Zahresmiete 1914 — 30600000 M. Vierteljahrsmiete 1923 usw. Wir hoffen, den Interessenten damit gedient zu haben. Denen, die keine Zeitung lesen, können allerdings auch wir nicht helfen. — „Es ist nicht alles Neue gut und ist nicht alles Alte schlecht I" hörten wir einmal vor langen, langen Zähren einen alten Schulmeister einen jungen Kollegen sagen, der in einem neuen Schulhaus arbeitete und über die große Zitze klagte. <Es war ein heißer Sommer, und der Alte meinte mit seinen Worten die Vorzüge deS Strohdaches seiner alten Schule). Der Ausspruch des alten Herrn paßt auch auf den Feueralarm. „Es ist nicht alles Alte schlecht!" Auch in Zukunft wird bei einem aus brechenden Schadenfeuer die Kirchturmglocke zur Hilfeleistung oufrufen. Möge es recht selten nötig sein. v - - - - Der Fu hcplan für den Winterzrimbs^nilt iritt heute in Kraft. Lr lehnt sich im al gemeben an d,n bisherig«« a, und weist in der Hauptsache nur solche Senderungen auf, dk« durch die Ver schiebungen Im Berufs- und Schülerverkehr erforderlich sind Der neue Fahrplan kann aber In Rücksicht auf die gegenwärtigen Ver hältnisse und die Unsicherheit in der Kohlenoersorgung n cht in vollem Umfange eingeführt a erden, es müssen vielmehr gleichzeitig Zug- cinschrünkungen oorgenommen werden, die durch einen besonderen Aashang veröffentlicht werden. Die Bahnstrecke Hainrberg-Ktpsdorf wird von diesen Einschränkungen nicht berührt. — „In der Heimat Ist es schön", so klang es am Sonntag -mittag auf unserem Bahnhofe aus dem Munde der Ruhrktnder, die nach achtwöchigem Aufenthalte in unserem Bezirke von Sanitätern und fünf Schwestern wieder in ihre westfälische Heimat zurückgeholt wurden, nachdem schon die Schüler höherer Schulen vor drei Wochen zurückgekehrt waren. Schweren Herzens haben die Kinder von Ihren Pflegeeliern Abschied genommen und gern hätte man sie noch länger hier gelassen, wenn nicht die politische Unsicherheit ihre Rückkehr ratsam erscheinen ließ. Auf Geschirren brachte man die Kinder aus den entlegensten Ortschaften nach unserem Bahnhofe, wo sie, reich bepackt, in vier Bahnwagen unter gebracht wurden. Vertreter der Amtshauptmannschaft und des Landbundes, sowie Pflegeeltern und andere Personen, die die Nuhrkinder lieb gewonnen hatten, waren auf dem Bahnhofe er schienen, um von den Kindern und ihren Begleitern Abschied zu nehmen. Mit Freuden konnte man wahlnehmen, daß allen Kindern der Landaufenthalt fehr gut bekommen ist. Ihre geröteten und gerundeten Wangen gaben sichtlich Kunde von Ihrem Wohl- befindeu, hatten doch auch einige an Körpergewicht bis 10 Pfund zugenommen. In Dresden kamen noch die in der Frauensteiner und Glashütter Gegend Untergebrachten dazu. Doch zwei, aus den beiden Umgebungen je ein Kind, hatten eS vorgezogen, zurück- zubleibeu. Aus einem Dorfe bei Glashütte schickte ein Knabe mit einem anderen einen Zettel an die Führer mit dem Bemerken: „Ich bleibe bei meiner Pflegemutter", einer kinderlosen Guts besitzerswitwe. Von Dresden aus wurden die Kinder durch Sonder zug mit kurzen Pausen zum Umwechseln der Lokomotiven in ihre Heimat befördert. Menn wir die heutige Zeitung zur Zand nehmen, dann werden zur selben Zeit die kleinen Zomberger ihren Eltern von den schönen Wochen in Sachsen erzählen. Belm Abschiede hat ein Knabe seinen hiesigen Pflegeellern zugerufen: „Franzose werde ich nicht, ich bleibe ein Deutscher I" Gott be wahre den Rhein- und Äuhrkindern Ihr treudeuksches Herzl — Morgen Dienstag beginnen an der hiesigen Volksschule die Michaelisferien und dauern bis rum 21. Oktober. Die Halbjahres zensuren hat es diesmal erstmals auch nicht gegeben, so daß den kleinen ABC.