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Weißeritz-Zeitung : 04.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-04
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192511044
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19251104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19251104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1925
- Monat1925-11
- Tag1925-11-04
- Monat1925-11
- Jahr1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 04.11.1925
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Weitzeritz-JeUung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u.L Netteste Seituug -es Deztrk» Kieses Blatt eulhiitt die amtliche« Bekanulmachunge« -er Amlshaiwlma««schast. -es Amisgerichi- ««- -es Sla-irals zu Dippoldiswalde Deranlworllicher Redakteur: Settr 8ehae. — Druck und Derlaa: Carl Jed«« in Dlvvoldlswalde. >«MO«»eMr AtreinenMpmllrG»l-««rt«t1 ßuttagen, «in-elne Nummer» 1» voldpfenut^. »«aeinbe-Verbands-Olrvkpnl, Nummer I. PoMcheckkvnt» Sri»*« US«. Sernsprecher: Amt WppvldtSmuld« «mumer». «r. 2S7 Mittwoch, am 4. November 1SZS NWESMSWSSSSMUMSSSSLU' S1. Jahrgang Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Ein -Kirchgemeindeabend fand am Diens tag abend in der Reichskrone statt. Der Besuch war jedoch nicht besonders stark; waren doch in dem verkleinerten Saal noch eine ganze Zahl Tische unbesetzt, als '/«v Uhr der Bläserchor die Tagung eröffnete, und eS stellten sich dann auch nicht-mehr viele ein. Bon auswärts waren nur einige wenige herbeige kommen. Sup. Michael wies hin auf die 4l>0 jährige Gedenk feier von Luthers Ehekündnls, die hineinftthke in die Stille des evangelischen Hauses, und weiter auf 2 Begebenheiten, die hinaus- führten in Lie Welt, die Meltkonferenz in Stockholm, die Kon ferenz LeS ganzen Christentums mit Ausnahme RomS, und Lie Tagung der evang.-luth. Verbände in Oslo. Stand erstere Kon ferenz mehr unter der Vorherrschaft anglikanischen Kirchentums, so -te zu Oslo unter dem Einfluß deutschen Geistes. Deutsch war Lie Sprache bei den Verhandlungen, in die Tiefe gehend der Verhand-lungsstoff. Dankbar müsse man sein, daß in unserer ver worrenen Zeit solche Tagungen zustande kämen. Sup. Michael begrüßte dann noch Len Redner des Abends, Oberlehrer Han- tusch, und sorderte auf zu allgemeinem Gesang der beiden ersten Verse des LutherliedeS. Auch hier hatte der Bläserchor Lie Be gleitung übernommen. Sie war besonders zu Beginn sehr . . nun jagen wir unrein. Weiterhin wurden verschiedene Gedichte mit besonderem Bezug auf Luther vorgetragen und der Kirchenchor trug .Lobet den Herrn' von Paul Gerhardt in Komposition von C. Stein vor. Nachdem dann der Bläserchor nochinals aufge treten war, nahm Oberlehrer Hantusch das Mort zu seinem Vortrag: .Brennende Nöte unserer Glaubensgenossen im ehe maligen Oesterreich und in Polen'. Nach kurzen Einleltungs- worten, in denen er darauf hlnwies, welch großen Dank wir Luther als dem Bringer von Bibel, Gesangbuch und Katechismus schulden und wie wir ihm dadurch danken, Latz wir Liese seine Schthfung Hochhalten und unsern Kindern vererben, ging er so fort auf daS Thema ein und schilderte zunächst die Nöte der luthe rischen Kirche und Schule in der Tscheche-Slowakei. Als Luther starb, -waren '/», aller Deutschen lutherisch, und seine Kirche breitete sich aus über die Grenzen des Deutschen Reiches hinaus. Die bald einsetzende Gegenreformation gab aber auch den evangelischen Schulen den Todesstoß. 