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Weißeritz-Zeitung : 24.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192506241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250624
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-24
- Monat1925-06
- Jahr1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 24.06.1925
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»tz DerankvorVicher Redaklem: SeNr 8ed«e. - Druck und Verlag: «arl gehn« in DiVvoI»i«oaUe. Mittu h Ven 24 Ium 1925 91. Jahrgang Ns men O. M'' Auzei^upr«»», Di» « MMtmeter »E petttzeU» k» Voldpfennt««, Mn-eftm-t mch NeklamiH DI W>idp^emüge. Son nahe Eingangs der leitzeritzIeilung eooo-ionimg Md Anzeiger slir DWolttswawe, Schmiedeberg ll.Il. «.Neste Z-ttuns-es D.-rrkS sich Ler SO 3ahre alle Hutmacher Tearr. Bevor er «der Liese Tat beging, zündet« er zunächst das berühmte ISO Zähre alte Bild Wunder von Lhrudim» an, welches vollständig verbrannte. Dann steckte der SelbskmLrder ein zweites Bild «n, wart den Altarschmuck und die Reliauie vom Grabe Christi ins Feuer und erhängt« sich nun über dem Gnade Christi. «eru^ts: Fsr^M-nat-Goldmarks Sotraaen, einzeln. Nummern 1S Goldpsenni^. Gemeinde-Bmbands-Girokont» Postscheckkonto vr«Sd*n US«. Fernsprecher: «ml DiovoldiSwald« Ramm« 8. «lele» Bla« enlhSU die amtlichen Bekanntmachungen -er rlmtshauptmannfchaft, -es Amtsgerichts un- -es Sla-lrals -u Dippoldiswalde sein Sohn ermittelt, di« auch di« Diebstähle eingefianden haben. Meißen. Hier wurd« der 2S jährig« Arbeiter S. aus ALck- I nitz bei einem Fahrraddiebstahl festgenommen-. Di« Erörterungen ergaben, Latz man einen schweren Zungen gefaßt hatte, der, I nachdem er erst am 30. April nach Verbüßung einer längeren Gefängnisstrafe entlassen morden war, schon wieder zahlreiche Einbruchsdiebstähle in der Oschatzer und Meißner Gegend auf dem Kerbholze hatte. Aus aufgefundenen Sachen konnten ihm sofort Einbrüche in Thalheim bet Oschatz, in Sora bei Wilsdruff, in Löbschütz bei Meißen und in Deila nachoewiesen werden. Königstein. Unsere Schiffahrt befindet sich gegewärtig in recht mißlicher Lage, denn die Frachtkähn« schleichen Infolge des äußerst niedrigen Wasserstandes bet nur Harber Ladung larmsam dahin. Die Elbe hat heute eine Schwimmtiefe von nur SO cm aufzuweisen. Unsere Hungersteine unterhalb der Biela ragen weit aus dem Wasser heraus. Großenhain. Das Landesposaunensefi des Evangelischen 3ungmänn«rbundes Sachsen am 20. und 21. Juni in Großenhain ist für die Einwohnerschaft weithin zu einem herrlichen Er! des evangelischen und deutschen Liedes geworden. Nahezu 700 Posaunenbläser haben unter der Leitung des Bundesposaunen meisters Pfarrer Adolf Müller mitgewtrkt. Das Fest stand unter der biblischen Losung Lobel den Herren mit Posaunen! Der ! außerordentlich gutbesuchte Festgottesdienfl gestaltete sich zu einer weihevollen Gotkesfeier. Auf den öffentlichen Plätzen wurde wiederholt von dem Massenchor geblasen, der stets von unzähligen Menschen umlagert war. Mit einer schönen Äbendmuslk auf dem Borsverg fand das Posaunensefl seinen Abschluß. Dio Posaunen musik hat hier auss neue ihren missionarischen Dienst am Volke erwiesen. 