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Weißeritz-Zeitung : 03.12.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-12-03
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192512032
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19251203
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19251203
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1925
- Monat1925-12
- Tag1925-12-03
- Monat1925-12
- Jahr1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.12.1925
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Aeltefte Zeitung -es Bezirks Deranüoorllicher Redakteur: Sellr Sehne. — Druck und Verlag: Earl Äehne in Divvoldiswalüe. 91. Jahrgang Donnerstag, am 3.1 ezember 1925 Nr. 280 Anzeigenpreis: Dl« 42 Millimeter breit« Petitzell« 20 Goldpfennige, Eingesandt und Reklamen SO Goldpfennig«. »»e,»"«e»—eeeee»eee»»e»ee«»e,»eeeeeeee^ Bezugspreis: Für einenMonat 2 Goldmark mit Zutragen, einzelne Nummern 15 Goldpfennige. Gemeinde-Verbands-Girokonto Nummer 3. Fernsprecher:Aml Dippoldiswalde Nummer 3. Postscheckkonto Dresden 12 548. Diese» Blatt enlhStt die amtlichen Bekanntmachungen -er Amtshauptmannschafl, -es Amtsgericht» nn- -es Sta-lrats zu Dippoldiswalde Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung und Anzeiger für Dippvlöiswalöe, Schmie-eberg u.U Oertlich-S »nd Sächsisches lerer auS- Dippolbiswalde. Golden leuchtete vom westlichen Himmel die Sonn« und glitzerte in dem Schnee, der leicht di« Erde rings be deckte, als gestern nachmittag sich vor dem Neubau der HandelS- und Gewerbeschule an der Weißer lhstraße die Mitglieder der städtischen Kollegien, des Handels- und GewerbeschulauSschusses, Vertreter der bauausführenden Firmen und andere Herren »er ¬ regendem Gedankenaustausch. Auch wurde noch mancherlei ge boten. Der Arbeitergesangverein .Liederkranz trug verschie dene Lieder tonschön und stimmungsvoll vor und Maschinen- lchlosser Eberlein erfreute mit komischen Dortrögen. Auch oer- fchivdene Ansprachen wurden noch gehalten. Möchten dl« Wünsche, dl« gesprochen wurden, ln Erfüllung gehen, möchte es vor allem auch möglich sein, den Bau ohne große Belastung des vtadisäckels bald zu Ende, das HauS seiner Bestimmung ent- i Segen zu führen. — Auf der Fahrt nach Dresden erlitt «ln dortig«r, mit «a. 80 Zentner Last beladener Kraftwagen auf der Altenberger ' sammelten, um dann hinaufzusteigen in das Dachgebälk des stol zen Baues, von dessen Firstdalken schon seit Mittag der Aebe- baum grützt«. Es galt Hebefest zu feiern. Dort oben in lustiger Höhe hielt Bürgermeister Herrmann im Kreis« Ler Arbeiter und Erschienenen «ine kurze Ansprache. Er wietz auf di« Bedeutung des Tages für die Stadt im. allgemeinen und für die Handels und Gewerbeschule im besonderen hin, dankte allen dafür, datz sie durch ihr« Teilnahme an der Feier zu deren eindrucksvoller Ge staltung beitrugen und betonte, datz der Bau ohne Unfall in genau 2 Monaten seit Grundsteinlegung zu der stolzen Höhe empor- gewachsen sei. Dank fei zu sagen Ler Eiaatsregierung und dem Bezirk, ersteren für den erheblichen Zuschuß, letzteren für Dar leihen von verhältnismäßig günstigen Krediten, weiter Dank der Bauleitung, Herren Architekten Kießling, der Firma Kelle L Löser, Baumeister Barsch, seinen Polieren und Arbeitern, unter deren umsichtiger Mitwirkung Ler Bau so rasch gediehen s«i. Lin WermuthStropfen aber fiel in den Freudenbecher, als Bürger meister Herrmann