-Schützen zu rechter Ferienfreuoe gar nichts im Wege steht, vorausgesetzt, daß auch daS Wetter serienmäßig ist. — Auf die Bekanntmachung des Finanzamtes betr. Ein kommensteuer vom Arbeitslohn und Bewertungssätze der Natural- und Sachbezüge in vorliegender Nummer machen wir noch be sonders aufmerksam. — Die Anzeigenschlüsselzahl der deutschen TageszeituMen ist .in der Woche vom 29. September bis 5. Oktober 50000 M. — Die nächste Tuberkulosesprechstunde findet Mittwoch den 3. Oktober vormittags von 9—11 Uhr im Diakonat statt, die nächste Mutlerberatung Donnerstag den 4. Oktober von 2—3 Ahr eben daselbst. — Ab vergangenen Sonntag kostet eine Straßenbahnfahrt in Dresden, Chemnitz und Leipzig 10 Millionen Mark. — Thodesche Papierfabrik A.-G. Hainsberg, Sa. Der für den 20. Oktober einberufenen ordentlichen Hauptversammlung wird die Schaffung von Genußscheinen vorgeschlogen, die den Aktio nären anstatt der in Höhe von 200O vorgesehenen Dividende gratis zum Bezüge angeboten werden. Auf drei Dividendenscheine über je 2000 M. soll je ein neuer Genußschein entfallen. Die Genußscheine erhalten künftig insgesamt ein Viertel des den Aktionären ausgefchüttelen Gewinnes und sind nach Ablauf von 5 Jahren, kapitalisiert nach dem in den Vorjahren verteilten Gewinn, rückzahlbar. — Außerdem wird, wie bereits gemeldet, der Hauptversammlung vorgeschlagen, das Stammkapital von 120 Mill.Mark auf 210 Mill. Mark zu erhöhen, wovon 30 Mill Mark den Aktionären im Verhältnis von 4:1 angeboten werden sollen, während restliche 60 Mill. Mark neue Aktien für spätere Er weiterungszwecke der Gesellschaft vorbehalten bleiben. — Das ab gelaufene Geschäftsjahr hat zufriedenstellend abgeschloffen: über das neue Geschäftsjahr läßt sich in Anbetracht der schwierigen und vollkommen ungewisfen wirtschaftlichen und politischen Lage noch nichts sagen. Berreuth. Ein Kinderfest mit Vogelschießen und allerhand anderen Belustigungen veranstaltet« Frau Varonin von PeralaS für die Kinder hiesiger Gemeinde. Nach einem Festzuge, in dem Montag den 1. Oktober 1923 alle Kinder in deu verschiedensten Verkleidungen gingen, wurde ein Reigen getanzt, worauf unter Hersagen eines Gedichtes durch ein Mädchen der Gastgeberin eine aus dem Mark des Schilfes kunstvoll gefertigte Krone überreicht wurde. Dann gab es für die Kleinen Schokolade und Kuchen und Semmeln. Unausgesetzt stoß der süße Trank aus dickbäuchigen Kannen. Dann ging es auf die Festwiese, wozu der ganze Park hergerichtet war. Da stand ein Karussel, dort hing ein Vogel zum Abschieben für die Knaben, ein Stern für die Mädchen. Von der Kletterstange konnten dle Gewandten die schönsten Sachen herabholen. Topf- fchlagen war für dle Kleinsten, und Immer gab es reizende Ge schenke. Zur Erheiterung trug ein Bretzelmann bei und dann das Spriimen nach appetitlichen Würstchen, dle an einem Faden hingen. Als es dunkel wurde, beschloß etn Fackelzug das wohl- gelungene Fest, an das die Kinder und die dankbaren Eltern noch lange denken werden. Reinholdshain. Weht der Wind über die Stoppeln und fangen die Blätter an, zu welken, dann ist auch die Zeit gekommen, wo der Turner seinen Turnplatz zeitlich verläßt «nd die Turnarbeit hinter schützende Mauern verlegt. Diesen Abschied feierte unser Turnverein am vergangenen Sonntag in einem Schauturnen, ver bunden mit Metturnen seiner jungen Frauenabteilung. Zeigten die Turner an Riegenturnen, was sie unter zielsicherer Führung ihrer Vorturner gelernt, so kämpften erstmalig die Turnerinnen im volkstümlichen Dreikampfe (Weitsprung, Kugelstoßen und 75- Meter-Lauf ums schlichte Ehrenreis und gleichmäßig geturnte Frei übungen mit Hüpsübunaen der Turnerinnen beschlossen das Turnen am Nachmittage. Die Dämmerstunde sah die.Vorturner mit ihren Getreuen die letzten