200 Jahre dauerte es, bis in dem späteren Oesterreich das Toleranz-Edikt Josephs II. Lie Möglichkeit bot, evangelische Bethäuser und Schulen zu er richten. 1848 wurde im alten Oesterreich den evangelischen Schulen und Kirchen volle Daseinsberechtigung gewährt, ab 1801 sogar Staatsmittel zur Verfügung gestellt, 1800 aber durch ein SMatSvolkSschulgesetz die Simultanschule geschaffen. Aber Rom lieh seine Macht fühlen und spielen und errang einen Vorteil nach dem andern. Die evangelischen Schulen konnten sich viel fach nicht halten, eine Schul« nach der andern sank dahin, und trotz Unterstützung LeS Gustav-ALolf-Vereins verminderte sich die Zahl von 37b rasch auf 180. -Um das Eingehen Ler deutsch evangelischen Schulen in Teplitz zu verhindern, wurLe in Oester reich der Luthervereln gegründet, der in Dresden vor 21 Jah ren die erste Ortsgruppe im Deutschen Reiche errichtete und dem es möglich war, so zu arbeiten, daß keine weitere Schule eln- ging. Nach dem Frieden von St. Germain wird nun in Ler Tscyecho-Slowakei das Deutschtum mit brutaler Gewalt erstickt. Laufende deutscher Schulklassen wurden geschlossen, Kinder in wenige Klassen mit bis zu 80 Schülern zusammengesteckt, so daß z. B. die grotze rein deutsche Stadt Eger nur noch «ine deutsche Schule hat. In allen Orten, wo nicht mindestens 40 deutsche Schüler sind, werden die deutschen Schulen geschloffen, bei min destens 6 tschechischen Kindern aber solche Schulen errichtet. Die evangelischen Schulen sind Privatschulen, aber auch sie haben schwer zu ringen. Nicht weniger schwierig sind die Verhältnisse ,n Deutsch-Oesterreich. Der Bestand der deutschen evangelischen Schulen ist schwer bedroht. Die Gemeinden sind auf Auslandshilfe angewiesen. Am schwersten leidet Galizien, jetzt Klein-Polen genannt. Vor 140 Jahren siedelte Joseph II. Deutsche, besonders Rheinhessen dort an, aber nicht, Latz sie ger manisierten, sondern kultivierten. Sie leben zerstreut und brau chen deshalb viel eigene Kirchen und Schulen. Als Privatschulen rangen diese schwer, schwerste Wunden schlug aber der Krieg, war doch Galizien Kampfgebiet. Auf einem Kirchentag in Lem berg, einberufen von Pfarrer Dr. Zöckler, wurde festgestellt, daß von 01 Schulhäusern 23 völlig in Trümmer lagen, 17 evange lische Kirchen ganz, 27 weitere erheblich zerstört waren. In zäher Arbeit wurden 91 Schulen bis 1024 wieder in Gang gebracht, ober die polnische Regierung sucht, wo sie kann, das Leben der deutsch-evangelischen Schulen zu hindern. Vieles wird von außerhalb Galiziens getan, die Not zu lindern, sie ist groß, denn neben Schulen und Kirchen sind aufzubringen Mittel zur Er haltung zweier Gymnasien, zur Unterstützung von RuheMndlern und der Zöcklerschen Gründungen eines Waisenhauses, Krüppel- und Altersheimes und eines Diakonissenhauses. Nach wenigen Mosten über, die Not in Sü d-Tir ol, wo die deutschen Lehrer auf die Straße gefetzt werden, und Rumänien, wo die Sie benbürger Sachsen ihres einstigen großen kirchlichen Grundbe sitzes beraubt wurden, schilderte Redner die Not in den jetzt pol nischen Gebieten der ehemaligen Provinzen Posen und West- preoßen. Noch Sikorskis Worten .Es ist Immer so, daß Ler Starke recht hat, der Bezwungene in Len Hintergrund treten muß' zielen alle Maßnahmen Polens darauf hin, dahDeutschtum zu unterdrücken, der