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Sächsische Dorfzeitung : 28.02.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-02-28
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189902284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990228
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-02
- Tag1899-02-28
- Monat1899-02
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 28.02.1899
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Dienstag, dm 28. Ieöruar 1899 61. Jahrgang theilung machen. Mehrere Redner treten darauf für Die BerlagS, Expedition. Keuilteton Unfallzahlen seien in Anbetracht deS riesig großen Eisenbahnnetzes nur gering. Das spreche für alle die Reform des Perfonentariss ein. Abg. Möller (ntl.) wünscht u. A. eine bessere BerkehrSverbindung in der Richtung von Sachsen nach England. Während der Zufolge der gesetzlich ungeordneten Be schränkung des Druckereibetriebes an Soun- und Feiertagen kann Nummer 26 der „Sächsischen Dorfzeitung" erst Donnerstag, den 2. März, nachmittags erscheinen. Schiff vor dem Untergange bewahrt worden. Dieser neue Beweis der Tüchtigkeit unserer Handelsflotte muh jedes patriotische Herz mit Freuden erfüllen. (Bravo!) Erst nachdem Präsident Graf Ballestrem die osficielle Anerkennung durch den Reichstag noch besonders fest gestellt hatte, ging das HauS mit der Berathung des Etats der Reichseisenbahnverwaltung zu den Gegenständen der Tagesordnung über. Hauptsächlich äußern hierzu die elsässischen Abgeordneten ihre Wünsche. Die Weiterberathung wurde schließlich vertagt. Ueber das Ergebniß der Berathung der Militärvorlage in der Budgetkomnnfsion schreibt ein Berliner Blatt: Am Mittwoch Hal die Budgetkommission die Berathung der Milltärvorlage in erster Lesung beendigt und folgende Forderungen der Regierung angenommen: 1. die Hauptforderung: die Vermehrung der Feldartillerie und ihre neue Organi sation; 2. die drei neuen Armeekorps und fünf neuen Divisionen; 3. die EtatSerhöhungen der Fuhartillerie; 4. die drei Telegraphenbataillone und die Reform der BerkehrStruppen; 5. die Forderungen für dm Train, die Luftschiffcrtruppen und die Bezirkskommandos. Ad- gelehnt wurde die Vorlage über die Kavallerie, in ver änderter Gestalt angenommen die Forderung für die Infanterie; doch glauben wir, daß bei den beiden letzten Punkten das entscheidende Wort noch fallen wird und voraussichtlich anders als bisher. Zu Gunsten der Militärinvaliden hat die Budgetkommission des Reichstages nach längerer Debatte beschlossen, dem Reichstag folgende Resolution vorzulegen: den Reichskanzler zu ersuchen, 1. dem Reichstag noch in dieser Session einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch welchen unter Berücksichtigung der gesteigerten Kosten der Lebenshaltung den Mil.tär- invaliden, insbesondere auch in Bezug auf die Ver sorgung der Wittwen und Waisen, für Nichtbenutzung des Civtlversorgungsscheins eine Entschädigung gewährt würde und ihnen die Militärpenfion neben dem Civil- diensteinkommen resp der Civilpenfion belassen würde; 2. die Mittel, welche zur Gewährung von Beihilfen von 120 M. an alle nach dem Gesetz vom 22. Mai 1895 Art. 3 als berechtigt anerkannten Veteranen fehlen, auS allgemeinen ReichSmitteln durch einen Nachtrags-Etat für 1899 alsbald einzufordern. und bleibe. Redner wendet sich weiter gegen die billigen VorortStartfe als eine unberechtigte Koncesfion an die Großstädte. Erst müßten Gütertarifreformen erfolgen, denn wenn gar noch die Personentarife ermäßigt würden, ohne daß jene andere Reform vorauSgegangcn sei, werde die östliche Landwirthschaft erst recht ruintrt durch Ver lust ihrer Arbeitskräfte. Abg. Stolle (soc.): Abg. Gamp hat gemeint, ich hätte die sächsischen Eisen bahnbeamten gelobt, eS müsse also doch in Sachsen nicht so schlimm stehen, wie unsere Redner es sonst zu schildern pflegten. Das ist denn doch nicht richtig. Die Zustände im Polizeiwesen, in der Rechtsprechung und auch in der Art, wie die Eisenbahnbeamten ausgenutzt werden, sind eine Schande für Sachsen. (Präsident Graf Ballestrem ruft den Redner dieses Ausdrucks wegen zur Ordnung.) Der Etat des Reichseisenbahnamtes wird schließlich genehmigt. — In der Sitzung am Sonnabend wurde zunächst durch Staatssekretär Tirpitz der glücklichen Errettung desDampfers ^Vul gär ia" gedacht. Redner führte auS: Meine Herren, ich bin von Sr. Majestät dem Kaiser beauftragt wor den, an dieser Stelle der Freude der verbündeten Re gierungen Ausdruck zu geben über die gestern gemeldete Rettung der „Bulgaria", jenes Schiffes, das bet den heftigsten Stürmen auf dem Atlantischen Ocean vor etwa drei Wochen manövrirunfähig geworden und bereits verloren gegeben wurde. Der Kapitän und das Schiffspersonal haben außerordentliche Bravour an den Tag gelegt. Hier haben wir wieder einen Be weis der großen Leistungsfähigkeit und Tüchtigkeit unserer deutschen Handelsflotte, der jedes deutsche Herz mit Freude und Stolz erfüllen muß. ES liegt darin die sicherste Gewähr für das Gedeihen unserer transatlantischen Linien. Mir ist es eine ganz besondere Freude gewesen, diesem Gedanken hier Ausdruck geben zu können, da bei den so schwe- „Sie hat ja einen Fürsten geheirathet, einen Fürsten Dallkoff", versetzte Peter mit ironischem Lächeln, „ob eS mit der Durchlaucht so ganz seine Richtigkeit hat, kann ich nicht sagen." „Die gnädige Frau aber hat befohlen, sie so anzu. reden", sagte das Kammermädchen. „Und weiter geht unS nichts an, wir thun, wie ! uns geheißen wird", entschied die Köchin. „Wird Thereschen jetzt auch Fräulein Durchlaucht genannt?" D ese naive Frage rief allgemeine Heiterkeit hervor, Elise, die ihrer jungen Herrin sehr anhänglich war, sagte aber: „Da ist eigentlich nicht- zu lachen, unser gnädiges Fräulein ist traurig genug." „Ach ja, da- Fräulein; wie hat sie e- aufgenowmen? WaS sagt sie dazu?" fragte man von allen Seiten. „Nicht viel, sie trägt'- still genug", antwortete achselzuckend die Jungfer, „aber seht sie nur an, sie ist seit dem Herbst, al- wir von hier fortgingen, um zehn Jahre älter geworden, nicht daß sie nicht noch ebenso schön wäre!" „Und sie wollen Alle zusammen hier in Euldowna wohnen?" fragte die Köchin kopfschüttelnd, „Herr du mein Gott, wenn da- der selige Herr erlebt hätte!" „Dann wäre die Geschichte freilich noch toller, al- fie ohnehin ist", antwortete der Diener unter dem abermaligen Lacyen seiner Gefährten, „aber paßt nur auf, Ihr werdet Euer blaues Wunder sehen, ich sage Euch: in dem alten Hause bleibt kein Stem auf dem anderen, wenn der Fürst erst hier da- Regiment hat." So schlimm war eS nun zwar nicht sogleich ge kommen, aber eS wurde doch io dem alten Hause da- Politische Weltschau. Deutsches Reich. Ehe der Reichstag am Freitag in die Tagesordnung eintrat, erklärte Vice. Präsident Schmidt, die Ausführung des Bundesbevoll mächtigten Geheimraths l)r. Rüger am Donnerstag, der Abg. Heine hätte eine Lüge in die Luft flattern lassen, sei bei der großen Unruhe des Hauses beim Präsidium nicht verstanden worden. Wenn der Bundesbcvoll- mächtigte damit habe sagen wollen, daß der Abg. Heine wissentlich und absichtlich die Verbreitung einer Lüge geduldet habe, so sei das parlamentarisch unzulässig und der Ordnung dieses HauseS nicht entsprechend. Darauf übernahm Graf Ballestrem den Vorsitz und richtete an den Reichstag die Bitte, sich bet der Be rathung der übrigen Kapitel des Justiz etatS allein auf deren Inhalt zu beschränken und nicht wieder eine Kritik von richterlichen Urtheilen vorzunehmen. Der Etat müsse bis zum 1. April fcstgestellt sein und das Haus sei in der Geschäftslage noch weit zurück. Beim Kapitel „Reichsgericht" wies Abg. Stadthagen (soc.) auf die große Belastung der Strafsenate hin. Die Staatsanwälte sollten zurückhaltender in der Einlegung von Revisionen sein. Staatssekretär Dr. Rieberding bestritt, daß die Strafsenate stärker belastet seien als die Civilsenate. Der Justizetat wurde im Uebrigen ohne weitere Erörterung genehmigt. Beim Etat des Reichseisenbahnamtes erörterte Abg. Pachnicke sfr. Vg.) die Frage der Leistungsfähigkeit und Betriebs sicherheit der Eisenbahnen und beschwerte sich über die schlechte Beförderung der Fahrräder. Dee Personen tarifreform sei ganz ins Stocken gerathen. Er hoffe, daß der Satz: „Je höher die Kultur, desto niedriger die Beförderungskosten", bald für Preußen und da- Reich in Geltung treten werde. Präsident l)r. Schulz legte die Einrichtungen zur Sicherung des Verkehrs eingehender dar. Reformen bedürften der Zeit. Die ! heil deS Kapitäns und der Mannschaft ist eine große Anzahl von Menschenleben gerettet ur.d ein schöne- Abg. Stumm (Reichsp.) gegen die Staffeltarife spricht, treten die Abgg. Brösike (sreis. VolkSP.) und Graf Kanitz (kons.) für dieselben ein. Letzterer Redner er- ! klärt u. A, er würde einen allgemeinen Staffeltarif geradezu für ein Glück halten, gegenüber dem jetzigen > Chaos. Vor Allem bedürfe es der Staffeltarife für Getreide, deren Aufhebung im Zusammenhänge mit dem russischen Handelsvertrag eine dunkle Episode sei Unterste zu oberst gekehrt. Ihre Durchlaucht die Fürstin hatte an die Haushälterin, Frau Winter, einen viele engbefchriebene Serien enthaltenden Brief mit den verschiedenartigsten Anordnungen und Bestimmungen gesandt und die runde, behäbige Frau wußte kaum, wo ihr der Kopf staub, wenn sie Alles, was da auf dem Papier verzeichnet war, nun in Thaten umsrtzen sollte. Ein paar Mal, wenn sie sich gar nicht zu helfen wußte, hatte sie ihre Zuflucht zu dem gnädigen Fräulein genommen und auch bereitwillig Unterstützung gefunden, aber sie hatte sich vorgesetzt, e- doch so leicht nicht wieder zu thun. Das liebe Fräulein hatte dabei so eigenthümllch still und traurig au-gesehen. Wo war das liebe Kindergesicht, wo war ihr sonnige- Lachen geblieben? Wo war eS geblieben? Therese glaubte eS für immer eingefargt zu haben an dem Tage, al- sie in ihrem einfachen Festkleide am Altar der Matthäikirche in Berlin gestanden hotte, wo der Geistliche über ihre in weißen Brokat und Spitzen gehüllte, mit Orangen- blüthen und -Zweigen, wie mit Perlen und Diananten geschmückte Mutter und den in einer goldgestickten Uniform mit Orden auf der Brust erschienenen Fürsten Dallkoff den kirchlichen Segen gesprochen hatte, nachdem sie zuvor auf dem Stande-amte verbunden word.» waren. Wenige Stunden später halten die Neuvermählten ihre Hochzeit-reife angetreten und Therese war mit ihrer getreuen Orelli nach ihrem lieben alten Culdowna ge gangen, um dort die Heimkehr deS Paare» zu erwarten. Roch ein paar stille Wochen gehörten ihr allein — Wochen, von denen sie hätte sprechen mögen: „Enteilet nicht, ihr seid so schön!" Theresen's Glück. Roman von Jenny Hirsch. (Nachdruck verboten.) (7. Fortsetzung.) An einem warmen Apriltage war die in Euldowna ! zurückgebliebene Dienerschaft in der geräumigen Bor- küche beinahe vollzählig um den Diener und die , Jungfer versammelt, welche vor einigen Stunden mit Therese und Fräulein Orelli auS Berlin gekommen waren. Man besprach mit großem Eifer da- die kleine Welt bewegende Ereignitz: die inzwischen vollzogene Berheirathung der gnädigen Frau mit dem Fürsten Dallkoff. Die Nachricht war zwar schon vor Wochen nach Euldowna gelangt, eS bedurfte aber noch de- BerichteS der Augenzeugen, um die Anderen zu über zeugen. „Ja, hier wird nun gewiß Biele- ander- werden", seufzte der alte Gärtner. ,DaS will tch meinen", fiel die Jungfer ein, „ich war schon nicht mehr gut genug für Ihre Durchlaucht, sie hat eine französische Kammerfrau mit auf die Hoch zeitsreise genommen." „Durchlaucht", wiederholten die Leute, au- der Aewerkung Elise'S nur diese- eine Wort herauSgreifenk», „eine Durchlaucht soll die gnädige Frau nun gar ge. worden seio." ren Gefahren zur See die deutsche K iegS- und „ „ .... Handelsflotte Freud' und Leid miteinander thetlen. Eisenbahnbeamten. Ueber die Verhandlungen wegen (Beifall.) Abg. v. Levetzow (kons.): Ich glaube ver- Reform des Personentarifs könne er zur Zeit keine Mit- Ochern zu können, daß der ganze Reichstag von der Mittheilung des Staatssekretärs mit Freuden Kenntniß genommen hat. Durch die Tüchtigkeit und Unerschrocken- ächsische Dorheitlmg Jusera re werden biS Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: diel spalt, geile 15 Pf. Unter Eingesandt: 30 Ps. Inf,raten - AnnahmesttUcu: Die Arnoldii.ln Buchhandlung, Jiwalidendank, Haajenstein L Bögler, Rudolf Moise, G. L. Daube L Co. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., G. Kohl, Krsseltzdorf u. f. w. Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrman« Müller in Dresden. Ezped. ». Redaktion Dresden-Neustadt I. Meißner Gaffe 4. Die Zeitung erscheint Dteuftag, Denuerstag und Sonnabend früh. Abonnements- Preis. NerteljähU. M. 1^0. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- anstalten und durch unsere Boten. 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