2m nächsten 2ahre wird das Pvsaunenfest vorauSficht- lich in Leipzig abgehalten werden. Riesa. Am Montag wurden wiederum beim Grundgraben zu einem Siedlerhous am Friedhof 3 Urnen gefunden, und sorgsam gehoben und behandelt. Soweit sich aus dem trümmerhaften Zustand bis jetzt beurteilen läßt, scheinen st« der Bronzezeit amu- gehören, und hätten somit ein Älter von zirka 3000 2ahr«n. Der Fund wurde dem Heimatmuseum einoerleibt. Nossen. Das 13 jährige Schulmädchen Charlotte Maubach rettete am 14. April v. 2. an der Meißner Straße ein 5 jähriges Kind vom sicheren Tode des Ertrinkens im Mühlgraben. Für diese tapfere Tat, die von der jugendlichen Lebensretterin mit dem Einsatz des eigenen Lebens glücklich bewerkstelligt wurd«, ist ihr nunmehr das Abzeichen der Deutschen LebenSrettungS- gesellfchaft in Bronze überreicht worden. Grimm» Dem 21 3ahre alten Kraftwagenführer Zahn, der für die Rauchwarenfirma Walter L Arnhold in Naundorf fährt, war es auf der Fahrt unwohl geworden. Er übergab deshalb die Führung dem Beifahrer. Er ist dann jedenfalls, als,er sich -er Tür zuwandte, an den Hebel der Wagentür gestoßen. Dies« ging unversehens aus und Zahn starrte hinaus und wurd« über- fahrn. Ein Wtrbelsäirlenbruch und schwere inner« Verletzungen führten den sofortigen Tod des jungen Mannes herbei. Weißenberg. 3n der Nacht zum Montag brannte im benach barten Krtscha das Haus des Händlers Altmann ab. Frau Alt mann und Tochter konnten noch gerettet werden. Doppeltes Un glück ist dem Besitzer widerfahren, denn er liegt in Görlitz im Krankenhaus«. Forchheim. Beim Lintreiben des zum Rittergut« «hörigen Viehs von der Weide wurde di« mit dem Eintreiben beschäftigte Frau Dehn« von einem Bullen so schwer mit den Hörnern verletz«, daß sie ins Marienberger Krankenhaus überführt werden maßt«. kann di« Bestimmung des Vorsitzenden dem Ausschuss« überlassen. Er muß sie aus Verlangen dem Ausschüsse überlassen, wenn er weder den Bürgermeister noch ein berufsmäßiges Ralsmitglied als Vorsitzenden bestimmt. Der Ausschuß hat dann di« Wahl, ob «r «Inen ehrenamtlichen Stadtrat oder «inen Stadtverordneten des Vorsitzenden wählen will (8 K1 Absatz 4). Die 88 70—72 mit der Aeberschrift: Beteiligung der Gemeindebürger an der Gemeinde verwaltung,' sind gestrichen. Diese Bestimmungen sind beschränkt worden und im neuen Gesetz enthalten in 8 129. Nach diesem 8 können zum Gegenstand eines Bürgerschafts-Entscheides nur -le Gemeindeangelegenheiten gemacht werden, die vttSgesetzlicher Regelung bedürfen. Dio Beamten, Angestellten und Arbeiter stellt im Rahmen deS HaushaltplaneS der Gemeinderat «Stadtrat) an. Er entläßt sie auch. Durch Ortsgesetz Kann bei Besetzung bestimmter hervorgehobener Beamtenstellen den Gemeinde verordneten dos Recht der Zustellung vorbehalten werden (8 83). Bildet der Gemeinderot «Stadtrat) eine Körperschaft, so verteilt er durch Körverschaftsbeschluß die eigenen und übertragenen Ge- schätfe auf sein« Mitglieder und regelt die gegenseitige Stell vertretung (8 98). Aufgehoben ist daS Recht der Gemeinde verordneten, die auf Lebenszeit gewählten Bürgermeister und Stadträte abzuberufen. Das Recht, ohne weiteres aus dem Bezirksverbande auszuscheiden, haben künftig nur die Gemeinden mit mindestens 30 000 Einwohnern. '—Der hiesig« Gesangverein beabsichtigt zum Zohannisfest am Ehrepmal abends '/,9 Ahr «irrig« Linder zu singen. — Di« Iohanntsfeier in der Ntcolaiktrche findet um 8 Uhr st-«- 3n,vor Ed rwn '/.8 Uhr an d« Bläsexchvr einige Choräle "nd sWche DolkSlieAr «rf dem Friedhof vortragen, bei der Feier selbst singt der Kirchenchor .Gei getreu bis in den Tod» von Hermann Franke und .Mache mich selig o 3«su von Alb Becker (Sologesang). wäbnung. Einladungen lagen vor vom T.