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Sächsische Dorfzeitung : 23.03.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-03-23
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189903236
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990323
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990323
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-03
- Tag1899-03-23
- Monat1899-03
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 23.03.1899
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»Aed. ». Redaktion Pn-Hen-Nenftabt tl. Meißner Paffe 4 Lie Zeitung erscheint Tte«»«,. »enaerft«» mrd eonuabenb f^üh Abonnement»- Pret»: VieNeljährl. M. 1^0. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- anstalten und durch unsere Boten. Bei freier Lieferung ins Haus erhebt die Post noch eine Ge bühr von 25 Pf. älhsischt DorßeiluG Lin unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrman« Müller in Dresden. Inserat« werden bi» Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenononen und losten! diel spalt. Zeile 1b Ps. Unter Eingesandt: 30 Ps. Inseraten« Auuahwestelen: Die Arnoldische Buchhandlung Jnvukdendank, Haasenstkin 3t Boal«, Rudolf Moye, P. L. Daube L Eo. in Dresden, Leipzig, Frankfurt c>M, P. «ohl, «effelSdar, u. f. w. Mr. 35. Donnerstag, dm 23. Wär; 1899. 61. Jahrgang. Umkmiili-ZiulMa!,. Auf da- mit 1. April beginnende zweite Quartal der. Sächsischen Dorfzeitnng", „ßinundsechzigffer Jahrgang", nehmen alle kaiserlichen Postämter, Postexpeditionen und Landpostboten gegen Vorausbezahlung von 1 Mark 50 Pf. Bestellungen an; auch kann da- Blatt, wenn e- verlangt wird, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die betreffenden Postanstalten gegen Botenlohn von nur 25 Pf- pro Quartal jeden Dienstag, Donnerstag und Sonn abend pünktlich in'S Hau- gesandt werden. Diejenigen Pränumeranten in Dresden und Umgegend, welche ihre Bestellungen direkt bei uns (Neustadt, kl. Meißner, gaffe 4), oder bei dm von un- angestellten Boten machen, erhalten die Zeitung jeden Dienstag, Donnerstag und Sonnabend ohne irgend eine Preiserhöhung zugeschickt. Dringend ersuchen wir aber, die Abonnements-Bestel lungen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir bei späteren Aufträgen für die Nachlieferungen der bereit» erschienenen Nummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutmdm Auflage der „Sächsischen Dorfzeitrmg" durch dieselbe sowohl in DreSdm und dessen Umgegend, al- auch im ganzen Lande die aus gedehnteste Verbreitung. Geschäftsstelle der „Sächsischen Dorfteitung". Politische Weltschau. Deutsche» Neich. Der Reichstag erledigte am Montag zunächst einige Rechnungsvorlagen und tritt sodann in die dritte Berathung deS Etats. In der allgemeinen Erörterung spricht Abg. Schwarze (Ctr) den Wunsch nach Verm-brung der Personenposten auf dem Lande aus. Abg. Frhr. v. Schele (Welfe) beklagt das Anwachsen der Ausgaben für Heer und Marine und verlangt Aufhebung der Annexionen von 1866. ES folgte sodann eine längere Debatte über die Kriegervereine. Abg. vr. Stockmann (Rp.) findet eS unbegreiflich, wie der Abg. vr. Müller-Sagan, angesichts der hohen socialpolitischen Bedeutung der Kriegervereine, diese bei der zweiten EtatSberathung al» „Kriechervereine" habe bezeichnen können. Nbg. v. Queis (kons) tritt ihm hierin bei. An den Vor gang im Kreise deS Abg vr. Müller-Eagan knüpft sich dann noch eine längere Erörterung, an der sich die Abga. Zubeil (soc), v. Kardorff (Rp), v. Salisch (kons), Singer (soc), vr. Müller-Sagan (fr. Vp ), Müller-Fulda (Ctr.) betheiligen. Abg. Singer theilt bei der Gelegenheit mit, daß seinerzeit in Berlin von den Konservativen der Versuch gemacht worden sei, socialdemokratische Stimmen zu gewinnen. Der Kaufpreis sei daS Angebot gewesen, gegen daS Socialistengesetz stimmen zu wollen. Abg. vr. Müller- Sagan hält seine Ausführungen aufrecht, daß eS unter den Kriegervereinen eine gewisse Sorte von „Kriechervereinen" gebe, die dazu auSgenutzt würden, bet den Wahlen die Geschäfte der Konservativen zu besorgen. Staatssekretär Graf PosadowSky hält die Bezeichnung „Kriechervereine" mindestens für eine arge Geschmacklosigkeit. (Sehr gut! rechts.) Abg. v. Kardorss (Rp) hofft, durch diese Verhandlung werde bei den Konservativen daS Bewußtsein gestärkt werden, daß ne niemals mit Eocialdemokraten in Verbindung treten dürfen. Abg. Stöcker (wtldkons.) bemerkt zu Singer'- Ausführungen, er habe seinerzeit ton den Eocialdemokraten gefordert, daß sie alle revolutionären Gedanken unterdrücken und ihre Feindschaft gegen die Kirche einstellen sollen. Dann wären sie eben keine Socialdemokraten mehr gewesen. Abg. Beckh - Koburg (fr. Vp.)findet in den Wahlprüfungen den Beweis dafür, daß die Thür der Konservativen nicht so rein ist. Abg. v. Staudy (kons.) dankt dem Staats sekretär für seine Worte. Abg. Richter (sr. Vp.) er klärt es für notorisch, daß von oben auf die Krieger vereine eingewirkt wird und verurtheilt nur diejenigen Kriegervereine, die parteipolitische Zwecke verfolgen. Abg. Bebel (soc.) bestätigt, daß Stöcker 1884 verlangt habe, die Eocialdemokraten sollten auf den revolutio nären Boden verzichten, da- sei aber abgelehnt worden. Die Kcnkrvativen seien jederzeit herzlich froh, die Unterstützung der Eocialdemokraten zu finden. (Oho! rechts) Redner verlangt, daß in den Kriegervereinen und in der Aimee überhaupt keine Politik getrieben werde; die Rechte dagegen wolle nur keine oppositio nelle, wohl aber eine konservative Politik. Die Statuten der Kriegervereine schlöffen jede Politik aus, ver pflichteten also zu keiner bestimmten politischen Ueber- zeugung. Staatssekretär Graf PosadowSky: Die Aufgabe der Kriegervereine ist die Pflege der Treue zu Kaiser und Reich. Wer Socialdemokrat ist, begeht, wenn er einem Kriegerverein angehört, eine moralisch unwürdige Handlung, denn er heuchelt, und wer da heuchelt, ist ohne Ehre. Die Kriegervereine handeln durchaus innerhalb ihrer statutarischen Aufgaben, wenn sie dieser Pflege der Treue zu Kaiser und Reich bei den Wahlen Ausdruck geben. Auch ein Beamter darf nicht Socialdemokrat sein, denn er bricht seinem Fürsten die Treue, wenn er einer Partei angehört, die fich offen zum RevolutioniSmuS bekennt. Sin solcher Be amter ist ein unwürdiger Geselle. Abg. Graf Klinkow. ström (kons.) betont besonder», wie hier die freisinnige BolkSpartei und die Eocialdemokraten -usammenaehen. Abg. Müller-Sagan (fr. Vp) hat den Eindruck, al» wollten sich die Konservativen hier bereit» auf Wahl reden vorbereiten. Von dem Staatssekretär sei e» ebenso „mindesten- geschmacklos", von ehrlosen un würdigen Gesellen zu sprechen mit Bezug auf Beamte, die unbeschadet ihrer Gesinnung ihre Pflicht gewissen- hast erfüllten. Nach Schluß der Generaldebatte kommt man beim Etat deS Reichsamte- nochmals auf da» ReichStagSgebäude, welche- bekanntlich Wallot ge baut und vom Kaiser al- „Gipfel der Geschmacklosig keit" bezeichnet worden war, zu sprechen. Die meisten Redner nahmen Wallot, der seine Pläne dreimal schnell ändern mußte, in Schutz. Abg. Heermann bemerkt u. A, daß da- Ganze ein großartige» Werk sei. Abg. Lieber (Central, welcher in einer früheren Sitzung ein für da- ReichStagSgebäude von dem Münchener Maler Franz Stuck gelieferte- „moderne-" Bild getadelt, bemerkt, daß er damit die deutsche Kunst im Allgemeinen nicht habe angreifen wollen. — In der Sitzung am Dienstag wurde zunächst dem Präsidenten, Graf Ballestrem, die Ermächtigung erlheilt, dem Reichs- kanzler Fürst Hohenlohe am 31. März im Namen des Hause- die Glückwünsche zu seinem 80. Geburts tage zu überbringen. B.i der Fortsetzung der dritten Lesung des Etat- theilt Staatssekretär von Bülow darauf u. A. mit, daß die Cecil RbodeS'schen Vor. schlüge in Betreff der Legung einer Telegraphen linie durch Deutsch-Ostafrika angenommen worden seien. Dre Linie gehe nach 40 Jahren in den Besitz deS Deutschen Reiches über. Die deutsche Regierung erhält a f der L nie einen Eeparatdraht. In Betreff der südnordafrikanischen Bahn seien die Verhandlungen noch mcht beendet. Selbstverständlich werde er auch bei dieser in jeder Weise die deutschen Interessen wahren. Weiterhin wird eine Resolution angenommen, welche die Gewährung von Entschädigungen an die durch die plötzliche Aufgabe deS deutschen Protektorat- über Wilu geschädigte Firma Gebr. Denhardt empfiehlt. Die Posten des HeereS, der Flotte, der Post und der Rest deS Etats werden darauf genehmigt, ohne daß Keuilteton. Theresen's Glück. Roman von Jenny Hirsch. (Nachdruck verboten.) (17. Fortsetzung.) Doch nicht das letzte. Seme Nähe mußte ihr Lrast gegeben hoben ; noch einen verzweifelten Kampf läwpste sie, um fich oben zu erhalten und da war er auch schon dicht bei ihr und ergriff sie, die jetzt mit geschlossenen Augen in seinen Armen lag. Unter den größten Anstrengungen schwamm er mit seiner Bürde dem Ufer zu, da- er endlich, selbst sehr erschöpft, erreichte. Es war nur eine kurze Ohnmacht, die Therese an- gewandelt hatte, schon noch wenigen Sekunden kehrte ihr Leben und Bewußtsein zurück und mit einem schwachen, aber glückseligen Lächeln begrüßte sie in dem Geliebten ihren Lebensretter. „Therese, wie konnte daS nur geschehen?" fragte Cunio, unterbrach sich jedoch und sagte: »Aber da» hat ja Alle- Zeit. Wie bringe ich Dich am Schnellsten m da- Schloß und in trockene Kleider?" „Es wird nicht« übrig bleiben, al» hinzugehen", avtwortete sie, e» giebt keine Wohnung, die näher läge und ehe Du Leute he, beiholtest —" „Aber, wirst Du gehen können?" „O, e» wird schon gehen; e» ist vielleicht am Zu, kläglichsten, daß ich mir Bewegung mache, zudem scheint die Sonne so warm, daß eine Erkältung kaum zu fürchten ist." Trotz ihres Sträuben- warf er ihr seinen trocken gebliebenen Rock über, zog nicht ohne Mühe seine Fußbekleidung an und eilte mit ihr auf dem kürzesten Wege dem Echteste zu. Unterwegs erzählte sie ihm, daß da» Boot eine schadhafte Stelle gehabt haben müsse, sich sehr schnell mit Wasser gefüllt habe und umgeschlaaen sei. Sie fügte, wie immer nur für die Mutter besorgt, hinzu: „Wir wollen durch da» Souterrain gehen, damit meine Mut'er nicht- von dem Borfall gewahr wird; er muß ihr geheim gehalten werden, Ler Schreck könnte von den schlimmsten Folgen für sie sein." Gerade als Therese und Oswald sich dem nach dem Souterrain führenden Seiteneingang de- Schlosse- näherten, kam ihnen vom Stallhof her der Fürst ent gegen, der dort vom Pferde gestiegen war. Er sah sehr heiter au- und summte leise vor sich hin. Beim Anblick deS Paare« zuckte er zusammen; eine Leichen- bläffe verbreitete sich über sein Gesicht, die Stimme schien ihm den Dienst zu versagen. Der Landrath kam seiner Frage mit dem Zuruf zuvor: „Erschrecken Sie nicht, Durchlaucht, e« ist Alle- gut abgelaufen, aber —" „DaS Boot?" stammelte jetzt der Fürst. „Ja, ja, aber gestatten Sie, daß wir unS erst zu trockenen Kleidern verhelfen, dann sollen Sie Alle- er fahren. Ich werde eine Anleihe de. Ihnen machen müsten." „Kommen Sie", sagte Dallkvff und nahm den Landrath beim Arm, während Therese, von einer her beigeeilten Dienerin unterstützt, sich nach chren Zimmern begab. Er führte den Durchnäßten in sein Torletten- kabimtt, rief durch einen Alingelzug seinen Kammer diener herbei und befahl ihm, dem Herrn Landrath alle- Nöthige au« seinen Kleidervorräthen zu reichen und ihm beim Ankleiden b'hilflich zu sein. „Ich er warte S e dann in meinem Zimmer", fügte er zu Cunio gewendet hinzu. Als dieser noch verhältnißmäßig kurzer Zeit da» im orientalischen Geschmack eingerichtete Gemach, da» der Fürst sich zu seinem eigenen Gebrauch Vorbehalten und mit seltenen Waffen und Jagdtrophäen geschmückt hatte, betrat, sand er Dallkvff unruhig auf und ab gebend. Auf dem Tische stand eine Flasche und Gläser. „Kommen Sie, kommen Sie!" rief er dem Ein tretenden entgegen „und trinken Sie zuerst ein Gla» Wein, ich habe alten Sherry kommen lasten, der wärmt und das werden Sie nach dem kalten Bade brauchen können." Er goß zwei Gläser voll und nöthigie den Landrath da« seinige zu leeren, während er selbst nur nippte. Dann bat er ihn, ihm da» Nähere mitzutherlen. „Sie sehen mich noch immer ganz bestürzt, ganz fassungslos!" sagte er und sein Aussehen bestätigte da». Cunio berichtete in kurzen Worten, w^L er von dem Hergang mußt,; der Fürst rang die Haude. „Wie kounte da« nur geschehen?" rief er. , „Da» Boot muß ein Leck haben", antwortete Cunio. „DaS neue Boot! Wre ist da» möglich? Und ich hatte außerdem befohlen, daß man e» nach jede»-
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