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Dresdner Journal : 09.04.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-04-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190204099
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020409
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1902
- Monat1902-04
- Tag1902-04-09
- Monat1902-04
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Journal : 09.04.1902
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Ist. »1 IW« >ft-ett«de^ n stk du » slr det wtülchn, hi« Rbia Liüä ei«r baha- Smpsaiji. >. ion wird«, »th. igt, welch« iit Ler »«- ; mit Eii> vereisige». aurübnl ji eiselbni sm iladunz zn he die Zahl itimmeazahl den zehnten »eit handelt, Bltien nnd abgegebenen Ltd» llkn, irige S- «f. LL70 Iier, irislh. Glitz iluug. Gei» Bezüge durch dj» Oe,«4,-stet, »rmdmi r,»0 M (ernM Znimguua), durch die u» Dtttlichcn Reiche > W (uurschiietzlich Bestellgeld) vierteljährlich Mnzelae Rimuuern 10 Pf. Mrd Zurücksenduug der für die Sehristleitung bestimmte», «der von dieser nicht eia. aesorderten Beiträge bean sprucht, so ist das Postgeld btizustlgett. Dresdner Jounml Herausgegeben von der König!. Expedition de- Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.» Anschluß Nr. 1295. Erscheine«» Werktags nachm S Uhr. AnkündtsuugSiet-hre«: Die Zeile Nein er Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündt» gungS-Seite oder deren Rau» »v Ps Bet Tabellen- und Zissernsav b Pf Lut'chla, für die Zeile Unterm Re- daktionSstrich (Eingesandt) di« Textzeile mittler Schrift oder deren Raum bü Pf. Gebühren - Ermäßigung bet öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bi« mittag» l2 Uhr für die nach» mittags erscheinende Nummer. M80. Amtlicher Teil. LrtSdt«, 4. April. Se. Majestät der König haben Altergnädigst geruht, dem Kirchschullehrer Kantor Karl Anton Hoffmann in Dorfhain das Beldienstkreuz zu verleihen. Dresden, 5. April. Se. Majestät der König haben Altergnädigst zu genehmigen geruht, daß der LiakonuS an der Matlhäikirche rn Dresden, k Kurt Sterzel den ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und König von Preußen verliehenen Roten Sdlerorden 4. Klasse annehme und anlege. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß derKommerzienrath Kirchner in Leipzig das ihm von dem Präsidenten der fran zösischen Republik verliehene Ritlei kreuz des Ordens der Ehrenlegion annehme und trage. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu «enehmigen geruht, daß der Kaufmann Eugen Kurt ZunghannS in Leipzig den ihm von Sr. Majestät dem Sultan der Türkei verliehenen Otmanie-Orden 3. Klasse annehme und trage. Die Vaterländische Feuerversicherungs- Sktieugesellschaft und die Vaterländische Hagelversicherungs-Gesellschaft zu Elberfeld baden zu ihrem Hauptbevollmächtigten für das Kölligreich Sachsen im Sinne von 8 115 Absatz 2 bei ReichrgesetzeS über die privaten Versicherungs- Unternehmungen vom 12. Mai 1901 Herrn Ober inspektor C. EngbertS in Dresden und zu dessen Vertreter Herrn Inspektor A. Kaumann in Dresden bestellt. Dresden, am 3. April 1902. Ministerium des Innern. »sr v. Metzsch. (Achörbl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Zu den Baltanvorgäuge«. Aus Wien schreibt man unS: Das europäische Publikum ist gegen