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Dresdner Journal : 24.04.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-04-24
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189304248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1893
- Monat1893-04
- Tag1893-04-24
- Monat1893-04
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Journal : 24.04.1893
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N 4 (7o , N«rU»' , >r.,l»o: L'«»i ^«ü«U4, u»»,vr: L. U»N, ». La^et «t Ll». Uer»ll»s«derr Nüoibl. Lipeäition Ore»«lver ^ourool«. Or«»6eo, Avinzeretr. 20. k«r»»pr«ct»-4o»cdlu»»: Ur. 12SL. Amtlicher Teil. ) Dresden, 24. April. Se. Majestät dec König haben dem bisherigen Königlich Württembergischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister, Sr. Excellenz Freiherrn v Soden, den goldenen Stern zum AlbrechtSorden mit der Maßgabe, denselben mit dem Bande des GroßkreuzeS des AlbrechtSorden» zu tragen, Allergnädigst zu verleihen geruht. Dresden, 24. April. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Königlich Württem- bergischen außerordentlichen Gesandten und bevoll mächtigten Minister am Königlichen Hofe, Se. Ex> cellenz Freiherrn v. Soden zur Entgegennahme seines AbbrrufungSschreibens am heutigen Tage in Particular- Audienz zu empfangen. Dresden, 24. April. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den Königlich Württem bergischen außerordentlichen Gesandten und bevoll mächtigten Minister zu Berlin, StaatSrath v. Moser, am heutigen Tage im Königl. Residenzschlosse hier- seldst in Partikular - Audienz zu empfangen und aus besten Händen das Schreiben entqegenzunehmen, durch welches derselbe in gleicher Eigenschaft am hiesigen Königlichen Hofe beglaubigt wird. Ee. Majestät der König haben dem Oberstall meister, Generallieutenaut a. D. Carl Hermann v. Ehrenstein und dem Kämmerer und Oberhof meister, Wirklichen Geheimen Rath v. Watzdorf daS Großkreuz de» AlbrechtSorden- sowie dem Ober- Ceremonienmeister Kammerherrn Gustav v. Metzsch- Reichenbach das Comthurkreuz zweiter Klasse der selben Ordens Allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Leit. Telegraphische und telephonische Mach richten. Metz, 23. April. (W.T.B) AuS Anlaß des Geburtstages Sr. Majestät deS Königs von Sachsen fand heute Parade deS zwölften sächsischen Fußartillerieregiments vor dem kommandierenden General Grafen v. Haesrler und darauf Festmahl im Sächsischen Kasino statt. Paris, 23. April. (W. T. B.) Der Handels- Minister Terrier sagte auf einem beute in der Stadt Dreur veranstalteten politischen Bankett, bei welchem er den Vorsitz führte, daß die Re- gierung von der Notwendigkeit überzeugt sei, soziale Reformen einzufüdren, um da» Elend zu verscheuch:«, die Geirllschaftsklassen einander zu nähern und den Arbeitern da» Brot in ihrem Alter zu sichern. Basel, 23. April. (W. T B ) Bei den beute abgehaltenen RegierungSwahlen wurden vier Frei- finnige und drei Konservative gewählt. Die Wahlen für den Großen Rat ergaben 65 Frei- finnige, 3 Sozialisten, 28 Konservative und 7 Mit- gliedrr de» Zentrum». E» find 3V Stichwahl.n erforderlich. Rom, 24. April. (Tel. d. Dresdn. Jovrn.) Über den Empfang de» deutschen Kaiserpaarr» bei dem Papste wird noch gemeldet: Im gelben Saale, wo der Empfang stattfand, war eia Bal- dachin errichtet, unter dem drei gleichhohe Sessel für Ihre Majestäten und den Pap- ausgestellt waren. Der Pap- überreichte der Kaiserin ein au» den Atelier» de» Vatikan» hervorgegangene» Mosa'kbild der Basilika auf dem St. Petrrsplatze. Se. Majestät der Kaiser überreichte dem Papste ein kolorierte» photographische» Gruppenbild der gesamten kaiserlichen Familie. Der Papst be- merkte hier, er werde das Bild neben dasjenige Kunst und Wissenschaft. K. Hostbeater. — Neustadt. — Am 22. April: „Hamlet, Prinz von Dänemark". Trauerspiel in 5 Akten von Shakespeare. Nach Schlegels Übersetzung. (Hr. Kirch vom Stadttheater zu Mainz als Gast). ES wurde schon früher darauf hingewiesen, daß unsere Hamletdarstellung in der Vertretung der Rolle de- Königs Claudiu» durch Hrn. Wiener beträchtlich gewonnen hat, während sie oft viele Jahre hindurch, sogar in guter alter Zeit, in Bezug auf Charakterisier- ung eine empfindliche Leerheit zeigte. Man darf dank bar dafür sein, daß jetzt die sichtbaren Seelenvorgänge den dramatischen Zusammenhang deutlich werden lassen. Im Horatio ist Hr. Dettmer in der entsprechenden Haltung gestiegen. Frl. Politz gab die Ophelia mit wohlthuender Wärme. Im gegenwärtigen Augenblick verdankt die große Dichtung ihre Aufführung dem Erscheinen de» Gaste», für den sie sich indeß al» keine günstige Wahl erwie». Hr. Kirch ist eine sehr angenehme, mit vorteilhaften Mitteln auSgestattete Bühnenpersönlichkeit, sowohl an Gestalt wie GesichtSouSdruck. Fehlen de« Organe auch Modulationen und die sonore Kraft der Mittel töne, so kann doch der Sprecher ganz wie der Sänger in solch hoffnungsvoller Jugendzeit diese Mängel be- deutend ergänzen. Davon abgesehen hatte aber seine Auffassung der Rolle, die ja für junge werdende Schauspieler überhaupt gar keine Aufgade ist, gar keiue rechte Hamlet»sti««ung und mußte daher unter des hochseligen Kaiser» Wilhelm k. stellen, welches ihm weiland Ihre Majestät die Kaiserin Augusta nach dem Tode de» Kaiser» übersandt batte. Al» der Kaiser A llerböchstsein Gefolge dem Papste vor- stellt v, hatte letzterer für jeden ein verdndlichet Wort, zeichnete namentlich den preußischen Ge- sandlen v. Bülow, Oberzeremonirnmeister Graf v. Eulenburg und Flügrladjutant Graf v.Moltke au». Se. Majestät der Kaiser wurde beim Ver lassen de» gelben Saale» vom Papste — in völliger Abweichung vom üblichen Zeremoniell — durch den Saal und da» grbrime Vorzimmer bis zum Thronsaale geleitet; darauf erfolgte die Ver abschiedung. Da Kardinalstaatösekretär Rawpolla unpäßlich war, unterblieb der Besuch bei dem selben. Ihre Majestät die Kaiserin besuchte« die sixttnische Kapelle, die Pinakothek, die Bibliothek, den Gobrlinsaal, den Saal mit den geographischen Kalten, die Loggien und die Basilika auf dem St. PeterSvlatz. Nachdem Ihre Majestäten ge meinsam )z6 Uhr nach der preußischen Gesandt- schatt zurückgekehrt waren, beaab sich Ihre Majestät die Kaiserin allein nach dem O.uirm»l. Der Kaiser verließen die prenßische Gesandtschaft H7 Uhr und begaben Allerhöchstfich gleichfall» nach dem Quiriral. Abend» 8 Uhr fand im Quirinal ein Diner statt, nm 10 Uhr folgte ein Hofkonzert. Ler Kaiser verliehen de» Vernehmen nach dem Kardinal Mocenui und dem preußischen Gesandten v Bülow hohe OrdenSauSzeichnungea. Der Kardinal Ledo- chowski erhielt eine reich avsgestattete Tabatibre mit dem von Brillante« umrahmten Porträt Sr. Majestät de» Kaisers. London, 24 April. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Eine im Liktoriapark äbgrhaltene große Versamm lung von den G-werkverrinen Angehörigen nahm eine Resolution an, kerzufolge die LvSständigev in Hall unterstützt werde > sollen. — In Hull fanden in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wiederholt ernste Zusammenstöße der Streikenden mit der Polizei statt; auf beiden Seiten erfolgten mehrere Verwundungen. Nachmittags wurde von den Streikenden ein großes Holzlager angezündet; Polizribramte und Seeleute suchten dem Fever Einhalt zu thun. Abend» fanden abermals Ruhe störungen statt, wobei die Streikenden den Dampfer „Righi' angrifftu, jedoch von der Polizei zurück- geschlagen wurden. Dresden, 24. April Homerule. Mit der Annahme der Homerulebill ist der Kampf zwischen den Unionisten und Gladstones Partei in eine neue Phase getreten; er wird fortan einen noch hef tigeren Charakter annehmen, als er bereits in den letzten Wochen gezeigt hat. Bisher stand die rein meritorische Erörterung über die zu erwartenden Wirk ungen der Bill im Vordergründe. Die unionistische Opposition trat sür die Reichseinheit, wie sie dieselbe aufgefaßt sehen will, in die Schranken mit ollen wirk lichen und sophistischen Beleggründen für ihre Auf fassung; die Liberalen r erfochten Gladstones Lehrsatz, der innerpolltische Friede in Großbritannien sei nur dadurch zu erzielen, daß der widerspenstige Geist der Iren beschwichtigt, daß ihre berechtigten Klagen über jahrhundertelange Zurücksetzung und Vergewaltigung beachtet und durch Gewährung einer weitgehenden Selbstverwaltung die inneren agrarischen und nationa listischen Streitigkeiten vor ihr eigenes Forum ver wiesen werden. Was von den führenden Rednern der Opposition wider die Homerulebill gesagt worden, galt der Widerlegung dieser Gladstoneschen Thesis und der Beweisführung, daß die Bestimmungen der Bill in ihren Einzelheiten keineswegs geeignet seien, Irland zu beruhigen, daß sie vielmehr den alten Streit ins endlose fortspinnen würden, indem Irland eine ver fassungsmäßig gesicherte Stellung für neue AngriffS- operationen erhalte. Wie jetzt nach der Annahme der Homerulebill im Unterhause die Dinge sich gestalten, verschieben sich die Unterlage und die Ziele des Kampfes. Die Homerule bill selbst und die irische Frage sagt die Wiener Presse in einer hier von uns berücksichtigten Darstellung, treten in die zweite Linie und an ihre Stelle gelangt die Agitation wider das erbliche Oberhaus. Daß die Pairskammer die Homerule zurückweisen wird, steht fest, und ebenso sicher erscheint es, daß das gleiche ein zweites Mal geschehen wird, wenn die Homerule bill von neuem wieder an das Oberhaus gelangen sollte, so lange diese hohe parlamentarische Körperschaft nicht eine grundstürzende Reform durchgemacht hat. Gladstone ist, wie es heißt, entschlossen, nach der im Lause der gegenwärtigen Tagung noch zu gewärtigenden Ablehnung des Beschlusses der Commoners durch die Lords das Parlament nicht aufzulösen, er fürchtet, jetzt noch bei Neuwahlen der Sache nicht vollkommen sicher zu sein, während er sich der Erwartung hingiebt, durch eine Reihe von Bills, welche lokalen Wünschen oder FraktionSforderungen aus der Mitte seiner Bannerschaft Rechnung tragen, nicht nur seine gegenwärtige Majo rität besestigen, sondern sich auch eine künftige Mehr heit sichern zu können. Er wolle, heißt es, im nächsten Jahre die Homerulebill von neuem vor da» Unter haus bringen und dann den Feldzug gegen das Ober haus eröffnen. Damit wird schon jetzt von seinen Organen gedroht, um etwa schwankende Elemente bei den Lords stutzig zu machen, vor allem aber, um den demokratischen Anhang seiner Partei durch ein neues Schlagwort von großer politischer Tragweite, durch eine neue politische Idee in der Kampflust zu bestärken. Die Homerule wäre dann für ihn nur Mittel zum Zwecke, nur ein Köder für die starke ihm unentbehrliche irische Fraktion, durch den sie seiner Phalanx erhalten bleiben soll, wenn auch ganz andere Fragen in den Vordergrund treten, als die Autonomie ihrer Insel. Gladstone kehrt damit zu seinem alten Programme zurück, an dem er jahrzehntelang festgehalten, bevor er sich zur Forderung der Homerulkidee entschlossen hat, zu dem Programme, das englische Staatswesen zu demokratisieren, zu amerikanisieren, wie die Bezeichnung trines ehemaligen Kampfgenossen und Freundes John Bright gelautet hat. Den ersten großen, und wie er nicht mit Unrecht gemeint, entscheidenden Schritt zur Einlenkung in diese neuen Bahnen hatte er bereits mit seiner Wahlresorm gemacht. Nachdem diese eine vollendete Thatsache geworden, ist durch die Reform der Lokalverwaltung, welche an Stelle des überwiegenden Einflusses der grundbesitzenden Gentry in den Graf schaften jenen der großen Wählerschaft zur Geltung gebracht hat, ein weiterer Schritt gethan worden. Wie weit die Wirkungen dieser Lokalverwaltungsbill gehen, sieht man in London, wo der Lordmayor und seine Cityvertretung zu einer bloßen Repräsentanz ohne weitgehende direkte administrative Machtvollkommenheit herabgedrückt worden sind. Tas Bezeichnende für die heute noch schwer absehbare Tragweite der Gladstoneschen Initiative liegt darin, daß diese Reform der Lokal verwaltung von einem Toryministerium durchgeführt werden mußte, weil dem Truck der liberalen Ideen kein nachhaltiger Widerstand mehr geleistet werden konnte. Tie liberalen Doktrinäre im Generalstabe des greisen Premiers, die seinen irischen Plänen ohne innere Überzeugung, ohne wirkliche Begeisterung für die Sache aus reinen Opportunitätsgründen, aus Ursachen der Parteiiaktik ihre Unterstützung angedeihen lassen, verlangen ein Parteiprogramm, das sich fest halten läßt auch für die Tage, in denen der Trei- undachtzigjährige nicht mehr ihren Heerhaufen in die Schlacht führt. Sie drängen auf eine Erweiterung des gegenwärtigen „offiziellen" Programms über die tnggezogenen Grenzen des bisherigen Akiionsplane» hinaus, und sie sind es wohl auch, die jetzt zur Aus gabe der Parole: Kampf gegen das erbliche Ober haus, den Anstoß gaben. Tages geschuhte. Dresden, 24. April. Aus Anlaß des GeburtS- sestes Sr. Majestät des Königs brachten gestern vormittag Hi) Uhr die MusikcorpS derjenigen Regi menter deren Chefinhaber Se. Majestät der König ist, Allerhöckstdemselbeu in der Königl. Villa zu Strehlen eine Morgcumusik dar. Ihre Majestäten der König und die Königin wohnten dann vormittags von 10—11 Uhr dem Gottesdienste in der katholischen Hofkirche bei. Se. Majestät der König empfingen darauf im Residenzschlosse den Königl. Preuß. Oberst lieutenant und Flügeladjutant Sr. Majestät deS Kaiser» und Königs, Freiherrn v. Seckendorfs, welcher die Glückwümche Sr. Kaiser!. Majestät überbrachte. Ferner geruhten Se. Majestät der König im Anschluß hieran zur Beglückwünschung zu empsangen: Den Minister des Königl. HauseS und den Ministerialrat im Ministerium des Königl. HauseS; die Herren der Königl. und Prinzl. Hofstaaten- die ehemaligen Adjutanten Sr. Majestät deS Königs; den Rat bei der Privatvermögensvcrwaltung; die Königl. Leibärzte; die aktive Generalität der Garni son Dresden und die Kommandeure des I. (Leib)- Grenadier-, des Gardereiter- und deS 1. Feldartillerie- regimentS , die Königl. StaatSminister, eine Deputation des Rates und der Stadtverordneten der Resideuz- und Hauptstadt Dresden, die katholische Geistlichkeit. Hierauf brachten der Graf v. Schonburg-Hinterglauchau, sowie die Prinzen Georg und Ernst v Schönburg- Waldenburg ihre Glückwünsche dar. Ihre Majestät die Königin empfingen nachmittags H3 Uhr im Residenzschlosse die Oberhofmeisterinnen, die Zutritt- und die Hofdamen. Die Familientafel sand bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Georg statt, Höchstwelchrr Sei« Namens- fest beging Se. Majestät der König nahmen im Lause des heutigen Vornnttags die Vorträge der Herren StaatS minister und der Departements chess der Königl. Hof staaten, sowie einige militärische Meldungen im Residenz- schlosse entgegen. Se. Majestät der König erteilten heute nachmittag im Königl. Residenzschlosse folgende Partikularaudienzen: Um 2 Uhr dem am Königl Hose zeither beglaubigten Königl. Württembergischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Geh. Rat Frhrn. v Soden behufs Entgegennahme seines Abberufungsschreibens und um H3 Uhr dem am Königl. Hofe neuernannten Königl Württembergischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister Staatsrat v. Mojer be hufs En tgegennahme seiner Akkreditive. Die Herren Gesandten werden von Ihrer Majestät der Königin nachmittags ^5 Uhr in der Königl. Villa Strehlen empfangen. Zu der um 5 Uhr da selbst stattfindenden Königl Hostafel sind an die ge nannten beiden Herren Gesandten, sowie au den Königl StaatSminister v. Metzsch und an den Flügel- adjulanten Sr. Majestät des Kaisers und Königs, O-erstlieutenant Frhrn. v. Seckendorfs, Einladungen ergangen. * Dresden, 24 April. Gestern mittag fand zu Ehren des Geburtstages Sr. Majestät des König» eine Parade der Garnison Dresden statt, zu welcher das 1. Jägerbataillon Nr. 12 u»d das 1. KönigS- husarenregiment Nr. 18 aus ihren Garnisonen herau- unsicheren Anlehnungen an vielfach Vorhandenes eine irgend entsprechende Wirkung schuldig bleiben. Dieser Verlauf soll uns indeß nicht abhalten, d-m weiteren Versuchen dieser ansprechenden Schauspielererscheinung mit Interesse entgegenzusehen. O. B. K. Hofthrater. — Altstadt. — Am 22. April: „Die Rantzau." Oper in vier Akten v»n G. Tar- gioni-Tozetti und G. MenaSci. Deutsch von Max Kalbeck. Musik von Pietro MaScagni. Die dritte Oper deS von der Gunst des Publikum- wie von dem ungezügelten Gesck äft-trieb seine- Ver- leperS stark bedrängten italienischen Komponisten, der mit fortgesetztem schnellen Produzieren den Erfolg der „Bauernehre" immer mehr isolieren wird, hat bei der vorgestrigen Aufführung im ersten Akte gar «icht angrsprochen, in den beiden folgenden dagegen durch musikalisch und dramatisch effektvolle Abschlüsse und im letzten namentlich durch ein äußerlich beschwingte- LiebeSduett den Beifall der Hörer geweckt. Da- nach Elckmann-Ehatrian- bekanntem Schau spiel verfaßte Textbuch läßt vor allem eine geschickte dramatische Disposition vermissen, insofern da- feind selige Verhältnis zwischen den Rantzau» gleich als etwa- Fertige- un- entgegentritt und unserer Sym pathie keine Parteinahme gestatt.», da wir über Grund und Veranlassung de- Zwiste- nicht- ersahren und selbst die AuktionSscene, so geeignet sür diese Auf- Närung und zugleich dankbar für die musikalische Ge staltung, sich hinter den Kulissen abspielt. Geringe Teilnahme erregt auch da« Liebespaar, da- sich und un» in HerzSn»k.ag,n natzlo» erschöpft und ichließlich nur durch die Initiative der Väter mittelbar zum Au-tausch seiner Gefühle ermutigt wird, überhaupt bleibt eine interessante Charakterisierung anziehender Personen — der neidvolle Haß der Väter rührt uns so wenig wie die larmoyante Haltung der Kinder —, desgleichen eine durchweg klare Motivierung und fesselnde Entwickelung dir Handlung mit reizvollem, nicht überwucherndem Episodenwerk sehlen und einzig im zweiten und dritten Finale gewinnt die Aktion im zielbewuhten Anlauf eine dramatische Spitze. Hat das Libretto mit derartigen Mängeln auf poetischen und dramatischen Eigenwert keinen Anspruch, so bietet e» dem Tonsetzer doch genügenden Raum und manigfach au-giebige Situationen zur selbständigen Entfaltung seiner Kunst and eS ließ sich nach den vielen und starken Vorzügen der Musik zur „Cavalleria" und „Freund Fritz" wohl hoffen, daß Mascagni auch auf einem minder günstigen textliche Boden wie dem der „Bauernehre" einen haltbaren musikalischen Bau er richten könne. TaS ist ihm aber in den „Rantzau" nicht gelungen. Seine melodische Erfindung zeigt hierin eine entschiedene Schwächung, bescheidet sich zum Teil mit geringfügigen Änderungen und Wieder holungen deS schon Gebotenen und macht bei ganz merkwürdiger Vorliebe für zigeunerhafte Tonelemente keinen freien und unmittelbaren Emdruck. In der ganzen Oper erklingt nicht eine Weise, die durch Ur sprünglichkeit frappierte und sich unverzüglich in» Ohr de» Hörer» drängte; e» sind nur kurze melodische An sätze, die al- originell und reizend erscheinen und wenn sich anch eine Tonreihe etwa- weiter fortspinnt, so fehlt mit der rechten Frrsche der breite Wurf, der lange Atem älterer Melodien Ma-cagni». Um diesen Au»- fall an Erfindung möglichst zu decken, hat der Kom ¬ ponist die Würze seiner Rythmik und Harmonik noch zu steigern gesucht und ist dabei durch ungestümen Takt- und Tempowechsel, ganz unvermittelte rastlose Modulationen, immerwährendes Hin- und Herpendeln zwischen Dur und Moll in vielerlei unserem natür lichen Musikempfinden zuwiderlaufende Maßlosigkeiten verfallen, für die er schon in den früheren Opern größte Neigung zeigte. (Als krasse Beispiele dienten gleich das Vorspiel und der einleitendeChor, welcher in 24Takten das Taktmaß neunzrhnmal mit Vierviertel, Dreiviertel und Zweiviertel variiert). Zwar entspringen diesem Bemühen auch manche seine und glänzende Wendungen, aber das Gekünstelte, Raffinierte überwiegt und be kündet die nahe Gefahr, daß sich der Autor völlig in Manieriertheit verlieren wird, wenn er seinem Schaffen nicht bald einige Muße gönnt, um nur wieder mit allseitig gesammelten Kräften neue Pläne anzuareifen. Es wäre ja in Wahrheit schade, wenn ein so frische» Talent in den Massenproduktion zu Grunde ginge, seine auch in der „Rantzau" noch überall hervorleuch- tende Eigenart in der Akkordarbeit für einen gewinn süchtigen Verleger einbü^te . . . Andererseits erweist die Oper einen merkbaren Fortschritt in feinerer Aus prägung der Formen und in gewählterer Behand lung deS Orchesters. Schon in der „Bauernehre" hat MaScagni, trotz stellenweise brutalen Farbenauftrag», sein Geschick im Instrumentieren bekundet und diese Fähigkeit, die besonders auch in der stimmungsvollen Verwendung einzelner Tonwerkzeuge sich geltend machte, hat sich für „D»e Rantzau" noch gesteigert: mehrere kleine Jnstrumentalstellen glitzern als musikalische Perlen in djeker Oper hervor und bezaubein unS mit ihrer, Klangsthünheit, ihrem zarten duftgen Kolorit Vielleicht
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