-V. .Vorwärts», Rabenau, und vom Gau zum Aelkerentrefsen in Dippoldiswalde am S 11 25. Das Trommler-und Pfeiferchor des Vereins findet Ersatz in den beiden Turnbrüdern H. Prost und H. 3äpelt. Zum Turnplatzbau wurde Verschiedenes besprochen und zu reger Mit arbeit aufgefordert. 3eden Dienstag und Donnerstag abends 7—g Uhr und Sonntag vormittag wird gearbeitet. Am 12. 3uli gedenkt der Verein sein Vogelschießen abzuhollen, durch Vogel- und Scheibenschießen für Damen und Herren. Nachdem noch Aufklärung gegeben worden, war über die Erwerbung deS deutschen Turn- und Sportabzeichens, schloß der Vorsitzende die Versammlung. — Iohnsbach. Am Sonntag hielt di« Bogenschützen- Ge sellschaft in althergebrachter Meise ihr Vogelschießen ab. Der Tag würde früh mit Reveille und einem Ständchen beim bisherigen Schützen könig Gutsbesitzer M. Reichel eingeleitel. Nachmittags bewegte sich der Umzug durch den Ort. 3n diesmal recht sehr kurzer Zeit war der Königsschuß getan, und Gutsbesitzer Edwin Vogler, Falkenhain trat die neue Würde auf «in 3ahr an. Nach Einzug und Abholung der Schützenkönigin aus Falkenhain fand abends ein gemütlicher Ball für die Schützenbrüder statt. Dittersdorf. Rach der am 18. d. M. skattgefundenen Volks- und Berufszählung hat die hiesige Gemeinde 853 Einwohner und zwar 440 männliche und 413 weibilche, welche sich auf 184 Haus haltungen verteilen. Weiter wurden gezählt 104 land- und forst wirtschaftliche und 29 gewerbliche Betriebe. Frauenstein. Ain Sonntag abend gegen 6 Uhr landet« tu der Nähe der Kummermühle im Gimmlitztal glatt und ohne Zwischen fall ein Luftballon. Er trug den Ramen Hindenburg. Dieser Ballon gehört dem Chemnitzer Verein für Luftfahrt und Flug wesen, der nach vollzogener Taufe am Sonntag zu seiner ersten Fahrt in Ch«mnitz aufstieg. Geifing. Zu dem Lastwagenunglück am Sonntag wird noch berichtet, daß von den schwerer Verletzten noch drei Personen iU der dortigen Krankenstube, und zwar Fräulein Heymann, di«.«in« Gehirnerschütterung, eine Verletzung am Kopf« und innere Ver letzungen erlitten hat, ferner Frau Schlemmer, bei der «S sich wohl NM um einen Nervenschok handelt, und «in. Herr Löwe, dessen Wirbelsäule angebrochen zu sein scheint, unteraebracht waren. Von 18 Verletzten, die in ein Dresdener Krankenhaus -eingeltesert waren, konnten 15 wieder entlassen werden. Nur eine Schwerkranke, Frau Liddy Werner, befindet sich noch im Carola haus. Zn das Friedrichstadter Krankenhaus in Dresden wurden im ganzen 15 Personen gebracht, von denen aber auch sieben wieder entlassen werden konnten. Geising. Die Schuld an dem Kraftwagenunglück trifft nach den behördlichen Feststellungen und dem Urteil des Sach verständigen den Führer des Kraftwagens. Line Erlaubnis zur Personenbeförderung war für die Fahrt nicht eingeholt. Das war dem Kraftwagenführer als dem Sohne des Besitzers bekannt. Ueberdies kannte er die Gegend nicht und ist in der Finsternis I mit dicht besetztem Wagen in unvorsichtiger Weise und zu schnell die abschüssige Straße hinabgefahren. Als Beifahrer hatte er sich einen Mann ohne Sachkenntnis mitgenommen. Er ist vor- I läufig festgenvmmen worden. Dresden. Am 17. d. M hielt die Gemeindekammer ihre Dippoldiswalde. Nach, einer vorläufigen Zusammenstellung find bei der Volks- und Betriebszählung am 18. 