Delete Search...
Erzgebirgischer Volksfreund : 05.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-05
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188005051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18800505
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18800505
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-05
- Monat1880-05
- Jahr1880
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 05.05.1880
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
M 103. Mittwoch, den^5. Mai. 1880. en! ictts el, Grzgeb.'Wolksfreun-. Amtsblatt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennige — JnsertionSzebühren: die gespaltene Zeile 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 25 Pfennige. — Jnsertionsannahme für die am Abende erscheinende Nummer bis Vormittags 10 Uhr. zu billigsten Richter, karkt. Aue i. S. (1-2) stand s- 8 Uhr übenden nnsikali- Erzge- L. finden statt: sowie via ni r -WL esdcn. nplätz le, Filet-, a billigen -, 5- und en werden 1 Siegel. > von lben. : zu den sich allen aft. c mit in Sach weiteren Dienstag, den 18. Mai 1880 rsis St»« bis 71 cm. Oberstärke Vom die im goldenhöher und wolföberger k. k. Forste in verschiedenen Strecken vorräthigen " "" " " und Tannenklötze von Dentschlaud. B e r l i n , 3. Mai. Die „Nordd. Allz. Ztg." dementirt die von der fortschrittlichen Presse kolportirteu Gerüchte über den bald bevorstehenden Rücktritt des Fürsten Bismarck. Der Reichskanzler habe in der durch den Gesundheitszustand auferlegtcn Zurückhaltung Veranlas sung gefunden, den eigentlichen ministeriellen Berufsge schäften in den auswärtigen und inneren Angelegenheiten sich anhaltender zu widmen, als es ihm zu anderen Zeiten Wege» Betheiligung an den parlamentarischen Arbeiten möglich gewesen sei, er habe selbst erklärt, täglich ein größeres Interesse an der größeren Arbeitslast für die ministeriellen Geschäfte zu gewinnen. Die sonstige Neigung und jede Gelegenheit zum Landaufenthalt zu benutzen, sei vor dem gesteigerten Interesse an der dienstlichen Thätigkeil in den Hintergrund getreten. Berlin, 30. April. Die „Deutsche Verkehrs Zeitung" schreibt: Zu den vielen falschen Nachrichten aus dem Bereiche der Postverwaltung, welche neuerdings durch einen großen Theil der Presse verbreitet worden sind, gehört auch die, der StaatSsecretär Dr. Stephan habe bestimmt, daß vom 1. Juli d. I. ab die Postsccre- Tagesgeschichte. Die Answanderung. Wir haben neulich bereits mehrfach auf die betrübende Thaisache der massenhaften Auswanderung nach Amerika hingewicscn und haben auch einige der Ursachen angeführt, aus welchen sich diese traurige Erscheinung in Deutschland erklären läßt. Im Allgemeinen kann man sagen: Wem es im Vaterlande gut geht, der geht nicht nach Amerika. Diejenigen, welche auswandern, sind in der Regel solche Leute, denen es hier nicht gut geht und die deshalb in der neuen Welt eine bessere Existenz suchen. Der ver armte Bauer oder Häusler, welcher hier mit dem Rest seines Vermögens nichts mehr anfangen kann, geht nach Amerika, weil er hofft, sich dort bei den billigen Ackerpreisen wieder eine neue Landwirthschaft gründen zu können. Der Handwerker, den hier sein Gewerbe nicht mehr nähren will, weil die Schulden mit ihm zu Tische sitzen, geht nach Amerika, weil er hofft, dort, wo die Arbeit besser bezahlt wird, wieder auf einen grünen Zweig kommen zu können. Die Tagelöhner und Arbeiter, welchen das Joch in Deutschland zu schwer geworden ist und die von den großen Verdiensten und dem besseren Leben der Arbeiter heben; denn damit würde auch der Arbeiter und sein Lohn gehoben. Allein, in den meisten Fällen, namentlich bei der Landwirthschaft und den kleinen Gewerben, wird man doch sagen müssen, daß in Deutschland kaum ein höherer Lohn gezahlt werden kann. Die Ländwlrkhschaft ist oder immer die Grundlage auch der übrigen wirthschaftlichen Verhältnisse. In Amerika ist das Land wie seine Be- wirthschaftung