Feilenstriche ziehen, mm mit den Vor führungen am Abend Ehre einlegen zu können. Der Turnerball vereinigte die Angehörigen des Vereins mit Gästen In stattlicher Zahl. Hier begrüßte Vorsitzender Erler die Erschienenen: er erhoffte für das Winterturnen seitens der Turner rege Beteili gung, stellte Ihnen die junge Turnerinnenabteilung, als Vorbild dar, dankte dem Kampfgericht und nahm die Siegerverkündigung vor. Siegerin in der Oberstufe: Ella Leunert mit 46 Punkten: M. Schlabe mit 42 Punkten: Milda Merbt mit 33 Punkten. In der Unterstufe: Martha Klotz mit 53 Punkten, O. Schneider mit 44 Punkten: E. Ehrhard mit 42 Punkten. Lobend erwähnt wurden Linda Fischer und Schneider. Nun zeigten die Mitglieder Stab- frdiübungen und die Turnerinnen nochmals die am Nachmittage geturnten Freiübungen und stellten teils schwierige und wirkende Gruppenstellungen am Pferd, am Barren und ohne Gerät. Froher Tanz beendete den Turnertag. Schaffe weiter, Turnverein, und pflege weiter Dein junges Reis. Gut Heil! Dresden. Der Befehlshaber des Wehrkreiskommandos IV hat eine Verordnung erlassen, wonach alle wilden, behördlich nicht genehmigten Kontrollausschüsse und ähnliche Organe verboten werden, desgleichen die eigenmächtige Wegnahme von Vieh, Feld- und Gartenfrüchten und ähnlichen Erzeugnissen. — Dresden atmet auf. Generalleutnant Müller, auf den die vollziehende Gewalt im Freistaat Sachsen übergeganaen ist, hat sofort alle Umzüge und Versammlungen unter freiem Himmel ver boten, ferner jede Betätigung untersagt, die darauf gerichtet ist, durch Wort, Schrift oder andere Maßnahmen lebenswichtige Be triebe stillzulegen: Die erste Wirkung dieses energischen Vor gehens zeigte sich bereits Freitag abend, als im Anschluß an die Veerdigung des vor einigen Tagen erschossenen Erwerbslosen- sührers Kennecke sich große Massen auf dem Altmarkt sammelten. In wenigen Augenblicken säuberten Schupo und Reichswehr den Platz und die Straßen. Seitdem ist Dresden vollständig rubig. Man atmet auf und hofft, daß nun endlich das normale Leben wiederkehren wird. — Der Kohlenausgleich Dresden hat folgendes bezeichnende Rundschreiben versenden müssen: Auf Grund der Beschwerden verschiedener Verbraucher an das Äeichswirtschaftsministerium hin ichtlich bevorzugter Braunkohlenbrikettlieferung gegen Be- zah ung in Devisen hat der Reichswirtschaflsmlnister in einem an den Reichskohlenverband gerichteten Schreiben das Verbot weiterer derartiger Lieferungen ausgesprochen. Ich bitte Sie, hier von Kenntnis zu nehmen und Anordnungen zu treffen, daß weitere Ablieferungen gegen Begleichung in Devisen mit sofortiger Wir kung restlos eingestellt werden. — Zur Erweiterung der bisherigen freundschaftlichen Be ziehungen zwischen den Staatsbanken der beiden Länder Sachsen und Thüringen wurde von den zuständigen Ministerien der Präsi dent Degenhardt von der Sächsischen Staatsbank in das Direk torium der Thüringischen Staatsbank und der Präsident Loeb von der Thüringischen Staatsbank In das Direktorium der Sächsischen Staatsbank berufen. Die dadurch geschaffene Interessengemein schaft soll unter vollständiger Aufrechterhaltung der Selbständigkeit der beiden Institute dazu dienen, den öffentlichen Geldverkehr Mitteldeutschlands in noch verstärkterem Maße zu konzentrieren, und der Wirtschaft der beiden Länder dienstbar zu machen. — Das Wirtschastsministerium erläßt in Verbindung mit dem Justizministerium eine längere Warnung vor Preistreiberei. Es wird darauf HInatwiesen, daß neben Gefängnisstrafen die Ein ziehung des Muchergewinnes, Untersagung des Handels, Ehrver lust, Polizeiaufsicht und öffentliche Äenannlmachung drohen. Die Aburteilung der Preistreiberei wird in erster Reihe den