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Sächsische Dorfzeitung : 22.06.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189906227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990622
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-06
- Tag1899-06-22
- Monat1899-06
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 22.06.1899
- Autor
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» w»r. Orgel- Motette von F. >a hei»- iermana. Ürniors. Rudolph R. M. iochter E. tdchen M. litzmouter rgarb. K. er Fr.«. lst-defitzer Schmiede» i. Live immer in H. Bols Ruht» i» Betti r m »n Possen» i Mtichi« !chcartdors Lnichen — PossenSorf mohren — 1 Börnchen Podendorf — Eteia» ißölsa mit Wendisch- in Poffen» ahl dal. — nrt Fabrik» lsckhuse — michen mit rn. ohren mit >n das. — endors mit Plinzlicher Weesen'lein rssendorf - nkdors mit daselbst - -isewitz mit tlbst. Poffendors l. I. Kästner lenlesermst. r) - tobt» H. Mildner rau S. Kl. .) — Hand» ndors (1 I. pifin S. h. ) - Hand» >huse (l2T.) . Leonhardt >rtt. A. S. ) - Berg» e (64 A)- selbst (8 I.) tner daselbst I lrtesnttz 189ö.) t. E. Berndt Sausseher F. H.«. F,edler ü. W. Keller 2 E. Bibrach P.H. Schütze FrremS das. Mitzschke in n Kutscher F. ter: Maurer ischler B 8. er K. G.Kloß . E Wagner in Briesnitz in Stetzsch — Mitz — led. inarbeiter R. her F. K A. Felser F. «. ohhutnäherin einmetz <k. H. ) M. Echroih k. H. Großer rig in Burg» sch in Meißen Brietnitz. r in Röhling« e in Brre-attz i mü Köchin Zimweraesellt > P. L. Wedel O. Schneider WLPner in K. Fran, in A. M. Franz rtreter g. H rel in Stetzsch. ieönitz (14 L) Stetzsch (KM- NU tu Kemnitz (7b I. M Bauer m f. Rytzelöki tu KzPch. ». Redaktion K«Ahen«Xeuft«dt I. Meißner Gasse 4. Der Zeitung erscheint Dienstag, Kannerfta, und r,nnabentz früh. --»nnement-- PretS: ^eaeljShrl. M. 1,50. Fu beziehen durch »ie kaiserlichen Post urstalten und durch unsere Boten. Bel freier Lieferung tnd HauS erhebt die tzost noch eine Ge bühr von 25 Pf. Ar. 72. Sächsische DarßeitMK werden bi» Montag, Mittwoch u. Frrito- Mittag angenommen und kosten: diel spalt. Zeile 15 Ps. Unter Eingesandt: 30 Ps. Inseraten» Animhmeftellcn: Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Die Arnoldifche Buchhandlung, Jnvalidendank, Haasenstein L Bogle», Rudolf Moffe, G. L. Daube L Co. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., G. Kohl, Aesselsdsrs u. s. w. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Kerrmann Müller in Dresden. 61. Jahrgang. Donnerstag, dm 22. Juni 1899 Dnnellients-IlMllllg. Auf das mit 1. Juli beginnende dritte Quartal der „Sächsischen Dorfzeitung", „Anundsechzigster Jahrgang«, nehmen alle kaiserlichen Postämter, Postexpeditionen und Laudpostboten gegen Vorausbezahlung von 1 Mark 50 Pf. Vestellungen an; auch kann das Blatt, wenn eS verlangt «rd, den geehrten auswärtigen Abonnenten durch die betreffenden Postanstalten gegen Botenlohn von nur 25 Pf. pro Quartal jeden Diensiag, Donnerstag und Sonn abend Pünktlich in's Haus gesandt werden. Diejenigen Pränumeranten in Dresden und Umgegend, welche ihre Bestellungen direkt bei uns (Neustadt, kl. Meißner, gaffe 4), oder bei den von uns angestellten Boten machen, erhalten die Zeitung jeden Diensiag, Donnerstag und Eonnabend ohne irgend eine Preiserhöhung zugeschickt. Dringend ersuchen wir aber, die Abonnements-Bestel lungen gefälligst sofort machen zu wollen, indem wir in späteren Aufträgen für die Nachlieferungen der bereits erschienenen Nummern nicht einstehen können. Inserate finden bei der bedeutenden Auflage der .Sächsischen Dorfzeitung" durch dieselbe sowohl in Dresden nd besten Umgegend, als auch im ganzen Lande die aus gedehnteste Verbreitung. Geschäftsstelle der „Sächsischen Dorfzeitung". Politische Weltschau. Deutsche- Reich. Der Reichstag erledigte in seiner Sitzung am Montag zunächst die dritte Lesung des Handelsprovisoriums mit England. ES liegt hierzu der Antrag v. Heyl zu Herrnsheim (nl.) vor: die Vollmacht zur Gewährung der Meist» begünftigung soll nur gelten gegenüber denjenigen GebietStheilen des britischen Reiches, welche auch ihrer» seit- Deutschland die Meistbegünstigung gewähren. Staatssekretär Graf PosadowSkh bittet, den be antragten Zusatz abzulehnen. Eventuell bitte er, lieber die Vorlage nochmals an die Kommission zurückzuver weisen. Abg. vr. Lieber (C) tritt für sofortige un veränderte Annahme der Vorlage ein, da man der Regierung vertrauen könne, daß sie die deutschen In teressen wahren werde. Auch sei zu erwägen, ob nicht der Zusatz die Stellung unserer Regierung bei den Verhandlungen mit dem Auslande eher schwächen als stärken würde. Abg. Brömel' (freis. Ver.) spricht sich im gleichen Sinne aus. Abg. vr. Rösicke»Kaisers, lautern (B. d. L.) ist mit der Haltung der Regierung nicht einverstanden. Abg. v. Kardorsf (ReichSP.) tritt sür den Antrag Hcyl ein. Abg. Liebermann von Sonnenberg (Reichsp.) empfiehlt trotz der Geschäfts, läge die Zurückverweisung an die Kommission. Staats sekretär v. Bülow, durch Abg. Liebermann v. Sonnen berg veranlaßt, beleuchtet nochmals unsere Politik auf Samoa. Abg. vr. Lieber (C.) erklärt, nach diesen Ausführungen würde seine Partei für Rückverweisung der Vorlage stimmen. Nach einzelnen Bemerkungen des Abg. vr. Hahn (B. d. L.) beschließt das Haus die Rückverweisung der Vorlage. — Es folgt die erste Lesung des Gesetzentwurfes, bctr. den Schutz des gewerblichen Arbeitsverhältnisses, oder des von den demokratischen Blättern als Zuchthausvorlage vielgenannten Gesetzentwurfes. Reichskanzler Fürst Hohenlohe: Noch ehe der Gesetzentwurf, der uns heute beschäftigt, dem Reichstag vorgelegt war, wurden lebhafte Angriffe gegen denselben erhoben, sowohl in der Presse, wie auch in öffentlichen Versammlungen. Diese Angriffe haben auch bereits im Reichstage mehr fachen Ausdruck gefunden und doch bringt das Gesetz nichts Neues und Unerwartetes. Die abfällige Kritik an der gegenwärtigen Vorlage wird nun ins besondere von der socialdemokratrschen Partei in leidenschaftlicher Weise ausgeübt und zwar ohne Zweifel aus dem Grunde, weil sie die Folgen deS Gesetzes ihren Interessen für nachtheilig hält. Meine Herren, das KoalitionSrecht der Arbeiter soll nicht im Geringsten beschränkt werden. (Lachen links.) Arbeitgeber wie Arbeitnehmer besitzen nach wie vor das Recht und die Möglichkeit, sich zur Einwirkung auf die Gestaltung der Arbeitsbedingungen behufs gemeinschaftlicher Verabredung zusammenzuschließen; Arbeiterausstände bleiben, wie bisher, möglich. Das Gesetz soll lediglich die Beschränkung der Willensfreiheit des Einzelnen durch Terrorismus, vor Allem aber da- Treiben gewerbsmäßiger Agitatoren und Hetzer ver hindern. Ich hoffe, daß wir, wenn auch nicht jetzt, doch bei späteren Verhandlungen ein Gesetz zu Stande bringen werden, das die Interessen der Arbeiter zu schützen geeignet ist. (Bravo rechts.) Staatssekretär Gras Posadowsky: Die Gegner sagen der Regierung nach sie wolle das KoalitionSrecht nur so mell aufrecht »balt-n tbatsächlich aber eS den Arbeitern nehmen. Diese Bebauptung ist unrich:ig und das wissen auch A niaen wM diese Behauptung aufstellen. Die dteiemgen, wel^ ' daran, das Koalition«, ! k- w°°-n °i-,. ! Ehr d-n A-b-UswMig-n kich-rn, So, wi- ! die S-ci-üd-molral-n gegen ' voraeken wird diesen die persönliche Freihltt beschränkt. ! DiLli 'L-b- d°ch auch dn« Rech, ,ü- die Arbeiter in sich, sich von emer Koalltwn a^ zuschließen Offenbare Rechtswidrigkeiten seien sur die ! ocialdemokratischen Arbeiter Koalitionsrechts. Der Staat, der da- dulden wollt-, ! würde das Schwert auS der Hand legen. Das Strike- postenstehen wird als harmlos hingestellt läuft aber ! in Wirklichkeit auf die schwerster. Bedrohungen und Einschüchterungen hinaus. Redner null die schwarzen Listen nicht vertheidigen, aber die Arbiter hätten ja ! genau das gleiche Recht m ihrem Boy'olt Tie Koalitionsfreiheit, wie die Socialdemokratm sich dieselbe denken, hat ein Janusgesicht: auf der Zeinen Seite ge sicherte Freiheit, auf der anderen Leite absoluten > Zwang Und da muß der Staat dafür sorgen, daß ! die Arbeiter stets das eine Gesicht zu sehen bekommen: ! gesicherte Freiheit. Die Socialdemokratm wollen einen Staat im Staate bilden; sie haben ihre Polizei, die sogar Aktenstücke von Ministertischen holt. Sie haben auch ihre Steuerverwaltung; es werden da christlich gesinnte Arbeiter von Arbeitsstätte zu Arbeitsstätte ge- jagt und verfolgt, wenn sie nicht in die Parteikaffe zahlen. Ich schließe meine Ausführungen, meine Herren: Ich hoffe, daß diese Zeit auch ein starke- und muthiges Bürgerthum finde. Abg. Bebel (soc): Nach den Ausführungen vom Bundesrathstische ist dies nichts Anderes als ein Gesetz gegen die Socialdrmokratie; aber Sie werden Ihren Zweck nicht erreichen. Wird diese Vorlage Gesetz, so wird die Socialdemokratie nur noch mehr und immer mehr wachsen. Eine solche Ent- rüstung und Empörung, wie über diese Vorlage, habe ich noch nie unter den Mafien gesunden. Wir wissen, wo die Vorlage ihren Ursprung hat: in einer Unter redung in der Waschküche zu Bethel. Nölhig ist nicht eine Verschlechterung des KoalitionSrechts, sondern eine Erweiterung. Wie das Arbeilgebersyndikat mit Drohung und Zwang vorgebt, sollte doch auch der Staatssekretär wissen. Dort läßt man das durchgehen; Arbeiter be straft man, wenn sie sich bessere Arbeitsbedingungen zu verschaffen suchen. Herr v. d. Recke duldet, wenn der Centralverband deutscher Industrieller sich mit politischen Fragen beschäftigt. Gewerkvereine müssen sehr vorsichtig sein, daß Ke nicht etwa eine Sache Keuilketon. Fürst Margoni. Roman von Moritz Lilie. (Nachdruck verboten.) (13. Fortsetzung.) »Und hätte ich zehn Ringe zu verschenken gehabt, ich ivürde sie ihr ohne Besinnen gegeben haben, weil ich klaubte, Sie seien dieser Domino", betheuerte der Mich, wieder P'atz nehmend. Ein ungläubiges Lächeln legte sich um die Lippen deS schönen jungen Mädchens. »Und Sie wissen in Ler That nicht, wer Sie in dieser ziemlich plumpen Weise dupüte, Fürst?" fragte sie. ,Da ich mich in der Person getäuscht habe, so ist wir dieser Domino ein vollständiges Räthsel", erklärte er; »vielleicht würde ich eS doch noch erfahren haben, »are nicht zur Unzeit der verwünschte Zigeuner da« zwischen gekommen." »Ja, dieser geheimnißvolle Mensch scheint allwissend P» sem; die Mahnungen desselben mußten Ihnen doch wohl die Augen darüber öffnen, daß Sie einen argen Mißgriff gethan hatten?" .Während der Auseinandersetzungen zwischen dem imdringling und mir verschwand da- Mädchen, sonst würde ich ihr die MaSke nölhigenfallS mit Gewalt vom Gesicht genommen haben, um die Dame kennen M lerrev, die so viel Dreistigkeit besaß." »Und der Zigeuner — haben Sie nicht erfahren, d>er der ist?" fragte Valerie hastig. Der Italiener schaute mit dem Ausdrucke deS Er. staunens auf jene; die Erregtheit und Hast in ihrer Frage fiel ihm auf. „Wüßte ich, wer er ist — noch heute würde ich ihm eine Forderung auf Pistolen senden und im Fall Ler Ablehnung ihn bei erster Gelegenheit mit der Reit, peitsche züchtigen, sei eS auch auf offener Straße!" ! zischte Margoni grimmig zwischen den Zähnen hervor. „Aber fast möchte ich glauben, daß er Ihnen bekannt ist; denn er sprach von blauen Augen, die nach mir au-schauen würden, von einem ägyptischen Kostüm, dessen Trägerin ich suchen solle und damit konnten nur Sie gemeint sein, Valerie, eine zweite MaSke, auf welche diese Merkmale passen, giebt e» hier nicht." „Er engogirte mich zur Polonaise, den einzigen Tanz, den ich heute überhaupt getanzt habe und schon nach wenigen Minuten nannte er meinen Namen", be. (tätigte das Mädchen. „DaS Räthselhafteste aber an ihm ist, daß er in Dinge eingeweiht zu sein scheint, i welche bisher Geheimniß waren und daß er regen An- ! theil an meinem Wohl und Wehe nimmt" „Seltsam!" sagte Margoni nachdenklich, „soll man dem Menschen trauen oder ihn fürchten? Hoffentlich ist eS nickt daS le^te Mal, daß ich ihm begegnete und dann w,rde ich Aufklärung von ihm fordern, dann soll er mir nicht wnder entschlüpfen." „Vielleicht kann er auch über die Dame im Domino Auskunft geben, wenn hier nicht Ihr Ring zum gelegent lichen Berräther wird", meinte Valerie. „O, auch ich habe ein derartige- Erinnerung-« Zeichen", ries der Fürst sich besinnend, indem er m die Tasche faßte und den Reif mit dem Rubin hervorzog. sich bi- die „Für mich ist er werthloS, wollen Sie ihn an sich nehmen, Valerie, so befreien Sie mich von einem nur lästigen Gegenstand." Letztere nickte gnädig. „Thun Sie da-, lieber Fürst, mein Mann läßt ohnehin nicht gern in seinem Spiele stören, er kommt später nach, halten Sie ihn nur nicht zu lange zurück!" DaS junge Mädchen nahm den Ring und eia leiser Ausruf deS Erstaunens entschlüpfte ihren Lippen. „Unmöglich!" sagte sie leise, „eS kann nicht sein!" „Sie kennen den Ring?" forschte der Fürst. „Nein, nein, eS ist ein Jrrthum; aber Sie über, lassen mir ihn wohl?" versetzte sie schnell. ,Trag-a werde ich ihn nicht, nein, niemals; aber einstweilen aufbewahren, bis Sie mir ihn wieder abfordern!" „Vrlerie!" rief in diesem Augenblicke die Gräfin, den Kopf halb nach dem jungen Mädchen umwendend, „da- Spiel ist zu Ende, gehen wir nach Hause!" Die Gerufene erhob sich. „Wenn wir die Damen gestatten, begleite ich Sie an den Wagen", sagte der Fürst, mit Valerie an alte Dame herantretend. Ein vergnügtes Lächeln spielte um den Mund de- Italiener-, als der Wagen davonrollte und er wieder m das Spielzimmer zurückkehrte. Er hatte sich schlau und gewandt aus der fatalen Affaire gezogen und Valerie in ihrer kindlichen Leicht, gläumgreit seine Rechtfertigung für vollgiltig angenom men hatte, so wenig sie anfangs auch dazu geneigt bereitwilligst den Ring überließ, bestärkte sie wohl rn dem Glauben an seine Unschuld.
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