billig, aber sein Ertrag groß. In Deutschland ist daö Land thcuer, mit großen Kapitalien belastet, ver Boden ist ausgesogen, erfordert viel Dünger, viel Arbeits kraft, und sein Ertrag ist doch bei Weitem nicht so reichlich als in Amerika. Und nun soll der deutsche Bauer auf dem Markte im Preise für seine Produkte mit den aus Amerika hcrübergebrachten konkurriren! Was soll er da machen? Die Preise setzt ihm der internationale Handel fest, die kann er nicht wesentlich erhöhen; also ist er gezwungen, die Löhne seiner Arbeiter so viel als möglich herabzudrücken und an der Verköstigung derselben so viel als möglich zu sparen. Diese Uebelstände der Landwirth schaft wirken auch auf die Jndustrieverhältnisse ein. Alle diese Verhältnisse werden aber in Deutschland noch ver schlimmert durch den schachernden Hausierhandel, durch welchen das Volk ansgebeutet, zum Schuldenmachen verleitet und dann bewuchert wird. Wo dieser Schacher handel herrscht, verarmt überall das Volk: wir erinnern an Oesterreich, an Rumänien und Rußland. In Frankreich, wo es keine Schacherer giebt, ist das Volk wohlhabend und von Auswanderung kaum die Rede. Gehen wir in Deutschlaud in die nothleidenden Kreise der Industriellen, Handwerker, Bauern und Gutsbesitzer, überall werden wir auf die Schacherer und Wucherer treffen, welche den Leuten oas Blut abzapfen und diese dann nöthigen, sich an ihren Arbeitern schadlos zu halten. Wir verkennen nicht, daß es auch vielfach die Genußsucht, der Luxus, die WirthshauS- Bummelei und die mit ihr zusammenhängende Trägheit und Vernachlässigung des Hauswesens ist, welches Guts besitzer, Bauern und Handwerker, und die Schnapstrinkerei ist, welche die Arbeiter herunterbringt — aber der Schacherer wird doch immer seine Rolle dabei spielen. So ist cs wenigstens überall da, wo wir das Volksleben haben kennen gelernt. — Die Auswanderung ist für Deutschland natürlich ein ungeheurer, in Zahlen gar nicht auözudrückcuder Verlust. Den armen Leuten kann man es aber nicht verargen und verbieten, auözuwandern, wenn es ihnen hier schlecht geht und sie in der neuen Welt ihr Glück z» machen hoffen, so wenig man ! es den Reichen wehren kann, ihre Verhältnisse zu verbessern. ! Wenn der Staat durch allerlei Hindernisse und Erschwe- rungen die Wirkung eines Verbots der Auswanderung ! zu erreichen sucht, so wirkt das nur verbitternd auf die ! armen Leute, die man zwingt, in ihrem Elende zu verhar- ! ren. Der Staat erzieht sich dann unzufriedene Volksmassen, ! die Unzmriedgnheit aber wirkt ansteckend und bereitet der Revolution <en Boden. Es bleibt nichts anderes übrig, als die U.,..chen der Auswanderung so viel als immer möglich zu beseitigen, d. h. die Lage der geringer» Volksklassen zu verbessern, um dieselben im Lande zu erhalten. Zu diesem Zweck müssen aber alle Faktoren Zusammenwirken: Vor allem Schule und Kirche durch Hebung der Sittlichkeit, der humanen christlichen Gesin nung, welche den Arbeiter ehrt, achtet und ihm seinen Lohn nicht verkürzt und ihn selbst anregt, sich durch ein sittliches Verhalten, durch Treue, Fleiß und Nüchternheit Achtung und Ansehen zu erwerben. Sodann der Staat durch eine gute wirthschaftliche, die nationale Arbeit schützende und fördernde, das Los der Arbeiter sichernde, dem Schacher und Wucher wehrende, die Wirthshaus- Bummclei und sittliche Schlaffheit energisch unterdrückende Gesetzgebung. Und endlich müssen im Volke selbst sich Männer zusammen thun, welche mit Einsicht und Energie in der angegebenen Weise die wirthschaftlichen und socialen Verhältnisse und die von ihnen abhängige Lage der ärme ren Volksklasscn zu verbessern suchen. Jeder muß an seinem Platze seme Pflicht thun. Ganz wird die Aus wanderung aber nie verhütet werden können. Deshalb sollte der Staat durch eine gute Kolonialpolitik dafür sorgen, daß die Auswanderer auch in der Fremde dem Vaterlande erhalten bleiben können. Zum Schluffe wollen wir noch auf eins Hinweisen, wodurch auch viele Leute zur Auswanderung verlockt werden. Das sind die verlockenden Anpreisungen der Schiffsreeder und Auswanderungsagenten, denen es dabei natürlich nur um ihren Gewinn zu thun ist. Man kanu nichts dagegen haben, wenn sich Leute damit beschäftigen, den Auswanderer mit Rath und Hülfe beizustehen, und wenn sich diesen Rath und Hülfe auch vergüten lassen. Die Auswanderer werden das gern thun. Aber man muß von ihnen verlangen, daß sie die Leute nicht zur Auswan derung verlocken, sondern warten, bis die Leute ihre Hülfe in Anspruch nehmen. 