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Weißeritz-Zeitung : 31.12.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-12-31
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192912311
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19291231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19291231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWeißeritz-Zeitung
- Jahr1929
- Monat1929-12
- Tag1929-12-31
- Monat1929-12
- Jahr1929
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 31.12.1929
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Feuer im Sturm. «rschfeuer im Duisburger Binvenhafe«. Zm Duisburger Binnenhafen brach in dem Ge bäude der Lager- und Speditionsfirma Koch u. Co. Vroßfeuer aus. Infolge des stürmischen Wetters breitete sich das Feuer mit unheimlicher Geschwindigkeit aus. Die städ tische Feuenvehr war sofort zur Stelle. Da sie sich dem Brande machtlos gegenüber sah, wurden weitere Wehren alarmiert, so daß gegen V-11 Uhr zehn Wehren und mehrere Löschboote an der Brandstelle waren. Wegen der großen Einsturzgefahr des fünfstöckigen Ge bäudes mußte man sich darauf beschränken, die um liegenden Lagergebäude zu schützen. Mit etwa SV Schlauchleitungen wurden riesig« Wassermcngen gegen die Gebäude geschleudert. In kurzer Zeit war das gesamte Gebäude ausgebrannt. Wertvolle Futtermittelvorrätc sind dem Brande zum Opfer gefallen. Ter Schaden dürfte etwa eine Million Reichsmark betragen. Db das Keuer durch Kurzschluß oder durch Selbstentzündung entstanden ist, steht noch n".i seft. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Wenige Stunden noch uivd -das bahr 1829 geht zn Ende. Es hat nicht gebracht, was erhofft und erwartet wurde, weder in politischer noch wirtschaftlicher Hinsicht. Run hoffen wir alle, daß das neue Jahr 1930 besser wird als das vergangen«. Hoffentlich trifft es auch zu. Unseren Lesern aber wünschen wir recht viel froh«, angenehme, schöne Tage im neuen bahre, frei von Kummer und Gorge. — Am Montag früh wurden hier drei tschecho-slowa-kisch« Staatsangehörige betroffen, die nicht im Besitze von Ausweis- vapleren waren. Sie betrieben nebenbei einen Handel mit Schnür- senketn. Bon Beamten des Eendavmeriepostens Dippoldiswalde wurden sie an das zuständige Amtsgericht eingeliefert. — Um die Jahreswende bringen die Ar-Ri-Lichtspiele noch einen Großfilm, der dem bekannten und gewaltigen Film Ben-Hur in keiner Weise nachfteht, den rasch bekannt geworde nen Film „Wolga", der daS Heldenlied des Wolgapiraten Gtenka Aasln im Bilde darstellt. Er ist ein Meisterwerk !der Filmkunst, das zu sehen niemand versäumen sollte. — Die zu Bannewitz geborene frühere Hausangestellte und Bedienung Asa Gertrud Wadewitz, die speziell als Fried- hofMchln aufgetreten war und bereits mehrfach vorbestraft ist, wurde vom Amtsgericht Dresden wegen eines erneuten im Rückfälle begangenen I Gelegenheitsdiebstahls zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Angeklagte hatte sich in einem Dresdner Geschäft frisieren lassen und beim Weggehen einen guten Mantel im Werte von IOO M. angezogen, dafür ihr abgetragenes Kleidungsstück hängen lassen. Der gestohlene Mantel gehörte einer Kontoristin, die über den ihr zugedachten Ersatz nicht wenig staunte. In der Urteilsbegründung betonte der Vorsitzende, daß die Wadewitz in Anbetracht ihrer Vor strafen hart am Zuchthaus vordeigekommen ist. — Ja NieLerp oyritz erschoß sich in der Behausung eines Arbeiters Sommer der 31 Jahre alle Rei-ftvertreter Willy Bar thel <mS Braunschweig. Der Lebensmüde war verheiratet und hatte mit der erst 19 Jahre alten Tochter des Sommer «in Liebes verhältnis unterhalten. Beide waren vor einigen Monaten zu- sammengezogen und mieteten sich in Dr«sden-Neustadt ein. Das sunge Mädchen erkrankte plötzlich und starb unmittelbar vor dem Wechnachtsfeste in der staatlichen Frauenklinik, wohin man es gebracht hatte. Den raschen Tod der Geliebten vermachte der verheiratete Mann offenbar nicht zu überwinden, weshalb «r sich in der Wohnstube vor deren Baier mit einem Tesching tötete. Nieberfrauenborf. Am 2. We-ihnachisft-iertage fuhr ein von Luchau kommender Lieferkraftwagen an das Hausgrundstück des Gasthofes an und beschädigte das Gebäude. Der Führer des Wagens soll betrunken gewesen sein. Polizeiliche Erörterungen sind im Gange. Dresden. Die Gtadtvcrordnetenousschüsse haben sich, wie die „Dresdner Neuesten Nachrichten" mitteilen, am Freitag mit der Frage der Verpachtung der städtischen Werke beschäftigt, eine Entschließung ober nicht gefaßt, sondern nach einer Geschäfts- ordnungÄebatte die Angelegenheit vertagt. Man sei sich auf bürgerlicher Seite darüber einig, -daß insbesondere der Teil des Planes, wonach den Anleihegläubigern zur Wahrung ihrer In teressen zwei Sih« im Aufsichtsrat gewährt werden sollen, von den verhängnisvollsten Folgen fein würde. Wenn auch gegenwärtig «ine Beteiligung fremden Kapitals in der Aktiengesellschaft nicht vorgesehen sei, so bestehe doch die Gefahr, daß im Falle einer an ders nicht zu überwindenden Finanzkolamilät der Stadt fremdes und vielleicht Auslandskapital zuaesührt werden mutz. Man hätte dann die Vertreter dieses Kapitals im Aufsichtsrat sitzen. In der Ratsvorlage auf Umwandlung der städtischen Werke in eine Ak tiengesellschaft sahen die bürgerlichen Vertreter der Ausschüsse einen Ueberrumpelungsversuch. Man meint, daß die Angelegen heit viel zu wichtig sei, als daß sie zwischen Weihnachten und Neu jahr kurzerhand erledigt werden könnte. Man wolle zwar die städtischen Werke in eine Aktiengesellschaft umwandeln, halte es aber für empfehlenswert, sie zu verpachten, damit sie endlich wie der eine Rente abwerfen, die der hohen Kapitalinvestierung ent spricht. Man Hobe nämlich seststellen müssen, Laß der Ertrag der städtischen Werke trotz ständig steigendem Konsum von Jahr zu Jahr erheblich geringer geworden sei. Die „Dresdner Volks zeitung" teilt noch mit, «daß mit der Umwandlung -der Rechts form der städtischen Betriebe — Gas-, Wasser-, Elektrizitäts werk und Straßenbahn — keine Tariferhöhungen geplant sind, und Laß für Arbeiter, Angestellte und Beamte das gleiche Recht, Tarif- und Ruhestandsrecht, gilt, wie bisher bei »der Stadt. Im Gesellschafts-Vertrag« fei auch die Unmöglichkeit des Verpfändens und Verkaufens von Aktien an private Gesellschaften oder an Banken festgelegt. — Der Geschäftsführer der Kreisdirektion der Landwirt schaftskammer Dresden, Landwirtschaftsrat vr. Thoering, wurde zum Oberlandwirtschaftsrat emannt. Er hat gleichzeitig noch die Leitung der Abteilung Absatzförderung in der Land- wirtschaftskammer für Sachsen übernommen. Dresden, 30. Dezember. In der heutigen Sitzung des Bezirkstages wurden die Verträge, die die Auseinandersetzungen zwischen dem Bezirksverband und der Stadt Dresden in der Frage der geplanten Angemeindungen regeln sollen, gegen zwei kommunistische Stimmen angenommen. Namens der Rechten gab Geh. Rat Wach den sehr erheblichen Bedenken Ausdruck, die für seine Freunde mit der Zustimmung zu der Vorlage bestünden. — Im Bunbesorgan beS Sächsischen Lanbbundes veröffent licht ber Vorsitzende, Land-bagsabaeorön-et«r Schladebach, «In« Neujahrs-Kundgebung, -in ber es heißt: „Wenn bi« Sil- vesterglocken boS oll« Jahr zu Grabe läuten, bann ziehen wir ben Schlußstrich unter di« Bilanz b«S verflossenen Jahr«s mit LemEr- gedniS, bah bas Schicksal ber deutschen Landwirtschaft sich anschei nend unewElich und unaufhaltsam vollzieht. Wenn wir dies« in Ihrer politischen wirtschaftlichen Tragweite gleich unheilvolle Tat- ja ch« mit nüchterner Sachlichkeit feWelten, bann steigt uns ob so viel bodenlosen ltnversianbes bic heiße Zornröte ins Gesicht. Zu gleich aber stellen wir fest, daß auch in b-iefem Jahr der deutsche Bauer wie immer sein« Pflicht unL schaffensfroh in dem Bewußt sein seiner Verantwortung, di« ihm aus dem Besitz deS BodenS erwächst, getan hat. Aber wir haben in diesen Jahren schwerster Notzeit erkannt, baß -die Kris«, in ber wir uns befinden, durch Umstände zwangsbebingt ist, die abzuänldern nicht in unserer s Macht steht. Aus dieser bitteren Erkenntnis erklärt sich di« ! dumpfe Verzweiflung und die ungeheuere Erbitterung in unseren Reihen. Wir fühlen uns hilflos einem erbarmungslosen System ' aus-geliefert, das sich nicht scheut, dem lebenswichtigsten und un- > entbehrlichen Produktionszweig unserer Volkswirt cha-st und La- s mit die Zukunft unseres Volkes preiszugeben ... Die deutsche ! Landwirtschaft muß endlich wieder gleichberechtigt in unserem ! Wirtschaftsleben dastehen, di« Preise süt -ihre Erzeugnisse müssen '! endlich dem allgemeinen Preisniveau entsprechen. Der Kampf ! geht weiter, bis auch die letzten lebenswichtigen Forderungen ber ' Landwirtschaft -durchgeseht sind. Dazu be-darf es noch wie vorder x -Sammlung aller Kräfte des Berufsstandes zu einheitlichem Vor- - gehen in der ReichSbauernfront. Dresden. Am 24. Dezember hat der frühere Konsistorial- ' Präsident D. Dr. Böhme sein goldenes Doktorjublläum gefeiert. Die juristische Faktultät hat bei Lieser Gelegenheit In -der üblichen ' ehrenden Form -daS Doktor-Diplom erneuert. D. Dr. Böhme war ! nach ehrenvoller Laufbahn im Staatsdienste, die er als Geheimer - Rat im Kultusministerium abschloh, von- 1910 bis 1927 Präsident ! des Lvang.-lulh. Landeskonsistorums und als solcher Kraft seiner - überragenden Persönlichkeit mit seinem reichen Wissen auf juri stischem wie theologischem Gebiete, mit seinem klaren Blicke, mit ! -seinem Worte, -das den Nagel auf den Kopf traf, mit fester Hand ' und mit gläubigem -Herzen ein starker Führer Ler -Landeskirche in schwerer Zeit. Limbach. Vor -einigen Wochen muhte im hiesigen Stadt- Krankenhaus durch Oberarzt Dr. Kleine an einem «iwa 3v Jahr« alten Mann, der sich hier als Obdachloser gemeldet hatte und den Eindruck -eines Geisteskranken mochte, eine schwierige Darm operation ausgeführt werden. Von einer Wahnidee befallen, halte er mehrere Metalltei-le im Gewicht von 45 Gramm ver schluckt. Diese hatten bereits Len Mägen passiert und -befanden sich an -verschiedenen Stellen im Darm. Die Wahnidee, die schon einige Male periodisch über den Bedauernswerten gekommen ist, bringt ihn zu der Meinung, daß er zu einer wichtigen Mission auSersehen sei. DaS verschluckt« Metall zersetze sich in feinem Innern und erzeuge bei ihm ganz besondere Kräfte und Fähig keiten. Diese gehen von ihm aus seine Mitmenschen über, die sich dadurch von ihrem Joch und ihrer Not -befreien können. Der junge Mann, der an anderen Orten schon mehrmals ähnliche Ope rationen durchgemacht -hat (in Chemnitz hat man ihm einmal eine Schere und -eine Mundharmonika auS dem Magen entfernt) ist wieder- -so weit hergestellt, daß er wahrscheinlich bald -wieder ar beitsfähig sein wird. Thum. Douglos-Tannen sind ausländische Z-ierbäum«, di« unter größter Vorsicht gezogen, gepflanzt und gepflegt werden. Diese Tannen stehen Mr Freude aller Noturliebhab-er. Alle Men schen bewundern den schlanken Wuchs und die langen feinen Nadeln. Keinem Naturfreund -würde «S einfallen, gerade diese Bäume M irgendwelchen Zwecken zu fällen! Aber -dort, wo daS G-eldverdi«-nen anfängt, hört bekanntlich die „Liebe zur Natur" auf. Ein Holzhändler der Umgebung fällte mit zwei Helfern im Geyerschen Wald 14 -dieser herrlichen Tannen, um sie auf -dem Mechn-achtSma-rkt Käufern zu offerieren. Diese 14 Bäume kosten ' mindestens 900 Mork. AmrdShübel. Das Wirtschafts-Ministerium hat genehmigt, daß die seit dem Jahre 1838 bestehende Spitzenklöppelschule am 34. März 1930 aufgelöst wird, -da deren Besuch bei dem DarnieL-er- liegen der erzgevirgischen Handspihenklöppelei außerordentlich zu- rückgeaanoen -ist. — Der Gemeinderot hat gegen die 50 v. -H. be tragende Erhöhung der Bezirksumage auf 1929/30 Einspruch er hoben, wie auch die meisten.Gemeinden der Amtshauptmannschafi Schwarzenberg. Zwönitz. In der letzten Stadlverordnetensitzung mit der alten Besetzung versuchten die Sozialdemokraten, ihren vor drei Jahren auf sechs Jahre gewählten Bürgermeister auf weitere sechs Jahre nach Ablauf der jetzigen Amtszeit zu wählen. Zu dieser Wahl wäre ein« Zweidrittelmehrheit nötig gewesen. Die Sozialdemo kraten -brachten aber mit Hilft zweier -bürgerlicher Stadtverord neter statt der nötigen neun Stimmen nur acht Stimmen auf und mußten notgedrungen -ihren Antrag auf Wiederwahl des Bürger meisters zurückziehen. Leipzig. Zwecks Anbringung einer Hochantenne war in der Kleiststraße in L.-Eutritzsch ein 12 hoher Master ausge stellt worden. Als der 17 Jahre alte Elektrolehrling Herbert Marr auf der Spitze der hohen Stange arbeitete, brach der Mast dicht über dem Erdboden ab und der Lehrling stürzte — er war angeseilt — seitwärts in ein Nachbargrundstück, wo er schwerverletzt aufgehoben wurde. Milkau. Wie das Kriminalamt Zwickau mitteilt, hat ^ich der am 27. d. M. gemeldete Raubübersall auf ein bei einem Gutsbesitzer in Culitzsch in Stellung befindliches l 8 jähriges Mädchen auf dem Ebersbachwege in Wilkau als erdichtet hcrausgestellt. Das Mädchen hatte ein Geidtäschen mit In- . halt verloren und aus Furcht vor Vorwürfen seitens der An- - gehörigen der Wahrheit zuwider angegegen, es sei von drei ! etwa 20 Jahre alten Männern überfallen und der Hand- ! lasche beraubt worden. Das Geldtäschchen ist später mit In halt wiedergefunden worden. Zwickau. Ein hiesiges Personenauto glitt in Zwönitz in folge Glätte von der Fahrstraße ab und stürzte fünf Meter tief eine Böschung hinab, wobei er sich mehrere Male über schlug. Der Führer wurde durchs Fenster des Führersitzes geschleudert und nur leicht verletzt, der Wagen jedoch sehr chwer beschädigt. Dresden, 30. Dezember. Preise für 60 Kilogramm Lebendgewicht in RM. Ochsen (109) 36—61, Bullen (268) 42-60, Kühe (343) 24-64, Färsen (47) 42-58, Fresser (61), 40-48, Kälber (989) 62-88, Schafe (226) 45—70, Schweine (2334) 70-84. Markt verlauf: In allen Gattungen langsam. Letzte Nachrichten. Me «mtSttvergave im Reichswirtschaftsministerium. — Berlin, 31. Dezbr. Reichsminister Dr. Mol denhauer hat sich von der Beamtenschaft des bisher^ von ihm geleiteten Reichswirtschaftsministeriums ver abschiedet. Darauf begrüßte sein Nachfolger, RetchS- wirtschaftsmintster Robert Schmidt, die Beam tenschaft, die er zum großen Teil noch von seiner früheren Tätigkeit als Reichswtrtschaftsmtntster her kennt. Zentrums-Beratungen über vi« Haager Konferenz. — Berlin, 31. Dezbr. Der Führer der Zentrums- Partei, Prälat Kaas, ist aus Rom kommend, wieder in Berlin einaetrofien. Am Montag fand zwischen ihm, den Ministern Wirth, Gteaerwald und v. Guörard und dem ArakttonSfÜhrer Brüning eine eingehende Aussprache über die bevorstehende Haager Konferenz statt. Die Wettraumvakett steigt nicht. — Berlik 31. Dezember. Die „Deutsche Tageszei tung- meldet ans dem Ostteebade Horst: „Die Welt- f raumrakete Professor Oberths, die bekanntlich vom Ost seebade Horst aus den Flug in den Aether antreten sollte, steigt nicht. Professor Oberth hat kurz vor Weih nachten einen Nervenzusammenbruch erlitten, der ihn - »Wang, alle Arbeit einzustellen uns in seine Heimat Siebenbürgen abzureisen, wo er auch vorläufig zu blei ben gedenkt." Schweres Schadenfeuer in Sachsen. — Leipzig, 31. Dezbr. Am Sonntag abend brannten in TrebelShain bei Wurzen verschiedene Scheunen und Stallgebäude des Rittergutsbesitzers Ger« i Hardt Mocker nieder. Der große Sturm entfachte das , Feuer schnell. Biele Maschinen und landwirtschaft liche Geräte wurden zerstört; drei Pferde fielen dem Feuer zum Opfer, während ein viertes Pferd so schwer verletzt wurde, daß es abgestochen werden mußte. Es - wird Brandstiftung vermutet. Felssturz auf der Insel Helgoland. — Hamburg, 31. Dezbr. Am Sonntagabend stürzten an der Südseite der Insel Helgoland oberhalb des Badehauses große Felsmassen ab. Dabei wurde das Wasserbehältcrhaus des Reichsfiskus und zwei , Schuppen vollständig zerstört. Keine Einwendungen gegen »e« Bau der vftertal- Bahn. — Wiesbaden, 31. Dezbr. Die Besatzungsbehörd« hat, wie sie dem Reichskommissar für die besetzten Gebiete bestätigt, gegen den Bau der Ostertal-Bahn von Oberkirchen (Kreis Baumholder) nach Neunkir chen (Saargebtet) keine Einwendungen erhoben. Bon einer Lawine am Zugspitzplatt verschüttet. — Innsbruck, 31. Dezbr. Am Sonntag wurde > bei der Skiabfahrt vom Zugspitzplatt der einzige Sohn ! des Direktors der österreichischen Zugspitzbahn, der ! 23jährige Hochschüler Karl Has, von einer Lawine verschüttet. Trotz der sofort eingeleiteten Bergungs arbeiten konnte ber Verunglückte nur als Leiche auf gefunden werden. Pariser Ministerrat über die Haager Konferenz. — Paris, 31. Dezbr. Unter dem Vorsitz des Präsidenten Doumergue findet heute ein letzter Mt< nisterrat über die bevorstehende Zweite Haager Kon ferenz statt. Tardieu und Briand werden über die bisherigen Verhandlungen mit den übrigen Gläubiger- Mächten berichten. In etwa 20 Fragen soll noch keine Uebereinstimmung bestehen. Vor allem soll dft Frage der Ostreparationen noch völlig ungelöst sein. Die Eishockeykämpfe in DavoS. — Davos, 31. Dezbr. Durch einen 10:0-Sie§ über Mailand konnte sich die Prager Mannschaft di« Spitze in der zweiten Gruppe erobern und sich gleich- zeitig damit für den