2uni hier geiäbtt worden: 428 Wohnhäuser und 8 andere bewohnte Gebäude usw 1222 Haushaltungen, 4415 o-rtsamoesende Personen (2119 männ- l'A. 2296 weibliche), 135 Land- und Forstwirtschaftsbetttebe (ein- Ichttehlich größer« Gärten), sowie 352 Gewerbebetriebe. Bei der Zählung am 8. Oktvber 1919 (es war dies nur ein« Volks- zählung) konnten festgestellt werden 1157 Haushaltungen mit 4104 Anwohnern (1898 männlich« und 2206 weibliche). Die letzte d«rufs-und B«tri ebSzähl«ng vor dem Kriege fand am ^2. 2uni 1907 stE and ergab in Dippoldiswalde: 1018 Haus- 3882 Einwohner (1837 männliche, 2045 weiblich«), 128 Land- und Forstwirtschaftsbetriebe und 298 Gewerbebettebe. , , — _d^, dent Prüfungsausschuß deS Landtages ist «ine Ein- gade der Gemeindeverordneten in Possendorf «ingegangen Vorlage Nr. 178, di« Aenderung der Gemeindeordnung . Dieselbe wurde dem Rechtsausschuß zugewiesen. E^l-^Der hiesig« Turnverein hielt am letzten "^5 Monatsversammlung im Veretnslokal ob. der Vorsitzende Gelegenheit, auf die 3ahrtausend- . Ende hinzuweisen. Er dankte den Turnerinnen ihr« aktive Mitwirkung bei dem Wetturnen in Obercarsdorf. 13. Sitzung ab und faßte dabei in einer Reihe von Einzelfällen Entschließungen, die für di« Oeffentlichkeit von Bedeutung sind: Falls bei einer Gemeindeverordnetensitzung di« Anzahl der An wesenden unter die Hälfte sinkt, weil di« übrigen Demeinde- verordneten die Sitzung verlassen, so wird die Beschlußunfähigkeit nicht schon allein durch daS Verlassen der Sitzung, sondern nur durch die ausdrückliche Erklärung herbeigeführt, daß die Beschluß fähigkeit angezweifelt werde. 3m Anschluß an ein neuerdings ergangenes urteil des Oberverwaltungsgerichts hat die Gemeinde kammer in Abweichung von ihrer früheren Rechtssprechung aus gesprochen, daß die Erhebung einer Feuerschutzsteuer vom Grund stückseigentümer unzulässig sei und hat dabei ausgeführt, daß die Steuer auch nicht dadurch zulässig werd«, daß der Vermieter den Steuerbettag den Mietern im Verhältnis ihres Mietzinses In Rechnung stellen könne. Zwei Gemeinden beabsichtigen bei der Landesversicherunasanstalt Sachsen Darlehen aufzuneymen. Die Anstalt hat die Hingabe der Darlehne davon abhängig gemacht, daß die Gemeinden von ihr frühe, aufgenommene Papiermark darlehn« auf 50 aufwerten. Die Gemeindekammer hat in Weiterverfolgung ihrer SpruchpraftS in einem Falle di« Darlehns- aufnahme autgeheißen, weil der aufzuwertende Papiermarkbekag im Verhältnis zu dem neuaufzunehmenden Dahrlehn nicht zu erheblich war. Sie hat aber in dem anderen Fall« der Darlehns- aufnahm« nicht zugestimmt, weil dieses Verhältnis sich ganz außerordentlich ungünstig stellte. Verlangte doch die Landes- Versicherungsanstalt in diesem Falle für di« Hingabe von Insgesamt 77000 Rentenmark di« Anerkenung einer alten Schuld von 59000 Goldmark. Zwei Gemeinden hatten beschlossen, aus Mitteln der Gemeinde einen Bettag an die .Rote Hilfe» zu bewilligen. Nach dem Ergebnis der über daS Wesen und den Zweck der .Roten Hilfe» angestellten Erörterungen ist sie eine rein parteimäßig ein gestellte Organisation, di« lediglich dem Zweck einer politischen Partei dient und u. a. di« Unterstützung der politischen