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Erzgebirgischer Volksfreund : 29.05.1880
- Erscheinungsdatum
- 1880-05-29
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188005292
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18800529
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18800529
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1880
- Monat1880-05
- Tag1880-05-29
- Monat1880-05
- Jahr1880
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 29.05.1880
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Sonnabend, den 29. Mai 1880 HrWb.18MsfreMd es literari- > Am opp. Am egal. >cht zum A'l ' - tzel am ermstr. 1880. Frau rgi. löffel . Mai d. n meiner nhofstraße Kleidung, yribkoc-rcn t werden. ch, ciberg. chm. 4 i'st ein- SÄ obte, Flöha.. hierdurch lß uns rädcheu Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Preis vierteljährlich 1 Mark 80 Pfennige — Inserliensgebühren: die gespaltene Zeile 10 Pfennige, die zweispaltige Zeile amtlicher Inserate 25 Pfennige. — Jnsertionsannahme für die am Abende erscheinende Nummer bis Bormittags 10 Uhr. Iv. mchkenntniß für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. der Papst die von , der „Köln. Ztg." nutgetheilte Erklä- klärung abgegeben, ehe er die Borlage gelesen habe, oder ; daß der Nuntius den Papst für nachgiebiger gehalten hat, als er in der That ist, oder daß ihn das letzte Schrei ben des Reichskanzlers mit seinen heftigen Angriffen auf das Centruin verstimmt hat. Soviel ist gewiß, daß die Vorlage ganz uno gar dem entspricht, was Prinz Reuß als daö Maß dessen angiebt, was den Papst befriedigen werde. Vielleicht bezieht sich die Nachricht, daß die Vor lage noch in den letzten Tagen einmal umgearbeitet wor den sei, auf diesen Vries des Botschafters, so daß sie also wirklich noch einmal danach nmgestaltet worden ist. Ein neuer Beweis von der Versöhnlichkeit der Regierung — aber auch ein neuer Grund sür das Centrum, sich der Vorlage, welche so genau dem Verlangen des päpst lichen Nuntius entspricht, nicht ablehnend gegenüber zu stellen, und nicht denen in die Hände zu arbeiten, welche überhaupt keinen Frieden wollen nud die auf den Sturz des Kultusministers hinarbeiten, um wieder einen Mann L l» Falk an seine Stelle zu bringen. Möge das Centrum nicht päpstlicher sein, als der Nuntius oder als der Papst selbst. Der aus der sozialistischen Partei ausgeschlossene Abg. Hasselmann kündigt eine Broschüre au, in welcher das nach seiner Ansicht Verderbliche in der jetzigen Par teileitung dargelegt werden soll. Schrecklich! In den letzten Tagen ging ein 7jähr. Mädchen an einem Nachmittag auf den Kirchhof von Magdeburg und pflückte bei seinem Herumstrei fen eine Blume von einem der Gräber ab. Der Todten gräber, der dies bemerkte, ergriff die Kleine und wollte dieselbe nicht ohne eine empfindliche Strafe wieder ent lassen. Zu diesem Zweck sperrte er das Kind — man denke — in die Leichenhalle ein, iu welcher zur Zeit vier Tobte aufgcbahrt lagen. Der Tag neigte sich zu Ende, cs wurde Nacht und die Eltern suchten angstvoll ihre Tochter, welche immer nach nicht heimgekehrt war. Die Nacht verging und am Morgen, als der Todten gräber wieder an seine Arbeit gehen wollte, siel cö dem Manne erst ein, daß er gestern ein Kind in die Leichen kammer gesperrt und cs herauözulasscn vergessen hatte. Ein schrecklicher Anblick bot sich ihm dar, als er in die Kammer eintrat. Da lag daö kleine Mädchen zusammen gekrümmt in einer Ecke, mit krampfhaft zusammengeball ten Händchen, mit von den Zähnen durchbissenen Lippen, weit aufgcrissenen starren Augen und war todt. Die Angst hatte das arme Wesen gctöbtet. Des Mannes be mächtigte sich sofort die Polizei, welche Noth hatte, die Leute abzuhalten, welche in ihrer Wuth de» Todtengräber lynchen wollten. während man bisher angenommen, daß ein Theil derselben sich der Abstimmung enthalten werde. Berlin. Die