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01 Dresdner Journal : 09.06.1902
- Titel
- 01
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-19020609011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-1902060901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-1902060901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-09
- Monat1902-06
- Jahr1902
- Titel
- 01 Dresdner Journal : 09.06.1902
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O130 1S02. Montag, den 9. Juni nachmittags. Nichtamtlicher Teil. Amtlicher Teil IVildelm 1. N. K184 Rüger. v Metzsch. Erzherzog Eugen Wien. Kunst und Wissenschaft. letzte kam da» Das neue französische Kabinett. Rascher als sonst ist in Frankreich die Ministerkrisis beendigt worden. In Frage schließlich nur noch daS Finanzportefeuille, ?. m. rte» <»d« 'L ttag« rt.' mt^. .d^. sind geneigt, jede Wredereufnahme älurer Stücke nr.d nun vollend» einer Folge älterer Stücke mit dem Schlag- wort „litterarische» Experiment" abzuthun. Die eindring liche Wirkung einiger der Molikreschen Komödien und Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Kunstmaler und Illustrator Limmer in Dresden daS Ritterkreuz 2. Klasse vom AlbrechtS- orden zu verleihen. Dresden, den 29. Mai 1902. < Die Ministerien des Innern und der Finanzen. tiertenlammer, wo er stets einen ausgesprochen radi kalen Standpunkt vertrat. Ueber die zu erwartende Haltung der übrigen neuen Männer des Kabinetts läßt sich noch nichts Bestimmte- sagen. Die Kämpfe, die sich um die praktische Durch führung der VereinSgesetzeS und der Anzeigepfllcht sowie ferner um die vielberufene Reform der Ein kommensteuer zu entspinnen drohen, werden die Halt barkeit und den wahren Charakter der neuen Kabinetts an den Tag legen. Fest steht für heute, daß dies Kabinett ein Gepräge trägt, da» auch äußerlich al» Ministerium der Kongregationsgesetze» gekennzeichnet ist, welche- mit seinem Präsidenten, der charakteristrscherweise selbst dar Kulturdepartement übernommen hat, sich für vollständige Aufhebung der den Unterricht der Geistlichkeit ausliefernden Vvi k'ulloui ausspricht. CombeS hat sich, wie erinner lich, als entschiedener Gegner der Kongregationen bekundet. In einer Besprechung zwischen CombeS und den neuen Ministern wurde, wie die Blätter melden, da» Programm des Ministeriums endgiltig dahin festgesetzt: Aufhebung des die Kongregationen be günstigenden Gesetzes Falloux, Durchführung de- VcreinSgesetzeS, zweijähriger Militärdienst, Ver staatlichung gewisser Bahnen, Steuerreform; von einer progressiven Einkommensteuer wird vor läufig abgesehen, um Rouvier die Uebernahme des FinanzportefeuilleS zu ermöglichen. Heute verlautet übrigen-, Rouvier habe da- Finanz ministerium nur unter der Bedingung übernommen, daß man da- Projekt einer progessiven Einkommen steuer und die geplante Verstaatlichung der Eisen bahnen überhaupt fallen lasse. Aus dem letzteren Grunde habe auch Pelletan daS Portefeuille der Marine statt das veröffentlichen Arbeiten übernommen. Völlig Gewisses über die Pläne Rouvier-, denen nicht ohne Spannung entgegengesehen wird, dürfte man vorauSsichilich in der morgenden Sitzung de- fran zösischen Parlaments hören. In ihr wird nach einer heute vorliegenden Meldung der „Agence HavaS" daS neue Kabinett eine Erklärung abgeben, die sich namentlich auf finanzielle Fragen beziehen soll, und zevar die Notwendigkeit von Ersparnissen und Reformen zum