fortfahrend erklärt«, daß sich ein« gleich be schleunigte Fortsetzung und Beendigung des Baues mangels ver fügbarer Mittel leider nicht ermöglichen laste. Er gab aber Ler Zuversicht Raum, Laß Ende 1926 di« Weihe der Schul« möglich sein werd« und schloß mit" den Worten: Lassen Sie mich mein« guten Wünsche für unser hoffentlich recht bald vollendetes Bau vorhaben zufammenfasten in folgenden Hebespruch: Dor Blitzen, Feuer, Seuchen und Gefahr der Herr des Himmels dieses Haus dewahrl Daß Handel und G«w«rbt froh gedeihn Lurch alle, di« driun gehen aus und ein. Ein guter Geist Larin stets waite zum Segen unsrer Stadt Dippoldiswalde! Anschließend sprach auch Stadtrat Hach als Dezernent -es Ausschusses für die Handels- und Gewerbeschule allen Bauausführenden und Mitwirkenden Donk für ihre Arbeit aus und bedauerte gleichfalls, daß es nicht mög lich sei, den Bau so rasch wie begonnen zu Ende zu führen. Aber «S werd« alles, was möglich ist, getan werden, weiter« Mittel zu beschaffen und «S fei zu begrüßen, daß Ler Bau «ingedeckt und so vor argem Wetter geschützt werden könne. Auch er sprach di« Hoffnung aus, daß im Lauf« des nächsten Jahres der Bau vollendet werden kann und wünscht« weiter glückliches Ge deihen. Baumeister Barsch sagt« in feinem Spruch nach kurzer Einleitung: Zum ersten gelten mein« Wünsche dem Vat«r- lande, deffen Zukunft von Ler Jugend abhängt, di« in diesem „ . mein Spruch nach kurzer .ersten gelten mein« Wünsche dem Vat«r- Zukunfi von Ler Jugend abhängt, di« in diesem . , . chtigen Staatsbürgern herangebiidet werden soll. Möge unser Daterland durch sie zusammengefüat werden zu einem Ganzen wie dieses HauS, daß eS fest stehe nach innen und außen. Ium zweiten gilt mein Munsch dem Bauherrn, der Stadt DivpoldiSwalde. Möge dieses tzchulhauS das Ansehen -er Stadt h«>en, mögen Bürger Freud« daran haben, daß «s ein M-Azeichen wir- über di« Grenzen der Stadt hinaus und «in« Bildungsstätte für kommende Geschlechter in Stadt und Bezirk.' Zum dritten gelten mein« Wünsche denen, die hier ein und aut gehen, den Lehrern und Schülern, daß st« sich hier drinnen wohl fühlen möchten und im neuen Heim mit umso größerer Freude arbeiten. Mit DankeSworten an sein« Polier«, Maurer, Zimmerleute und Arbeiter stir ihr« Leistungen schloß der Bau meister. Damit schloß di« F«i«r auf dem Bau und «nag begab sich gern wieder hinunter, denn dort oben wehte «in recht frisches Lüstchen, dem man sich länger als nötig nicht aussetzen wollte. Ml« beim Ausstieg konnte man auch setzt wieder bewundern! wie weit der Bau gediehen ist, sind doch auch schon alle Treppen, all« Zwischendecken und Zwischenwände fertig, und wenn «S auch nicht möglich sein sollt«, vor weiterem, vielleicht stärkerem Schnee fall das Dach zuzuhängen, so ist doch der Bau selbst vor Wit- terungSeinslüssen vollkommen gesichert. Es ist wirklich hervor ragend ra ch gearbeitet worden, und die Erwartungen, die bei der Grundsteinlegung bezüglich des FortschreitenS des Baues gesprochen wurden, sind weit übertroffen worden. Die Teil nehmer an der Hebefeier begaben sich dann nach Lem ReichS- kronensaal«, wo den Ausführenden ein Hebeschmaus von der Stadtverwaltung gegeben wurde. Bürgermeister Herrmann dankte hier nochmals ganz besonders der Arbeiterschaft am Bau für ihren Fleiß und sprach die Hoffnung auS, daß sie auch weiter so fleißig wirke und bat, das einfache Mahl anzunehmen. Gern tat man sich an dem warmen Essen und dem frischen Bier« güt lich. Im Laufe Les MahleS sprach dann noch Fabrikant Kell« in Firma Kelle L Löser für sein« Firma. Er verglich LaS HauS mit «>n«m menschlichen Körper, bei dem (dem Hause) das Gerippe die Eisenkonstruktion sei, die unverwüstlich sei und für die Ewig keit halte. Er beglückwünschte die Stadt, daß das HauS in dieser Weif« gebaut sei. Aber der Bau habe nicht so sortschreiten können, wenn nicht alle so zusammen gearbeitet hätten und Red ner sprach den Wunsch aus, daß auch im deutschen Daterlande alle an einem Strang« ziehen möchten zu feinem und aller Bürger Wohle. Zu danken habe er auch dafür, Laß eS möglich gewesen fei, die Mittel zum Bau bereit zu stellen, so daß «s möglich ge wesen, Material «inzukaufen und zu bezahlen, leider werde in Deutschland setzt nur zuviel «lngekauft und erst nach langer Zeit oder gar nicht bezahlt. Er gab seinem Danke Ausdruck mit «in«m Hoch auf den Bürgermeister und Lie Stadt Dippoldiswalde. Gern blieb man noch beisammen sitzen im Zwiegespräch und an Stratze In der Nähe der „Sonne" am Dienstag abend Achsen bruch und Motorendefekt, so daß er auf der Straße liegen blieb. Beim Rückwärtsfahren geriet er dann zu weit nach der Hofein fahrt des Gasthofes, rutscht« Infolge der Glätte von der Straße die Böschung am Wolfschen Hause hinab und traf dieses gerade an der Haustür. Nennenswerte Beschädigungen wurden nicht angerichtet, nur war die Haustür den ganzen Mittwoch über un zugänglich, denn am späten Nachmittag halte man noch nicht be gonnen, den Wagen zu entladen und abzuschleppen. — Der Lichtbildervortrag über „KriegSerlebntsse In Deutsch- Ofiafrika" In der hiesigen Ortsgruppe des „Stahlhelm" findet morgen Freitag im „Stern" statt. — Der nächste VerbandStag des AH.-Verbandes vom Verein .Glück zu!' verbunden mit Ler Feier Les 25 jährigen Be stehens des Derbandes findet ln Ler Zeit vom 18. bis 21. Juni nächsten Jahres in Dippoldiswalde statt. — AuS Lem Eisenbahnzuge zwischen WurMitz und Kestels- Lorf ist seinem Transporteur -er Häftling Erich Wirft entsprungen. > Er benutzte Lie Gelegenheit beim Austreten unL sprang zum Abortfenster hinaus. W. hat ein künstliches Bein und trägt Plüschhut. Sachdienliche Mitteilungen erbittet Li« Kriminalao- tellung Freital-Potschappel. Schlutzbremser Weis« aus i. Die Gerüchte, -er Unfall Radeberg sei unter < , nauer, Lem gegenwärtigen Ulberndorf. In selbstmörderischer Abficht brachte sich eine hiesige Gutsbesitzers-Ehefrau Schnittwunden am Arme bei. Sie mußte einem Dresdner Krankenhause zugeführt werden. — Ein bei Gutsbesitzer Berger bediensteter Knecht Z. versucht« sich durch Erhängen das Leben zu nehmen. Seine Tat wurde aber bemerkt, abgerissenen T«il eines Gil- i dadurch Entgleisungen statt, Gleis aufrecht«rhalten werden Er konnte gerettet werden. Frauenstein. Im nahen Burkers-orf wurde in Ler Nacht zum 29. November in -i« landwirtschaftliche Maschinen- Handlung von Max Müller eingebrochen und drei Fahrräder ge stohlen. Der oder die Täter sind noch nicht ermittelt. Frauenstein. Diele -er täglich unser Städtchen besuchend« Touristen und Wintersportler werben begrüßen, Laß im Schön herrschen Neubau am Bahnhof in den nächsten Togen «in Kaffee mit Konditorei eröffnet wir-: finden fi« Loch nun auch hier ein« Kaffeegaststätte, Lie auch den verwöhntesten Ansprüchen Genüge leisten wird. Dresden. Am Mittwoch nachmittag SZ5 sind zwei von Klotzsche kommende zusammengekoppelte Lokomotiven vor Lem Bahnhof Dresden-Neustadt auf den abgerissenen Teil eines Gil- aüterzugeS aufgefahren. Es fanden " - .... io Laß -er Betrieb nur auf e nem C konnte. Bei dem Anprall ist der Schlauroth bei Görlitz verletzt worden. . , . habe zwei Tote gefordert, bestätigen sich glücklicherweise nicht. Die vier entgleisten und teilweise stark beschädigten Güterwagen hatten u. a. gegen 600 Zentner rumänische Aepsel geladen, die Len ganzen Bahnkörper bedeckten. Diese Apselsendung war für die Dresdner Großmarkthalle bestimmt. Die beiden Lokomotiven waren infolge des Aufpralles derart aufeinandergeraten, daß de ren Puffer nur mit Hilfe des Schweißapparates voneinander ge löst werden konnten. Am Donnerstag vormittag war die Strecke wieder fiel. von 1064 300 Quadatmeter zu dem außergewöhnlich billigen Preis« von 1,07 M pro Quadratmeter, also für insgesamt 1 138 801 M. an den Reichsftskus. Sie gab das Gelände zu diesem Preis« ab, um di« geplante Errichtung des Feuerwerks laboratoriums nach Radeberg zu ziehen. Im gleichen Sinn« ver pflichtet« sie sich zur Anlegung und Anterhaltung gewisser Zu gangsstraßen zu diesem Gelände und eines Industriegleises. Der Vertrag mit dem Reiche wurde perfekt und noch im selben Jahre wurden Bau und Einrichtung LeS Laboratoriums für insgesamt 20 872 439 M. damaligen Wertes Lurchgeführt. Als nach KritgS- schluß di« militärisch« Bedeutung der Riesenanlagen in Wegfall gekommen war, wurde dos gesamt« Unternehmen mit ollen dazu gehörigen Grundstücken und Gebäuden sowie dem größten Teil LeS Zubehörs und der Einrichtung am 31. 12. 1919 unter Grad- nauerS Regierung an ein dreigliedriges, dem Sachsenwerke und damit dem Bankhaus Arnhold nahestehendes Konsortium mit Lem Zugeständnis verkauft, daß die Auflassung spätestens am 31. 1. 1920 an die Käufer selbst oder an ein« von ihnen zu benennende Firma gegen Zahlungder Kaufsumme zu erfolgen habe. Der Kaufpreis betrug 1L Millionen Papiermork. Am 29. 1. 20 er folgte die Auflassung nicht an di« Käufer, sondern an Las Sachsen werk, womit Las Radeberger Laboratorium defacto in den Besitz LeS Bankhauses Arnhold überging. In -lesen Vorgängen hat der Schriftsteller Tanzmann Unzulässigkeiten und ein« Verschleu derung von Staatsgut zum Nachteil Ler Volkswirtschaft gesehen. Die sächsische Regierung macht gegen seine Angaben geltend, daß sich s. Z. für das Radeberger Werk kein Käufer gefunden habe, daß gewisse Maschinen und Jnventarien nicht mit verkauft un- später für 29 Millionen Mark veräußert worden seien, und Laß dem Käufer «in Teil Ler Rohstoffe für «inen außerhalb -er ge nannten Kaufsumme liegenden Betrog von 16,5 Millionen Pa piermark überlassen worden seien. Der Beklagte hat trotzdem darauf bestanden, die Berechtigung für feine Auffassung und sei nen öffentlichen Einspruch durch weitere Beweise zu belegen. Ohne ln irgendeiner Form zu dieser ganzen Materie parteilich Stellung zu nehmen, muß Loch -er Erwartung Raum gegeben werden, daß endlich alles unternommen wird, waS Klarheit in diese Vorgänge bringt. Dresden. Aus -er Haft entlassen wurde im Verlauf« Les Montag nachmittag -er Stadtverordnete Bonk (parteilos), der, wie berichtet, w«gen einer M«chselfälschung festgenommrn wor- ! — Am 5. Dezember 1925 findet vor Ler 5. Strafkammer -eS Landgerichts Dresden die BerusungsverHandlung gegen den im Herbst 1921 wegen Beleidigung des früheren sächsischen Minister präsidenten Dr. Gradnauer