Mucher- gerichten zugewiesen, die dle Strafe der Tat auf dem Fuße tolgen lasse. — Das Gesamtmlnisterium erläßt eine Verordnung, wonach Spenden, dle einer Behörde, oder einem Beamten zur Verwendung für dienstliche Zweck« oder zu freier Verfügung übergeben werden, > künftig nicht ohne Zustimmung des zuständigen Ministeriums an- > genommen werden dürfen. Rathen. Eine Aenderung in der Bewirtschaftung des Hotels > auf der Bastei tritt Insofern ein, als die Firma Leukroth, die seit Jahrzehnten Pächterin war, den Pacht ousgibt. Die Weiterver- j Pachtung seilens deS Ministeriums Ist bereits erfolgt. i Mittweida. In dem Bericht über die letzte Stadtverordneten- I sihung war vom Abschlagen der städtischen Forsten die Rede. ES handelt sich dabei nur um einen geringen Teil deS Forstbestandes und nicht etwa um den ganzen 100-Hektar-Mald. Kamen, Eine eigenartig« HtmmelSerscheinung bot sich hier am Montag abend In der 8. Stunde dem Auge. Zu beiden Seiten d«S Mondes, von diesem durch «in« größer« Entfernung 89. Jahrgang getrennt, war je ein großer weißlicher KreiS sichtbar. Diese beiden Gegenmonde standen mit dem Mond in genau wagrechter Linie. Erst nach etwa einer halben Stunde war die schöne Er scheinung wieder verschwunden. Annaberg. Zu dem Zusammenstoß wird noch gemeldet, daß es sich nicht um eine rechtsradikale Veranstaltung gehandelt har, sondern um eine allgemeine Bürgerversammlung, die polizeilich verboten worden war. Das Verbot wurde kurz vor Beginn der Versammlung ausgesprochen. Aus dem Rathause fanden zwischen dem Elnberuser, dem Ratsvorstand und dem Regierungskommiffar aus Chemnitz Verhandlungen patt. Dle Versammlungsteilnehmer standen in Reih und Glied auf dem Markte. Nach Abschluß der Verhandlungen, die mit Aufrechterhaltung des Verbotes endeten, mahnte der Einberufer zum friedlichen Abzug. Gegen 60 Mann zogen unter Gesang durch die Buchholzer und Kaiser-Mi lhelm- Straße. Am Bismarckdenkmal sperrten ihnen Kommunisten den Meg. Sie rissen vom Schmidtschen Grundstück Zaunlatten ab und fielen über die Bürgerlichen her. Dle Angegriffenen wurden nach der Grenzstraße abgedrängt «nd zogen durch die Stadt nach der Gegend am Pöhlberg, unterdes war eine Abteilung der Hundertschaften durch die große Ktrchstraße nach der oberen Stadt gestürmt und wallte dle durch die Grenzstraße Ziehenden ab schneiden. Auch die übrigen Stadtausgänge waren von Kommu nisten besetzt. Im Walde am Fuße des Pöhlberges kam es gegen 10 Uhr zum Zusammenstoß. Zu 6 Mann Sipo war auf telepho nischen Anruf eine wettere Abteilung aus Flöha erschienen. Es ist festgestellt, daß die Kommunisten bewafsnet waren, daßsie aus dem Bezirk zusammengerufen waren und die Absicht des Angriffs hatten. Unter den Schwerverletzten befindet sich Rechtsanwalt Dr. Lötzsch, der im Krankenhause Aufnahme fand. Auch der frühere freisinnige Landtaasabgeordnete Stadttat Roch, sowie der gegenwärtige demokratische Landtagsabgeordnele Sladtverord- netenvorsteher Dr. Weigel wurden bei dem Ueberfall auf eine Schankwirtschast verletzt. In der Schankwirtschaft wurden Wirt, Wirtin und Gäste überfallen, Tische, Stühle, Gläser und Flaschen kleingeschlagen. Chemnitz. In dem Manufaktur- und Konfekttonswarengeschäfi von Königsfeld L Co. auf der Königstraße drangen am Sonnabend während der Mittagspause Diebe anscheinend mit Nachschlüssel in das Geschäftslokal ein un- raubten einen größeren Posten Seiden stoffe im Werte von 1000 Dollar. Außerdem bemächtigten fle sich einer größeren Summe Bargeldes. — Die GewerbeaufflchtSämter Chemnitz l und II sind am 1. Oktober wieder zu einem Amte vereinigt worden. Chemnitz. Da, Ministerium de« Innern hat Prof. Or. Bern hard Schweitzer von der Unlversltättfiauenkllnik