die so genannten Sensationen der Balkanpolitik allmählich stumpf geworden. Man hat sich daran gewöhnt, daß auf der Balkanhalbinsel fast in jedem Frühling Ereignisse eintreten, die zuerst ein bedenklicher Ge präge zeigen und dann doch nach kurzer Frist ihre scheinbar ernste Bedeutung verlieren. Man rechnet mit Bestimmtheit darauf, daß die Entwickelung dieser Episoden bis zu einer einstigen Wandlung der internationalen Gesamtlage stets die gleiche bleiben »erde, und man widmet den Einzelheiten der Ent wickelung daher nur noch ein sehr geringes Interesse. Die Zuversicht, die in dem Verhalten des Publikum- zum Ausdrucke kommt, wird hoffentlich auch Heuer keine Enttäuschung erfahren. Tie Ruhestörungen haben noch keinen größeren Umfang gewonnen, und die Macht derjenigen Faktoren, die in früheren Jahren eine verhängnisvolle Ausbreitung der Be- »egung zu verhindern wußien, hat keine wahrnehm bare Einbuße erlitten. Trotzdem ist die Voraus setzung, daß der Verlauf der Lokalkrisen im Balkan- gebiete einem förmlichen Schema entsprechen müsse, Kunst und Wissenschaft. M Konzert. Mit einer Fülle vornehmster künstlerischer Genüsse wurden die zahlreichen Besucher des von Hrn Generalmusikdirektor E. v. Schuch zum Besten de» Lincentiul-Verein» im Saale de» Gewet behause« veranstalteten Konzert» beschenkt Die gesanglichen Dar- dietnngen, die in Hrn vr. Rabl einen musikalisch ebenso feinfühligen wie technisch vorzüglichen Begleiter am Klavier sanden, wurden durch Hrn. v. Bary eröffnet, der seine prachtvollen, in der Höhe an den vibrierenden Stimmklang italienischer Heldentenöre erinnernden Mittel in Lieder, von Rückauf und R Schumann (Wanderlied) wirkung-voll in» Treffen führte Frau Abendroth wußte die oft gerühmten Vorzüge ihrer hervorragenden Gesangskunst und ihre« namentlich in der Verwendung der Kvpstöne überaus geschmackvollen Vortrag» in der Haydnschen Arie „Nun beut die Flur", aber mehr noch in dem al» Zugabe gespendeten MendelSsohnschen Liede „Auf Flügeln de» Gesänge»" auf da» vorteilhafteste zur Geltung zu bringen, während die sympathisch liebliche, glockenreine Stimme de« Frl. Nast besonder« mit dem Schubertschen „Heiderö»lein" (weniger mit dem Wolf« schen „Elfenlied") einen vollen Erfolg erzielte. Mit drei Vertonungen der Texte „Ich Uebe dich" von Veethoven, E Grieg und W Rabl hatte Hr. Scheide mantel da« Schlußwort, dem noch eine Reihe stürmisch begehrter Zugaben folgte Im Gegensätze zu Hrn Kammervirtuo« Emil Sauer, der mit höchster Delikateste, Klaazlchöaheit und staunenswerter Technik schon früher hier öffentlich gespielt» Tonstücke von Rameau, Chopin und eine Etüde eigener Komposition vortrug, führte Hr. Hofkonzertmeister Lewinger mit der Violin-Phantafi« »ou O Sevcik einen neuen Namen in da» Konzertleben ein Da» Tonpück setzt sich au» sehr schwierigen 1902 Mittwoch, den 9. April nachmittags. nicht ganz einwandfrei. Al- ein für absehbare Zeit unveränderliches Moment darf man die Friedens politik der Mächte, insbesondere der nächstbetetligten Großmächte detiachten. Dasselbe gilt vorläufig auch von den Behelfen, die der Pforte bei dem unmittel baren Eingreifen zur Eindämmung der Umtriebe zur Verfügung stehen. Früher oder später wird wohl die wachsende Geldnot im türkischen Reiche auch auf die Willigkeit und somit auf die Leistungsfähigkeit der Truppen schädigend zurückwirken. Bisher Haden sich aber wegen der verzögerten Auszahlung der Soldes nur in wenigen Fallen Auflehnungen gegen die Disziplin ergeben, und es ist die Verläßlichkeit des türkischen Truppenmaterials unbeeintiächtigt geblieben. Eine un günstige Verschiebung der Verhältnisse tritt dagegen zu Tage, wenn man die Lage und die Stimmungen der Volkskreise in den europäischen Provinzen der Türkei in- Auge faßt. Die Erbitterung, die im Schoße der christlichen Bevölkerung herrscht, steigt von Jahr zu Jahr, weil die gerechten und vertrags mäßig besiegelten Forderungen der Christen nicht erfüllt werden. Dadurch wird auch die Gefahr er höht, daß die Volksbewegungen gr ößere Ausdehnung annehmen. Die militärische Kraft der Pforte ist keine sichere Bürgschaft gegen diese Gefahr, da die Gewaltanwendung gegen die Christen bei der musel manischen Bevölkerung die Geneigtheit zur ver schärften Bedrückung der christlichen LandeSgenossen weckt und da die Entfesselung der Leidenschaften dann zu Verwickelungen führen kann, deren Beseitig ung mit den türkischen Truppen nicht mehr zu er zwingen wäre. Ein anderes besorgniserregende- Moment ist die Entwickelung in den Balkanstaaten, die an die europäischen Provinzen der Türkei grenzen. In Bul garien und Serbien fördert die Zerrüttung der finanziellen Berhältnisfe und die unerquickliche Ge staltung der politischen Zustände die Sucht nach einem rettenden auswärtigen Wagnis. Die Schwierig keiten, mit denen die Regierungen zu kämpfen haben, sind so große, daß sie die Kraft verringern, die feilen der leitenden Faktoren gegenüber jenen abenteuerlichen Bestrebungen aufgeboten werden kann. Dabe: soll die Frage unberührt bleiben, inwieweit der ehrliche Wille zn einem derartigen Kraftaufgebote an den berufenen Stellen vorhanden wäre, wenn die Hoff nung auf den Erfolg eines tollkühnen Streiches winkt. In Montenegro ist die Loge eine noch heiklere. Dort haben die offiziellen Persönlichkeiten selbst sich mehr als einmal zu einem Programm bekannt, das ihren nur mühsam und ungern zurück gehaltenen Thatendrang verriet. — Die einzige wirkliche Fessel, die die Aktionspolitiker in Mace- donien und Albanien, sowie in den Nachbarländern an dem Versuche hindert, eine allgemeine Um wälzung in Scene zu setzen, ist der kategorische Friedenswunsch der Mächte, der auch die Regier ungen der Balkankleinstaaten zwingt, jede unvorsichtige Unterstützung jener Politiker zu vermeiden. Diese Fessel hat sich bi» zur Stunde bewährt; sie ist durch die österreichisch - russischen und die österreichisch italienischen Vereinbarungen in neuerer Zeit noch verstärkt worden, und man huldigt keinem unberech tigten Optimismus, wenn man glaubt, daß sie ihren Zweck auch angesichts der Entwickelung, die sich nun wieder im Südosten abspielt, erfüllen wird. DaS Vorhandensein einer einstweilen noch aus reichenden Gewähr gegen eine Katastrophe auf der Balkanhalbinsel sollte aber von den türkischen Staatsmännern nicht in widersinniger Weise gedeutet und ausgenutzt werden. Die Abmachungen der in erster Linie von der Balkanpolitik berührten Machte sind kein Freibrief für die Pforte. Sie wurden nicht zum Schutze der Gebrechen der türkischen Verwaltung getroffen, sondern zu Gunsten des eurcpäischen Friedens. Die Mächte wollen so lange als möglich die Entscheidungen hinourschieben, die bei einer Neuregelung des Besitz standes auf der Balkanhalbinsel erfolgen müßten. Bei dieser Neuregelung könnten sich unter Umständen fa.were Verwickelung, n zwischen den Großmächten ergeben, eine Erwägung, die allein schon genügt, um die Verzögerungstaktik der Kabinette zu rechts,rtigen. Außerdem hat die Diplomatie zu berücksichtigen, daß die innere Lage der Balkankleinstaaten heute, wie schon oben bemeikt wurde, eine sehr zweifelhafte ist, und daß diese Staaten daher voi läufig nicht zur Uebernayme der Mission befähigt wären, die ihnen logischerweise sowohl bei der Durchführung der Neugestaltung selbst wie auch nachher zukäme. Man müßte befürchten, daß der eigenlüchtige Eifer ihrer Politiker die Schwierigkeiten einer glatten Liqui dation erhöht und daß felbst nach der etwaigen Be- wälngung des dornenvollen Werkes eine gesunde Umbildung der Verhältnisse MacedonienS und Alt- ferbienS kaum beginnen könnte, so lange die zur Mitwirkung bei dem Prozesse berufenen Nachbar staaten nicht einmal in ihrem bisherigen Bereiche wesentliche kulturelle und inner politische Fortschritte zu erzielen vermochten. Alle diese triftigen Gründe sprechen für den Konservativismus, den die europäische Diplomatie zu ihrer Richtschnur macht und der in der Formel von der Wahrung des Status quo verkörpert ist. Auf dieser Formel beruht die Gesamtpolitik der Mächte, und sie bildet ferner die Grundlage der Sondervereinbarungen der Kabinette von Wim, St. Petersburg und Rom. Zu gleich ist sie die festeste Stütze der Herrschaft des Sultan- in Europa. Der glückliche Zufall, daß die gemeinsamen Frkrdensbestrebungen der Großmächte rhren praktischen Ausdruck in einer für die Türkei so überaus vorteilhaften Konstellation finden, darf aber in Konstantinopel nicht so aufgesaht werden, 'S hätten die Mächte bei ihrem Vorgehen nur die Ausgabe, sich der Pforte dienstbar zu erweisen. Lie Pforte kann von diesem Zufalle gewinnen, sie muß aber in ihrem eigensten Interesse bemüht sein, die Fortdauer der jetzigen Konstellation auch zu unter stützen und zu erleichtern. Dies kann nur geschehen, wenn man sich am Goldenen Horn endlich bequemt, die im Artikel 23 des Beiliner Vertrag- bezeich neten Reformen durchzuführen. Nur so kann die Pforte der Gefahr Vorbeugen, daß die Bestrebungen der Mächte eines Tages durch eine elementare Volks bewegung auf der Halbinsel durchkreuzt und zu Nichte gemacht werden. ' Die amtliche Zusammenstellung des Entwurfs eines Zolltarifs mit den Beschlügen der XVI Kommission de» Reichs tag« in erster Lesung (Tarifnummern 1 bi« 43) ist soeben ansgegeben worden In Tarifnummrr 1 (Roggen) sind 7 M. für 1 Doppelzentner von der Kommission eingestellt worden, ebenso in 3 (Gerste) und 4 (Hafer) (in der Vorlage stehen 6 bezw 4 bezw 6; im jetzigen Zolltarif 5 bezw 2,25 bezw. 4 M al« allgemeiner Satz, 3H M bezw 2 bezw. 2,50 al« Vertragisatz). Tarifnummer 3 (Weizen und Spelz) weist 7H M. auf (nach der Vorlage 6'^ M, nach dem allgemeinen Satze de« jetzigen Zolltarif« 5 M, nach dem VertragLsatze de» jetzigen Zolltarif« 3'^ M). Buchweizen (Nr. 5) ist von der Kommission mit 5 (nach der Vorlage Variationen (Doppelgriffe m Flageolett-Töncn, Oklaoen- und Sextengänge) über ein volkstümliche« Thema zu sammen, dem nur der Reiz des Gegensätze« durch harmonische Abwechselung abgeht. Hr. Lewinger spielte da« Tonstück mit so großer, an Sarasate erinnernder Virtuosität, daß er ein (von soräino gespielte«) „Wiegenlied" zugeben mußte Mit dem genannten Künstler vereinigten sich die Herren Grützmacher, Böckmann, Wilhelm, Warwa« und Rokohl zu der willkommenen, durch klangvornehme» und rhythmisch sorgfältigste» Spiel au»gezeichneten Wiedergabe de» ersten Satze» au» dem Sextett op 70 ^Souvsoir äs klorenos) für je zwei Violinen, Violen und Violoncelli von P. Tschaikowsky DaS Stück, dessen gesangreiche Themen sehr durch di« geistreiche Verarbeitung und durch die Anwendung eigenartiger Klangeffekte gewinnen, gefiel außerordentlich und erweckte den Wunsch nach einer späteren vollständigen Ausführung de« Werke« Durch eine Reihe glücklich gewählter, künstlerisch trefflich vor» getragener Deklamationen erfuhr da« Programm durch Hrn Hofschauspieler Franz eine weitere anziehende und belebende Erweiterung. U S. Wissenschaft. * Man schreibt un«: Di« Landwirtschaftliche Hochschule in Berlin erfährt auch im neuen Studien jahre, wa» sowohl di« Vervollständigung des Lehrkörper«, al« auch die Errichtung neuer wissenschaftlicher und prak tischer Institute betrifft, mancherlei Erweiterungen, wo durch sie in den Stand gesetzt wird, den mit den Fort schritten der Landwirtschaft immer mehr wachsenden Aufgaben gerecht zu werden. So wurde für da« land« wirtschaftlich« Maschinenwesen eine »weite Dozentenstclle neu begründet, wodurch zum ersten Male ein Thema in da» Gebiet de» Hochschulunterricht« hineingezogen wird, da« in neuerer Zeit in landwirtschaftlichen Kreisen mehr und mehr Beachtung findet, nämlich die Elektrizität im Dienste der Landwirtschaft. Ferner wird die Besprechung der in der Landwirtschaft verwendbaren Kraftmaschinen, di« seit der Einführung der Petroleum-, Benzin- und Spiritulmotoren wegen ihrer Mannigfaltigkeit eingehendere Beachtung verdienen, eine Erweiterung de« Unterricht« bilden Weiterhin erhält die Hochschule eine Maschinen- Versuchs« und .Prüfungsstation für landwirtschaftliche Betrieb»« und Gebrauchtmaschinen aller Art angegliedert, da bei der wachsenden Notwendigkeit, menschliche Arbeits kraft ersparende Maschinen in größerem Umfange und in größerer Vielseitigkeit im landwirtschaftlichen Betriebe zu verwenden, die Prüfung der Maschinen auf ihre Zweckmäßigkeit und Brauchbarkeit unabweisbare» Be dürfnis ist Auf den Liegenschaften der pachtfrei gc« wordenen Domäne Dahlem bei Berlin erhält auch die Hochschule genügend Raum für Versuchsfelder und kultur technische Anlagen für Unterrichtszwecke, ebenso der Dozent für landwirtschaftliche» Versuchtwesen und Boden« bakteriologie Vegetationshäuser vornehmlich zur Er« forschung der Einwirkung der Bakterien für den Pflanzen- wuch« Für die Abteilung „Tierzucht" wäre noch bemerkenswert, daß demnächst im Zoologischen Garten «in Rasserinderstall eingerichtet wird, in dem 24 Arten de» in Deutschland gezüchteten Rindviehs stet» für Demonstrationszwecke zur Verfügung stehen Unterrichtliche Litteratur. In dem Berlage von B G. Teubner in Leipzig, der durch seine vielseitige und ausgedehnte Pflege der Schullitteratur in der ge samten deutschen Lehrerwelt allgemein bekannt ist, er scheint seit dem Beginne diese» JahnS eine neue Zeit schrift unter dem Titel „Natur und Schule", herau«- gegeben von B Landsberg, O Schmeil und B Schmid. Ihr besonderer Charakter wird sogleich auf dem Titelblatte durch den Zusatz „Zeitschrift für den gesamten naturkundlichen Unterricht aller Schulen" ge kennzeichnet Sie will also lediglich dem naturwissen schaftlichen Unterricht dienen, dabei sowohl den Schul» 3H) M belegt worden, Hirse rc (Nr k) mit 1H M. (wie in der Vorlage); Mar» und Da« (Nr. 7) mit 5 M (gegen 4 M); andere nicht besonder» genannte Getreideartrn (Nr. 8) mit tH M (wie in der Vor lage); Malz mit Ausnahme de« gebrannten und ge mahlenen (Nr 9) und Gerste 10,25 M (nach der Vor lage 6,25 M), au« anderem Getreide 11 M (gegen 9 M); Rei« unpoliert 4 M (wie in der Vorlage); Speisedohnen, Erbsen, Linsen (Nr 11) 4 M (wie in der Vorlage), Futter- (Pferde- rc) Bohnen, Lupinen, Wicken (Nr. 12) 2H M (wie in der Vorlage); Rap«, Rüben, Dotter, Oelrettigsaat, Sens, Hederichsaat (Nr. 13) 5 M (gegen 3 M); Mohn, auch reife Mohnköpfe, Sonnendlumrnsamen, Madiasamen, Erdmandcln, Erdnüsse, Sesam, Behennüsse, Bucheckern, Kapoksamen, Lorbeeren, Nigersamen (Nr 14) 2 M (wie in der Vorlage); Leinsaat, Hanssaat (Nr. 15) 0,75 M. (wie in der Vorlage); Baumwollensamen, Elipenüsse, Sheanüsse, Butterbohnen, Stillingiasamen, Palmkerne (auch zer kleinert), Kopra, RicinuSsame« (Nr 16) frei (wie in der Vorlage); andere nicht besonder« genannte Oelsämereien und Oelfrüchte (Nr. 17) 2 M (wie in der Vorlage); Rotkleesaat, Weißkleesaat und andere Kleesaaten (Nr 18) 5 M (wie in der Vorlage); Grassaat aller Art (Nr. 19) 2 M (wie in der Vor lage); Runkelrübensamen, Zuckerrübensamen (Nr 20) 1 M (wie in der Vorlage); andere Feldrüdensamen, Möhrensamen, Zichviiensamen, Gemülesamen, Dillsaat, Blumensamen, Tabaksamen sowie sonstige anderweit nicht genannte Sämereien für den Landbau (Nr. 21) sr«i (wie in der Vorlage); Ani«, Fenchel, Koriander, Kümmel und andere Sämereien zum Genuß, frisch und getrocknet (Nr 22) 4 M (wie in der Vorlage); Kartoffeln (Nr. 23) frisch, vom 15 Februar bi« zum 31 Juli 2H M, vom 1 August bi« 14 Februar frei (nach der Vorlage überhaupt frei); Futterrüben, Möhren, Wasser- rüden und sonstige Feldrüben, frische, frei (wie in der Vorlage), getrocknet (gedorrt) mit Ausnahme der al« Küchengewächse dienenden (Nr 24) 1 M (wie in der Vorlage); Zuckerrüben (Nr. 25), auch zerkleinert, frisch, frei (wie in der Vorlage), getrocknet (gedorrt) 1 M (wie in der Vorlage); Zichorien (Nr 26), Zichorien- Wurzeln) auch zerkleinert, frisch, frei (wie in der Vor. läge), getrocknet (gedorrt) 2 M (wie in der Vorlage); Grünfutter: Heu, auch getrockneter Klee, und anderweit nicht genannte getrocknete Futtergewächse; Stroh, Spreu (Kaff), auch Schäden, Häckerling (Häcksel) (Nr. 27) 1 M (noch der Verlage frei); Baumwolle, roh, auch gereinigt; Flach«, Hanf, Ramie, Jute, Manilahanf, Neuseeländischer Hanf, Ngaoefasern, AnanaSfasern, Kokosfasern, Pflanzen daunen, Torfwolle, Waldwolle und alle übrigen pflanz lichen Spinnstoffe (Nr. 28) frei (wie in der Vor lage); Tabakblätter (Nr. 29) unbearbeitet oder nur gegoren v (fermentiert) oder über Rauch getrocknet, auch in Büscheln, Bündeln oder Puppen, 85 M (wie in der Vorlage); Hopfen (Nr 