5. dieses Monats ab soll die Expedition des Untersteueramtes Schneeberg in das am Markte gelegene Haus Nr. 200 1. Etage verlegt werden, was anvurch zur öffentlichen Kenntniß ge bracht wird. Zwickau, am 1. Mai 1880. Königliches Hauptsteueramt. Oertel. Holz-Auction. In der Schankwirthschaft deö August Watlch in Goldenhöhe sollen 3,, Meter langen I Fichten unv 4,, - - / 16 bi m. langen weichen Schleishölzer von 8 bis 15 cm. Oberstärke ' in Amerika gehört haben, ersparen sich nach und nach die Uebcrfahrtskosten zusammen. Uud es läßt sich nicht leugnen, daß in Amerika für den strebsamen Arbeiter leichter Gelegenheit gegeben ist, eS zu etwas zu bringen, als in Deutschland. Leider sind es deshalb unter den jüngeren Arbeitern in der Regel gerade die strebsamen s und energischen, welche auswaudern. Woran liegt es nun, daß es in Amerika für die arbeitenden Volksklassen K besser ist, als in der alten Welt und insbesondere in Deutschland? In einer Zuschrift aus Hinterpommern klagt man uns über die schlechten Löhne der ländlichen Tagelöhner, ein Mann, der Frau und Kinder zu ernähren - hat, verdiene mit Allem 'und Allem im Jahre höchstens ^ 312 Mark, wovon er noch 36—48 Mark WohnungSmiethe z zu zahlen habe; die Leute hätten kaum Kartoffeln zur r Nahrung. In dem „Südd. Bank- nnd Handelsblatt" wird auf die schlechten Löhne und Behandlung der Fa brikarbeiter in unreinlichen ungesunden Fabriken und auf die schlechten, schmutzigen Wohnungen der Arbeiter ' hingewicscn. Aber das Alles sind doch nur Erscheinungen, für welche eS wieder Ursachen geben muß. Warum zahlen die Gutsbesitzer und Fabrikanten ihren Tagelöhnern und Arbeitern keinen besseren Lohn? Ist das bloß Geiz und schlechte Gewohnheit oder können sie keinen höheren Lohn zahlen und keinen größeren Aufwand auf ihre Fabrikan lagen machen. Es mag ja gewiß der Geiz, die schlechte Gewohnheit, herkömmliche Verachtnnz der Arbeiter und Tagelöhner noch eine Rolle dabei spielen. Eö giebt gewiß v»?le Geschäfte, bei welchen der große Gewinn, welchen der Arbeitgeber für sein im Geschäft steckendes Kapital bezieht, in einem schreienden Mißverhältniß zu dem schlechten Lohn seiner Arbeiter steht — und es wäre die Aufgabe einer guten socialen Gesetzgebung, die Werthschä- tzung und Achtung der Arbeit dem Kapital gegenüber zu Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Localitäteu können Sonnabend, den 8. Mai 1880 nnr ganz dringliche Sachen erledigt werden. Königliches Amtsgericht Lößnitz, den 3. Mai 1880. Uhlemann. Bekanntmachung. einzureichen. Zschorlau, den 3. Mai 1880. Der Kirchenvorstand Rudolph, U. partienweise öffentlich veräußert werden. Hierzu ergeht anmit die Einladung an Kauflustige mit dem Beifügen, daß sogleich 20 ° der Erstehungsbeträge baar zu erlegen sind und in die sonstigen Licita- tionöbcvinqnisse Hieramts Einsicht genommen werden kann. Joachimsthal, den 30. April 1880. (1—3) Der kk. Oberförster: Hahn. Kirchenbau. Die hiesige Kirche soll einem Umbaue unterworfen und derselbe, jedoch mit Vorbehalt der Auswahl unter den Licitanten, dem Mindestfordernden übergeben- werden. Geprüfte Baumeister, welche auf diesen Bau reflektiren, können die Baube- dinzungen bei dem Unterzeichneten einsehen und Blankette gegen Entrichtung von 2 Mk. in Empfang nehmen. Kostenanschäge sind bis spätestens den 20. Mai d. I. 1632 - 4,o dann 12630 - 3,,
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview