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Dresdner Journal : 16.09.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-189309165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18930916
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18930916
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-16
- Monat1893-09
- Jahr1893
- Titel
- Dresdner Journal : 16.09.1893
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OS16 1893 Tonnabend den l«. September, abend« »1t Dw-nerIoimml »1t kariuprvctt-^llsoUa»: Ur. 1ASS» ------ 5 1t Körner Amft und Wissenschaft. IS ist—, Lei- ,L zum Geelenstimmungen WWWW II 152,85 B. -18 «. 101«. 100,50 A 108,50 ». 100 « 101 «. man aber «1,50L 108« 99«. 103« 108«. 100«. «»,50 « 100 « 108,85« 100,85 « 103«. 9»,75 «. 9» B. 108 «. 100,75 «. 100 B. 108,50« 100 «. 100,85 «. 91 «. 100«. 108 «. 101«. »7«. 103,50«. 103 «. 108^0«. 101 «. 108 « 5 1 1 i i N» «hl Seret» drei' dingungen ein geführt werden. Dresden, den 13. September 1893. Ministerium des Innern, v. Metzsch. K. Hoftheater. — Altstadt. — Am 15. Sep- tember: „Hamlet, Prinz von Dänemark." Trauer spiel in fünf Akten von Shakespeare, nach Schlegels Uebersetzung. Lady Sibylle. Erzählung von E. Schroeder. (Fortsetzung.) Für die Gesamtleitung verantwortlich: Hofrat Otto Banck, Professor der Litteratur- und Kunstgeschichte. re» L>»s»cklru»»«>» «UV»«»» F>. Lnxuktett«', LoMu>i««,oi»Lr äs» vee«tu«r ^ouruule; lsträge itton, leit t> 7. Kapitel. Erst hielt eS schwer, Waldstedt überhaupt Bleiben zu bewegen, daun bestand er darauf, -S— »leibt der gewaltigen viel er- Ne<»U»Pr*l»t str vre»ä»» ^iorto^jUrrliol» 8 Nnrb 50 ktl, bet z« Lnüort. äoutoodoo koit»u»t»1to» viortot- Lttüok L Uurb; »ueierdntd ä« äeutecdon N««be» tritt?o«t- unä 8toa»p«l»u»«w»s biiu». Liunotuo Uuwoooru! 10 Hk. L»aa»alr»»r»U«b>br»»« str ä« N»uw emor 2«U» U»i»«e ßedrik 80 ?L Vutor ^Liu^«»uoät" äi» 2«1» 50 kt. ö«i InboUen- uoä 2iökvrv»Lt- vattpr. änfeokl»^. Rr-edotneur -r»U L«tp«tr 8r»»UlUi< ». ».-N8a«3«u: L^ck. 31«»«, L«»e»u 3.rUn -rr»»r»»rt ».»-»lnuinrt! Lz-ö« «5 6o., N«rUo /»valxte^amL, ^saöat»,' L»»»»«. v. LÄaeeter, Unll« «. Oareä <9 6s. S»r»a^d«r, Lüni-l- Lrpeäitiou 6«, vrosänor ^oan»»I». vrssäou, Lvinzoretr. 80. r»rL,xrocl>-»o»et»lu»»! Ur 1LS». Wchtamtlicher Teil. Ketegraphische und telephonische Nachrichten. Wien, 16. September. (Tel. d. DreLdn. Journ.) Die Rinderautfubr nach Deutschland ist au» neun Bezirken Riederösterreich» wegen ter dort herr schenden Lungruseuche verboten worden. Antwerpen, 15. September. (D B. Hd) Für dir Provenienzen au» Antwerpen haben nun auch die Häfen von Alexandrien Quarantäne ein- Mhrt. Rotterdam, 15. September. (D. B. Hd.) Gestern kamen in Holland 6 Cholerafälle vor, von denen bereit» 5 tödlich verlaufen find. Kopenhagen, 16. September. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der Großherzog von Weimar ist heute früh über Korsör nach Kiel abgrreist. „Ich glaube nicht, Großmutter", meinte Sibylle kopfschüttelnd mit einem schelmischen Lächeln. „Nach den Ansprüchen, die er auf Behaglichkeit zu machen scheint, müßte ihm da» Gobelinzimmer eben recht fein. Aber Du wirst entscheiden, nachdem Du morgen seine Bekanntschaft gemacht". Damit war sie hinaus. Der Haushälterin, einer würdigen alten Dame im steifrauschenden schwarzen Seidenkleide, die ihr auf dem Korridor devot knixend einen guten Abend bot, reichte sie das versiegelte Couvert mit den Worten: „Francis soll den Ponywagen nach OakhayeS zurückführen, Mr. Mainwaring diesen Brief einhändigen und auf Antwort warten. Sie selber, liebe DollinS, sind gewiß so gut, noch da» Gobelinzimmer Herrichten zu lassen für morgen." Amtlicher Teil. Bekanntmachung, die Einfuhr von lebenden Schweinen nach dem Schlachthofe zu Plauen i. V. betreffend, vom 13. September 1893. DaS Ministerium des Innern hat auf geschehenes Ansuchen genehmigt, daß lebende Schweine aus den Kontumazanstallen Steinbruch, Bielitz-Biala und Wiener-Neustadt nach dem Schlachthofe zu Plauen i. V., in welchem die dazu erforderlichen Einrichtungen getroffen worden sind, unter den in der Bekanntmachung vom 13. November 1891—-Nr. 278 der „Dresdener Journal»" und Nr. 278 der „Leip ziger Zeitung" vom Jahre 1891 —aufgeführten Be- 158,30 « 157,40 «. 80.50 «. 80,15 « 803 55 «. 80,83 «. 80,55 « 80.80« 158« 151,10 «. tember. Die che man von bsetzung del Bestimmtheü etreteu, »eil England in ! ein flüssiger i eher etwas he- Geld al« zwecke stäkter >ie englische iß geblieben; Abe dböiser auch auf den »erlin eröff- lefeftigte siü lehende No te: LredU ! 30-41,81, ikaner 50,U Dortmund« 08,75. I» bei etwa« ;; wir der- : Deutsche .40), SSch- chsen (98), Landreute» rtschusillche (97). - che «old (108,40); 'tsitz (1V6), l- k 4), Hartmann lnteraehm- (- X rt (219); , Brunner (145,50); l4), Säch- geieMaft ierfabrikeil . . . » . . » ersburg 1 1 Quartier in Saltmoutb nicht zu verlassen, bi» ihn in OakhayeS beherbergen könne. Als SibylleS Brief anlangte, ward er anderen Sinne». Er la», la» noch einmal und murmelte: „DaS wohn blickte, beeilte er sich, zu erklären: „Es könnte mich deshalb reizen, weil, wie Du sagst, sich morgen in KarSbrooke Court eine aristokratische Gesellschaft versam melt. Auf Eure hohe Aristokratie aber bin ich neugierig! Ich frage mich nur, ob die stolze Lady weiß, daß sie sich einen Bürgerlichen zu Gaste ladet. Hierzulande birgt sich hinter einem schmucklosen Namen oft hoher Rang, aber bei uns —" „Sie weiß, daß Du ein Gentleman bist." „Sie ist sogar ganz felsenfest überzeugt davon", stimmte Waldstedt mit ironischem Lächeln bei, „und doch, wenn Du sie auffordertest, das Wort zu defi nieren, so würde sie ruhig entgegnen: Ein Gentle man ist ein Mann von Anstand, Bildung und Charakter —" „Nun? Und Du? Ich will doch hoffen —" „Ein Mann von Anstand, Bildung und CH irakter, der aber — weder au» der gewerbe-, noch au» der handeltreibenden Klaffe hervorgegangen sein darf. Und dieses Unrecht habe ich, wie Du weißt, denn mein Vater —" „War ReichStagSmitglied und —" „War vor allen Dingen ein Emporkömmling, einer der mit dem sprichwörtlichen Thaler in der Tasche angefangen hatte, fein Glück zu machen. Wenn aber jemand auf Emporkömmlinge schlecht zu sprechen ist, so ist eS Lady Sibylle und nun fordert sie in frommer Ahnungslosigkeit den Sohn deS Emporkömm lings auf, sich mit ihr und ihrer Bekannt ch >ft an die Tafel zu setzen I Ha, ha, ha, wie gesagt, e» könnte mich reizen — e» könnte mich aber auch reizen, bei erster Gelegenheit einmal die schrecklich« Bombe der Wahrheit in die vornehme Gesellschaft zu schlendern Im Verhältnis zum Glame deS schönen Früh- Herbsttages hatte das bei unS so hoch geschätzte Werk einen ziemlich zahlreichen Besuch gesunden. ES trägt dazu auch manche tüchtige Einz-lleistung unserer Dar stellung bei, deren Spitze ich gegenwärtig im Polonius deS Hrn. Jaffo erkennen muß. Auch Hamlet» Geist wird durch Hrn. Porth zu einer künstlerisch wohlberechneten Wirkung emporgehoben. Die Rolle de» Hamlet gehört meiner Überzeugung nach nicht zu jenen dramatischen Gebilde», welche dem Naturell und Talent de» jederzeit fleißig studierende« Hrn. Drach nach ihren Hauptseiten hin genugsam zu gänglich sind. Seine mit allem Aufgebot persönlicher Kraft ausgestaltete Leistung wird hier und da zusehr durch den Eindruck de» Gesuchten und excevtrisch Überladenen beeinträchtigt und bleibt der, Dämonie de» dichterischen Hamletgemälde» greifende Farbeutöne und tiefste Geelenst ailtigen Konstituierung nach Annahme der neuen Ver fassung durch den Kongreß ihnen ein entsprechender Einfluß eingeräumt werde; sie rechneten aus die Stelle eine» Vizepräsidenten, da die eine» Präsidenten der Republik Fonseca nicht wohl aus der Hand gerissen werden konnte. Deodoro da Fonseca wußte eS aber einzurichten, daß ein zweiter General, Peixoto, vom Kongreß zum Vizepräsidenten bestellt wurde. Von diesem Augenblicke an hielten die beiden Admirale de Mello und van der Kolk offen zu den Unzufriedenen und spielten sich als die Verfechter der gefährdeten Volks- und Verfassung-rechte auf. AIS Fonseca einen sachlich nicht bedeutsamen Zwischenfall mit der Kammer zum Vorwande nahm, diese heimzuschicken und sich zum Diktator zu erheben, empfing die Opposition der Admirale einen ganz korrekten konstitutionellen Vor wand. Kaum vierzehn Tage nach dem Staatsstreiche Fonseca- schritten die Admirale zur That. Am 22. November, 1891 abend-, richtete Admiral de Mello vom Bord deS „Riachuelo", des größten Kriegsschiffes der brasilianischen Flotte, eine Aufforderung an den Marschall Fonseca, abzudanken; fall- die- nicht ge schehe, werde am nächsten Tage Rio de Janeiro bom bardiert. Fonseca, damals bereit- schwer krank, fügte sich dem Zwange schon am frühen Morgen; er er klärte, „um Blutvergießen und einen Bürgerkrieg zu vermeiden, lege er sein Amt nieder". Nach den Be stimmungen der Verfassung, die in diesem Punkte jener von Nordamerika nachgebildet ist, folgt, wenn der Präsident zurücktritt oder stirbt, für den Rest der Präsidentschaftsperiode ihm der Vizepräsident im Amte nach. General Peixoto versprach, als er die Präsidentschaft über nahm, die gewissenhafteste Einhaltung der kon- stitutionellen Gesetze. Die Mißwirtschaft war aber unter feincm Regime kaum eine geringere als unter jenem Fonsecas. Dies hätte die Admiräle und die Flotte indes weniger gekränkt als der Umstand, daß Peixoto, aus härterem Stoffe als fein Vorgänger, sich die Nebenregierung der Marine nicht gefallen lassen wollte. Infolgedessen erklärte sich, als der Aufstand im Staate Rio Grande do Sul Aussicht auf Erfolg zu versprechen anfing, der eine der beiden Admiräle, van der Kolk, für die Insurgenten im Süden und desertierte mit seinem Admiralsschiffe und ein paar andereu Fahr zeugen zu denselben. Er hatte aber wenig Glück und wurde schließlich von den RegierungStruppen zur Kapitulation genötigt und gefangen genommen. De Mello, dessen Ehrgeiz nicht geringer ist al» jener van der Kolk», dessen Vorsicht aber eine größere, wartete ruhig den Zeitpunkt ab für sein Pronunciamento. Obwohl er nach dem Sturze Fonsecas von Peixoto ein Portefeuille angenommen, warf er sich offen zum Verfechter der verletzten Rechte von Rio Grande do Sul auf, machte dem Präsidenten Verletzung der Ver fassung zum Vorwurfe und verlangte eine Amendierung der Verfassung, dahin gehend, daß der Staatsbürger, der al» Vizepräsident Präsident der Republik geworden, bei der nächsten Präsidentenwahl nicht als Kandidat auftreten dürfe. De Mello wollte sich offenbar damit selbst den Weg zur Präsidentschaft freimachen; daß er alle Chancen für seine Wahl hatte, beweist die An nahme dieser von ihm ausgehenden Verfassungsänder ung von Seite des Kongresse-. Peixoto machte diesem VerfassungSamendement gegenüber sein Veto geltend und Mello nunmehr fein Pronunciamento. Dies ist da- Vorspiel des DramaS, das augen blicklich in Rio de Janeiro in Scene geht. De Mello scheint der Meinung gewesen zu sein, mit Peixoto ebenso leicht fertig werden zu können, wie früher mit Fonseca. Peixoto ließ sich aber nicht so leicht ein- schüchtern; da einige Fahrzeuge und die Besatzung der Fort- im Hafen ihm treu geblieben waren, schmeichelte er sich mit der Hoffnung, den Admiral im Hafen ge ¬ fangen nehmen oder bei der Ausfahrt aus demselben feine Fahrzeuge in Grund schießen zu können. Mello zauderte über eine Woche, ehe er einen entscheidenden Schlag versuchte und verbesserte dadurch feine Lage keineswegs. Vor etlichen Tagen erlitt er vor Nictheroy bei dem Versuche, diese an der Bai von Rio de Ja neiro liegende Stadt zu erstürmen und damit für seine Flotte einen guten Stützpunkt zu gewinnen, eine Niederlage. Und uun galt eS, durch ein äußerste- Wagnis, da- böse Glück zu korrigieren. De Mello drohte vorgestern, Rio de Janeiro zu bombardieren, und zwar diesmal in formellster Form durch eine An zeige an die Vertreter der fremden Mächte, damit sie Sicherheitsvorkehrungen für ihre Nationalen treffen können. Er hat diese Drohung auch auSgeführt, doch ist da» Feuer auf die Stadt am Donnerstag erfolglos geblieben, ebenso wie die gestern versuchte Landung der Insurgenten. Die Landtruppen standen treu zu Peixoto und daraus dürste auch die Bevölkerung von Rio de Janeiro neuen Mut schöpfen und vor allem davon abstehen, sich aus ihrer bedrängten Lage durch eine Erklärung für die Rebellen zu befreien. — Zu der jetzt vielerörterten Frage de- Anschlusse» Englands an den Dreibund geht der „Tgl. Rdsch." folgende beachtenswerte Ausführung zu: Wie dieser Tage gemeldet, setzte der „Daily Telegraph", ein Londoner Blatt konservativer Richtung, die mißl-che Lage auseinander, die sür England dury das Borqehen de- soae- nannien Zweibande- sowohl in Asien al- auch im Mittellän dischen Meere entstehe, weshalb der svrmliche Anschluß Englands an den Dreibund oder wenigstens die Bewölkung der enqlischen EtreiitrSit« zur See rStlich erscheine Der Artikel wurde von einer Anzahl deutscher Blätter al» ein Zeichen dasür verzeichnet, wie in England die Erkenntnis der Notwendigkeit einer energi schen krastentsaltung m ter au-wärtigen Politik zu «oachsea scheine, und wo ernsthaite deutsche »lätter Bemerkuuaeu dazu machten, geichah eS in dem Sinn, daß ein rseil- do- Eingehen verbriester Berpfpchlungen sür zukünftige Krieg sälle gegen da- Herkommen und den «eist der enulischen Berf-fsung verstießen, und daß andererseits von de: Berbü'gung de- asiatischen B fitz- ftande» «roßbntannieuS durch den Dreibund uit»t die Rede sein könnte. So wichtig und wert-oll da- gute Einvernehmen zwischen England und den Dreibundstaaten auch erscheint, so wäre doch die Ansicht veikedrt, daß England nur zu wollen brauche, um in da- seftländische Bündnis ausgenommen zu werden. Dazu ist die Stellung deS Dreibünde- nach inne» wie nach außen viel zu fest umlchrieden, und wenn selbst die englischen BerfassungSeinrichtungen der Anregung deS „Daily Telegraph" nicht entgeg nständen, so bliebe doch noch zu erörtern, welche Bedingungen für den förmlichen Eintritt Englands in da- Schutzbündnis zu erfüllen wär n. Dethalb ist m Deu schland jenem Artikel des „Daily Telegraph' kern« weitere Bedeutung beigemessen worden, und der .Standard" irrt sich also auch, wenn er von der Ansicht auSgeht, daß i» Deutschland vielfach die Frage ausgeworffn werde, warum Eng land nicht dem Dreibund beitrete. ES s.hlt an jedem «runde, sich vorn deutschen Standpunkte aus Sorten um eine solch« Frage zu machen. Lllerd ngs aber erscheint der Standardattikel in anderer Beziehung recht bemerkenswert, zumal wenu man arrnehmen darf, daß ec die Ansichten deS Führers der englische» Lonservativen widerspiegelt ES wird darin klipp und klar auSgesprocten, daß das vereinte Borg-Hen Frankreichs und Rußlands mindestens in demselben Grade, als es sich gegen Deutschland oder Italien richte, die englische Machtiellung berühre und daß die Erkenntnis: re» tu» zu einer wesentlichen V rstärkung der englischen Flotte im rüittelmrere führen müsse In diestm Punkte also - und er ist derjenige, der im vergleich z, der unpraktischen BündnrSsiage auch in Deutschland ein natürliches Interesse erweckte - trifft der Artikel deS füllenden konservativen OrganS ganz mit dem d«S „Daily Telegraph" zusammen. — Wie verschiedene Blätter melden, find nun- mehr bei der Centralinstanz die gutachtlichen Äußer ungen der Vorstände der preußischen Provinzial behörden, betreffend die Einführung der Beruf ung gegen die Urteile der Strafkammern, io erster Instanz eingegangen. Von den 13 Oberlandesgerichts- Präsidenten haben sich 9, von den 13 Oberstaats anwälten 10 für die Verweisung der Berufung an die OberlandeSgerichte erklärt. Für die Landger'chte haben 2 Oberlandesgerichtspräsidenten und ein Oberstaats anwalt gestimmt, 2 Präsidenten und 2 Oberstaats anwälte nehmen eine Mittelstellung ein, indem sie beide Systeme für annehmbar erachten, für ihren Bezirk aber zum Teil geneigt sind, den Landgerichten den Vorzug zu geben. Dem Vernehmen nach sind auch von sämtlichen Oberpräsidenten gutachtliche Äußerungen erfordert worden und eingegangen. Auch diese sollen sich in Mehrheit sür die Oberlande»- getichte ausgesprochen und namentlich in Abrede ge stellt haben, daß den zu besorgenden Schwierigkeiten hinsichtlich der Erreichung der Gerichtssitze und der finanziellen Aufwendungen eine große und ausschlag gebende Bedeutung beizumessen fei. — („Post.") Behufs Vorbereitung der Konferenz über den deutsch-russischen Handelsvertrag ist heute die aus Reichsbeamten verschiedener Reffort» zusammengesetzte Kommission zusammengetreten. Die Kommission hat die Befugnis, Sachverständige vor zuladen und ein Gutachten von ihnen abgeben zu lassen. — Berichte der in New Dork stationierten Agenten mehrerer großer europäischer DampffchiffahrtSgesell- schaften stellen die bemerkenswerte Thatsache fest, daß die Auswanderung aus den Vereinigten Staaten von Amerika zur Zeit stärker ist al- die - — I — bloß um auf Lady Sibylle- Antlitz den Effekt z« studieren! Wagst Du das?" „Ich riskiere aller, wenn Du nur annimmst. Versprich Dir aber nicht zu viel von der Wirkung Deiner Bombe. Du hältst Sibylle für adelsstolzer, als sie ist." „Thu ich das wirklich?" fragte Waldstedt, beide Ellenbogen plötzlich auf den Gartentisch stemmend, an dem sie saßen, und die Folkenaugen fest in die de- FreundeS bohrend. „Wird sie ihre Einladung nicht bereuen, wenn sie erfährt, daß ich der Sohn meines Vater» bin?' — „Ha, ha!" lachte er auf, als Robert- Blicke ein bißchen verlegen zur Seite wichen ,Faß gut fein, Bob! Es wäre ein schlechter Dienst, d«n ich Dir erwiese, wenn ichannäbme Bedenke, hernach wenn die Entrüstung der Gesellschaft von me-nem un empfindlichen Rücken abgleitet wie Wasser vom Ge fieder einer Ente, dann hast Du e» auszubaden!" „Au-zubaden?' brummte Mainwaring. „Bah! Du übertreibst, aber — wenn auch nicht, lasten wir e- darauf an kommen!" „Mir ist'» recht", nickte Waldstedt vergnügt, „mir ist'» sogar sehr recht. Ich werde also hingehen, daS Füllhorn der Gunst und Gnade über mich au-schütte» lassen und erst beim Abschied verraten, welch ein Un würdiger ich gewesen bin. Ich könnte mein gräf- Uche» Geheimnis ja auch im tiefsten Busen wohlver wahrt wieder forttrogen, aber. Robert! — den Spaß, daß ich e» wenigsten» der Lady Sibylle offenbare, mußt Du mir schon gönnen! Eie hat e» ein kl«» bißchen um mich verdient!" „Eie hat Mr doch nicht» zuleide gethan?" Lages geschützte Dresden, 16 September. Se. Majestät der König trafen heute vormittag H12 Uhr von Villa Strehlen im Residenzschlosse ein und präsidierten einer Sitzung des Gesamtministeriums Nach Erledigung der Re gierungsgeschäfte kehrten Se. Majestät nach Strehlen zurück. Se. Majestät der König werden Allerhöchstsich, einer Einladung Sr. Majestät des Kaisers von Öster reich folgend, heute abend H11 Uhr mit Sonderzug ab Strehlen nach Güns in Ungarn begeben. In Meidling, wo die Ai kunst morgen, Sonntag, vor mittag- 10 Uhr 33 Min. stattfindet, gedenwn der Monarch in der dortigen Pfarrkirche einer Mesfe bei zuwohnen und 11 Uhr 25 Min. die Reise fortzusetzen. Die Ankunft in Güns erfolgt morgen nachmittag H4 Uhr. Im Allerhöchsten Gefolge werden sich be finden: Generalmajor v Treitschke, General L I» suite Sr. Majestät deS Königs, die Flügeladjutanten Oberst Wilsdorf und Major v. Criegern und der Leibarzt Generalarzt vc. Jacobi. Se. Majestät der König werden vom l8. bi- 21. September den Manövern bei Güns beiwohnen und nach Beendigung dieser Truppenübungen an den Kaiser!. Hvfjagden bei MohocS, Bellye, Gödöllö und Mürzsteg teilnehmen. Die Rück kehr des Monarchen erfolgt Anfang Oktober. Dresden, 15. September. Der Kaiser!, und König!. Österreichisch-Ungarische außerordentliche Ge sandte und bevollmächtigte Minister, Graf Chotek, ist vom Urlaube znrückgekehrt und hat die Leitung der Kaiserl. und Königl. Gesandtschaft wieder über nommen * Berlin, 16 September. Aus Stuttgart wird gemeldet: Se. Majestät der Kaiser wohnten gestern mit der Kaiserin, den württembergischen Majestäten und dem Kronprinz n von Italien der Parade des 13. Armeecorps bei Cannstatt bei, die glänzend ver lief. Die zahlreich zusammengeströmte Bevölkerung bereitete dem Kaiser begeisterte Ovationen Abend- H6 Uhr fand Paradetafel und danach Galaoper statt. „Falstaff" von Verdi war wegen Erkrankung eine- Sängers abgesetzt worden und man gab „Tannhäuser" (mit Scheidemantel-DreSden). Die Kaiserl und die Königl. Majestäten, sowie die fürstlichen Gäste er schienen vor Beginn des zweiten Aktes um U8 Uhr. Das älteste Mitglied der Stuttgarter Bühne, Hof- schauspieler Wallbach, brachte ein Hoch auf Se. Ma jestät den Kaiser und die Kaiserin aus, das von den Anwesenden stürmisch ausgenommen wurde, und nach welchem das Orchester die preußische Hymne spielte. Die Königin wurde durch Frl. Scholtz, vom Theater in Prehburg, gegeben. Jeder Kenner hat diese schwierige Rolle leider so ost von sehr un- gecigneten Kräften an de» besten Bühnen darstellea könnte mich reizen!" Roberts Lugen begegnend, ans gesehen, und ist insofern genugsam veranlaßt, auch welchen neben steubiger Überraschung etwas wie Arg- Dresden, 16 September. Zu den Vorgängen in Rio de Janeiro. Zum zweiten Male innerhalb der kurzen Zeit von vier Jahren, die seit dem Sturz des Kaiserreichs ver flossen sind, ist in Brasilien durch ein militärische» Pronunciamento da» legale Staatsoberhaupt zur Seite geschoben worden und die Verfassung, die sich das Land nach Dom PedroS Entfernung geaeben, somit in einem wichtigsten Punkte schwer bedroht. Und zwar spielt sich der gegenwärtige Vorgang ähnlich ab wie der frühere, als «S galt, der Diktatur des Mar schalls Fonseca Schach zu bieten. Auch die Haupt- pnsonen der Handlung sind die gleichen, nur daß der Präsident diesmal Peixoto heißt. Ja, die Ähnlichkeit ist um so größer, als auch die nämlichen Motive jetzt wie damals maßgebend sind: Die Eifersucht der Offiziere der Marine gegen die des LandheereS und der Anspruch der ersteren, in der Regierung die Hauptrolle zu spielen, anstatt sich weiter mit den Brosamen von Neben- und Episodenrollen zu bescheiden. Die (alte) „Presse" be leuchtet diese Ähnlichkeit der Vorgänge m einem Rück blick auf den Verlauf deS Aufstandes gegen Fonseca: Während der Erhebung gegen Dom Pedro war der Flotte bekanntlich eine ausschlaggebende Rolle zu gefallen; von ihrem Verhalten war eS abhängig, ob Fonseca mit seinem nichts weniger al- umsichtig vor bereiteten Pronunciamento durchgreifen oder Fiasko machen werde. Als es zur Verteilung der Beute kam, fanden die Flottenoffiziere, daß den Löwen anteil die Generale einsteckten, und fingen, des halb bald zu ftondieren an. In den Flitter wochen der Republik hielten sie sich noch zurück, sie begnügten sich mit Zusagen, daß bei der end ¬ mäßigen und von redlichem Streben unterstützten Leistungen sein Wohlwollen entgegenzubringen. O. B.
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