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Sächsische Dorfzeitung : 29.07.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-07-29
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189907298
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18990729
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18990729
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-07
- Tag1899-07-29
- Monat1899-07
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 29.07.1899
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Kovk«». / lssl 61. Jahrgang Sonnabend, den 29. Juki 1899 Gasthofe «e lsvj mit Frei- Keuilketon soll vow eistgebolel »re Gebote und find i, sich zur er, gesucht in Dresden. iberaumt. »den oder huldneri» tefitze der riedigung n machen kh- geb. 1i 18»,, >r, tige Baar» »15» M Inserate werden biS Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: diel spalt. Zeile 15 Pf. Unter Eingesandt: 30 Pf. IZten. >en 88. Juli, mahl: HM IlM Speisen esorgt sein, 'zu freund- oll Abonnements-Einladung. Bestellungen auf die „Sächsische Torfzeitung" für die Monate August und September nehmen tlle kaiserlichen Postanstalteo und Posterpedittonen, sowie auch alle Landbriefträger gegen Voraus, dezahluug von 1 Mark entgegen. Geschäftsstelle der „Sächsischen Dorfjeitung". Dievenow war nicht völlig bei der Wahrheit ge blieben. Er hatte den Vorgang nur zum kleinsten Theile errathen, die Hauptsache hatte ihm Leonhard auf sein Befragen erzählt. Es war inzwischen dunkel ge» worden im Zimmer. Er konnte Martha's GesichtS- züge nicht mehr unterscheiden; er hörte nur ihre vor Erregung zitternde Stimme, au« der eine Liebe sprach, die sich in Haß verkehrt und er hätte sie umarmen und an sein Herz drücken mögen dafür, daß sie so leiden schaftlich bemüht war, ihn zu überzeugen, das ihr Herz frei sei — frei — für ihn? „Wirklich, Fräulein Martha, wirklich", flüsterte er. „Ja, wirklich", bestätigte Martha, „das darf Sie nicht wundern. Wie viel hatte er meinem Vater zu verdanken. Er war ohne alle Angehörigen, ein junger Schwede" — Tievenow zuckte zusammen — „und uns schnöde zu verlassen, gerade als Papa starb und wir inS Unglück gekommen waren." Em junger Schwede! WaS war eS, das ihm in dieser Stunde mit zwingender Gewalt den Mund schloß, der sich eben öffnen wollte zu einer großen, wichtigen, glückbringenden Frage? ' Eine lange Stille trat ein. Immer inniger um- spann das Dunkel die Beiden, die einander schweigend gegevüberstanden. Schweigen ringsum. Nur die Uhr tickte und von der Straße herauf drang das Geräusch der vorüberrollenden Wagen. Verwirrt und erwartungsvoll fühlte Martha, wle die Augenblicke langsam zu Minuten wurden — und noch immer kein Wort. ES war Dievenow eingefallen, ein junger Schwede wurde m>t Gerüchten in Zusammenhang gebracht die ,«melde», »wie üb« n 8 180 emeldete. Jnseratcn- Annahmestellcu: Die Arnoldischc Buchhandlung, Invaliden dank, Haasenstein L Vogler, Rudolf Mosse, G. L. Taube L Co. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/Dc., G. Kohl, Kesselsdorf u. s. w. Politische Wellschau. Deutsches Reich. Die kaiserliche Ver ordnung über die Errichtung von Handwerks kammern soll, wie aus zuverlässiger Quelle verlautet, bereits in nächster Zeit zur Veröffentlichung gelangen. In JnnungSkreisen wird die Publikation der Ver ordnung sehnlichst erwartet, da gleichzeitig der Schutz dcS Meistertitels in Kraft tritt. Während gegenwärtig sich noch Jeder nach Belieben Meister eines Handwerks nennen und schreiben kann, darf dann nur derjenige den Meistertitel in Verbindung mit einem bestimmten Handwerke (Maurermeister, Bäckermeister u. s. w.) lveitersühren, der entweder eine Meisterprüfung be standen hat oder sonst in dem betreffenden Gewerbe dieBefugniß zur Anleitung von Lehrlingen, entsprechend den Bestimmungen des Handwerksgesetzes vom 26 Juli 1897, besitzt. Wer nach Erlaß der Verordnung un befugt den Meistertitel führt, verfällt in eine Geldstrafe bis zu 150 M. oder Hast bis zu 40 Tagen. Das veränderte JnvaltdenversicherungS- gesetz wird jetzt durch das Reicksgesetzblatt verkündigt. Das Gesetz trügt das Datum deS 13. Juli und ordnet wiederum auf die Tauer von zehn Jahren diesen wichtigen Zweig öffentlich-rechtlicher Fürsorge für die wirthschaftlich Schwächeren. Von Arbeiterver. ficherung allein kann man füglich nicht mehr sprechen. Die grundlegenden ersten Paragraphen erstrecken ja den Kreis der Versicherungsberechtigten weit über den üreis der lohnarbeitenden Klaffen hinaus. Insbesondere bietet das Gesetz nunmehr den schwächeren Theilen des gewerblichen Mittelstandes und dem Kleinbauern die Gelegenheit, an dieser mit Reichszuschuß ausgerüsteten öffentlichen Versicherung theilzunehmen. Im Uebrigen birgt das neue Gesetz durch die fakultativen Renten kellen bereits den Keim einer allgemeinen Reform deS Die Sünden der Väter. Roman von Osterloh. fNachdruck verboten.) (12. Fortsetzung.) „Ja und nein", erwiederte er bedächtig. „In Ihren Augen leuchtet ein Strahl von Schwärmerei, dm ich ruckt auf seine Rechnung setzen möchte und »w Ihren Mund schwebt ein Hauch von Melancholie, von Resignation, für den ich auch eine andere Er klärung suche. Ick habe darüber manchmal nach- pbacht. Darf ick Ihnen sagen, zu welchem Schluffe ich gekommen bin?" Ihr Blick irrte am Boden umher. „Nein", wollte sie sagen, doch ließ er ihr nicht Zeit zur Ant wort, fordern fuhr sogleich fort: „Ich glaube, Sre haben eine unglückliche Liebe gehabt, vielleicht schon vor Jahren, kaum dem KindeS- alter entwachsen und doch können Sie noch immer richt darüber Hinwegkommer." „O!" unterbrach ihn Martha lebhaft. „DaS Letztere ist falsch. Den Anfang haben Sie richtig ge« rithen; doS Ende nicht. Ja, ich habe einmal Jemand sehr lieb gehabt und er mich auck. Dann ist er ohne ^schied von mir gegangen und hat mich vergessen »d ich hab' ihn auch vergessen und Alles ist längst, ^üst verwunden. Er ist in die weite Welt gegangen aas Nimmerwiedersehen —" älhsislhe Dorßeitlmz Liu unterhaltendes Blutt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altsta t un res eusta für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentamter Dresden Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann ?Nüller in Izptd. u. Redaktion Pre»de»-Neustadt kl. Meißner Gasse 4. Die Zeitung erscheint Tienftag, Lonnrrstag und eonnadcud früh. Abonnement»- Preis: Hrteljährl. M. 1,50. Zu beziehen durch die kaiserlichen Post- «lstalken und durch unsere Boten. Sei freier Lieferung Ws Haus erhebt die «ost noch eine Ge bühr von 25 Pf. sich die socialdemokratische Vertretung in den Land tagen jetzt also: Württemberg 1 socialdemokratischer Abgeordneter, Baden 3, Hessen 4, Weimar 1, Gotha 7, Meiningen 4, Reuß j. L. 3, Altenburg 4, Schwar- burg-Rudolstadt 1. An den preußischen Landtags wahlen hat sich die Socialdemokratie im vorigen Jahre zum ersten Male, aber nicht geschlossen und nicht überall, betheiligt; der Erfolg blieb aus. Den günstigsten Boden findet die Socialdemokratie in den thüringischen Staaten, von denen ja auch fünf je einen Cocialdemokraten in den Reichstag geschickt haben, nemlich Weimar, Gotha, Meiningen und die beiden Reuß. Allem Anscheine nach wollen, so wird auS London berichtet, unsere lieben englischen Vettern auch mit unsenm Deutschen Reiche wegen einer „Uitländer- frage" anbinden. In einer der letzten Unterhaus- fitzungcn richtete der Abgeordnete Bhownaggree, der Sohn eines reichen indischen Kaufmannes aus Bombay, die Frage an den Sekretär für Indien, ob eS richtig sei, daß der Gouverneur von Deutsch-Südwestafrtka ein strenges Edikt erlassen habe, durch welches unter sagt werde, den Eingeborenen Kredit zu geben und ob die Einführung einer deutschen Gewerbesteuer und dieses Edikt hauptsächlich gegen die indischen Handels leute in den deutschen Besitzungen gerichtet sei. Staats sekretär Brodrick erwiederte, daß die Regierung bi- jetzt noch keine Informationen über diese Angelegenheit erhalten hätte, daß aber Nachforschungen in Berlin angestellt würden, ob dort etwas über diese Frage be, kannt sei. — Wir wissen nun bereits seit geraumer Zeit, daß die Inder mit den Eingeborenen den schmählichsten Wucher treiben und sie nicht zu dem Genüsse ihres Verdienstes kommen lassen. Daher wäre es sehr gerechtfertigt, wenn gegen diese Vampyre vor gegangen würde. In England selbst hat man freilich bis jetzt noch nicht ein Wuchergesetz für unumgänglich zu ha!ten brauchen. Deutschland dürfte aber seine hilflosen Landsleute gegen diese Sorte von „Uitländer" schützen müssen. Die Negierung des Deutschen Reiche- hat die entsprechenden Mittel in der Hand, um eine unberechtigte Einmischung in ihre inneren Angelegen heiten sich mit Nachdruck zu verbitten. Klingt eS ab-r nicht wir der reine Hohn, daß die britische Regierung nicht übel Lust zeigt, eine Angelegenheit als Verletzung der Freiheit deS Handels aufzunehmen, die nach deutscher Auffassung den Charakter einer Strasthat trägt und dies im Interesse jener Inder, denen englische Kolonien zum Theil den Zutritt zu ihrem Territorium verwehren, die von den Engländern auf die traurigste Weise finanziell ausgepreßt und in der unwürdigsten Weise behandelt werden und die nun anderwärts sich zu ent schädigen suchen? John Bull sollte wirklich zuerst vor über Martha's Vater in Umlauf gewesen waren. Und das führte ihm mit einem Schlage deutlich vor die Seele, wie unüberlegt er eben zu handeln im Begriffe gewesen war, er, der besonnene, der korrekte Dievenowl WaS würden die Seinen, die vornehme, stolze, begüterte Bremer Patricierfamilie, wohl gesagt haben, wenn er ihnen eine Frau inS HauS gebracht hätte, deren äußere Lebensbedingungen so wenig den seinen entsprachen? Nicht was das V rmögen anbetraf; darüber würde man sich schließlich hinweggesetzt haben. Aber im Uebrigen. Dee undurchsichtigen Familienverhältniffe. War er eS nickt ihnen, nicht sich selbst schuldig, sich erst zu vergewissern, daß wirklich und wahrhaftig kem Makel an der Familie haftete? Immer mehr verdichtete sich das Dunkel und peinlich lastete das Schweigen auf Martha. Endlich ergriff Dievenow Martha's Hrnd. „Ich danke Ihnen für Ihre Aufrichtigkeit", murmelte er und verließ daS Zimmer. Martha wußte nicht, wie rhr geschehen. Sie stand mit gesenktem Haupte, mit niederhängenden Armen. Dann preßte sie die glühenden Wangen in stummem Schmerze gegen die Fensterscheiben. War das Glück wieder einmal an ihr vorüber- gegangen? DaS Zusammentreffen mit Dievenow bei den ge meinsamen Mahlzeiten gestaltete sich in den nächsten Tagen außerordentlich peinlich. Martha mußte ihre ganze Selbstbeherrschung aufbieten, um den beobachten den Blicken nicht anders zu erscheinen als sonst und auch Dievenow batte in seinem Benehmen an Sicher heit verloren. ES fiel daher Martha wie ein Alp Versicherungswesens in sich und zwar wird die Nef in der Weise vorweg festgelegt, daß der künftige sicherungsdienst sich weit mehr auf die lokalen als i die berufSgenossenschastlichen Grundlagen zu n tz haben wird. ES kann zur Zeit kaum im Interesse v Sache — hier also der VerficherungSwohthaten liegen, diese Reform des Ausbaues zu überhasten. Z i Zeit überwiegt vielmehr die Ansicht, die Gesetzgebu g möge erst wieder nach längerer Frist mit diesem ^e- sormgedanken in Anspruch genommen werden, -oe» dahin ließe man am besten die erweiterten Wohlthaten deS Gesetzes in'S Bewußtsein der Versicherten undm ihre Werthschätzung sich einleben. Vom patriotischen > Standpunkte aus muß man Vas Gesetz um sa sreud^cr willkommen heißen, als es — von drei protestlerischen Sonderlingen abgesehen — au- der einstimmigen Beschlußfassung deS Reichstages hervorgegangen ist. Von der StaatS-Forstverwaltung 'M Deut- schen Reiche wurden im Rechnungsjahre 1896 90 142,631 Arbeiter mit einer ungefähren Gesammtzahl von 10,387,933 Arbeitstagen beschäftigt. Davon ent fallen auf Arbeiter mit Krankenversicherung bei forst- fiskalischen Betriebskrankenkassen 6308 Arbeiter mit ungefähr 879,623 Arbeitstagen und bei OrtSkranken- kaffen oder der Gemeindekrankenverficherung unterliegend 36,285 Arbeiter mit ungefähr 2,878,018 Arbeitstagen. Erkrankungen versicherter Arbeiter kamen bei An gehörigen der Ortskrankenkaffen 2485 vor. Die Auf wendungen des Forstfiskus an Beiträgen rc. dafür betrugen 22 548 M. 23 Pf. und 32,695 M. 74 Pf. Betriebsunfälle waren 1523 zu verzeichnen mit 47 Tödtungen. Die Aufwendungen deS Forsifiskus als Betriebsunternehmer betrugen hierfür 287,635 M. 93 Pf., die Kosten des Heilverfahrens während der ersten 13 Wochen, soweit sie den forstfiskalischen Guts bezirken zur Last fallen, 16,002 M. 29 Pf. An frei willigen Unterstützungen von Waldarbeitern und deren Hinterbliebenen sind gezahlt worden 17,663 M. 85 Pf., außerdem aus dem Gnadenpenfionsfond 9279 M. 11 Pf. Ueber die Vertretung der Socialdemokratie in den Landtagen der deutschen Bundesstaaten ist Folgendes mitzutheilen: Während die Social demokratie in der baierischen Abgeordnetenkammer bis lang 5 Abgeordnete sitzen hatte, wird sie nach den letzten Wahlen, wie schon mitgctheilt, in der neuen Kammer 11 Mitglieder zählen. In unserer sächsischen zweiten Kammer hatten es die Socialdemokraten in früheren Jahren bereits auf 15 Abgeordnete gebracht; aber seit der Wahlrechtsänderung ist diese Zahl auf 8 gesunken und sie dürste noch weiter finken, da ein Theil der sächsischen Socialdemokraten sich nicht mehr an der Landlagswahl betheiligt. Uebrigens gestaltet «Id, lt abler. ilv »ißbach l12j edle Rehefeldn M. u suche ich hschafterin, »ertraut ist. ibefitzer, »w Mi. Zull, U
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