Zwecke der Herstellung des Gleich gewichts im Budget sowie die Entschlossenheit der Regierung betont, Reformen im Budget vor zunehmen, die eine gerechtere Verteilung der Steuern ermöglichen, und eine Erleichterung der Militärlasten anstrebev, die da- Land schwer be drückten. »i» i»de- M»e, und« Meisterschaft immer veue Erfrischung au-geht Mag e» unserem Publikum zunächst eine gewiße Anspannung kosten, sich in da- Zuständliche und Eittenbildliche der „guten Komödie", wie sie Boileau nennt, hineinzuleben, so wird die kleine Mühe durch die geistige Schärfe und die unveraltete, sichere Ergründuna mensch licher Thorheit, die Molidre« komischer Weltdarstell ung innewohnt, reichlich vergütet. Auch diejenig»» Theaterbesucher, die zur Persönlichkeit Molidre« nicht durchdringen, finden den Reiz wechselnder Unter haltung bei ihm Wer über sein vollendet künst lerische« Verfahren hinaus auch „da« liebenswürdige Naturell, da« hochgebildete Inner» de« Dichter«", da« Goethe kurz vor seinem Ende so hochprie«, auf sich wirken lasten kann, hat doppelten und dreifachen Gewinn Al« die «»«gezeichnetste Wiedergabe aller jetzt nach einander aufgeführten Moliörrschrn Lustspiele erschien mir die der „Schule der Ehemänner" Di« Hauptrollen de« Sganarell und der Isabella sind hier durch Hrn Müller und Frl Serda so charakteristisch und gut besetzt, beide Darsteller enthalten in ihrem Spiel und Gegenspiel so viel natürlich» Frisch« und reizvoll« Komik, werden im Zusammenspiel von den Herren Bauer (Arist) und Dettmer (Bale,) sowie von Frl Diacono (Leonore) so vortrefflich unterstützt,daß die fröhliche Wirkung nicht aul bleibt und beinahe keine Feinheit de« Lustspiel« verloren geht „Der Geizige" ist von Molare selbst so durchgeführt worden, daß sich aller Anteil mehr und mehr aus der Figur de« Harpagon sammelt und der ganzen Reihe der anderen Sibyllenort, 8. Juni 1902 früh 7 Uhr. Da» Befinden Sr. Majrstät deS Königs hat sich nicht wesentlich geändert. Die allgemeine Unruhe besteht in gleicher Weise fort. Die be drohlichen Erscheinungen von Herzschwäche, die vor einigen Tagen zu ernsten Besorgnissen Veranlassung gaben, haben sich jedoch nicht wieder gezeigt. Der Gesammteindruck ist deshalb gegenwärtig weniger besorguißerregend. (gez.) vr. Fiedler, (gez.) vr. Selle. (gez.) vr. Hoffmann. Bekanntmachung, eine Anleihe der Stadt Chemnitz betreffend. Die Ministerien deS Innern und der Finanzen haben zu der von der Stadtgemeinde Chemnitz be schlossenen Ausgabe von Schuldscheinen in Abschnitten zu 5000, 2000, 1000, 500 und 300 M., welche auf den Inhaber lauten und seitens de- letzteren unkünd bar sind, behufs Aufnahme einer mit 32 vom Hundert jährlich zu verzinsenden Anleihe im Betrage von 25 Millionen Mark nach Maßgabe deS vorgelegten Anleihe- und TilgungS- planeS die nach 8 795 deS Bürgerlichen Gesetzbuchs erforderliche Genehmigung ertheilt. Sibyllenort, 7. Juni 1902 nachmittags 6 Uhr Se. Majestät der König haben auch heute tags über viel geschlafen, doch war die Ruhe durch Atem not öfter unterbrochen. Besserung im Befinden de- Hohen Kranken ist nach keiner Richtung hin ein getreten. (gez.) vr. Fiedler, (gez.) vr. Selle. (gez.) vr. Hoffmann. Mttw»tenb«n nur flüchtige Wirkung»« übrig dle»b»n Daß Hr Wien« in der Rolle d«S Harpagon in Maske, Haltung, Ton, in hundertfältig», Spiegelung der einen alle« beherrschenden schmutzigen Leidenschaft de« Geize« eine virtuose Leistung giebt, ist schon früher gerühmt ungen entgegenbrachte, erwiesen, daß e» sich doch um mehr handelte und daß von dem Zurückgreifen auf alte Rouvier nur dann übernehmen wollte, wenn die Gesetzesvorlage über die progressive Einkommensteuer — impüt grozrsssik sur 1s rsvsnu — abgelehnt würde. Senator CombeS, der nach Ablehnung Brissons die Bildung deS neuen Kabinetts über nommen hatte, scheint er verstanden zu haben, in letzter Stunde die Zweifel Rouviers zu überwinden und ihm eventuell die Zusage gemacht zu haben, die progressive Einkommensteuer „bis auf weitere»" vom Re gierungsprogramm zu streichen. Rouvier nahm nunmehr das Finanzportefeuille an und daraufhin konstituierte sich daS Kabinett, da» vierzigste der dritten Republik, am vorgestrigen Tage schließlich folgendermaßen: Vorsitz, Innere- und Kultus: CombeS, Justiz: Valls; AeußereS: Delcafss; Krieg: Andre; Marine: Pelletan; Finanzen: Rouvier; Unter richt: Chaumis; Handel: Trouillot; Arbeiten: Maruejoul»; Ackerbau: Mougeot; Kolonien: Doumergue und Unterstaatssekretär der Posten: Berard. Bon dem vorigen Ministerium gehören also nur zwei, Delcasss und Andrä, dem neuen in ihrer bis herigen Stellung an, der Marineminister Lanessan, der bis zum letzten Augenblick neben Lockroy als Kandidat genannt wurde, ist fallen gelaffen und dafür Pelletan, der allerdings nach den Ansichten vieler Politiker in ein Kabinett des Hrn. Rouvier passen soll, eingesetzt worden. Der neue Präsident Justin LouiS Emil CombeS, der sich bisher zu den fortschrittlichen Republikanern gehalten hat, ist geboren zu Rocquecourbc im De partement Tarn, am 6. September 1835. Er hat von vornherein an der Begründung und Entwicklung der dritten Republik mitgearbeitet und als Bürger meister und Generalrat in seiner Heimat viel ge wirkt. Zum Senator wurde CombeS 1885 und dann r894 gewählt; Vizepräsident des Senats war er 1893 und 1894. In dem radikalen Kabinett Bourgeois vom November 1895 bis April 1896 bekleidete CombeS das Ministerium- deS Unter richt- und der schönen Künste. Al- da» Kabinett Bourgeois wegen eines Verfassungsstreites mit dem Senate zurücktrat, nahm CombeS seinen Senatoren- sitz wieder ein, ohne sich künftig an Minifterien- bildung zu beteiligen. Außer in der Medizin hat vr. Combes auch noch in der Philosophie und auf anderen wissenschaftlichen Gebieten Tüchtiges geleistet. War er jetzt als Nachfolger Waldeck Rousseaus leisten wird, bleibt der Zukunft Vorbehalten. Er soll, wie versichert wird, an dem Gelingen seiner Aufgabe nicht zweifeln. Die- beweist auch der Um stand, daß er fast ausschließlich Minister gewählt hat, die sich einer vorgeschritteneren radikalen Politik nicht widersetzen. Die radikal-republikanische Färbung deS Kabinetts bleibt fast ganz erhalten, zumal die neuen Minister Valls, Maruejoul-, Mougeot und Trouillot bereits früher dem radikalen Kabinett Brisson vom Jahre 1898 angehört haben. Pelletan, der Nachfolger deS Marineministers Lanessan, ist der Sohn deS 1884 verstorbenen Publizisten und Mit arbeiters von Lamartine, späteren Vizepräsidenten deS Senats, und wird als hervorragende Kraft ge schildert. Er ist seit 1881 Mitglied der Depu- Zur Geschichte der Karikatur. Die Geschichte der Karikatur ist bi« vor kurzem von den deutschen Kunst- und Kulturhistorikern so gut wie unbeachtet geblieben, und während englische und fran zösische Forscher wiederholt diesen Gegenstand sowohl in seiner Gesamtheit al« in einzelnen Hauptabschnitten mono graphisch bearbeitet haben, hat man sogar die Entwickelung der deutschen Karikatur d«m Franzosen Grand-Carteret darzustellen überlaßen, der sich dieser schwierige» Auf gabe mit ebenso viel Fleiß und Gewissenhaftigkeit wie Sachkenntnis unterzogen hat, sodaß sein Werk namentlich wegen der darin enthaltenen zahlreichen bibliographischen und biographischen Angaben noch heute als «ine un entbehrliche Fundgrube für alle Untersuchungen auf diesem Gebiete gelten kann. Wie e« aber ost zu gehen pflegt, so ist das lange ganz vernachlässigte Thema im vorigen Jahre gleichzeitig von zwei verschiedenen deutschen Forschern in Angriff genommen worden, indem Georg Hermann in der von Hans v Zabeltitz herau«. gegebenen Sammlung illustrierter Monographien „die deutsch« Karikatur im IS. Jahrhundert" (Bielefeld und Leipzig, Verlag von Delhagen u Klasing, 1901. Gr 8) geschildert hat, während Eduard Fuchs unter dem Titel: „Die Karikatur der europäischen Völker vom Altertum bi« zur Neuzeit" (Berlin, A Hofmann u Co ) in einem 479 Seiten starken Bande die ganze Ent wickelung derselben übersichtlich vorführt. Beide Bücher haben da» miteinander gemeinsam, daß sie nicht den Anspruch erheben, den in jeder Hinsicht kolossalen Stoff erschöpfend und streng wissenschaftlich zu behandeln; vielmehr ist die Absicht ihrer Urheber darauf gerichtet, vor allem eine le«bare Darstellung zu liefern, die jedoch, indem sie zunächst der Unterhaltung dient, gleichzeitig auch eine Fülle kulturbistorischer und kunst geschichtlicher Belehrung gewährt. Dabei trifft e» sich glücklich, daß die eine Arbeit nicht durch die andere überflüssig gemacht wird. Denn Fuch» behandelt, wie da» schon der Titel seines Werke« sagt, nicht bloß die deutsche Karikatur, sondern ihre Erscheinung bei allen Völkern und beginnt seine Erzählung mit einem Kapitel über die Karikatur bei den alten Aegyptern, Griechen und Römern. Durch diese umfassende Anlage seines Werke« ist e« von vornherein bedingt, daß di» Geschichte der deutschen Karikatur al« ein Teil der ganzen Entwicklung nur in ihren Hauptzügen von ihm berücksichtigt werden konnte, während Hermann bei der Beschränkung auf die deutsche Karikatur de« 19. Jahrhundert« selbstverständ lich diese Zeit viel eingehender vorführen konnte Auch reicht Fuchs' Darstellung nur bi« zum Jahre 1847; «r läßt also gerade die für di» deutsch» Karikatur be sonder« wichtige neuere und neueste Zeit unberücksichtigt Bei Hermann aber werden die jüngsten Erscheinungen der deutschen Karikatur gewürdigt, so daßauchdie Mitarbeiter der „Jugend", de» „SimplicissimuS", de» „Ulk" und der „Lustigen Blätter" am Schluffe de» Buche« noch Revue passieren. Man kann daher sagen, daß di« Monographie H«rmann« da« Werk von Fuch«, wenigsten« soweit e« sich um die deutsche Karikatur handelt, ergänzt Ein ähnliche« Derhältni» besteht auch in bezug aus die Au«wahl der Abbildungen, die beiden Büchern reichlich beigegrben sind Man braucht nicht zu fürchten, dieselben Bilder doppelt vorzufinden, denn selbst in den Kapiteln, in denen beide Autoren dieselben Abschnitte behandeln, wie z. B bei der Charakteristik der deutschen Spottbilder auf Napoleon I., für die hauptsächlich der Berliner Bildhauer Johann König!. Schauspielhaus. Am8.dMt«.: Molisre- Lyklu« IV. Abend. „Die Schule der Ehemänner", Lastspiel in drei Akten von Molisre In deutschen Versen von Ladwig Fulda. — „Der Geizige", Lust spiel in fünf Akten von Molisre. Deutsch von Ludwig Fulda. Der gestrige Schlußabrnd de» Moliöre-Cyklu« hatte die stärkste Anziehung«kraft bewährt und gestaltete sich zum erfolgreichsten de» ganzen künstlerischen Unternehmen«. Di« Gegensätze einer psychologisch feinen, mit lebendiger Anmut durchgeführte« Satire, deren tragische Seite bei der kühnen Steigerung de« Hauptcharakter« in toller Lustigkeit untergeht, zeigten sich wiederum außerordentlich wirksam, und di« h«itere Stimmung, die von der „Schule der Ehemänner" (die, nebenbei gesagt, von der Regie de« Hrn Erdmann mit besonderem Reiz in Scene gesetzt war) geweckt wurde, wandelte sich in den letzten Akten de« „Geizigen" zum auSgelasienen Gelächter Der Bei fall war groß und wohlverdient, und den Teilnehmern de« Cyklu« hinterließ der Rückblick auf die acht Stücke de« großen französischen Komödirndichter«, die in ihm zur Darstellung gekommen find, reichen Genuß und viel seitige geistige Anregung Stellt sich bei diesrr Gelegen heit herau«, daß di« gewaltig« L«ben«süllt und Lebr»«- kenntni«, di« Molisre« Geniu« zu «ig«n war, sich d«nnoch beinahe überall dem Spiel de« Witze« al« der nationalen >u«druck«form anb«quemt, so mögen wir wohl fühlen, daß diese Au«druck«form d«m innerste« Wesen germanischer Komik nicht entspricht, müffen aber doch beklagen, daß wir kein« ebenso zwingende Au«druck«form für unsere Eigenart gesunde« haben Beurteiler, für di« all« „akturlle" dramatisch« Hervor- bringvng in der Linie Sardou-Blume«thal-Mos«r liegt. Tagesgeschichte. DreSde«, 9. Juni. In der hiesigen Presse wird darüber geklagt, daß „diejenigen amtlichen Organe, die zur Herausgabe der Bulletins über dar Befinden Sr. Majestät des Königs berufen sind, mit einer bureaukratischen Umständlichkeit ver führen, die nicht am Platze sei". Man wird anzu nehmen haben, daß sich diese Klage gegen die Hof- departementS richten soll. Diese Klage ist nicht begründet, da die letzteren, die ihrer Verpflichtung zu schneller Benachrichtigung des Publikums sich voll bewußt sind, die Publikation der Bulletins so schnell veranlassen, als dies bei gewissenhafter Prüfung möglich ist. Deutsche» Reich. Berlin Au« Danzig wirb gemeldet: Vorgestern abend 8 Uhr trafen Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin mit Gefolge auf Bahnhof Langfuhr ein, wo der Kommandeur de, Leib-Husaren-Brigade, General Sibyllenort, 9. Juni 1902 7 Uhr morgens. Seine Majestät der König haben in der ver gangenen Nacht ruhiger und länger geschlafen als die Nächte vorher. Da» Allgemeinbefinden ist heute früh ein wenig besser. Der Puls ist zwar noch be schleunigt, aber regelmäßig. DaS Frühstück wurde mit gutem Appetit eingenommen (gez.) vr. Fiedler, (aez.) vr. Selle. (gez.) vr. Hoffmann. (I« Uebersetzung: Sr. Majestät de« König« London. Die feierliche Einweihung der St Marienkirche in der Marienburg hat soeben stattgefunden und war sehr eindruck«voll Ich danke Dir nochmal« für Dein gütige« Schreiben, das mir Lord Breadalbane über bracht hat, und für die Abordnung der Ritter vom Orden St Johanne«, die Du herüber gesandt hast. E« ist nicht da« erste Mal, daß britische Ritter den Boden der Marienburg betreten, denn wie eine hiesig« Uebrrlieferung sagt, kam Earl Henry Bolingbrok« (später Heinrich IV) mit einer Schar von englischen Rittern herüber und kämpfte beite an Seite mit den Rittern de« Deutschorden« unter Führung ihre« Groß meister« gegen die Heiden. gez Wilhelm I. k ) llhr 'N «tag i«». llhr da« lebendige Verständni«, da« die Zuhörerschaft den Vorbedingungen und dem Zeithintergrund seiner Erfind- worden und wurde auch gestern durch den stärksten Bei fall de« Publikums belohnt. A St ä I» suit« Generalmajor v. Mackensen, zur Begrüßung anwesend war Ihre Majestät di« Kaiserin begaben Sich nach Villa Hochstrieß, wo Ihr« Majestät bei Frau v Mackensen verblieben. 8« Majestät fuhren in offenem Wagen mit dem Generalmajor v Mackensen nach dem L«ib.Husaren-Kafino Auf dem Vorplätze de« Kasino» hatte di« zehnte Schwadron der Leib Husaren Aufstell ung genommen Erwartet wurden S«. Majestät der Kaiser von dem Kommandierenden General General leutnant v Braunschweig, dem Divifiont-Kommandeur Generalleutnant v Brun und dem Offizrercorp« der Leib-Husaren. Brigade Vor der Tafel ,ahmen der Monarch einige militärische Meldungen jetziger und ehe maliger Offiziere der Leib-Husaren, souie de« neu- ernannten Kommandanten von Danzig v Horn und die de« neuernannten Chef« de» Generalstabe» de» 17 Armee» corp» Oberstleutnant Eben entgegen An der Tafel, die im König»saale de» Leib-Husaren-Kasino» zu 70 Gedecken stattfand, nahmen außer den vorgenannten Herren teil: Generalleutnant a D v Zastrow, Oberstleutnant a D. v. Parpat auf Klein-Rast, dir Rittmeister a. D v Graß- Klanin, v Reidnitz-Geißeln, ferner der Direktor der Kaiser! Werft zu Danzig Kapitän zur See v Holtzen- dorff, Korvetten Kapitän Hecht, Kapitän-Leutnant Fuch», sowie die Herren de« Gefolge«. Al« Gäste bei Frau v. Mackensen waren geladen: Frau v. Braunschweig, Frau v Brun, Frau Oberstleutnant v Colomb, Frau Major v Winterfeld sowie die beiden bei der Hau«frau zu Besuch weilinden Damen Frau Generalleutnant Wilh, v. Zastrow, Frau Bunde«hauptmann Jäkel, außerdem di« Damen de« Gefolge« Ihrer Majestät der Kaiserin. — Ihre Majestäten der Kaiser und di« Kaiserin reisten vorgestern abend H11 Uhr nach 8 erlinab; auf dem Bahn hofe waren der Kommandierende General Generalleutnant v Braunschweig und Generalmajor v. Mackensen an wesend. Ihre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin sind gestern morgen hier eingetroffen und haben Sich «ach dem König!. Schloße begeben Vormittag» be suchten Ihre Majestäten den Gottesdienst in der Kaiser Wilh«lm-Gedächtni»ki,che Zur Frühstückttafel war Prinz Eitel Friedrich von Preuße» «ingeladen. — Nach der Binweihu»gSfeier in Marienburg haben Se. Majestät der Kaiser nachstehende Telegramme abgesandt: Li» läsjesi^ tds Liozs London. Ide ceremov^ ok tk« oouaserutio« ok tds edurcd ok 8t. läar^'s in tds Uarievkurs du« just toben plac« and «s« most iwpressivs. I ds^ oncs mors to tdanb Vou kor Vour bind Isttsr dorä Lreudsldans ^sre ms und tds dsputution ok tds Order ok 8t. lodn ndied Vou »ent orsr. It » not tds Lr»t tims tdat Lritied dnigdts trssd tds soll ok tds btariendurx, ss trudition dsis vitt dar« it tdut Lari Lsnr^ Lolingdrod« (latvr Lsnr^ IV.) cs.ms vver vitd su srrs^ ok Loglied knigdt« and kou^dt tds deutdsn» sids d^ »idv vitd tds dni^dt» ok tds leutooic Order uuäsr tds xuidauoo ok tdeir Orsudmaster. Viel« Bezüge d»rch dt« - GeschaftoUe« I«»ertzakB DD Journal GRrb gurückseuduna der für die EchrisUeitung bestimmle«, Ard^u Ätr-g? Herau-gegeben von der Künigl. Expedition de» Dresdner Journals, Dresden, Zwingerstraß» 20. — yernspr.» Anschluß Nr. 12SS. io ik das Dokaeld - - - —" - oeizufügeu. Erscheine«» Werttag« nach« » Uhr. 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