Leipzig al, Nach folger de, verstorbenen Oberregierungsmedizinalrat«, Prof. vr. Krull zum Leiter der hiesigen staatlichen Frauenklinik «mannt. Borm». August Goebel in Borna. Am 24. September 1923 vollendeten sich zwei Zahrhundert, seitdem Augustinus Gödel in Borna nach siebenjährigem Rechtsstreite vou der dortigen Gerber- tnnung als Meister anerkannt wurde. Er begründete damit die altbekannte Gerberei, die seine Nachkommen in sieben Geschlechtern durch Fleiß und Ausdauer in guten und bösen Tagen ungeachtet häufiger Hemmungen zu einer in Sachsen hochangesehenen Leder fabrik ausgebaut haben. Zwickau. Die Lehrerschaft des Schulaufstchtsbezirks Zwickau II sprach sich für die staatsbürgerliche Erziehung der Jugend durch einen Schulaufbau nach den Grundsätzen der weltlichen Einheits schule aus. — Der Rat hat eine Notgemeinschaft zur Unterstützung hiesiger Notleidender errichtet. Niederhablau. Trotzdem bei der Urabstimmung sich nur 5A der Beteiligten für die Eingemeindung von Niederhaßlau nach Zwickau, 95?L aber dagegen erklärt hatten, hat der sozialistisch ein gestellte Gemeinderat dle Eingemeindung beschlossen, und zwar mit 16 gegen 6 Stimmen. Bemerkenswert ist, daß 3 Sozialdemo kraten mit den Bürgerlichen stimmten. Wie die Eingemeindung von Niederhablau praktisch durchgeführt werden soll, nachdem Bockwa es abgelehnt hat, sich Zwickau anzuschließen, Ist freilich ein Rätsel. Falkenstein. Die vor einigen Wochen hier ins Leden gerufene städtische Norhilfe hat bis jetzt an bar 6 392494375 M. sowie Kleidungsstücke, Mehl, Kartoffeln im Werte von 2'/, Milliarden ergeben. Die Sammlung wird bei der steigenden Not angesichts der Erwerbslosigkeit und des WfnterS fortgesetzt. — Vor einigen Tagen waren auf einem Felde am Ostaus gange der Stadt Hohenstein-Ernstthal Kartoffeln gestohlen worden. Der Dieb konnte ermittelt werden, da er auf dem Feld« eine Brieftasche mit 13 Millionen Mark Inhalt und einer Mitglieds karte der Proletarischen Hundertschaften verloren hatte: er leugnet den Diebstahl jedoch ab. Mylau. Nicht weniger als eine Milliarde wird jetzt schon von einem Interessenten hier für die Freimachung einer Wohnung ge boten. Neustadt. Ein gemeiner Frevel wurde im Garten des Fabri- kanten Irmer verübt. Rohe Burschen haben dort in ihrem lleber- mut von sämtlichen Rosenstöckchen die Köpfe abgebrochen. Neustadt. unter eigenartigen Umständen freiwillig aus dem Leben geschieden ist am Donnerstag ein hiesiger Tischlermeister. Er wurde morgens in seiner Werkstatt erhängt aufgefunden und hatte vorher ein in Arbeit befindliches Büfett in Brand gesteckt. Im übrigen hatte er dadurch, daß er in seiner Wohnung sämtlich« Gashähne aufgedreht, seine Familie In schwerste Gefahr Gebracht. Nur dadurch, daß seine Frau noch rechtzeitig erwachte. Ist sie, die. bereits einer schweren Ohnmacht nahe war, dem Tode entronnen. Bautzen. Eine Gasexplosion ereignete sich in der Nacht zum Freitag in einem hiesigen Hausgrundstück. Bei Herstellung eines Wohnraumes war eine Gaslampe entfernt, die freigelegte Gas leitung aber nicht abgedichtet worden. Als der 16jährige Sohn des Besitzers in Gemeinschaft mit der Mutter die Leitung ab dichten wollte, kamen sie mit der brennenden Lampe dem aus- trömenden Gas zu nahe, so daß eine Explosion erfolgte. Der ung« Mann wurde durch den Druck aus der Stube berauSge- chleudert und erlitt durch Stichflammen erhebliche Brandwunden; g« Mutter blieb unverletzt. Dle Explosion war so stark, daß ein« Wand eingedrückt und eine hinter dieser schlafende Tochter d«S Grundstücksbesitzers von Mauerteilen teilweise überschüttet wurde. Der entstandene Debäudeschaden Ist erheblich.
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview