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Weißeritz-Zeitung : 31.07.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-07-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192507315
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250731
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1925
- Monat1925-07
- Tag1925-07-31
- Monat1925-07
- Jahr1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 31.07.1925
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Chronik des Tages. — Seitens der Deutschen Golddiskontbank haben mit amerikanischen Banken erfolgversprechende Verhandlungen wegen der Diskontierung von deutschen Dreimonatswechseln stattgefunden. —- Die Aufwertungsverbünde wollen eine Neurege lung der Aufwertung im Wege des BolksbegehrS herbei- führen. " Der Handelspolitische Ausschuss des Reichstages hat die zweite Lesung der gesamten Zollvorlage beendet. Die Kohlenkrise. Der verstorbene Großindustrielle Hugo Stinnes hat seiner Zeit in richtiger Borausahnung der wirt schaftlichen Entwicklung das Wort geprägt: „Wir wer den noch einmal in Kohle ersticken". Diese sensatio nelle Aeußerung erregte damals allgemeines Kopf schütteln, wir lebten ja in einer Zeit, wo uns jeder einzelne Zentner Kohle Hausbrand durch die behörd lichen BerteilungssMlen zugemessen wurde, wo die Zechen die Förderung des für das gesamte Wirtschafts leben so überaus wichtigen Betriebsstoffes bis auf das Höchstmaß steigern mußten, um wenigstens der größ ten Kohlcnknappheit abzuyelfen. Mußte man da nicht die Prophezeiung von Absatzschwierigkeiten als über triebenen Pessimismus ansehen. Im Laufe der letzten beiden Jahre hat sich indessen nur allzu deutlich gezeigt, daß der vor Jahresfrist , verstorbene Wirtschaftsführer in vollem Umfang recht gehabt hat. Der Ruhrbergbau hat heute mit einer Absatznot zu kämpfen, wie sie bisher noch nie zu verzeichnen gewesen ist. Zwar war auch in der Vor kriegszeit zuweilen ein Produktionsüberstutz von eini gen Millionen Tonnen Kohlen vorhanden, doch han delte es sich stets um vorübergehende Erscheinungen. Was wir aber heute in dem größten deutschen Koh- lenerzeugungsgeoiete erleben, steht in der Geschichte des Ruhrkohlenbergbaues beispiellos da. Die Halden bestände haben in diesem Monat die Rekordziffer von 7,8 Millionen Tonnen erreicht. Außerdem verfügt das Syndikat noch über Lagerbestände von nicht weni ger als 2,2 Millionen Tonnen. Insgesamt ergibt das einen Kohlenvorrat von rund 10 Millionen Tonnen. Wenn man die Tonne Kohle mit 16 Mark in Anschlag bringt, so stellt der gesamte Kohlen vorrat im Ruhrgebiet das ungeheure tote Kapital von 160 Millionen Mark dar, das mit hohen Zinsen belastet ist. Daß dieser unerträgliche Zustand nicht aufrecht erhalten werden kann, wenn er nicht zu einer völli gen Lahmlegung des gesamten Ruhrkoklenbergbaues führen soll, liegt auf der Hand. Die Ruhrindustrie »ersucht daher, um jeden Preis die schwere Krise zu iiberwinden. Es fragt sich nur, welcher Weg ein geschlagen werden muß, um der Absatzschwierigkeiten , Herr zu werden. Zunächst versuchte man große Koh- , lenmengen zu bedeutend herabgesetzten Preisen im Nuslanoe abzufetz n, derartige Verlust reiche Aus- ! landsverkäufe sind jedoch nur ein Notbehelf und ; »ienen lediglich dazu, daß die Ruhrkohlenindustrie sich > oenigstens einigermaßen über Wasser halten kann, j Nus die Dauer war dem Kohlenbergbau damit nicht i gedient und man suchte nunmehr durch Stillegung »er unrentablen Zechen und durch Herabminde rung der Belegschaften der Schwierigkeiten Herr M werden. So sind im Laufe der letzten Monate rund 36 000 Bergleute entlassen worden, weiteren 40 000 llrbeitern soll in der nächsten Zeit gekündigt werden. , diese umfangreichen Arbeiterentlassungen haben be- ' greiflicherweise unter der Ruhrbergarbeiterschaft große I Beunruhigung hervorgerufen, und nicht mit Unrecht »erlangen die Bergarbeiterverbände, daß für die ent- s lassenen Arbeitermassen neue Arbeitsmogltchkeiten ge schaffen werden müssen. Die Reichsregierung hat bei »en letzten Besprechungen im Berliner Arbeitsmintste- , cium weitgehendste Berücksichtigung dieser Wünsche zu- , gesagt, aber damit allein ist die schwere Ruhrtrise < nicht beseitigt. Nötig ist vor allem eine Herab- » setzung der unerträglich hohen Eisenbahn frachten, ferner wird die Reichsregierung erwägen j Müssen, ob es nicht möglich ist, die Steuerlasten »er Ruhrkohlenindustrie auf ein wirtschaftlich erträg- siches Maß herabzusetzen. Schließlich muß dafür gesorgt ; oerden, daß die Handelsbeziehungen mit den - übrigen Ländern endlich eine feste Regelung erfahren. , Nur so wird es möglich sein, die Notlage des Ruhr- »ergbaus einigermaßen zu mildern. Dabei wird man »Nerdings nicht vergessen dürfen, daß sich die Krise keineswegs auf Deutschland beschränkt. Es handelt sich i Vielmehr um eine allgemeine Krise auf dem Welt- kohlenmarkt, wie die Schwierigkeiten des englischen Bergbaues zur Genüge zeigen. i Tumult im Reichstag. Kommunistische Herausforderungen bei der Kirchen- : fteuerberatung. ; Der Reichstag hat am Mittwoch iU später Nacht- ! stunde die zweite Lesung der Einkoinmensteuervorlagc ! zu Ende geführt. Allerdings erst nach zweimaliger Unterbrechung der Sitzung. Bei der Beratung des Paragraphen, der die Festsetzung der Kirchensteuer regelt, kam es infolge eines ktrchenfeindlichen Ausfalls eines kommunistischen Redners zu wüsten Tumult- szenen, die schließlich sogar in Tätlichkeiten aus arteten. Der Kommunist Vterrath beantragte die Strei chung des ganzen Kirchensteuerparagraphen und äußerte sich dabei in überaus verletzender Weise über die Kirche und ihre Einrichtungen. Er bezeichnete die Bestimmungen über die Kirchensteuer als das Unae- heuerlichste, was man in der Republik gegen die Ar beiter unternehme. Die Anhäufung der Schätze in den Kirchen sei ein Luxus. Wozu sei eS nötig, beim Abendmahl den Wein aus goldenen Kelchen zu trinken? Man könne ja das Abendmahl auch in hölzernen Kel chen reichen. Wenn es der Kirche so auf das Geld ankomme, dann möge sie doch Eintrittsgeld erheben. Im ganzen Sause und besonders beim Zentrum riesen diese Beschimpfungen einen ungeheure« LntrüftungSfturm hervor. Als der kommunistische Redner weiter heftige Angriffe gegen die Kirche richtete, entstand im Hause erneut große Erregung. Besonders der Abg. Esser (Ztr.) gab seiner Empörung durch heftige Zwischen rufe Ausdruck. Die Kommunisten drängten nach vorn und antworteten ebenfalls mit Zurufen. Plötzlich stürmte der Kommunist Jadasch auf dl« Bänke des Zentrums los, scheinbar um sich auf den Abg. Esser zu stürzen. Andere Kommunisten drängten nach. Abgeordnete des Zentrums und der Demokraten, besonders Abg. Korell, warfen sich da zwischen, um Tätlichkeiten zu verhindern. ES kam unter ungeheurem Tumult zu einem Handgemenge. Ta der Vizepräsident Graef des Lärms nicht Herr werden konnte, und die Sitzung sich vollkommen auf gelöst hatte, vertagte er di« Verhandlungen um eine Viertelstunde. Nach Wiedereröffnung teilte Vizepräsident Graef unter dem Lärm der Kommunisten mit, daß er in Uebereinstimmung mit dem Aeltestenrat Jadasch wegen tätlichen Angriffs auf ein Mitglied des Reichs tags von der Sitzung ausschließen müßte. In zwischen hatte sich jedoch der Wg. Jadasch aus dem Saale entfernt, wodurch eine zwangSmänige Entfer nung überflüssig wurde. Unter allgemeiner Unruhe wurde darauf die Beratung fortgesetzt und der Kom promißantrag zur Kirchensteuer angenommen. Das Zollgesetz. Im Ausschuß endgültig angenommen. Der Handelspolitische Ausschuß des Reichstages hat die Zollvorlage in der Fassung des Kompro misses der Regierungsparteien endgültig verabschiedet. Neber den Zeitpunkt des Inkrafttretens »er Zollvorlage wurde gegen di« Stimmen der Opposition beschlossen, daß der Reichsfinanzminister zur vestim- mung des Zeitpunktes ermächtigt ist. Er soll auch! verschiedene Positionen zn verschiedenen Zeitpunkte« i« Kraft setzen können. Spätestens soll das Ge setz vom 1. Oktober 1925 ab Geltung Haven und es sott mit Ablauf des 81. Juli 1927 außer Kraft treten. Es ist in Aussicht genommen, folgende Posi tionen mit einer Frist von 14 Tagen nach Verkündung in Kraft zu setzen. Getreide, Malz, Müllereierzeug nisse, Vieh, frisches Fleisch und Zucker. Die übrigen Teile sollen mit dem 1. Oktober d. Js. in Kraft treten, mit Ausnahme der Weinposittonen, die erst am 16. Oktober Gesetz werden sollen, weil bis dahin der Spanische Handelsvertrag noch gilt. Abbau der Patzgrenzen. Ab 12. August Visumfreiheit mit Oesterreich. Rach monatelange« Verhandlungen ist jetzt end- ! lich eine Einigung über die Aufhebung des lästige« Sichtvermerkszwanges im Verkehr zwischen Deutsch land und Oesterreich zustande gekommen. Am 29. Juli ist im Auswärtigen Amt daS zwischen der deut schen Reichsregierung und der österreichischen Bundes regierung vereinbarte Abkommen über die Beseiti gung deS Sichtvermcrkzwangcs von dem Reichsminister »eS Auswärtigen, Dr. Stresemann, und dem öster reichischen Gesandten Frank unterzeichnet morsen. Nach dem Inhalt des Abkommens können die An- i gehörigen des einen Staates das Gebiet des anderen StaateS über jede amtlich zugelassene Grenzübergangs stelle jederzeit lediglich auf Grund eines gül tigen Heimatpasses, aus dem sich die Staats- ingehörigkcit des PaßinhaberS einwandfrei ergibt, ahne Sichtvermerk betreten und verlassen. Für Kinder unter 16 Jahren genügt an Stelle des Passes ein amtlicher Ausweis über Namen, Alter, Staatsangehörigkeit und Wohnsitz oder dauern den Aufenthalt des Kindes. Der Kinderansweis muß »ei Kindern über 10 Jahren mit einem von der aus- j stellenden Behörde abgcstempelten Lichtbild ver- ; sehen sein. Für den gemeinschaftlichen Grenzüber- ' tritt von Personengruppen, die aus deutschen Reichsangehörigen oder österreichischen Bundesange hörigen oder aus Angehörigen beider Staaten bestehen, gilt eine von der zuständigen Behörde ausgestellte Sammelliste als Paßersatz. Das Abkommen wird am 12. August d. Js. in Kraft treten. l Politische Rundschau. — Berlin, den 31. Juli 1925. — Die Vorverhandlungen über eine Anleihe des bayeri schen Staates in Amerika sind znm Abschluß gekommen. Der endgültige Abschluß der Anleiheverhandlungen hängt von »er Lage des Geldmarktes in Amerika ab. * :: Volksbegehren in der NufwertungSir ge? Die Arbeitsgemeinschaft der Aufwertungsorganisationen hat im Hinblick darauf, daß die vom Reichstage angenom menen Aufwertung Gesetze vom Reichspräsidenten am 16. Juli verkündet worden sind, einstimmig beschlossen, eine Neuregelung der Aufwertung im Wege des BolkS- begehrs herbctzuführen. Die Vorarbeiten hierzu sind von der Arbeitsgemeinschaft bereits in Angriff ge> i nommcn und sollen mit möglichster Beschleunigung durchgcführt werden. :: Di« Teutsch«ua«Sweisungen ans Polen. Be kanntlich hat die polnische Regierung vor einiger Zeit beschlossen, sämtliche deutschen Optanten, d. h. alle diejenigen Deutschen, die sich geweigert haben, um die Verleihung der polnischen Staatsangehörigkeit ein zukommen, aus Polen auSzuwetsen. Die Ausweisun gen sollen, wie jetzt bekannt wird, in folgender Rühen folge durchgeführt werden: Bis zum.I. August müssen auf Anweisung der polnischen Regierung 20 000 deutsche Optanten Polen verlassen. Davon sind bereits 7000 in Deutschland eingetrosfen. Am 1-Pep, tember müssen diejenigen Personen abwandern, di, Grundbesitz in Polnischen Festungsgebieten haben, das . sind 2500. Am 1. Juli nächsten Jahres müssen di« übrigen deutschen Optanten, die Grundbesitz haben, Polen verlassen, nämlich 4600. Die Optanten sind durchweg Landwirte, Landarbeiter und Handwerker, Eine besondere Härte ist es, doch viele Familien, in denen die ältere Generation für Bolen, die jüngere für Deutschland optiert hat, durch die Ausweisungen zer rissen werden. Auch der materielle Schaden der deut« chen Optanten ist sehr groß. So müssen sie z. B. hre Viehbestände, die sie nicht mitnehmen dürfen, etzt zu Schleuderpreisen verkaufen. :: Preußischer Einspruch gegen »en Finanzaus gleich. Die preußische StaatSregierung hat beschlossen, für den Fall, daß die Beteiligung der Länder und Ge meinden an der Einkommen- und Körtzerschaftssteuer nicht über 75 Prozent erhöht werden sollte, im Reichs rat Einspruch zu erheben. Für diesen Beschluß war vor allem die Erwägung maßgebend, daß andernfalls der Finanzausgleich oen Ländern und Gemeinden nicht die auch bei äußerster Sparsamkeit unbedingt notwen digen Lebensmöglichkeiten lassen würde. :: Milderung »es bayerischen Ausnahmezustandes. Fn den nächsten Tagen wird das bayerische Staats ministerium neue Richtlinien über die Handhabung der noch bestehenden Bestimmungen des Ausnahme zustandes erlassen, die weitere Milderungen der noch bestehenden Ausnahmebestimmungen bringen werden. Die Milderungen werden schon für die Berfassungs- feiern in Erscheinung treten können. :: Keine Erhöhung »er Beamtengrundgehälter. Zm Haushaltsausschuß des Reichstages wurde der Not- -tat verabschiedet mit der Aenderung, daß er bis 30. November des Jahres gelten soll. Ein sozialdemo kratischer Antrag auf Erhöhung der Grundgehälter für die unteren Reichsbeamten wurde abgelehnt, an genommen dagegen ein deutschnattonaler Antrag, der die Reichsregierung ermächtigt, den 100 Prozent-Satz »es Wohnungsgeld-Zuschusses nötigenfalls auch über lOO Prozent zu erhöhen. :: Tc» Lollarkredit für die Landwirtschast. Die Meldungen von dem Abschluß eines 100 Millionen- KrediteS, der für die deutsche Landwirtschaft über die Deutsche Rentenbankkreditanstalt zur Verfügung ge stellt werden soll, eilen, da die Deutsche Rentenbank kreditanstalt erst am 5. August ins Leben treten soll, wie von unterrichteter Seite gemeldet wird, den