Leutsch-evanpelikchen Kirche oen Lebens faden ahzuschneiden, daS deutsch« Schulwesen zu vernichten. Wa ren bis 4923 bereits 375 Leutsch-evangelische Schulen aufgehoben, 311 in paritätische Schul«» umgewandelt worden, so sind bis Ende vorigen Jahres weitere 960 deutsch« Schulen geschloffen wprden. Polen geht da in gleicher Meise vor, wie die Tschecho-Slowakei, und alle Einsprüche und Einwände Ler Leutschen Gemeinden blie ben unberücksichtigt. Die Lehrer werden entlassen, da» deutsche Seminar in Bromberg wurde geschloffen; Anfang 1024 waren 1300 deutsch« Kinder ohne jeglichen Anlerricht, da auch die schu lischen Hilfskräfte entlasten wurden. 4500 deutsche Kinder haben überhaupt keinen Religionsunterricht und 2100 nur dadurch, daß Geistliche di« Lehrtätigkeit übernahmen. Hilf« kann nur Li« Er richtung von Privatschulen bringen; erschwert wird dos, da alles, auch die Häuser sste wurden geraubt) beschosst werden und die Unterrichtenden Konzession nachsuchen und polnisch sprechen müs sen. Auch hier ist Ler Kampf ohne fremde Hilfe nicht durchzu fechten. Der Redner schloß mit der Mahnung, daß Lie Brüder und Schwestern am Glauben festhallen, daß wir hier uns aber in evangelischer Liebestätigkeit ihnen gegenüber noch ganz anders einstellen müßten. Mir müßten opern, auf manches, was - --- --- " ' ' ' - Glaubens- Haos. Dippoldiswalde. Von der Bahnhofs - Verwaltung wird uns geschrieben: Vier Bitten: Wahrt Reinlichkeit und damit Gesund heit! Schont Einrichtungen und Wände! Zeigt Beschädigungen dem Bahnhof an! Helft Besudler er fasten! Hal die Relchsbahn- direklion, auf Papptäfelchen gedruckt, in Personenwagen- und Bahnhofsaborten anbringen lassen. Sie verlangt wirklich nicht viel, nur Unterlassungen. Dieser Hinweis hat aber wenig ge nützt und ist in den meisten Fällen selbst beschmutzt und gar ab gerissen worden. Unsittliche Anschriften selbst in Frauenaborken verursachen der Eisenbahnverwallung durch Beseitigung der An schriften viel unnütze Ardelt und Kosten. Es ergeht deshalb nochmals die Bitte: Helft Besudler erfassen! an alle, die Sauber keit, Ordnung und Sittlichkeit lieben. Ermahnungen in den Schulen werden gut« Erfolg« bringen. Auch Auto maten werden von Kindern und Burschen unpflegllch behandelt; der Mechanismus leidet durch Einwerfen von Falschstücken und Fremdkörpern zum Schaden der Besitzer und Benutzer. Wahr nehmungen dieser Art müssen rücksichtslos zur Anzeige gebracht werden. Ferner wird in Zukunft mit polizeilicher Unterstützung gegen solche Personen vorgegangen werden, die auf Bahnhofs vorplätzen und in Bahnhofshallen vor Eintreffen der Züge lärmen, Unfug treiben und als müßige Herumsteher den ankommenden und abführenden Reisenden einen bpiehrutengang bereiten. — Wie recht hat die Bahnhofsverwaltung doch in vorstehenden Sähen: Welche Gemeinheiten und Zoten muß man oft an den Wänden der Bahnhofsadorte lesen, und, kaum übertüncht, schon wieder angeschmiert finden. Hier müßte jeder mit helfen, solche unsaubere Elemente zu fasten und ihrer Strafe zuzuführen. Aber auch daS Aofstellen der „Bahnhofsbommler" auf dem Bahnhofs vorplatz, besonders bei den Abendzügen, ist eine ganz ungehörige Belästigung der Reisenden, denn dies« können sich oft nur mit Mühe und Not Zugang zum Bahnsteig oder «inen Weg von diesem nach der Bahnhofstraße verschaffen. Weniger Neugierde, mehr Selbstzucht könnte hier viel helfen. — Nächsten Sonntag, 8. November, wird der Dlppoldis- walder Kreisberein für Innere Mission seine Jahresfeier in HermSdors bet Frauenstein halten. Dem Verein gehören alle Kirchgemeinden des engeren Dtppoldiswalder und Frauensteiner Kreises an, während die Müglitztalgemeinden einen besonderen Kretsverein der Innern Mission, den Bärensteiner, bilden. In Hermsdorf wird der Sozialpfarrer der Ephorie, Pfarrer Schön bach aus Breitenau, predigen, der zur diesjährigen Diözesanver- sammlung «inen überaus seffelnden Vortrag über di« soziale Botschaft von Bethel gehalten hat. Der Gottesdienst beginnt um 2 Uhr. An denselben schließt sich die Hauploersammlung an, in welcher Superintendent Michael über Innere Mission sprechen wird unter dem Thema:.„WaS haben ynsere Landgemeinden von der Inneren Mission?" Der Vortrag wird von musikalischen Darbietungen und Gedichtoorlrägen umrahmt s^n. — Kantor Johannes Herklotz Ist aus Rumänien nicht ausgewiesen worden, sondern freiwillig nach Deutschland zurück- gekehrt, da ihn -le musikalischen Verhältnisse in Schäßburg nicht befriedigt haben. , . — In einem 120 Selten starken Bericht über daS 37^G«schäflS- iahr 1924/25 gibt der Konsumverein Vorwär» seinen Mitgliedern Rechenschaft über di« Lage der Genoffenschaft. Sie zählte am JohreSschluß 72 260 Mitglieder. Der Umsatz Ist gegen do« Vor jahr um 82 Prozent gestiegen. Befriedigend ist da« Verhältnis wir wünschten, verzichten, daS Geld dafür jenen _ genossen geben. Auch bei uns seien schwierige Verhältnisse, aber mit einem Herzen voll warmer Liebe müßten wir unsern Brüdern ihr schweres LoS tragen helfen. Nack Lem Lem Redner gezollten Beifall, regte Sup. Michael eine Tellersammlung zu Gunsten des Luther-vereins an, die M. 60,— ergab. Darnach wurden verschie dene Bilder und Bücher angepriesen, worauf -er Kirchenchor nochmals zu Worte kam und stimmungsvoll Ler Herr ist mein getreuer Hirt' vortrug. Unter geschäftlichen Mitteilungen nahm Sup. Michael zu den jetzt ergangenen Kirchensteuern und vieler lei Einwänden Stellung.. Er betonte, Laß Lie Steuern doch nicht nur zur Bezahlung der Geistlichen, sondern auch der übrigen Be amten (Glöckner, Kirchner, Heizer, Totenbettmeister usw.) benötigt würden, daß bauliche Schäden an den kirchlichen Gebäuden be hoben werden müßten, daß trotzdem nur ein geringes Mehr gegen früher gefordert werde und daß wirkliche Härten gern abge stellt würden, nimmermehr aber dürfe es heißen: Da trete ich aus der Kirche aus. ES sei jetzt eine Zeit der Prüfung, da mache man es der Kirche nicht noch schwer. Der Bitte, Vereinsvergnügen nicht mehr Sonnabends abzuhalten, sei teilweise nachgekommen worden, möchte es noch weiter beherzigt werden. Sup. Michael empfahl dann die kirchliche Bibliothek, bat, daß, wie ein hiesiger Bäcker wöchentlich 10 Brötchen für Lie Grotzmütterchen spende, sich noch weitere Spender finden möchten, bat für ein Erholungs haus Les Bundes für eine lebendige Volkskirche, errichtet von Pfarrer Spranger in Krummenhennersdorf, und teilte mit, daß nächst« Woche die Morgenandacht für die Schulkinder, Lie am Montag von 25 Jungen und 40 Mädchen besucht gewesen ist, erst am Dienstag früh °/«8 Uhr fiattfinde. Der Bitte von Frl. Hellriegel, an einem Adventsonntag Abendgottesdienst zu halten, wurde Erfüllung zugesagk. Nach einem Vortrag Les Blaserchors wurde mit Gesang des 3. Verses vom Lucherlied Ler Abend be schlossen. — Es sei auch hier nochmals auf die Heuke abend im Kunstverein staltfindenden Tanz-Vorführungen aufmerksam gemacht. Der Name „Kreideweiß" bürgt für hervorragende Leistungen, und es ist denn auch entgegen, früheren Abenden die Nachfrage nach Karten im Vorverkauf erfreulicherweise recht rege gewesen. Hoffentlich hat der Kunstverein, der bestrebt ist, uns aus allen Gebieten der Kunst nur Bestes zu bieten, leider aber manchmal recht wenig unterstützt wird, diesmal ein volles aber noch nicht, denn hinter dem Geschäftsjahr 1913/14 bleibt der Umsatz immerhin noch um 23 Prozent zurück. Der Durchschnltts- umsah pro Mitglied betrug 1913/14 385 M-, jetzt wird «r auf 269 M. festgestellt. Die Zahl der Verkaufskräfte mußte infolge dieser Umstände von 870 (1913/14) auf 593 verringert werden. Sehr stark vergrößert hat sich im letzten Jahre der Umsatz an Textilware, der den fünften Teil des Gesamtumsatzes auSmacht. Die Erlangung der Genehmigung zum Milchoerkrieb durch das Dresdner Gewerbeamt machte einige Schwierigkeiten. Der Mtlch- händlerring lief Sturm gegen die Konkurrenz, gab doch die Ge noffenschaft daS Liter Milch um 2 bis 3 Pfennige billiger «ch als der private Kleinhandel. Fast unerklärlich ist der Rückgang im Brotumsah. Der Umsatz von Kuchen und Weißgebäck ist verhältnismäßig stark gestiegen. In beiden Bäckereien wurde« 128 Personen beschäftigt. Die Sparkasse weist eine erfreuliche Belebung auf, seitdem den Sparern die Mertbeständiakeit der Einlagen gesichert ist. Für Gehälter und Löhne wurden 1884180 M, ausgegeben, daS ist gegen das Vorjahr «ine Steigerung um 553242 M. Der Unkostensah ist infolge Verringerung des! Personals und Steigerung des Umsatzes gegenüber dem Vorjahr von 12,21 auf 9,56 Prozent zurückgegangen. Inventar, Maschinen, Fuhrpark und soMge Anlagen stehen in den einzelnen Abteilung«« mit nur je 1 M. zu Buch. Auf Grund der reichlichen Ab schreibungen werden für Ergänzungen und die nötigen Neu anschaffungen Mikkel stössig. Die 60 Grundstücke find insgesamk nur mit 2320000 M. belastet. Trotz wesentlicher Vergrößerung der Warenlager sind di« Warenschulden stark vermindert worden Im laufenden Geschäftsjahr gedenkt die Geschäfksleitung ohne jeden Wechfelkredit auszukommen. Ein wunder Punkt find die Geschäftsanteile, die nur zu 16,6 Prozent, also erst zum sechsten Teile, eingezahlt find. An Steuern und Abgaben hatte der Verein 571391 M. zu entrichten. DaS macht 7L0 M. pro Mitglied! Die Genossenschaft tritt jetzt auch mehr als früher durch Reklame an die Oeffentlichkeit. Auf der Straßertbahnlinte 22 läuft ein Wagen mit VorwärtS-Propaganda, die auch in einer großen Anzahl Lichtspielhäusern ständig betrieben wird. Der Dresdner Konsumverein Vorwärts ist nicht nur «ine der größten Genossenschaften Deutschlands, sondern der aasizen Welt! Nach der internationalen KonsumvereinsstakistIK für daS Jahr 1922 stehk er mit der Zahl der Mitglieder an siebenter Stell«! Ueber- yaupt hak Deutschland die größten Konsumvereine, nicht England, wie häufig angenommen wird. An erster Stelle in -er Welt steht danach die Konsumgenossenschaft Berlin mit damals 139362 Mitglieder. Dann folgt die „Produktion" in Hamburg mit 125077 Mitgliedern. Dann erst kommt London, 108891 Mitglieder, danach rangiert wieder «in deutscher Verein, AreSlau- Ihm folgen die zwei englischen Genossenschaften in Woolwich und Leebs. Nun kommen in der Reihenfolge Dresden, Leipzig, die englischen Vereine in Barnsley und Edinburgh, dann Essen. Von den 11 größten Konsumvereinen der Welt entfallen also 6 auf Deutschland, 5 aus England. — Jo Grumbach bei Wilsdruff wurde in der Nacht zum 4.11. einem Gutsbesitzer ein Pferd aus dem Stalle gestohlen. Das Tier wird wie folgt beschrieben: Rappe, etwa 1,65 hoch, altes Husarenpferd, gestempelt H. 20. Mitteilung an dl« nächste Gendarnterle-Station oder Polizeiwache erbeten. Seyde. Montag nachmittag ereignete sich an Ler Nitzsche»- mühle ein Automobilunglück, durch welches der betreffende Kraft wagen zertrümmert wurde, daS aber glücklicherweise keine Men schenopfer gefordert hat. Der neue starke Minerva-Wagen -es Kaufmanns Delling aus Dresden fuhr, nur vom Chauffeur be setzt, in rasendem Tempo von der Herklotzmühle in RehefelL nach -er hiesigen Nitzschenmühle, riß in Ler Kurve unterhalb des BecherbachtaleS zwei 19 und 17 Zentimeter starke Straßenbäume um und warf einen dritten Baum hall» um. Von -er großen Wucht Les Anpralls zeugte der Umstand, daß -er eine Baum stamm mehrmals zerbrochen wurde. Der Chauffeur hatte noch Lie Kraft, nach dem Unfall aus dem Wagen zu springen, er er litt aber einen Nervenschock und blieb besinnungslos neben Lem Gefährt liegen, so daß es den Anschein hatte, als sei er vom Auto überfahren worden. Ein Fußgänger kam in Gefahr, von dem Wagen erfaßt zu werden, -och rettete sich der Mann Lurch einen Sprung nach -er Seite hinter einen schützenden Baum. Der Kraftwagen im Werte von 25000 Mark erlitt Achsenbruch und ist vollständig unbrauchbar geworden. Der Hvagenführer er holte sich bald wieder aus seiner Ohnmacht. Meißen. Beim Brückenneubau ist am Montag nachmittag gegen 2 Uhr der bei Ler Linke^Hofmann-Lauchhammer M.-G. am Neubau -er Meißner Eisenbahnbrücke beschäftigte 47 jährige Schlosser Böhme auS DreS-en tödlich verunglückt. Es wird an genommen, daß er beim Zerschneiden eines Querträgers mit dem Schweißapparat entweder zu tief gekommen oder aus dem zu zer schneidenden Träger gestanden hat, so daß er abstürzen mußte. Er fiel aus etwa 12 Meter Höhe in den auf der Elbe liegenden, zur Aufnahme -er entfernten Brückenteile dienenden Kahn, der bereits mit Eisenteilen gefüllt war. Durch den Aufschlag auf die Lisenteile hat Böhme einen Bruch der Wirbelsäule und andere schwere innere Verletzungen erlitten, dl« seinen Tod alsbald her beiführten. Der Verunglückte war als zuverlässiger Arbeiter ge schäht. Er hinterläßt eine Witwe und zwei Kinder im Alter von 10 und 12 Jahren. ArnS-orf. Am Sonntag nachmittag in Ler vierten Stunde ereignete sich auf der Stolpen—Radeberger Straße ein Motor radunfall. Der Fahret wollte im scharfen Tempo die Kurve süd lich von Wallroda nehmen, geriet aber dabei in den Straßen graben und wurde in hohem Bogen auf das angrenzende Feld geschleudert. Wie durch ein Wunder hat weder er noch das Motorrad größeren Schaden erlitten. Mtttttn-vrf bei Bad Schandau. Einen schweren Unfall erlitt gerade an seinem Geburtstage der 41jährige Sohn des VulS- desitzers Lorenz. Er wurde beim Umspannen der Pferd« von einem -er Pferde derart gegen den Unterleib geschlagen, -aß er zusammenbrqch. Er mußte nach Lem Krankenhaus gebracht wer den, wo del der Operation festgestellt wurde, daß die Eingeweide zerrissen waren. An den Folgen Ler schweren inneren Ver letzungen ist L. gestorben.
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