Gefangenen und deren Angehörigen sowie der politischen Flüchtlinge zum Gegenstand hat. Die Verwendung von Geldmitteln für einen solchen Zweck, der lediglich den Angehörigen einer bestimmten politischen Partei zugute kommt, erschien der Gemeindekammer mit den Grundsätzen einer geordneten Geldwirtschaft umso i weniger vereinbart, als irgendwelche Kontrolle über die Ver- ! Wendung der bewilligten Beträge nicht gegeben war. Die Ge- meindekammer entschied ferner, daß es zulässig sei, ortsgesetzlich die Kündigung von Beamten vor Eintritt der Unkündbarkeit vom Vorliegen «Ines wichtigen Grundes abhängig zu machen und in , besonderen AusnahmefAlen mit Zustimmung der Stadtverordneten KündiMngsvvrbehatt bei Gemeindebeamten überhaupt abzusehen. Sie lehnte ah, eine Ausnahme von der Bestimmung i der Gemeindeordnung zu befürworten, nach der der Bezirkstag ' auf Antrag von mindestens -/. der Abgeordneten zu berufen ist. i st« sich dagegen au», daß einer Gemeind« im W«g« worb« ««"HI''' i öer VüAchmebmülligwng zugeflanden werde, eigenen Grund- SN« WchA, ! besitz K-Bauz wecken nach und nach zu veräußern, ohne die nach ' unwesentliche Eingänge fanden Er- 8 9 Absatz 3 (Gemeindeordnung) notwendig« Anzeige an die I Aufsichtsbehörde zu erstatten. Schließlich wurden, abgesehen von weniger bedeutsamen Angelegenheiten, noch eine Anzahl von Satzungen und Satzungsnachträgen großer Zweckverbände erledigt. Dresden, 23. 3uni. Der Landtag befaßte sich in seiner, heutigen Sitzung zunächst mit nachgesuchten Strafverfahren gegen Abgeordnete und genehmigt« in einem Falle die Verfolgung des Kommunisten Renner. Bei der Beratung des EtatÄrapitels .Forstlich« Hochschule zu Tharandt" holte sich der kommunistisch« Abgeordnete Or. Schmincke «inen großen Heiterkeitserfolg, als er seine Rede — die er übrigens zu Beginn bet einem falschen! Kapitel anbrachte — mit den denkwürdigen Morten begann: .Dl« Kommunistische Partei ist die einzig« Partei des menschlichen! Fortschrittes, Trotzdem lehnen wir das Kapitel ab, wett die Hoch schulen in Deutschland dis Brutstätten der Reaktion, Träger des imperialistischen Nationalismus und Erziehungsanstalten fttt Ar beiterfeinde sind.» Gehr lebhaft ging «S bei der Beratung des Kapitels .Evangelisch-lutherisches Landes Konsistorium und evan gelische Kirchen zu. Die Kommunisten tobten unaufhörlich, als Abgeordneter Kaula (Du.) di« Schmähungen der Kirch« im Aus schuß durch Or. Schmincke gebührend zurückwieS. Di« Kommu nisten und Linkssozialisten lehnten in der AbfLmmung das Kapitel ab, desgleichen Kap. 63, Katholisch - geistlich« Behörden usw« Beim Kapitel Staatsthvater wies di« Berichterstattern -es Aus schusses darauf hin, daß der hohe künstlerische Stand unserer! Staatsthsater die Bewilligung deS höhen Staatszuschusses recht- fertige. Di« Kommunisten offenbarten sich .auch hierbei als di« einzigen Kulturträger — nach SchminckeS Morten: einzig« Partei des menschlichen Fortschrittes — und lehnten das Kapitel« b. Di« nächst« Sitzung findet Donnerstag den 25. 