nationalliberalcn Abgeordneten, mit welchen der Reichskanzler in den letzten beiden Tagen konferiert hat, sind: Bennigsen, Miqu-'l, Shbel, Gneist und Grumbrecht. Die Kommission für die kirchciipoliti- schen Vorlagen wird sich zusammensetzcn ans 6 Konserva tiven, 5 Nationalliberalen, 5 Centrumsmitglicdern, 3 Frei- konservativen und 2 Mitgliedern der Fortschrittspartei. Der Reichskanzler hat mit konservativen und natio- ualliberalcn Abgeordneten noch weitere Besprechungen gehabt. Wie man hört, gesteht der Kanzler sowohl als auch der Kultusminister zu, daß die diskretiouäre Voll macht nur für einen bestimmten Termin — man spricht von 1 Jahr — bewillgt werde. Er besteht dringend auf die Annahme der Art. 1, 4 und 10, namentlich auf 1 und 4, durch welche die Rückkehr der Bischöfe und die Besetzung der Pfarreien ermöglicht werden soll. Für den Fall einer Ablehnung der Vorlage oder einer solchen Ae»- derung derselben, daß der Regierung die Zustimmung unmöglich würde, soll der Kanzler die Auflösung der Kammer oder seinen Rücktritt in Aussicht gestellt haben. Wie in liberalen Blättern berichtet wird, sind die Natio nalliberalen für eine motivirte Ablehnung der Vorlage noch vor näherer Erörterung der einzelnen Paragraphen. Wir glauben übrigens, daß die Vcröffentlichnng der obi gen Briefe dcö Botschafters Prinz Reuß einen wesentli chen Einfluß auf die Haltung der Parteien üben wird; denn daraus geht hervor, daß der Papst seine Forderun gen doch nicht so hoch stellt, als sic noch vor kurzem in der katholischen Presse gestellt wurden. Er verzichtet auf ein Konkordat, ja sogar auf eine schriftliche Erklärung der Regierung, er erkennt also die Berechtigung des Staates, die kirchcnpolitischcn Gesetze ganz selbständig zu erlasse», an, er verlangt auch nicht eine pure Abschaffung, sondern eine Revision der Maigesetzc. Ja, er verwirft die dis kretionäre Vollmacht nicht einmal ganz, sondern will nur' die Gewißheit haben, daß dieselbe zu einer gesetzli chen Regelung des Verhältnisses zur katholischen Kir che führen werde. Der Botschafter glaubt, der Papst werde befriedigt sein, wenn er dem Nun tius sagen könnte, daß der Weg der diskretionären Vollmacht zur Revision der Maigesetze führen werde uno der neu zu beglaubigende preußische Gesandte in Rom, die Aufgabe habe, die in Rom mit Dr. Hübler geführten Verhandlungen über die Revision der Maigesctze fortzu führen und zu einem Abschluß zu bringen." 'Nach diesen Aeußerungcn des Botschafters hätte man denken sollen, die Vorlage der Regierung würde dem Papste genügt ha ben, da sie bereits schon den Weg der Revision einschlägt, den Bischöfen die Rückkehr erleichtert und die volle Re vision der Maigesetze als Ziel der diskretionären Voll- ruter. schwache ei rotz fels. sch em- an s aeeberg. s ?. >endS 7 ist ein- »orn. Tagesgeschichte. Deutschland. B e r l i n , 27. Mai. Die „Nordd. Allg. Ztg." veröffentlicht drei Erlasse an den Prinzen Reuß, deutschen Botschafter in Wien, die Verhandlungen mit dem dortigen Pronuntius Jacobini betreffend. Der erste, vom Fürsten Hohenlohe unterm 5. Mai ergangene, konstatirt den niedcrschlagenden Eindruck von der Unfruchtbarkeit der Verhandlungen wie solche ans dem Verhalten der Cen trumspartei sich ergebe. Man glaube mit Recht, daß der Papst keinen Einfluß auf das Centrum ausübe. Wenn ein solcher nicht vorhanden sei, was nütze dann der weltlichen Regierung eine Verständigung, die den Papst befriedige. Die beiden andern Erlasse, vom 14. und 21. Mai, sind vom Reichskanzler Fürst Bismarck gezeichnet, nnd betonen, daß der Widerstand gegen die Kirchengesetze aus dem Kreise deö Klerus in die VerlretungSkörper ver pflanzt worden sei. Ungeachtet des wesentlich abzeschwäch- teu Vertrauens, daß die Verhandlungen mit der Kur,.« zu einer Verständigung führen könnten, werde die Regierung in ihrer friedliebenden Gesinnung und in der Theilnahme für die verwaisten Gemeinden verharren und aus eigener Initiative den gesetzgebenden Faktoren hierauf bezügliche Maßregeln Vorschlägen. Ueber den Moment der Fort setzung der Verhandlungen mit der Kurie werde man sich entscheiden, wenn der Landtag über vie beabsichtigte Vorlage beschlossen habe. Im letzteren Erlasse wird be klagt, daß der Papst die Ziele zu hoch spanne, oder die Situation mißverstehe. Akan könne nicht noch weiteres Entgegenkommen üben, noch weniger die Abschaffung des Gesetzes ohne den Landtag versprechen. Die Erklärung, wenn die preußische Regierung der katholischen Kirche nicht mehr, als in ihrer diskretionären Gewalt liege, zugestehe, müsse die in dem Breve vom 24. Februar ausgesprochene Ankündigung als non nvnnn betrachtet werden, rechtfer tige die Vorsicht, mit welcher man jene Ankündigung ausgenommen habe. Berlin, 27. Mai. Die Konservativen beschlossen in ihrer heutige» Fraktionssitzung, für die Ueberweisnng der Kirchenvorlage an eine Kommission zn stimmen und die Vorlage im Ganzen unter der Voraussetzung zu befür worten, daß die GiltigkeitSdaucr des Gesetzes zeitlich be grenzt Werve; die Freikonservativen wollen ebenfalls die Feststellung einer begrenzte» GiltigkeitSdaucr, außerdem mehrfache Modifikationen einzelner Paragraphen, namentlich der 88 4 und 9. Die Nationalliberalen halten ihre Verhandlungen, welche bis zum späte» 'Nachmittag dauerten, geheim. — Die „Krcuzztg " konstatirt den nachhaltigen Eindruck der veröffentlichten offiziellen Aktenstücke auf die Fraktionen des Abgeordnetenhauses; die Vcrinuthung, die größere Hälfte der Nationalliberalen werde vielleicht der von der Regierung begehrten Bollmacht zustimmen, habe viel Wahrscheinliches. Den Eindruck auf die Mitglieder deö Centruins könne man dahin präzisiren, daß dieselben macht in Aussicht stellt. Es scheint hiernach, als Härte nunmehr sämmtlich gegen das Gesetz stimmen würden, 31. Mai 1880, Nachmittags 4 Uhr sollen im Schrammschen Gasthose in Pöhla einige gepfändete HausgerLthschaften meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden. Schwarzenberg, den 27. Mai 1880. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichtes daselbst. Ludwig. ^er )N aus- 1 Partie gepfändete zum Theil bearbeitete Hölzer meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden. Schwarzenberg, den 20. Mai 1880. Der Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgerichte daselbst. Ludwig. Reisende welche sich affen wol- Wut 8. Juni 1880, Nachmittags 3 Uhr solle» a» der Martin'schcn Schneidemühle in Lauter Nuffland. Petersburg, 27. Mai. Nach ärztlichem Bulletin hat der Gesundheitszustand der Kaiserin in der letzten Bekanntmachung. Näcbsten 30. dieses Monats, Nachm. 3 Uhr, sollen im Hause des Herrn Schieferdeckcrmeistcrs Moritz Hubrig alihier folgende Nachlaßzegenstände, als: 1 Kleider- schrank, 1 Brodschrank, 1 Sopha, 1 Tisch, männliche Kleidungsstücke rc. rc. an den Meistbietenden gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Aue, den 27. Mai 1880. Hempel, Gerichtsbeisitzer. en Aus nun au 21, 8. zs-Grutz n Serrn für Zya- zttchsten »e. ickanf. ;iter Ausschlä- !in Lohne,. Accord, 2) Bekanntmachung Die nächste öffentliche Sitzung des Kreisausfchuffes wird Mittwoch, den 2 Juni d I. Vormittags halb 12 Uhr in dem SitzungSsaale der unterzeichneten Königlichen Kreishauptmannschaft abgehalten werden. Die Tagesordnung ist in der Hausflur deö hiesigen Regierungsgebäudes an geschlagen. Zwickau, den 26. Mai 1880. Königliche Kreishauptmannschaft. -0^ Hübel. . Stöß. ^6- _ 'Ith (Al- ild, Bockau. Bekanntmachung. Alle im 1. Halbjahre fälligen Pachtgelder, Wafferlaufzinsen u. dergl. sind bei Vermeidung executivischer Einziehung bis spätestens am 30. Juni d. I. anher zu berichtigen; was hierdurch Allen, denen es angeht, zur Nachachtung bekannt gemacht wird. Königl. Forstrentamt Schwarzenberg, ' am 27. Mai 1880. Brückner.
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