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Dresdner Journal : 25.08.1902
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-25
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190208256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19020825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19020825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1902
- Monat1902-08
- Tag1902-08-25
- Monat1902-08
- Jahr1902
- Titel
- Dresdner Journal : 25.08.1902
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vei>r»»rrt»r Beim Bezug« durch dtt Geschäfkftene in>n l».>sS Drerdeui 2,SO M («lul» Zutragung), durch di« V A Ml Teuischen Reicht » R. (au-MichIiä> B.n.Ugeld) Vierteljährlich. Etri-ela« Nummern 10 Pf. Mrd Zurücksendung der für die Gchriftleitung bestimmten, aber von dieser nicht ein» geforderten Beiträge bean sprucht, io ist da« Postgeld beizufügen. Herausgegeben von der König!. Expeditton deS Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraße 20. — Fernspr.. Anschluß Nr. 1299. Orscheineu« Werktag« nach«. 5 Uhr. «nkan»i,ungsgrb«hr»,r Die Zeil» kleiner Schrift der 7mal gespaltenen Ankündi gung--Seite oder deren Raum 2V Pf. Bei Tabellen- und Ziffernsatz k Pf. «ustchlag für die Zeile. Unterm Re daktionsstrich (Eingesandt) di« Textzeile mittler Schrift oder deren Raum »0 Pf. Brbühren - Ermäßigung bet öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bis mittag- 12 Uhr für die nach mittag- erscheinende Nummer. M196. 1902 Montag, den 25. August nachmittags. Amtlicher Teil Dresden, 25. August. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg, Herzog und Herzogin zu Sachsen, stich gestern Abend 11 Uhr 45 Minuten nach Gmunden gereist. Personal-Veränderungen in der Armee. Offizier«, Fähnriche usw A Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen Im aktiven Heere. 22 August Ackermann, Ltnt im 11 Inf -Regt Nr 139, vom 1 Oktober d. I ab auf ein Jahr zur Dienst leistung beim König! Preuß Telegr-Bat Nr 1 kom- mandirt Steeger, Ltnt im 5. Inf-Regt „Kronprinz" Nr. 104, dessen Kommando zur Dienstleistung beim Königl Preuß Eisenbahn-Regt Nr 2 vom 1 Oktober dJ. ab um ein weiteres Jahr, Bramfch, Oberltnt im 2 Ulan-Regt Nr 18, besten Kommando zum Kaiser! General-Konsulat in Calcutta bis 15 Januar 1903,— verlängert Die Fähnriche: Winzer im 8 Inf-Regt „Prinz Johann Georg" Nr. 107, Kirchhoff im Schützen- (Füs >) Regt „Prinz Georg" Nr. 108, Hartwig im 10 Inf'Regt Nr 134, Witzel im 11. Inf-Regt Nr 139, Frhr v Miltitz im 2 Jäg.- Bat Nr 13, Lüdicke im 1. Feldart-Regt Nr 12, Böhme, Korn, Vogelsang, Freude im 2 Feld art.Regt Nr 28, und zwar Korn unter Versetzung in da» 5 Feldart-Regt Nr 64, Freude unter Ver setzung in da» 3. Feldart-Regt Nr 32, Fischer, Wirth, Wohlmann, Gauß, Reichenbach, Duma», Weigel im 4 Feldart-Regt Nr 48, und zwar Gauß, Dumas unter Versetzung in das 8 Feloart.-Regr Nr. 78, Reichenbach, Weigel unter Versetzung in das 3. Feldart-Regt Nr 32, Reuter, Scheidig im 6. Felvart-Regt Nr 68, Pazschke im 1 Pion-Bat Nr. 12, Heller im 2 Pion -Bat Nr 22, — diese mit einem Patente vom 26 August 1901, v Globig im 1 (Leib-) Gren-Regt Nr 100, Blohm, v. Hart- DreSde«, 21. August. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Oberlehrer Ernst Immanuel Schöbel in Ebersbach das Verdienslkreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem weä. pract. Sachße in Lugau daS Ritterkreuz 2. Klasse vom AlbrechtSorden und dem städtischen Sekretär Werner in Leipzig daS Verdienst kreuz zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den nachgenannten Offizieren die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen Auszeichnungen zu ertheilen, und zwar: des Ehrenkreuzes 3. Klasse des Fürstl. Schaumburg Lippischen Hausordens: dem Hauptm. Frhrn. O'Byrn, L 1» 8uit« des 2. Gren- Regts. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", Militär-Gouverneur der Prinzen-Söhne Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen; deS Kommandeur kreuzes des Königl. Niederländischen Ordens von Oranien-Rassau: dem Rittm. der Kav. 1. Aufgebot» Bäßler des Landw.-Bez. II. Dresden; des Offizier kreuzes des Königl. Italienischen KronenordenS: dem Hauptm. Hoch, Komp -Chef im 2. Gren -Regt. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen". Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, den Oberstltnt. z. D. Frhrn. v. Hammer stein, bisher beim Stabe des 9. Jnf.-Regts. Nr. 133, und dem Oberstltnt. v. Kaufmann, beim Stabe des 2. Gren.-Regts. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", das Ritterkreuz 1. Klasse des Verdienst-OrdenS zu verleihen mann im 2 Gren-Regt Nr 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Weißleder im 3. Inf-Rege. Nr. 102 „Prinz-Regent Luitpold von Bayern", Oehmichen im 4 Jnf-Regt Nr 103, Hoenicke, Weste, Fechtner im 5. Jnf-Regt „Kronprinz" Nr 104, Holthausen, v Zehmen im 8. Jnf -Regt. „Prinz Johann Georg" Nr 107, Voigtländer- Tetzner im Schützen- (Züs-) Regt „Prinz Georg" Nr. 108, Schütze im 10. Jnf.-fRegt Nr 134, Fiedler im 11. Jnf-Regt Nr 139, v Prosch im 15. Jnf -Regt Nr 181, o Rocheid im Garde Reiter- Regt, Frhr. v Pentz im 1 Ulan-Regt Nr. 17 „Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn", Mühlmann im 1 Feldart-Regt Nr 12, Bax, Francke im 2 Feldart-Regt Nr 28, diese beiden unter Versetzung in da» 8 Feldart -Regt Nr 78, Jung nickel im 4 Feldart-Regt Nr 48, diesen unter Ver- setzung in das 3 Feldart -Regt Nr 32, Heintze im 6. Feldart-Regt Nr 68, Warnedold, Kratzert im 7. Feldart-Regt Nr 77, Uth, Blumstenge! im Fußart-Regt Nr 12, Bornemann im 1. Pion-Bat. Nr 12, Meyer im 2 Pion-Bat Nr 22, — zu Ltnt«. befördert Wachsmuth, Unteroffizier im 1. Train- Bat Nr 12, zum Fähnrich ernannt Im Beurlaubtenstande 22 August Die LtntS. der Res: vr. Ullmann de» 1 (Leib-) Gren-RegtS Nr 100, Auster de» 4 Jnf.-RegtS Nr 103, Hammer de» 5. Inf-Regte „Kronprinz" Nr. 104, Schroeter de« 12. Jnf-Regt» Nr 177, Keil des 2 Jäg Bat«. Nr 13, vr. Grahl de« 4 Feldart-Regt« Nr 48, — zu Oberltnt», vr. Gärtner Jariu», Witting, Oberltnt» der Inf. 1. Aufgebot« de» Landw-Bez I Dresden, ,u Hauptleuten, die Vizefeldwebel: Meischke de« Landw -Bez I Dresden, zum Ltnt der Res de« 13 Jnf-Regt« Nr. 178, We«py de« Landw-Bez Freiberg, zum Ltnt der Landw -Jnf. 1 Aufgebot«, — befördert. 8. Abschiedsbewilligungen Im aktiven Heere. 22 August Frhr v Hammerstein, Oberstltnt beim Stab- des 9 Jnf.RegtS Nr 133, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform de« Schützen- (Füs -) ReatS. „Prinz Georg" Nr 108 mit den vorgeschriebenen Ab zeichen, Ackermann, Hauptm und Komp.-Chef im 13 Jnf-Regt Nr. 178, in Genehmigung seine» Abschiedsgesuche» mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform de« 7. König»-J«f -Regt». Nr. 106 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, — zur DiSp. gestellt Im Beurlaubtenstande 22. August v Schröter, Hauptmann der Res de« 1. (Leib.) Gren-Regi- Nr 100, Gadegast (Robert), Rittm der Res de» 1. Hus-Regt« „König Albert" Nr 18, — mit der Er- laubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, Kiesel, Ltnt der Res de» 1. Ulan-Regt« Nr. 17 „Kaiser Fran, Joseph von Oesterreich, König von Ungarn", wegen überkommener Feld- und Garnisondienstunsähigkeit, Bäßler, Hauptm der Inf. 1. Aufgebot« de« Landw-Bez Glauchau, — der Abschied bewilligt Herrmann, Oberltnt der Inf. 2 Aufgebot« de« Landw-Bez. I Dresden, vr. Hucho, Oberltnt der Inf 2 Aufgebot« de« Landw -Bez Leipzig, — behuf« Ueberführung zum Landsturm 2 Aufgebots der Abschied bewilligt. 6 Im SanitätskorpS. 22. August. Die Unterärzte: vr Haring beim 8. Jnf -Regt „Prinz Johann Georg" Nr 107, Eichler beim 15 Jnf -Regt Nr 181, die Unter ärzte der Res: vr Hennig, vr Richter, vr Liebold, vr. Piering im Landw.-Bez II Dresden, — zu Assistenz ärzten befördert vr Geßler, Stabsarzt der Res im Landw -Bez Leipzig, der Abschied bewilligt Hrueuuuugen, Versetzungen re. »m öffentl. Dienste. Im tztcschiftsberetche de« Ministeriums de« Koltns u. öffentl. Unterrichts. Erledigi: die 4 ständige Lehrersteve an der achlklassigen Schule zu Wilthen. Koll.: die oberste Schulbehörde Bezüge der Stelle: 1200 M Be hal», 100 M unwiderrufl. persönl. Zulage, sr. Wohlig im SchulhauS, bez. WohnungSgeld und b. a. w. da- gelehlich« Lunst und Wissenschaft. König!. Opernhaus. — Am 23. d MtS: „Hoff mann« Erzählungen". Phantastische Oper in drei Akten, einem Prolog und einem Epilog von Jule« Barbier. Musik von Offenbach Die diesmalige Wiedergabe deS LetztlingSwerkes de« genialen Meister« der „Bouffe« Parisien»", da« sich, wie da« außerordentlich gutbesetzte und beifallfreudig gestimmte Hau« bewie«, nach wie vor in der Gunst unsere« Publikum« behauptet, bot Hrn Greder Gelegenheit, sich in semem hiesigen Engagement erstmalig in den Rollen de« Coppeliu», Dapertutto und Mirakel zu zeigen Bis her ständig von Hrn. Perron verkörpert, gehörte dessen künstlerisch vornehme Verkörperung dieser Gebilde Hoff mannscher Phantastik zu den besonderen Höhepunkten der hiesigen Aufführungen der Oper, und die Erinnerung an diese Glanzleistungen zu verwischen, war selbstverständlich dem neuen Vertreter de« Baßbuffo-Fach«, den Begriff in weiterer Begrenzung erfaßt, nicht gegeben Hr Greder, den man schon früher al« einen fleißigen und intelligenten Darsteller und tüchtigen Sänger hatte schätzen gelernt, arbeitet mit minder feinen Mitteln al« jener Künstler. Da» Bild, da« er entwirft, hält sich mehr in derberen, um nicht zu sagen gröberen Linien, entbehrt der Fein heiten einer geistigen Durchdringung, der von innen ge staltenden Kunst eines Charakterdarsteller« im höheren Sinne Am augenfälligsten wurde die» in der wenig hervortretenden und doch die Scene beherrschenden Rolle de« Dapertutto, in der Hr. Perron in nicht zu über« treffender vomehmrr Haltung den Cyni«mu« de» diabo lischen Avmiral» zu veranschaulichen wußte Ungleich günstiger schnitt der Künstler al« vr Mirakel ab. Die derbere Linienführung seiner darstellerischen Kunst wurde hier weniger al» solche empfunden, und schließlich ist mit ihr die effektive Wirkung im besonderen auf die Allgemeinheit keine geringere al» mit der einer auf stärkere äußere Eindrücke verzichtenden Ueberdie» wurde hier auch die im übrigen zu ausgesprochen auf den Sprechgesang, auf den Beckmeffer-Ton gestimmte Sing weise wie der etwas spröde, rauhe Klang des Organs minder störend empfunden, al« in den andern beiden Rollen, deren gesanglichen Teil Hr Perron stimmschön wiederzugeben wußte Sieht man von jedem Vergleich der beiden Künstler ab, so wird man immerhin an erkennen müßen, daß Hr Greder jedenfalls seine Ver wendbarkeit und Tüchtigkeit von neuem bewies Die Rollenbesetzung der Oper war im übrigen die übliche erfolgbewährte geblieben Die Damen Wedekind, Abendroth und Nast sangen die Partien der Coppelia, Giuletta und Antonia, Hr Anthe» den Hoffmann rc. Hr. v. Schuch führte die musikalische Leitung mit oft- gerühmter Feinfühligkeit. OS Ceutraltheater. — Am 23. d MtS: „Die Madonna" Komödie in einem Akte von Robert Reinert — „Die Bildschnitzer". Eine Tragödie braver Leute in einem Akte von Karl Schönherr. — „Abschied vom Regi ment" Drama in einem Akte von Otto Erich Hart- leben Das Emil Meßthaler-Ensemble hat am Sonnabend mit den drei Einaktern, die hier sämtlich zum ersten Male aufgrführt wurden, einen wohlverdienten Erfolg erzielt. Es ist zu bedauern, daß diese Dramen, deren Wert weit über dem Durchschnittsniveau steht, erst jetzt kurz vor der Beendigung de« Gastspiel» de« Meßthaler-Ensemble« gebracht worden find, so daß sie nur noch heute und morgen wiederholt werden können Der erste Einakter, von seinem Verfasser Robert Reinert „Die Madonna" genannt, behandelt da« alte Thema, daß »ine leichtsinnige Frau, sofern sie gescheit ist und einen allzu gläubigen Schwachkopf Honorar sür 4 Ueberstunden. Btwerbung-gesuche sind unler Anschluß der erforderlichen Unt»rlagkn (darunter ein AmtS- sührungSzcugni- neuesten Dalum«) bi« zum 8. Sept, bei dem Königl. Bezirksschulinspektor Schulrat Schütze in Bautzen einzureichen. Im Geschäftsbereiche »es Ministeriums »e« Kriegs. 8t. August. Schmidtchen, Roßarzt »m 4 Feldart -Regt. Rr 48, unlerm »1. August d. I zur Landwehr 2.Ausgcbot- entlassen. (Behördl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) der spanischen haben alle anderen Handelsflotten eine Zunahme zu verzeichnen, die bei der französischen, schwedischen und japanischen Flotte besonders stark, bei der norwegischen dagegen ganz geringfügig ist. Tagesgeschichte. Nichtamtlicher Lell. Der jetzige Ltaud der Welthandelsflotte. Alljährlich im Juli erhält man durch die Ver öffentlichung von Lloyds Register zuverlässige Auf schlüsse über den jeweiligen Stand der Welt- Handelsflotte unter Berücksichtigung der Enlwickel- ung der einzelnen Handelsmarinen. Nach dieser Statistik, die all« Fahrzeuge von 100 Netto-Register tonnen aufwärts umfaßt, zählt die Handels flotte der Welt nunmehr 29 628 Schiffe mit 32437763 t gegen 29091 Schiffe mit 30600510 t vor einem Jahre; sie hat also im Laufe von zwölf Monaten um 537 Schiffe und 1837253 t zu genommen. Eine gewaltige Steigerung, die etwa dem Umfange der viertgrößten Handelsmarine, der norwegischen, gleich ist und wohl geeignet ist, Be denken zu erregen; denn bei einem Anwachsen um jährlich 1,8 Mill, t muß schließlich die Kausfahrtei- flotte, trotz der allmählichen Zunahme deS Welt handels und damit der beförderten Personen und Gütermengen, zu einer Ueberproduktion gelangen, die auf den Frachtenmarkt drückt und die Rentabilität der Reederei empfindlich beeinträchtigt. Es wäre in des wohl voreilig, wollte man die gegenwärtige, nicht sonderlich erfreuliche Lage der Schiffahrtsunternehm ungen schon auf Ueberproduktion zurückführen; sie erklärt sich vielmehr durch andere Ursachen, die schlechte MaiSerite des letzten Jahres in den Ver einigten Staaten, den südafrikanischen Krieg, die wirtschaftliche Depression u. a. m. — Als eine er freuliche Erscheinung läßt sich aus dem Register sest- stellen, daß die beunruhigende Abnahme der Segler flotte ein langsameres Tempo angenommen hat. Ter Rückgang beziffert sich nämlich nur aus 13851 t — von 6591627 auf 6577776 t—, während er in den vorher gehenden Jahren stets rund 150000 t betragen hatte. Allerdings verdankt die Seglerflotte diesen besseren Abschluß in der Hauptsache nicht der natürlichen, sondern einer künstlich geförderten Entwickelung: das ^auptverdienst — wenn unter den besonderen Um- tänden überhaupt von einem Verdienst die Rede ein kann — daran, daß die Seglerflotte nicht tärker zurückging, ist der durch hohe Staatsprämien geförderten Thätigkeit der französischen Werften im Segelschiffsbau zuzuerkennen. — Im Gegensatz zu der Seglerflotte hat die Dampferflotte um 628 Fahrzeuge mit l 851 104 t zugenommen, so daß sich jetzt der Ranmgehalt für die Hauptschiffahrts nationen wie folgt stellt: Großbritannien 14431072 t, Bereinigte Staaten von Amerika 3 337 156 t (nach Abzug der ans den großen Seen beschäftigten Schiffe verbleibt indey für bre eigentliche Seehandelsfloite nur ein Bestand von 1 342 913 t), Deutschland 3 138 568 t, Norwegen 2 632 757 t, Frankreich 1519922 t, Italien 1 159 082 t, Rußland 800 334 t, Spanien 784 537 t, Japan 690 581 t, Schweden 690 581 t. Mit alleiniger Ausnahme Dresden, 25. August. Se. Majestät der König und Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Mathilde besuchten am gestrigen Sonntag vormittag den Gottesdienst m der Schloßkapelle zu Pillnitz und nahmen nachmittags 2 Uhr an der Familientafel bei Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen und Ihrer Kaiser!, und Königl. Hoheit der Frau Kron prinzessin in der Villa zu Wachwitz teil. — Hm!e vormittag traf Se. Majestät der König zur Erledigung von RegierungSgeschäften von Villa Hosterwitz im Königl. Residenzichlosse ein. Zunächst empfing Se Majestät eine Huldigungs- und Beglückwünschungsdeputation der wendischen Bevölkerung des Königreichs Sachsen, bestehend aus den Herren Canonicus und Pfarrer Herrmann-Ostro, Pfarrer Kubitz-Hochkirch, Prof. vr. Mucke-Freiberg, Rechtsanwalt und Notar Ziesch-Bautzen, Landtags abgeordnete Gutsbesitzer Kockel Krostwitz und Guts besitzer Schmole-Spittwitz, Rittergutsbesitzer Schreiber- Kleinseitzschen und Gcmeindcvorstand Scholze-Kuckau. Ferner nahm Se Majestät der König die Meld ungen nachstehender Herren entgegen: des Land gerichtsdirektors Bornemann-Leipzig, des Ober- regierungSrats vr. Niethammer-Dresden, der Amts richter Fabian-Bautzen, Gündel- und Parzer-Dresden, der Landrichter Imhof Chemnitz, vr.Stuebel-DreSden, Krahl Chemnitz und Königsdörffer-Plauen i. V. Im Anschlusse hieran hörte Se. Majestät die Vorträge der Herren Staatsminister, der Departe mentschefs der Königl. Hofstaaten und des Königl. Kabinettssekretärs und kehrle in den Nachmittags stunden nach der Königl. Billa Hosterwitz zurück. — Der Oberhofmeister Ihrer Majestät der Königin Witwe Wirkl. Geh. Rat v. Malortie, Excellenz, ist vom Urlaub zurückgekehrt. Dresden, 25. August. Ihre Königl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Johann Georg sind gestern abend 11 Uhr 45 Min. infolg- deS Hinscheidens Ihrer Kaiser!, und König!. Hoheit der Frau Herzogin Albrecht von Württem berg nach Gmunden abgereist. Deutsches Reich. Berlin. Wie au» Hombura v. d H. gemeldet wird, sind Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin mit Sr Kaiser!, und Königl Hoheit dem Kronprinzen de« Deutschen Reiche« und von Preußen, dem Prinzen Joachim und der Prinzessin Viktoria Luis« mittel« Sonderzuge« vorgestern abend um '^8 Uhr von hier abgercist. Zur Verabschiedung waren auf dem Bahnhofe der Herzog von Cambridge, der Komman deur des hier garnisonierenden Bataillons des 80. In fanterieregiment» Major v. Unruh, der Landrat vr. o Mosier, der Oberbürgermeister v Marx und Baurat Jacobi erschienen Ihre Majestäten der Kaiser und di« Kaiserin, Se. Kaiser! Hoheit der Kronprinz, Prinz Joachim und Prinzessin Viktoria Luise trafen gestern früh um 8 Uhr auf der Wildpark-Station ein und fuhren zu Wagen nach den: Neuen Palai«. — Se. Majestät der Kaiser unternahm gestern vormittag einen zum Manne hat, ungestraft ihren Gatten hinter- -ehen und auch bei ihrem jeweiligen Liebhaber Glauben an ihre Tugend mit Erfolg erwecken kann. Gleichzeitig geißelt der Verfasser in scharfer Weise falsche Ehrbegriffe und Ehrgefühle unserer Zeit. Ein gewissenloser Offizier beichtet seinem Jugendfreunde, einem ebenso gewissenlosen Journalisten, daß die Frau eines ihrer gemeinsamen Freunde seine Geliebte ist, weiß indessen nicht, daß der Journalist sein Vorgänger war. Der betrogene Ehemann, ein Asiesior, findet bei seiner Gattin höchst intime Briese de» Journalisten, die die Untreue außer Zweifel lasten, läßt sich aber von ihr doch in den Glauben versetzen, daß diese Briese nur dichterische und ungehörige Gefühlsergüste sind. Er sendet deshalb den letzteren zu seiner Frau, damit sie ihn für das unpassende Benehmen den Kopf wasche, und geht selbst mit dem Offizier zur Kunsthandlung, um seiner Gattin für den ihr angethanen schmählichen Verdacht rin von ihr schon lange gewünschte« Madonnenbild zu kaufen. Da« di« Handlung, die sich nur in Gesprächen und Auseinandersetzungen zwischen den drei Männern abspielt Von einigen Breiten abgesehen, ist der Dialog fließend und schlagfertig, die Charaktere sind gut ge zeichnet und das Ganze wohl abgerundet Die nackte, durch keine bessere Regung beeinflußte Unmoral, die hier entrollt wird, ruft indessen ein peinliches Ge fühl hervor, da« auck die eingestreuter Bonmot« und die lustspielhafte, satirische Behandlung nicht abzuschwächen vermögen. Geschmackvoller würde eb auch erschienen sein, wenn den handelnden Personen nicht bestimmte Stande«. Merkmale — Oberleutnant, Assessor, Journalist —, sondern ihnen nur allgemeine Unterscheidung beigrlegt worden wäre, dann würde da» Werk den hämischen Beigeschmack, al« ob e« Typen zeichne, der doch kaum beabsichtigt ist, verlieren Hr Reiter al« Leutnant und Hr Adalbert als Journalist spielten vortrefflich, ersterer bewährte sich auch al« guter Regrsteur. Auch Hr Beck war lobenswert, nur müßte seiner Maske nach der Assessor in der Be förderung schon f»hr viele Male übergangen worden sein. Der dritte Einakter, „Abschied vom Regiment", hat seinem Verfasser Otto Erich Hartleben ander wärt« schon viel Ruhm gebracht Hartleben beweist sich wiederum in ihm al« ein hervorragender Dramatiker, dem neben großer Lebensbeobachtung und Klarheit de» Empfindung eine meisterhafte Beherrschung der dramati schen Technik und der Sprache zu eigen ist. Die Austritt« und einzelnen Vorgänge reihen sich hier in natürlicher, ungekünstelter Folge aneinander und find doch jeder für sich prägnant und scharf gezeichnet Ein technisch vorzüglicher Griff ist die Scene, in der die Bühne minutenlang leer bleibt und nur hinter der Bühne Musik erschallt und Worte gesprochen werden Dadurch wird der Einakter sehr effektvoll und un gezwungen in zwei auch psychologisch voneinander ge schiedene Hälften geteilt. Ausgezeichnet ist die Charak teristik der handelnden Personen, die klar und in feinen Zügen in den Dialog verwebt ist Die Handlung be steht darin, daß «in beim Regiment beliebter und dienstlich tüchtiger Hauptmann, der in eine andere Garnison versetzt worden ist, in der letzten Nacht noch dem Abschied von seinen treuen Regimentskameraden mit seiner Frau eine Auseinandersetzung hat, die in ihr Leben Klarheit bringen soll Er weiß, daß seine Versetzung nur erfolgt ist, weil ihn seine Frau Lurch ihr kokettes Betragen in der alten Garnison unmöglich gemacht hat; er weiß, daß ein Gerücht über ihre Untreue umgeht, aber rr kennt den Verführer, kennt die Wahrheit nicht. Seine Gattin hingegen verachtet ihn, sie glaubt, er habe sie nur ihre« Geldes wegen, um seine Schulden zu zahlen, geheiratet Eie schleudert ihm dies schonungslos in« Gesicht und gesteht ihre Untreue zu Da, al» er sie in höchster Aufregung zwingen will, den Namen de» Lieb haber» zu verraten, erscheint dieser, ebenfalls ein Regi-
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