zu 1000 M Geldstrafe verurteilten Schriftstellers Bruno Tanzmann guS Hellerau bei Dresden statt, der, wie erinnerlich, s. Z. In einem Aufsehen erregende» Artikel im Reichswart u. a. behauptet hatte, das staatlich« Arsenal ln dem sächsischen Ministerpräsidenten Dr. Grad- artigen Gesandten Sechsen? beim Reiche, an das Bankhaus Arnhold geradezu verschenkt worden. Den bean standeten Darlegungen Tanzmanns liegt folgender Sachverhalt zu Grunde: Im Jahr« 1917 verkaufte -i«' Stadt Radeberg «in Ar«al den "war. Wie hierzu eine Dresdner Korrespondenz meldet, ist Bonk In der in Frage kommenden Angelegenheit geständig: da auch sonst keine Verdunkelungsgefahr besteht und Fluchtverdacht nicht vorliegt, so entfiel der Hastgrund. Es blelbt abzuwarten, wie dieser Fall vor Gericht enden wird. — Der HauShaltauSschuß B des Landtages beendete in seiner Sitzung vom 2. Dezember die Beratung über die Anträge 1325 und 1326, die sich mit Fragen -er Berggesetzgebung und -eS Schutzes Ler Bergarbeiterschaft im allgemeinen beschäftigen. Die Beratungen waren außerordentlich eingehend, da eS sich um recht weitgehende Forderungen der Äergarbeiterorganifationen han delte. Trotzdem gelang eS, im Ausschuß einen Antrag mit über wiegender Mehrheit zur Annahme zu dringen, -er die grundsätz lichen Forderungen der zur Beratung stehenden Anträge aufnahm. — Im RechlsauSschusse -es Landtages wurde am Mittwoch zunächst Ler Antrag Ler sozialdemokratischen Fraktion behandelt, die Regierung zu ^suchen, dem Landtag baldigst ein«n Gesetz entwurf vorzutegen, durch den bestimmt wird, daß im Gebiete -eS Freistaates Sachsen keine Landkrankenkassen mehr errichtet wer den dürfen. Nach längerer Aussprache wurde der Antrag gegen 8 Stimmen angenommen. Donn wurde eine Eingabe Ler Stadt Chemnitz behandelt, Li« -i« Genehmigung dazu erbat, auf bi« 8 Stufen Ler Einheitsschule «in 9. und 10. Schuljahr au (setzen zu dürfen. Der Regierungsoertreter legt« ausführlich Lor, auS wel chen Rechts- und praktischen Gründen der Antrag nicht geneh migt werden könnte. Nach einer Aussprache wurL« di« Ent schließung ausgesetzt, um Len Fraktionen Gelegenheit zu geden, Stellung zu nehmen. Darauf wurde -er kommunistische Antrag, Len Gefängnisarzt Dr. Hänsel in Chemnitz wegen -es von ihm angeblich verschuldeten Todes einer UntersuchungSgefangenen — diese Behauptung ist schon im Plenum widerlegt worden — seines Amtes zu entheben, verhandelt. Der Berichterstatter beantragt«, diesen Antrag dem eingesetzten parlamentarischen Untersuchungs ausschuß als Material zu überweisen, was einstimmig geschah. Zur Beratung kam ferner Ler kommunistische Antrag, die Re gierung zu ersuchen, von -er Reichsregierung die sofortige Aus hebung -er neuen Industrie- unL Agrarzvll« zu fordern. Der kommunistische Berichterstatter Renner empfahl Annahme dieses Antrages. Er wurde aber als «in« leer« Demonstration byrich- net und gegen zwei kommunistische Stimmen «-gelehnt. Schließ lich wurde ein Antrag auf Genebmiguna Ler Strafverfolgung LeS Abg. Renner mit Stimmengleichheit abgelehnt. Dretdeu, 2. Dezember. Der gestern zur Zeichnung aufgelegte holländische Anteil an -er fiebenprozentigen AuslanLsanleih« der Stadt Dresden ist bis auf «inen geringen Prozentsatz placiert worden. Pesterwitz. Wie bekannt, hat Pesterwitz den Antrag aus Eingemeindung nach Dresden gestellt und soll Aussicht auf Ver wirklichung Liese- Wunsches hoben. Dann würde Dölzschen tn- folge seiner Lage in dasselbe mißliche Verhältnis gedrängt wer den, wie s. Z. Blasewitz, Las von allen Seiten Mutter Dresdens!« fest umklammert«, -iS ihm schli«ßlich Lurch «inen Gewalt«»! di« Selbständigkeit genommen wurde. Landgraf werd« hart, wird es dann für Dölzschen um so mehr heißen müssen, wenn «S sich seiner Unabhängigkeit weiterhin «rfreuen will. Leipzig. Wie seinerzett berichtet, wurde in d«r Nacht Ml 29. Oktober im Hause Bornaisch« Straße 174 in Leipzig-Ddtttz -er Polizeioberwachtmeister Otto Völk«! von seiner Frau, «n» deren Bruder in bestialischer Meis« ermordet. Bei -er Verhaf tung der Täter gab Ler Bruder der Frau Völkel an, er fei völ kischer Kriminalbeamter. Dies« Angabe ist nach den anaeMtest Ermittelungen von -er staatlichen Polizei in Lodz bestätigt wor- Len. Jan Jlfki behauptet nach wie vor, mit dem Morde nichts zu tun zu haben. Frau Völkel hat endlich di« Matke der Geisteskranken sollen lassen. Der zwölfsährige Sohn Völkels ist im Waisenhaus untergebracht. Falls kein« Komplikationen ein treten, kann mit Lem Beginn Ler Verhandlungen vor Lem Leip ziger Schwurgericht etwa im Januar 1926 gerechnet werden. Die Anklage wird aller Voraussicht nach bei beiden Beschuldigten auf Mond lauten. Chemnitz. DaS Amt LeS KreiShauptmannS von Chemnitz ist nunmehr gerade neun Monat« unbesetzt. Damit ist Ler eigen- artig«, Rekord" von Leipzig, -essen KreiShauptmannSstelle nur* acht Monate unbesetzt blieb, geschlagen. Der Umstand, Latz «in! so wichtiges Staatsamt derart lange unbesetzt ist, dürfte irr Deutschland einzig dastehen. Chemnitz. Auf der Limbacher Straße gerieten «in 44 jähriger Händler und ein 48 jähriger Gusipuher in einen Str«it, -er schließ lich in eine unmenschlich« Rauferei ausartete. Dabei bissen sich Lie beiden Raufbolde derart in Nase, Ohren und Hände, Laß Ler «in« von ihnen ärztliche Hilf« in Anspruch nehmen muht«. Chemnitz. Innerhalb weniger Tag« ist In Lem Villenviertel an der Parkstratze der dritte groß« Tepvichdiebstahl auSgeführk worden. Die Diebe sind In Ler Nacht nach Zertrümmerung eines Doppelfensters in die Villa eingedrungen und Haden vier wert voll« Perserteppiche im Gesamtwerte von 5500 M. gestohlen. Brunndöbra. Zu einer durchgreifenden Hebung -es Spür sinns bat der SparkassenauSschuß vorgeschlagen, vom 1. Januar 1926 ab für jedes neugeborene Kind ein Sparkassenbuch mit einer Einlage von 3 Mark anzulegen. lieber den Betrag kann zur Konfirmation verfügt werden, wenn der Betrag -ann durch wei tere Einlagen auf 20 Mark angewachsen ist. Weiter soll «in Preisausschreiben unter den Schulkindern veranstaltet werden, das den Wert -eS Sparens behandelt. A« Unterstützung der Eltern bei der Anfertigung Ler Arbeit ist zugelasten, um den Gedanken des Sparens in möglichst weit« Kreis« zu tragen. Zn diesem Preisausschreiben wurden von den Gemeindeverordneten die Mittel bewilligt. Adorf. Wegen eines Fehlbetrages in -er Gemeindekaste M Sohl — man spricht von 7000 bis 8000 Mark — wurde dieser Tage der Bürgermeister von Sohl bei Bad Elster, namenS Spranger, verhaftet und in das hiesig« AmtsgerlchtsgefängniS «in. geliefert. Hohenstein-Ernstthal. Der Einspruch des Rates und -er In dustriellen gegen di« von den Stadtverordneten beschlosten« Wasser steuer In der Höhe von 40 Pfg. pro Kubikmeter für Industrie- Zwecke wurde vom KreisauSschuh verworfen. Haushaliwassem kostet nur 10 Pfg. ,
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