Endkampf um den Spengler pokal mit Davos 1 qualifizieren. Amerika gibt seine Borrechte in China nicht auf. — New Nork, 31. Dezbr. Aus Washington Wirt gemeldet, daß die amerikanische Regierung fest ent. schlossen ist, die eigene Konsulargerichtsbarkeit ir China, wenn notioendig, mit Waffengewalt aufrecht- zuerbalten, ungeachtet der Aufhebung der Exterrtto. rialitätsrechte seitens der chinesischen Regierung. Stinkbomben im Kieler Rathaus. Berlin, 31. Dezember. Wie Berliner Blätter aus- Kiel m«l- -Len, wurden in -Ler Montagssitzung -der StaLikollegien mehrere Anträge Ker Kommunisten, die -den A nie rslü hu ngsemp sänge rn be- -sondere Beihilfen bringen -sollten, a-bgefthnt. DaraufcntstanL auf -den Tribünen, wo sich' zahlreiche Angehörige der KPD. «Ingefun- -den hatten, ein wüster Lärm. Es- wprden Stinkbomben in -Len Saal geworfen und Feuerwerkskörper zut Explosion gebracht. Der Oberbürgermeister unterbrach -di« Sitzung und ließ die Tri bünen -durch Polizei-beamte räumen. Der Tumult setzte sich jedoch auch noch im Treppenhaus -Les R-athau-fts fort. Auch -dort wur den Feuerwerks-Körper geworfen, bis -das Rathaus völlig geräumt war. Riesenbrand in Chikago. Berlin, 31. Dezember. Wie Berliner Blutter aus Chikago mel-Len, brach am Montag in -der Werkstatt eines großen Ge treidespeichers einer Malzfabrik ein großer Brand aus. Mäh rend die in -der Werkstatt beschäftigten neun Arbeiter Las Feuer zu bekämpfen versuchten, erfolgte eine Explosion, wobei alle Ar beiter verletzt wurden. Der Brand breitete sich rasch auf Len ganzen Speicher aus, -der nach einer Stunde zusammenstürzte. 700 000 Bushel Getreide im Werte -von- 1 Million -Dollar wurden vernichtet. Dos Gebäude selbst halt« «in«n Wert von einer hal ben Million Dollar. Die amerikanische Regierung fest entschlossen, die eigene Konsulargerichtsbarkeil in China aufrecht zu erhalten. Neuyork. Aus Washington wind gemeldet, Laß -die amerika nisch« Regierung fest entschlossen ist, Li« eigen« Kon-sulargerichts- barke.it, wenn notwendig, mit Waffengewalt, aufrecht zu erhalten, ungeachtet Ler Aufhebung -der Exkerritorlatitätsrechle seitens der chinesischen Regierung. Oeffentliche Sitzung der Stadtverordneten zu Dipvoldiswalste am 30. Dezember 1929. Vom Kollegium fehlen entschuldigt -die Stadtv-erordnet«ir Adler, Erfurth, Heeger und Heil, -der spater erscheint. Ebenso erscheint später Las Ratskollegium mit Bürgermeister Dr. Höhmann. Vor Eintritt in -die Tagesordnung gibt Vorsteher Schumann bekonnk, Laß am 1. und 2. Februar -wi«-ö«r Vorträge Ler Reichs zentral« -für Heimatdienst sl-attftn-den. Kenntnis genommen wird -davon, Laß -die StoLträte -Hamann und Schwind mit Ende -des Jahres Liese Aemter niederlegen in folge ihrer Wahl zu Gta-d-t-verordneten. Weiter nimmt man Kenntnis La-von, Latz -die vertragsmäßige Abgabe -der Gasversorgung- Ostsachsen an Lie Sta-dtkass-e auf ihr letztes Geschäftsjahr 1543,18 M. beträgt (im Vorfahre -1250,19 Mark). Abgenommen wurden 107000 Kubikmeter Gas für 30 893 Mark. Ebenso nimmt man Kenntnis -davon, Latz gegenüber -dem Vor anschlag «ntstandene Mehrkosten von 137.— Mark beimWasser- leitungsbau in -der Roftngasse -wahrscheinlich in ber Verfüllung ihre Ursache Haden. Der Versitzende fügt a-n, -daS sei Grund M prüfen, ob in Zukunft eine ander« Arbeitsort anzuwenden ist. Die Arbeit in -der Ro-sengafft wird als ein« sehr solide Arbeit be zeichnet.
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