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Erzgebirgischer Volksfreund : 20.05.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-05-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-186905205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18690520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18690520
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1869
- Monat1869-05
- Tag1869-05-20
- Monat1869-05
- Jahr1869
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 20.05.1869
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Mzer, lrenn- forte, K« ««rlchttämter »rün- hai«, Johanngeoraenstadt, Schwarzenberg ».Wilden- tzl», sowie der Stadträthe U«e, Elterlein, Trünhain, -«menstet», Johanngeor genstadt,Lvbnitz Neustaotel, Schneeberg,Schwarzenberg wildenfel« und Zwönitz. Tonnersta«, den so, Mai. 186g. ArNck.VMssrmnd. Erscheint ttglich mit «u«nahme Mon tag«. — Mei« vierteljähr lich 15 Ngr. — Jnser- tion«gebühren die gespal tene Zeile 8 Pfennige. — Inseratenannahme für die am Abende erscheinende Nummer bi- Vormittag« 11 Uhr. Der LO. Verbandstag der „sächsischen Genossenschaften " Schneeberg, den 19. Mai. Gesternfand in unserer Stadt der zehnte VereinStag der „sächsischen Genossenschaften" statt, wozu sich eine bedeutende Anzahl Theilnehmer als Abgeordnete von den dem sächs. GenoffenschaftS-Ver- band angehörenden Vereinen aus allen Theilen unseres Sachsenlandes einge- fundrn hatten; leider war der Vater der Vorschuß-Vereine, der hochverdiente Schulze-Delitzsch persönlich zu erscheinen verhindert und an dessen Stille Herrn ParrisiuS aus Berlin, der dem Vernehmen nach ein eifriger Förde rer der Genossenschaften sein soll, aber nicht im Entferntesten daS oratorische Talent seines Auftraggeber» besitzt, erschienen. Die Sitzungen undDerathun- gen des VereinStageS wurden in dem reich mit Flaggen geschmückten Casino abgehalten, und zwar im einfach, aber eben so geschmackvoll als würdig ver zierten unteren Saale. Die Sitzung begann 10 Uhr 20 Min. Vormittags, indem der Vorsi tzende, Herr Großmann au» Glashütte, die Versammlung in kurzen, aber gemächlichen und herzlichen Worten willkommen hieß. Hierauf verlas der Direktor des hiesigen Vorschuß-Vereins, Herr Kaufmann Volker, der seit Wochen schon mit vieler Mühe und rastlosem Eifer den heutigen Tag vorbe reitet hatte, dessen uneigennütziges «nd höchst segensreiches Wirken speciell für den Vorschuß-Verein in Schneeberg hier anerkennend hervorgchoben werden muß, die Präsenzliste und wir vernahmen dabei, daß Abgeordnete erschienen waren aus Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau, Loschwitz, Mügeln, Mutz schen, Dohna, Schellenberg, Döbeln, Pausa, Schandau, Königstein, Plauen, Glashütte, Wechselburg, Olbernhau, Stollberg, Lindenau, Meerane, Zwönitz, Ernstthal, Aue rc. rc. Jetzt erhob sich Herr Stadtrath Wilisch, um die Versammlung im Namen der Stadt Schneeberg herzlich willkommen zu heißen und schloß seinen warmen und begeisterten Willkomm mit einer freu- (SS61—62) 8ubba8tLt!vn. est Geher, enberg brunn. .Hau») Hrager Zlr.42) n auch fallstge rngen, d Ab- —23) ittag- -18) Vor- Bene« Die Gt» ges. üller. ! feste heute mben r in ag 'auf berg »bst das- iie in»- ^-g Von de« unterzeichneten König!. GerichtSamte soll de« S4. Mai 18VS, Mittags 12 Uhr, da- zum Nachlasse weil. Sophie Elisabeth verw. Hahn allhier zugehörige HauSgrundstück Nr. 477 de» BrandversicherungS-CatasterS und Fol. 473 des Grund- UNd HypoihekenbucheS für Schneeberg, welche- am 27. April 1869 ohne Berücksichtigung der Oblasten auf 590 Thaler gewürdet worden ist, ErbtheilungS« halber versteigert werden, wa- unter Bezugnahme auf den an hiesiger Gerichtsstelle au-hängenden Anschlag hierdurch bekannt gemacht wird. Schneeberg, den 28. April 1869. Das Königliche Gerichtsamt daselbst. Dreßler. Lage-gefchichte. Deutschland. Hannover, 16. Mai. Der Wahlsieg, den die CoalitionSpartei davon* getragen, ist eben so bedeutsam durch seine in Zahlen sprechende Größe, wie durch den Mann, auf welchen er gefallen. Nicht daß Professor Ewald einer der hervorragendsten Gelehrten Europas, nicht daß er als Mann von fester hannoverischer und deutscher Gesinnung sich gezeigt, sondern daß er sich sein ganzes Leben hindurch in allen Verhältnissen als ein Charakter zeigte, der ohne schwächliche Rücksichten und ohne Furcht vor Gefährdungen irgend wel cher Art seine Ueberzeugungen vom Recht offen bekannte und für deren Vcr- theidigung mit seiner ganzen Persönlichkeit eintrat: daS macht unS diese Wahl so hocherfreulich. Sie legt ein Zeugniß davon ab, daß in dem deutschen Volk der Mann noch etwas gilt, wenn er sich als Mann bewährt. Daß Professor Ewald dafür als ein unpraktischer Gelehrter, als ein hochmüchiger, sich selbst überschätzender, verknöcherter Alter in der annectionistischen Presse verrufen wurde, daß der national-liberale Pastor eines zu unserem Wahlkreise gehörigen Dorfes sogar seinen Bauern zu verstehen gab, „eS sei in dem Kopfe deS Professors nicht so ganz richtig": daS Alles hat unser Volk in seiner Achtung vor dem charaktervollen Manne nicht irre machen können. ES hat nur dazu gedient, die hauptsächlichste Schwäche der Angreifer — ihre unmännliche Füg samkeit in die Thatsachen — bloSzustellen. Neben dem moralischen Siege unterschätzen wir keineswegs die politische Wichtigkeit desselben. Die Wahl hat bewiesen, daß dieser Gedanke gerade in dem Kerne der Bevölkerung Han novers lebt. Seiner Manifestation machten den Sieg streitig die Majorität der Bevölkerungsschichte, welche sich gern die „Intelligenz" nennt, und die leider große Zahl der Arbeiter, welche sich von der Idee eines unreifen Soci- aliSmuS um ein besonnenes Urtheil über die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse haben bringen lassen. Dabei müssen wir nochmals daraus'Hin weisen, daß die national-liberale „Intelligenz" stark zu schwinden beginnt. Bei der Reichstagswahl des Jahres 1867 zählte sie noch für Hrn. v. Ben nigsen 5331 Stimmen ohne die zahlreichen preußischen Beamten; jetzt sind dieselben auf 3924 herabgesunken, so daß ihre Abnahme immerhin aus 1200 bis 1500 Stimmen angeschlagen werden kann. Die CoalitionSpartei, welche jetzt kaum 2000 Stimmen weniger gewann, als im Jahre 1867, hat in den Kreisen deS Bürger- und Bauernstandes offenbar die den National-Liberalen verloren gegangenen Stimmen gewonnen, da die Arbeiter, welche damals fast ausschließlich mit ihr wählten, jetzt in der Zahl von 2387 von ihr abgefallen find. Diese Zahlen dürften für manche Personen über die Verhältnisse und Stimmungen unseres Wahlkreises sehr lehrreich sein. Spanien. Madrid, 16. Mai. In der gestrigen Sitzung der CorteS erklärte, ge genüber dem Republikaner Serraclara, Silvela: Die Republik würde ernste Gefahren nach Innen und Außen herbeiiühren; ich beschwöre die Republi kaner, auch falls die Monarchie votirt würde, den CorteSsitzungen ferner bei- zuwohncn weil sie anderenfalls den Bürgerkrieg herbeiführten. Königreich SaMfen Dresden, 15. Mai. Die Reichstagsabgeordneten Eysoldt (Pirna) und Kraus (Holsteiner) haben in der Wechselstempelsteuer-Commission des Reichs tages vergebens versucht, die Erträge des WichselstempelS den einzelnen Län dern zu erhalten. Sie bezeichneten eine gleichmäßige Wechselsteuer im nord deutschen Bunde als wünschcnSwerth, trugen jedoch darauf an, daß die Ergeb nisse derselben nicht in die Bundes in die LandeScaffen flössen. Natürlich ver warf die auf die reichen Erträge der Wechselsteuer in Sachsen und den Hanse städten lüsterne Mehrheit der Commission diesen patriotisch-correcten Vorschlag. Der alte Harkort gibt seiner ReichSiagS-Pfingststimmung in der „Berl. Volks- ztg." einen sehr zu beherzigenden Ausdruck: „Die Treibjagd auf Steuern beginnt mit dcn Blüthen deS Mai'S. Keine neuen Steuern! sage ich abermals, auf die Gefahr hin gescholten zu werden, und halte nicht Hinterm Berge mit meinen Gründen. Großer StaatSweiSheit bedarf man zur Beurtheilung der Lage nicht, der schlichte gesunde Menschen verstand reicht hin. Wenn die alten laufenden Steuern, anstatt zu steigen, in der Einnahme abnehmen, so ist das ein untrügliche» Zeichen, daß die Gewerb- thätigkeit des Volkes sich nicht im normalen Zustande befindet, und dann sind neue Steuern zur Deckung des DefiritS «in widersinnige» Heilmittel. Einem Manne, dem e» an Blut fehlt, wird sicher kein vernünftiger Arzt einen tüchti gen Aderlaß verordnen. Wer jede» Jahr in seinem Garten regelmäßig Spar gel stechen will, darf die Beete nicht auf einmal durch künstliche Wärme ab- treiben. Zum Andenken der Nachwelt werden unsere Adepten rühmlichst fort« leben. Paracelsu» war ein Stümper, er suchte Silber in Gold zu verwandeln, allein unsere Leute arbeiten mit Lumpen. Die schlauesten Praktiker rathen r den Erwerb des Volkes durch mancherlei indirecte Besteuerung in die Krieg-rasse überzusühren und diese- raffinirte Geschlecht ist am gefährlichsten, wenn die Wächter schlafen! Man sagt wohl r dir Pferde merken eS nicht, wenn das Futter ein wenig knapper gemessen wird, allein die Arbeitskraft nimmt im Ver- hältniß ab. — Ein Staat (der preußische), dessen Budget seit 1868 von 159,757,064 Thlr. gestiegen ist, sollte vor allen Dingen an die Hebung der Erweiboqutllen deS Volkes denken, bevor dessen finanzielle Leistungsfähigkeit über Vermögen in Anspruch genommen wird. MonteSquien sagte: „Nirgends braucht man mehr Steuern, als in schwächer werdenden Staaten." Chemnitz, den 15. Mai. Zu dem 3. sächsischen Feuerwehrtage, wel cher am 13. und 14. Juni d. I. in unserer Stadt abgehalten werden wird, sind die Vorarbeiten in vollem Gange, und soweit sich bis jetzt der Stand der Sache überschauen läßt, dürfte die Hoffnung gerechtfertigt sein, daß für daS Feuerwehrwesen auS demselben besonders günstige Erfolge erzi lt werden würden. Insbesondere wird, den eingegangenen Anmeldungen zu Folge, die mit dem Feuerwehrlage veibundene Ausstellung von Feuerwehrrequistten vie les vollständig Neue barbieten; auch Hal der keilende Ausschuß mit Berücksich tigung aller bei Gelegenheit der verschiedensten ähnlichen Ausstellungen gewon nenen Erfahrungen eine derartige Anordnung derselben getroffen, daß mit Recht erwartet werden kann, die Ausstellung werde für den Feuerwehrmann eine in jeder Hinsicht instruktive sein. In diese Ausstellung wird überhaupt der Schwerpunkt des FeuerwehrtageS gelegt, und wir wollen deßhalb nicht unterlassen, gerade in Rücksichi hierauf alle Freunde deS FeuerwehrwesenS auf den 3. sächs. Feuerwehrtag besonders aufmerksam zu machen. Bereits ist auch von vielen Seiten schon zahlreicher Besuch in Aussicht gestellt, und insbesondere aus dem Erzgebirge und dem benachbarten Böhmen scheinen verschiedenen Nachrichten zufolge, recht viele Gäste uns Zuströmen zu wollen. ES mag hiebei nicht unerwähnt bleiben, daß der Direktion der kgl. sachf. Eisenbahnen wie der Leipzig Dresdner Eisenbahn allen Theilnehmem am sächsischen Feuerwehrtage, welche sich bei Lösung eines TourbilletS zur Fahrt nach Chemnitz durch die Theilnehmerkarte legitimiren, mit rühmenSwer- § ther Liberalität freie Rückfahrt zugestanden hat. Die Theilnehmerkarten sind gegen portofreie Einsendung des BeirageS von 15 Ngr. durch den Vorsitzen den des WohnungSauSschusseS, Hrn. Stadtrath Focke in Chemnitz, zu erhal ten, welcher zugleich für Uebersendung der WohnungSkarte Sorge tragen wird. Freiquarticre sollen (soweit eS gewünscht wird) erhalten: Unter allen Umstän den die stimmberechtigten Vertreter der sächsischen Feuerwehren, und soweit ir gend möglich, alle Festthcilnehmer, welche weiter als 2 Stunden von Chem nitz entfernt wohnen. Bei dem bekannten Gemcinsinne der Chemnitzer Bür gerschaft hofft man in dieser Hinsicht auch für den zahlreichen Besuch gerüstet zu sein. Wie für die Theiluehmer, so ist auch für die Aussteller die Vergünsti gung frachtfreien Rücktransportes der ausgestellten Objekte von den sächsischen Eisenbahnen gewährt worden. Anfragen und Anmeldungen rc. sind an den Schriftführer des Ausstellungsausschusses, Hrn. Th. Kellerbauer in Chemnitz zu richten. Möge daS gemeinnützige Unternehmen durch recht zahlreiche Bctheiligung zur Förderung des opferfreudigen Geistes, aus welchem daS Feuerwehrwesen «ntsprungen, und zum Segen des ganzen Landes gereichen, wie zur Ehre der Stadt Chemnitz und deS ganzen SachsenlandeS! Eibenstock. In der Nacht zum 3. Mai ist daS 1 Monat und 1 Tag alte Kind Pauline Friederike Dörffel in Eibenstock von der Mutter, welche da rüber eingeschlafen, gestillt worden. Am Morgen ist daö Kind todt genesen. Nach Ausspruch deS GerichtSarzteS ist der Tod durch Erstickung eingetrelen.
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