Tat sachen zum mindesten weit voraus. Bis dahin führt die Deutsche Rentenbank, die die Währungsinstanz für Kreditversorgung der deutschen Landwirtschaft nicht selbst übernehmen konnten, für ihre Tochtergesellschaft die notwendigen Verbesprechungen, die lediglich in formatorischen Charakter tragen. Ein neuer Vertragsbruch. Frankreich verbietet die »eutsch« Kohleneinfuhr. Die französische Regierung hat soeben eine Ver ordnung erlassen, wonach die Einfuhr von Siem und Braunkohle sowie Briketts deutschen Ursprungs einer besonderen Genehmigung unterliegt, sofern die Lieferungen sich nicht aus den Verpflichtungen des Versailler Vertrages ergeben. Tiefe Maßnahme richtet sich demnach ausschließlich gegen T«ntschland. Hierzu ist festzustellcn, daß der Staatssekretär Trendelenburg und der französische Handelsmi nister Chaumet seinerzeit bei Abbruch der Han- delsvertragsverhandlungcn in einem gegenseitigen No tenwechsel festgclegt hatten, daß es jede Partei unter lassen würde, für die Dauer der Unterbrechung der Handelsvertragsvcrhandlungen irgendwelche Maßnah men zu treffen, die sich ausschließlich oder hauptsäch lich gegen das andere Land richtet. Ti«se neue Verordnung stellt eine offene Ver- »etzung dieser Abmachungen durch die Franzose« dar. Von deutscher Seite dürste hiergegen ans das schärfste Einspruch erhoben werden. Rundschau im Auslande. ! Eine Abordnung der belgischen Regierung hat sich unter Führung des ehemaligen Ministerpräsidenten Theu- nis nach Amerika begeben, um mit der Regierung der Vereinigten Staaten über die Verzinsung und Tilgung der belgischen Schulden zu verhandeln. , ! Nach einer Meldung aus Belgrad sollen in Serbien zwei Reichsdeutsche aus Hamburg fest genommen worden sein, die angeblich auf einer Propagandafahrt durch die deutschen Gegenden von Südslawien begriffe» ge wesen wären. * Streiknnruhen im englisch«« Kohlengebiet. k Obwohl die Führer der Bergarbeiter bisher noch keine Streikparole ausgegeben haben, sind im Anthrazitberg bau in SüdwaleS bereits 2 v OOOBergarbeiterin den Ausstand getreten. In mehreren Dörfern ist eS zu Kämpfen zwischen Grubenbeamten und Arbeitern gekom men, bei denen die Streikenden geschossen und die Grubcn- heamten mit Steinen geworfen haben. Da die AnHrazit- arbetter die Mannschaften von den Pumpen der Gruben zurückgezogen hatten, drohen die Anthrazitgruben zu er saufen. Der englische Bergarbeiterverband hat die An- thrazttarbelter angewiesen, sofort wieder die Pumpenmann- schaften in die Gruben zu senden, um nicht durch das Er saufe» der Gruben die VerhandlungSau-sichten für das ge samte Gewerbe zu gefährden. Die Verhandlungen zur Bei legung des Bergarbeiterkonfliktes im-Bergbau sind bisher ergebnislos verlaufen. Ein russischer Offizier von polnischen Grenztrnppen erschossen. k An der russisch-polnischen Grenze hat sich ein neuer schwerer Zwischenfall, der voraussichtlich ein ernstes diplo- malisches Nachspiel haben dürfle, ereignet. Während einer Besichtigung an der Grenze des Bezirks Iampol in Wol hynien wurde der Kommandant der lowfetrusUschen Grenz- truppe von volnischen Grenzsoldaten ermordet. Die Tat erfolgte nach Ueberschrcitung der Grenze durch die polnischen Soldaten, die alsdann die Leiche verschleppten. Erst später wurde die Leiche den Sowsetbehörden ausgeliefert. Im Zusammenhang hiermit überreichte das russische VolkSkvm-
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