3uni nachmittags 1 Uhr.statt. — 3n Gohlis bet Oberau wurden seit längerer Zeit bei dem Gutsbesitzer Koch größere Mengen Futter gestohlen, Hn« daß es möglich gewesen wär«, den Spitzbuben dabei abzufassen. Ms am Freitag abermals eine beträchtliche Meng« Futter fehlte, wurde von der Gendarmerie der in Weinböhla stationiert« staat liche Spürhund hinzugezogen und auf di« Spur der Diebe gesetzt. Der Hund verfolgte auch di« Spur über Felder, Wiesen und Fuß weg« bis an den Schuppen eines HauSgrundstückes i» Gohlis, wo auch tatsächlich das gestohlen« Futter zum Teil noch vorgefwnden wurde. Ms Täter wurden der Händler Richard Taggeselle und Nr. 144 LerlUcheS md Sächsisches Dippoldiswalde. Zur Einweihung des durch Maler Robert Vöge neu vorgerichteten ReichskronensaaleS fand am Dienstag« ein Konz« rt des Helbig-Orchesters statt. Der Gründ en der Eaalwänd« ist «In dos Auge angenehm berührendes Hellrot, das durch rahmenförmige MlSschmückungen der Decke und Galleriewänd« in Grün, Creme, Grau und Silber noch mehr belebt wird, so daß das Ganze einen freundlichen Eindruck hervorbringt. Bei voller Beleuchlung durch di« von dem hiesigen Elektrizitätswerk angebrachten Lampen an der Ärare und an den Bogen der Galerie tritt die Färbung des Saales erst n daS rechte Licht. Das Konzett wurde von 18 Mann gespielt. Ln dem Dittgentenpult stand für den erkrankten Chormeister Albig dessen erster Geiger,- aber auch ihm gelang es durch sichere Stab führung, aus dem gutgeschulten Orchestev vortreffliche Pistungen herauszuholen. Di« Spielfolge bracht« eme Reihe altbekannter, schöner Kompositionen. Für hier traten als Neuheit auf Melodien o d. Operette .Gräfin Mariza» von KalmLnn. Von dieser Musik gllt freilich: .Viel Geräusch und wenig Wolle, dagegen spractMi tief zu Herzen die vom Flötisten Krämer meiMhaft vor getragenen Variationen über Mts Lied: .Gut Nacht, du, mein herziges Kind» von Popp, sowie das Lied .An der Weser , auf dem Piston bald weich, bald schmetternd vorgetragen von dem Musiker Gumlich. Den Schluß bildeten zwei Märsche auf Heroldstrompeten. Hoch befriedigt zollte das Konzettpublikum den Darbietungen dankbaren Beifall. Dippoldiswalde. Nachstehend geben wir eine Ueberstcht der wesentlichsten Abänderungsbestimmungen, die das am 1. 3uli in Kraft tretende Gesetz zur Abänderung der Gemeindeordnung für den Freistaat Sachsen enthält: Ortsgesetze bedürfen der ausdrück lichen Genehmigung der Beschluhbehörde, soweit nicht in Gesetzen etwas anderes bestimmt ist (8 7); Beschlüsse, die eins Ver minderung oder Verpfändung des Vermögensstammes zur Folge Haden, müssen von der Beschlutzbehörde genehmigt werden (8 9 Absatz 3 usw ); Zur Aufnahme von Schulden und zuv Uebernahme von Bürgschaften ist ebenfalls Genehmigung er- forderlich, außer wenn die Schulden bis zum Ablauf des Rechnungsjahres zurückgezahlt werden (8 13/14). Hat «in Wähler in mehreren Gemeinden einen Wohnsitz, so kann er nur an dem Orte wählen, wo sich sein Hauptwohnfltz befindet (8 23). Wählbar ist jeder Wahlberechtigte, der seit mindestens einem halben 3ahre in der Gemeinde wohnt und mindestens ebenso lange Reichs angehöriger ist (ß 24). 3n Gemeinden, in denen der Gemeinderat «ine Körperschaft bildet, bedarf es zur Aufstellung und Ab änderung von Ortsgefetzen und Haushaltplänen der Zustimmung des Gemeinderates — StadtrateS — (8 34). Der neue 8 59 führt Ordnungsstrafen usw. für Verletzung der Amtsverschwiegenheit durch Gemeindeverordnete oder Ausschußmitglieder ein. Den Vorsitz in gemischten Ausschüssen führt ein Vertreter deS Ge meinderates (Stadtrates), den dieser bestimmt.. Der Gemeinderat
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