30) 10 M. (gegen 60 M in der Vorlage); Hopfenmehl (Nr 31) 100 M (statt 90 M); Farbpflanzen und Teile von solchen rc. (Nr. 32) frei (wie in der Vorlage); Küchengewächse (Nr. 33) frisch, Rotkohl, Weißkohl, Wirsingkohl 2H M., Artischocken, Melonen, Pilze, Rhabarber, Spargel, To maten 20 M, andere 4 M (die Vorlage gewährt Zoll freiheit im allgemeinen); Paraguaythee, Lorbeerblätter, Salbeiblätter, Waldmeister und sonstige zum Würzen von NahrungS- und Genußmitteln dienende Blätter und Kräuter, getrocknet, (Nr 34) frei (wie in der Vorlage); Champignons (Nr 35), in Salzlake eingelegt oder sonst einfach zubereitet, 50 M (statt 10 M. in der Vorlage); KUchengewächse (Nr 36), einschließlich der als solch« dienenden Feldrüben, zerkleinert, geschält, gepreßt, ge trocknet, gedarrt, gebacken oder sonst einfach zubereitet, soweit sie nicht unter Nr. 34 oder 35 fallen; unreife Speisebohnen und unreife Erbsen, getrocknet; Speise bohnen und Erbsen (reif und unreif), gebacken oder sonst einfach zubereitet; Kartoffeln, zerkleinert (ausgenommen Graupen und Gries aus solchen), gedorrt, gebacken oder sonst einfach zubereitet; auch Sämereien zum Genüsse, gepulvert, gebacken oder sonst einfach zubereitet 10 M, betrieb aller naturwissenschaftlichen Fächer mit gleicher Energie behandeln, als auch die Einheitlichkeit der Ziel« jeder Art naturwissenschaftlichen Unterricht« in» Auge fassen und e« sich angelegen sein lassen, die naturwissen schaftlichen Errungenschaften, seien e» bedeutsame Erkennt nisse, sei es die au« ihnen fließende, dem Bildungsideale unserer Zeit entsprechende Weltanschauung, der Schul« zuzuführen, soweit die« möglich ist. Alle Disziplinen will sie gleichmäßig berücksichtigen, ferner innerhalb der ein zelnen bestimmte Grundsätze festhalten. So werden in Zoologie und Botanik die anatomischmorphologischen und systematischen, sowie die biologischen und physio logischen Fragen gleich eingehende Behandlung finden; in Physik, Chemie und Mineralogie wird sowohl di« theoretische als auch die praktische (technische) Seite zur Geltung kommen Bei der Behandlung de« Unterricht«» stoffe« soll nicht au« dem Auge gelassen werden, daß der naturwissenschaftliche Unterricht wie jeder andere, bei dem dieSangängigist.nrbenderintelleltuellenundmoralischen auch die künstlerische Erziehung derJugend fördern soll,wie c« dem Streben nach harmonischer Entwickelung aller Kräfte de» Geiste« und Gemüt« in der Gegenwart entspricht. Ucberblicken wir, alle» da« im Auge behaltend, den Inhalt de« un« vorliegenden 1 und 2. (Doppel-) Hefte« der neuen Zeitschrift, dre alljährlich in einem Bande von 8 Hcsten erscheinen wird, so müssen wir sagen, daß sie auf dem besten Wege ist, da« zu halten, wa« sie ver spricht. Der erste Aufsatz, „Die Entwickelung der Natur wissenschaften im 19. Jahrhundert, ihr Einfluß auf da« Geiste«l»ben und die Aufgaben der Schule" von B Schmid, legt dar, daß die Naturwissenschaften der Kulturwelt de« 19 Jahrhundert» nicht bloß zu gewaltigen technischen Erfolgen verholfen, sondern auch umgestaltend und neu belebend auf andere Wissenschaften, auf Philosophie und Kunst eingewirkt haben, und begründet dadurch da« Pro gramm der Zeitschrift. In dem Aufsatze „Die Biologie im Unterricht der
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