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Sächsische Dorfzeitung : 03.10.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-10-03
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-189910031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18991003
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18991003
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1899
- Monat1899-10
- Tag1899-10-03
- Monat1899-10
- Jahr1899
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 03.10.1899
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U I Ar. 116.Dienstag, den 3. Oktober 1899. 61. Jahrgang. Lößnitz; tea sind Keuikketon. «. nach I. von: ,5. S,io. l. 12,rr. vs. 4,ss. . -,40. a. 8,lv*. 10^. >. l,rr. 3. 2,20.2,40. -,»o. 2,r. 3,4». 1^0.3,30. 1,». r,s. 2,4V. 4,40. 1^0.8,4S. 12,SSL,4S . 1^. el, Aß, Segel, «gen. 6.ONbr.), lL,». 2,10. -.35». «.Oktdr.), 1,»0.1,s». -,2V*. 10. 12,1». b*. Montag»), . 1^0. 11^0. so. 8^5. l2. 1,,». ,40. b.u. -,»»*». 8,35-. '. s,»0. ^»s.Iö,»o. )*. ,45.8,L0. ». 11,SS. ,35. 4,»S. . -,2V. D. 7,so*. ,4V. 8,4S. '. 11,so. l,sv. 4,30. i. 6,1». ü. 7,4»*. !,3O. 8,3S. ». 11,40. >,20. 4,20. 5.6,35**. 8,b*. l,25.8,30, 11,35.1. 4,1S. b. >,30**. 7. 1,25.8^0. . 11,3S. 1. 4,1S. b. ;,so**. 7. »Nun ja, heftig war ich immer, doch vielleicht reizte «S mich gerade, daß ihr mir kein rechtet Zu trauen bewieset", erwiederte Sonja lachend. Der junge Mensch lachte ebenfalls und Arna stimmte in da- muntere Gelächter ein, umarmte mit einem Freudenschrei Alexandra, die herangestürmt ka« und sich in seine Arme warf. »Schwesterchen, wa- bist Du groß und schön geworden!" »Aber Du erst und Kurt! Bleibt ihr nun wieder da? DaS wird ein Leben, wenn wir so alle drei m den Bergen Herumschweifen. Da ist auch Nero. Er war noch ganz klein und tollpatschig al- iht fortgingt. Nero, gieb die P'vte! So! — Du, da- ist einer! BöS und stark wie die Wölfe, aber gegen mich sanft wie ein Lamm. Ich kann ihm die Hand -wischen die Zähne legen, die Füße auf sein Fell stellen, darf ihn an den Ohren ziehen, kurz, Alles mit ihm anfangen, was ich nur will. Der liebe, Uebe Kerl! Er ist auch gar zu nett!" Alexandra schlug die Arme um de» HalS de- HundeS und liebkoste ihn, brachte ihr rosiges Gesicht chen seiner drohenden Schnauze mit dem gefährlichen Gebiß ganz nahe und streichelte den schlanken, wolf- ähnlichen Körper des ThiereS. »Seht Ihr, der ließe mir nicht- zu Leide thun." »Mir aber auch nicht!" rief Arno. „Nun freilich! DaS war ja ein herrlicher Ein fall, daß Ihr kamt. Mama, bleiben die Brüder jetzt bei uns?" »vorläufig ja!" . »Famos! Da muß die alte, langwellige Echen mich so lange frellassen, nicht wahr?" Ein Grasengeschlecht. Roman von B. Corony. (Nachdruck verboten.) (12. Fortsetzung.) Alexandra wuchs wild und ausgelassen wie ein Zunge auf. Sie hatte jetzt da- zwölfte Jahr erreicht, w sehr groß für ihr Alter und bildhübsch. JLH- Mig, stolz und eigenwillig, besaß sie doch ein gutes bq, liebte die Thiere und riSkirte nicht selten, den Halt zu brechen, wenn es galt, einen kleinen, aus dem Xtst gefallenen Bogel wieder hineinzubetten. Ueber- Haupt fürchtete sie sich vor nichts und wanderte ost aut dem Garten hinaus in den Wald hinein, nur von Aero begleitet und beschützt, der freilich aleich die Harfen, weißen Zähne zeigte und unheilkündend e- knurren hören ließ, sobald Jemand seiner jungen Herrin ru nahe kam. Den Onkel und die Tante im Schloß kannte sie nicht leiden, das hatte ihr die Mutter so migeimpft. Die einförmige Lebensweise, welche in dem kleinen Landhaus« herrschte, wurde durch die unerwartete An- lvist Kurt'» und Arno'- jäh unterbrochen. Die Beiden, viel an Ungebundenheit gewöhnt, thaten nicht gut ß der Kadettenanstalt und waren, nachdem sich der Wrl schon mehrmals für fie in- Mittel gelegt hatte, doch infolge wiederholter, leichtsinniger Streiche ^geschickt worden und bei der Stiefmutter eingetroffen. Diese fühlte eine gewisse Befriedigung über da-, was fie Leo'S Niederlage nannte und empfing daher die langen Leute, welche sich auf eine heftige Scene gefaßt gemacht hatten, freundlich. Kurt und Arno waren zu schönen, kräftigen, hoch aufgeschossenen Burschen geworden, aber in ihren hübschen Gesichtern prägte sich Trotz und Eigenwillen aus. Arno zeigte allerdings eine gewisse Beschämung. Er fühlte sich offenbar gedrückt und schien da- Demüthigende der strengen Maaßregel zu empfinden, während Kurt mit leichtfertigem Lachen, we ches allerdings etwa- forcirt klang, das plötzliche Eintreffen in G. erklärte. Beide aber sahen Sonja erstaunt an. War daS dieselbe Frau, vor der sie immer mit Furcht gemischte Ab neigung hegten? War daS die böse Stiefmutter, die stets nur zu schelten und zu tadeln wußte und deren Hand oft genug derb zuschlua? — Nein, Sonja lächelte und scherzte. Sie zürnte offenbar gar nicht, sondern kam den Strafwürdigen mit überraschender Nachsicht und Herzlichkeit entgegen. »Laßt nur aut sein! Ich mache Euch keine Bor- Würfe und Ihr seid mir willkommen. Nun sagt selbst: Bin ich eine schlechte Mutter?" »Nein, die beste von der Welt!" ruf Arno mit dankbarer Begeisterung. »Aber Du warst früher nicht so", fügte der etwa- skeptische ältere Bruder hinzu. »Man lehrte Euch da- glauben. Man bemühte sich, Euch mir zu entfremden und ihr thörichteo Kinder nahmt Lüge für Wahrheit." „Aber Mama, e» gab doch so Manche-, wa- nicht auf Einbildung beruhte, sondern sehr wirklich und sehr fühlbar gewesen ist", beharrte Kurt. Mit dem L. Oktober diese- Jahre- trat die „Sächsische Dorfzeitung" in da- letzte Quartal ihre» 61. Jahrgange- ein. Im «erlaufe dieser nahezu vollendeten einundsechzig Jahre ihre- Bestehens hat sich die „Dorfzeitung", daS Amts blatt für die königl. Ami-Hauptmannschafte» Dresden-Altstadt und DreSden-Neu- fiadt, für die Ortschaften de» königl Amtsgericht- Dresden, sowie für die königl. Forste,ntämter Dresden, Tharandt und Moritzburg, einer großen Anzahl treuer Abonnenten in städtischen und ländlichen Kreisen erfreuen dürfen, zumal fie während dieser angesichts der heutigen Schnelllebigkeit langen Zeit niemals ihre Tendenz änderte. Nach wie vor bestrebt, sich ihre- Untertitels „Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Landmann" würdig zu erweisen, hält die „Dors- zeitung" darauf, eine gute Auslese unter den Tages ereignissen zu halten, um ihre Leser nicht durch einen unnöthigen Ballast ungefichteten Lesestoffe- zu ermüden; gleichzeitig nimmt fie stet« darauf Bedacht, sich von allem Parteitreiben und jeder Polemik fernzuhalten, vm lieber Raum und Zeit in den Dienst streng sach licher Berichterstattung über alle Vorkommnisse zu stellen. Allen Zeitungslesern, welche die Lektüre eines nach verschiedensten Richtungen hin unterrichtenden und unter haltenden Blattes bevorzugen, zumal solchen, denen eS m Zeit und Neigung fehlt, die in vielen politischen Sägeblättern aufgehäuften Stoffmasseki zu bewältigen, sei daher diedreimal wöchentlich, nemltch Dienstag, Donnerstag und Tonnabend früh, erscheinende „Sächsische Dorfzeitung" zum Abonnement, das vlerkeljährlich nur L M. SV Vfg. kostet, bestens empfohlen. Die Erneuerung oder Neubewirkung de- Abonne ments geschieht am Besten möglichst sofort, da bei späterer Bestellung sür die Nachlieferung der alsdann etwa schon erschienenen Nummern keine Gewähr ge leistet werden kann. Zugleich sei darauf hingewiesen, daß Ankündigungen (Inseraten) bei der bedeutenden Auslage der »Sächsischen Dorfzeitung" sowohl inDreSdenund seiner dicht, bevölkerten Umgegend, wie in ganz Sachsen tte ausgedehnteste Verbreitung und dadurch bei mäßigem Preise ein wirkungsvoller Erfolg gesichert ist. Hochachtungsvoll Mtags-Hrpedttion der,Sachs. Dorfzettung". Dresden, kleine Meißner Gaffe Nr. 4. Statthalter von Steiermark, Graf Clary-Aldringen, wurde heute Vormittag vom Kaiser empfangen und alS Ministerpräsident mit der Bildung eine- Beamten- Ministeriums betraut, v. Körber wird Minister oc- Jnnern. — Der Ausdruck „Beamtenministerium" deutet auf ein politische» Interimistikum hin; das Kabinett hat lediglich die Aufgabe, den Weg frei zu legen für eine neue Aera. Solche »Beamtenministerien" find in Oesterreich schon öfter dagewesen, da- letzte wat da- Kabinett v. Gautsch. Nach einigen Monaten ver-f schwand es wieder und auch das neu zu bildende Kabinett dürfte nur ein kurze- Leben haben. In diesem Sinne äußert sich auch die »Neue Freie Presse", wie folgt: Ein Ministerium, welche- auf diese Weise zu Stande kommt, wird den ausgesprochenen Charakter eines Uebergang».Ministerium» tragen, dessen Aufgabe eS ist, den parlamentarischen Apparat wieder in Gang zu bringen und, sobald die Parteiverhältnisse im Ab- geordnetenhause e» gestatten, einem diesen Parteiver- hältntssen entsprechenden, dem Parlamente selbst ent- nommenenMinisterium Platz zu machen. DaS Ministerium Clary wird damit beginnen, die Sprachenverordnungen bedingungslos aufzuheben und dem Abgeordnetenhause den Entwurf eine» Sprachengesetzes vorzulegen. Hier von wurden die Parteiführer der Rechten, welche am Donnerstag zum Kaiser berufen waren, von diesem selbst verständigt. Der Monarch legte ihnen die Noth wendigkeit nahe, im allseitigen Interesse die FunktionS- fähigkeit de- Abgeordnetenhauses wiederherzustellen und einen Schritt de- Entgegenkommens gegenüber den Deutschen zu thun. Der Kaiser sprach die Erwartung au-, daß alle Parteien dem Ministerium seine Aufgabe ermöglichen und daß fie au- Patriotismus ihren Partei, standpunkt dem großen Allgemein-Jnteresse unterordnen würden und richtete an diese Vertreter der Rechten die Aufforderung, sie möchten auf die Klubzenoffen mildernd und beruhigend einwiiken. — Am Freitag waren zum Kaiser berufen: Al» Vertreter de» feudalen Groß- grundbefitze- Graf Palsy und von den deutschen Oppositionsparteien die Abgeordneten Petgelt (deutsche' Fortschrittspartei), Hachenburger (deutsche LolkSpartei), sowie Lueger als Obmann der christlich-socialen Partei. Die deutschen Abgeordneten hatten die Absicht, die Stimmung der deutschen Bevölkerung in folgender Weise darzustellen: Das deutsche Volk würde in der sofortigen unbedingten Aushebung der Sprachenver ordnungen einen Schritt erblicken, der geeignet sei, die hochgradige nationale Erregung zu mildern. Die deutschen Abgeordneten würden die Obstruktion auf geben, sobald ein Beamtenmtnisterium eingesetzt wäre, welches nicht gegen die Deutschen regiere. Die deutschen Abgeordneten hatten Gelegenheit, dem Kaiser ihr? Politisch- Weltschau. Deutsche- -Teich. Die etwa dreitausend deutschen Aussteller, die ihre Betheiligung an der nächstjährigen Pariser Weltausstellung angemeldet haben, sollen nach der Schätzung de- „Malin" schon bi» jetzt ein Kapital von 20 Millionen Franken aufgewendet haben. Es wird vorau-gesehen, daß die besondere Anordnung der Aus stellung nach nationalen Fachgruppen der deutschen Abiheilung besonder» zu Statten kommen werde, weil die Deutschen gut verstehen, in geschloffenen Reihen zu kämpfen. Deutschland werde in jedem Fache durch seine kompakten Massen imponiren. In der Metallurgie haben die Deutschen schon vor der Eröffnung der AuS- stellung einen Steg errungen, denn eine ungeheure deutsche Hebemaschine wird benutzt, um die großen Maschinen der meisten Aussteller zur Stelle zu schaffen. Aber auch im Kunstgewerbe seien die Anstrengungen der Deutschen bemerkenSwerth, da fie der Welt zeigen wollen, daß fie nicht wie früher billig und schlecht, sondern solide und geschmackvcll arbeiten. Ganz irrig sei die Vorstellung, die Deutschen seien namentlich darauf bedacht, möglichst viel Bier in der Ausstellung au-zuschänken. ES werde höchsten- eine und vielleicht gar keine deutsche Brauerei dort zu finden sein. Der bairischen Abgeordnetenkammer legte in der Sitzung am Freitag der Finanzminister da- Budget sür da» Rechnungsjahr 1900/1901 vor und betonte, daß die Uiberschüffe der Jahre 1896 und 1897 64 Millionen betragen, wovon ca. 24 Millionen be reit» sür gesetzlich festgelegte Zwecke Verwendung ge sunden hab.n. Der verfügbare Rest von 40 Millionen soll sür Abschreibungen, bewilligte Kredite und für die Befriedigung außerordentlicher StaatSbedürfniffe der- wendet werden Zu dem Ueberschusse trugen mehr al» ein Drittel die Einnahmen der Eisenbahnen bei, während der PenfionS-Etat einen Mehraufwand erfordert hatte. DaS Budget sür 1900/1901 stellt sich auf 421,296,854 M. in Ausgaben und Einnahmen, da- find nahezu 42 Mill, mehr, al- der laufende Etat aufweist. Von den einzel nen Budget- besprach der Minister zunächst den Etat sür ReichSzwecke, wobei er hervorhob, er könne die vor zwei Jahren ausgesprochene Anschauung nur wiederholen, doß eS außerordentlich wünschenSwerth wäre, wenn einmal eine dauernde Ordnung der finanziellen Verhältnisse de- Reiches und der Einzel, floaten zustande käme, durch welche den letzteren eine gesetzliche Garantie gegen eine die Ueberweisungen übersteigende Mehrung der Matrikularbciträge gewährt würde. Oesterreich-Ungarn. Zur Ministerkrtse wird auS Wien vom Freitag Abend berichtet: Der bisherige üo, neben« rappe» lannte» tzped. «. Redaktion Lre-dcn - Neustedt kl. Meißner Gasse 4. Vie Leitung erscheint Dienst«,, tnmerft«» und tonnadend f^üh. Ad»n«e«entd- Prei»r stMeljShrl. M. 1^0. 8« beziehen durch st, kaiserlichen Post- «Halten und durch unsere Boten. Mi freier Lieferung int Han» erhebt die Host noch eine Ge bühr von 2b Pf. Inserate werde» bi» Montag, Mittwoch u. Freitag Mittag angenommen und kosten: die 1 spalt. Zeile 1b Pß Unter Eingesandt: 30 Pf. Inseraten- Annadmestellen: Invaliden dank, Haalenstein L Bögler, RuoolfMosse, G. L Daub« L La. in Dresden, Leipzig, Frankfurt a/M., G. Kohl, Kesselsdorf, Hugo Mächler, Kötzschenbroda u. s. w. illiM,? WrsMim Ein unterhaltendes Blatt für den Bürger und Sandmann. Amtsblatt für die kgl. Amtshauptmannschaften Dresden-Altstadt und Dresden-Neustadt, für die Ortschaften des kgl. Amtsgerichts Dresden, sowie für die kgl. Forstrentämter Dresden, Tharandt und Moritzburg. Verantwortlicher Redakteur und Verleger Herrmann Müller in Dresden.
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