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Dresdner Journal : 19.05.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-05-19
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190505194
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19050519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19050519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Journal
- Jahr1905
- Monat1905-05
- Tag1905-05-19
- Monat1905-05
- Jahr1905
- Titel
- Dresdner Journal : 19.05.1905
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Konsol- Jtaliener Norfol' Japaner nachm. le. Um- c Speku- kmdmz: richte« Haft. ak S°ß, » k bdb Ao Tinto nore and fic nver Rro o Nahsn io S0^, , Nors. in Pacific Silber ane Svd.oo, . De Leer» ad 20l,vo, :al Mining lds 1»1,00, Huaochaca New Goch ,so, Rand- oa 238,00, Wechsel ans Sechsel aus ich' llätze lange che Wechsel rz «L, Span. (Schluß. !. Kousol eihe 884s,. hn-Anleihe atia. Gold- >. Arg. Anl. von 18S7 von 1S00 SaterworkS r Anleihe SS 10S)L, Griechische kons. Anl. pee» :e 10b^, b stß kool. Portugies. r Russen Spanier nif. Anl ,e «old- O115 Freitag, ven 19. Mai nachmittags. 1905 Amtlicher Teil. (VehSrdl Bekanntmachungen erscheinen auch im Anzeigenteile.) Nichtamtlicher Teil. Le. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß Allerhöchstihr Kämmerer, Generalmajor z. D. v. Criegern, dar ihm von Sr Majestät dem Kaiser von Österreich, Apostolischem Könige von Ungarn, verliehene Großkreuz des Franz Joseph-Ordens annehme und trage. Dit schiefe Ebene. Es wird gerade jetzt mit besonderem Nachdruck sowohl vom Zentrum als auch vom Freisinn darauf hingewiesen, daß alles getan werden müsse, um die auf nationalem Boden stehenden organisierten Ar beiter abzuhalten, zu den sozialdemokratischen Gewerk schaften überzugehen. Es heißt, die christlichen und Hirsch - Dunckerschen Arbeiterverbände bildeten ein starkes Gegengewicht zu der sozialdemokratischen Ar beiterbewegung. Man solle sich bestreben, durch Ein gehen auf die Forderungen der nicht sozialdemokra tischen Organisationen deren Vertrauen zu erhalten. Ist es an und für sich schon ein seltsamer poli tischer Standpunkt, durch stete Nachgiebigkeit das Vertrauen eines Teiles der Wählerschaft zu erkaufen, so fragt es sich auch noch, ob denn die Erfüllung der erwähnten Forderungen auf dem Boden der heutigen Ordnung möglich sei und inwieweit dies überhaupt Forderungen gerade der christlichen bez. Hirsch-Dunckerschen Arbeiterverbände seien. Was bei spielsweise die gebieterisch gestellten Bergarbeiter forderungen betrifft, so sind diese gar nicht allein von den erwähnten Arbeitervertrctungen gestellt, sondern von der Sicbenerkommission, die — wie der preußische Bergarbeitertag gezeigt hat — von den sozialdemokratischen Gewerkschaftsführern in hohem Maße beeinflußt worden ist. Die christlichen Gewerkschaften, die bekanntlich gegen den ausdrücklichen Wunsch des katholischen Episkopats gebildet worden sind, schwebten schon früher oft genug in Gefahr, mit den sozialdemokra tischen Gewerkschaften gemeinsame Sache zu machen. Sind erstere auch mit vieler Mühe bis jetzt vor einem formellen Zusammenschluß mit den letzteren bewahrt worden, so haben sie doch in den meisten wirtschaftlichen Kämpfen treu Seite an Seite mit den „Genossen" gestanden. In der Agitation aber haben sich, besonders im rheinisch-westfälischen Bergrevier, die christlichen Gewerkschaftsleiter von den sozial demokratischen Kollegen nicht unterschieden. Wenn man jetzt besonders den Vorsitzenden der Siebener kommission deswegen rühmt, weil er während des letzten Streiks die Ruhe „verbürgt" und diese Bürg schaft eingelöst habe, so vergißt man, daß die „Gärung" im Ruhrrevier, welcher der Streik gegen den brueunungen, Versetzungen re. im -stent» lichen Dienste. Im «eschäftSbereiche des Ministeriums der Finanzen. Bei der staatlichen Hochbau-Verwaltung ist ernannt worden: Hößler, seither Expedient, als Bureau assistent bei dem Landbauamte Zwickau. Bei der Post-Verwaltung ist ernannt worden: Slanonsycrwalier Krause, al-Postagent in Dornreichenbach. Der ruffisch-japanische Lrieg. Aus Port Arthur. London, 19. Mai. „Daily Telegraph" meldet aus Tokio vom 18 : Dem Vernebmen nach besteht bei der japanischen Admiralität die Meinung, daß die auf der Reede von Port Arthur gesunkenen Schiffe „PereSwjet", „Poltawa", „Retwisan", „Pobjeda" und „Bajan" wieder gehoben und ausgebessert werden können. Die Kosten werden auf je 150000 Pfd. Sterl, geschätzt. Wie dem „Standard" über Schanghai vom 18. d. M. gemeldet wird, ist der Kreuzer „Pallada" bereits wieder flott geworden. Japanische Finanzen. Nach dem jüngsten Ausweise über den Stand der Bank von Japan beträgt das Kapital 30 Mill. Den oder 3 Mill. Pfd. Sterl. Die Reserven betrugen am letzten Dezember vorigen Jahres 17,6 Mill. Mn oder 1760000 Pfd. Sterl., gleich 57,8 Proz. des Kapitals. Der Bruttogewinn des vergangenen Jahres belief sich auf 12 656 087 Yen oder 1265 608,14 Pfd. Sterl. Nach Abzug der Ausgaben verblieb ein Nettogewinn von 474 638,08 Pfd. Sterl. Nach Hinzurechnung der Überschüsse der letzten Bilanz blieben 515 681,08 Pfd Sterl , also über ein Sechstel des Kapitals der Bank. Man befand sich mithin vollständig in der Lage, trotz des Krieges, wie im vorhergehenden Jahre, 12 Proz. Dividende zu zahlen. Der Notenumlauf stieg von 18,8 Mill. Pfd. Sterl zu Beginn des JahreS auf 28,6 Mill. Bon diesem Betrage wurden 3 Mill. Pfd. Sterl, lediglich für Korea und die Mandschurei aus gegeben. TlMSgtschichte. Dresden, 19. Mai. Se. Majestät der König begab Sich heute früh 7 Uhr 16 Min. vom Neu städter Bahnhof, begleitet vom General L I» suite Generalmajor v. Altrock, Flügeladjutant Oberst v. Wilucki und Ordonnanzoffizier Hauptmann Richter nach Großenhain zur Eskadronsbesichtigung beim 1. Husarenregiment „König Albert" Nr. 18 bcziehent lich zu dem schon gemeldeten Besuche der Stadt. (Vgl. auch unter Drahtnachrichten.) Die Rückkehr Sr. Majestät von dort wird heute nachmittag 3 Uhr 48 Min. an Hauptbahnhof erfolgen Deutsches Reich. Berlin. Aus Wiesbaden wird ferner berichtet: Se. Majestät der Kaiser begab Sich mit den Herren des Gefolges gestern vormittag um 7 Uhr 45 Min. vom Schloß nach dem Taunusbahnhof. Pünktlich um 8 Uhr traf der Sonderzuz mit Ihrer Majestät der Kaiserin ein. Se. Majestät der Kaiser ging Seiner Hohen Ge mahlin bis zur Tür des Wagens entgegen. Beide Majestäten begrüßten Sich aufs herzlichste. Mit Ihrer Majestät trafen ein: Der Oberhofmeister Exzellenz Frhr. v. Mirbach, die Hofstaatsdame Frl v. Gersdorff und die Hofdame Gräfin zu Rantzau. Nach kurzer Begrüßung des beiderseitigen Gefolges bestiegen der Kaiser und die Kaiserin einen offenen Wagen und fuhren unter dem Jubel der trotz der frühen Morgenstunde zahlreich ver sammelten Menge nach dem Schloß. Ihre Majestät die Königin-Mutter Margherita von Italien traf mittels Automobils gestern vormittag um s^12 Uhr hier ein. In ihrer Begleitung befanden sich die Hofdame Marchesa Billamarina mit Tochter sowie der Hofmarschall Marchese Guiccioli und Conte Aldofredi. Oberstallmeister Graf Wedel und Stallmeister v. Harlem waren der Königin im Automobil entgegenaefahrcn und folgten ihr auf der weiteren Fahrt. Die Königin fuhr im Automobil zum Schlöffe und wurde hier von Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin empfangen. In zwischen hatten sich bei der Villa Acker, die vom Hof- marschallamte für die Königin gemietet worden ist und gegenüber dem Bismarck-Denkmal liegt, eingrfunden der italienische Botschafter in Berlin Graf Lanza, die zum Willen der Organisationsleiter entsprungen war, nicht zuletzt von der Agitation der christlichen Gewerk schaftsleiter verursacht worden ist. Wir brauchen nur daran zu erinnern, daß die „Kölnische Volkszeitung" im Oktober v. I. den da maligen Leiter des christlichen Bergarbeiterverbands, Brust, wegen dessen „Maßlosigkeit" auf das schärfste abgefertigt hat, „Herr Brust — so hieß es damals — fährt fort, in seinem Organ eine Sprache zu führen, die an sich verwerflich und nur geeignet ist, die christliche Bergarbeiterbewegung bloßzustellen." Jetzt ist an Stelle Brusts Effertz getreten; er konnte beim besten Willen die Wirkungen der Brustschcn Maßlosigkeiten nicht beseitigen. Jedoch wird man zugeben müssen, daß auch heute noch die Sprache in dem Organ der christlichen Bergarbeiter, dem „Berg knappen", von Maßlosigkeiten nicht frei ist, und daß insonderheit die Tonart, die darin gegen die Re gierung und die bürgerlichen Parteien angeschlagen wird, auf die Bergarbeiter auch weiterhin aufreizend wirken muß. Es ist eben leider eine Tatsache, daß die nicht sozialdemokratischen Arbeiterverbände im Wettbewerb mit den sozialdemokratischen Gewerkschaften immer weiter und weiter abwärts getrieben werden. Man will der sozialdemokratischen Agitation das Wasser abgraben, indem man möglichst viele sozialdemokra tische Forderungen sich zu eigen macht. Schließlich gelangt man mit einer solchen Taktik so nahe an die Sozialdemokratie selbst heran, daß ein Unterschied zwischen den beiden Arbeiterbewegungen kaum noch zu merken ist. Wie bei den christlichen Gewerkschaften, so bei den Hirsch-Dunckerschen Gewerkvereinen. Kürzlich hat der bekannte gewerkvereinliche Arbeitersekretär Ekelenz in einer Broschüre über die Bergarbeiterfrage u. a. folgendes geschrieben: „Haben wenige Besitzer da-Recht, auf Grund dieser ollen zugehörigen Dinge die Massen der Menschen auszubeuten, ihre Tätigkeit zu besteuern mit einer Abgabe, die schwerer drückt als alle Staatssteuer? Ja, noch mehr als das. Diese wenigen Grubenbesitzer können, wenn sie wollen, die ganze Förderung etnstellen oder können noch viel höhere Preise nehmen, als sie es jetzt tun, alle- das im Namen des dreimaj geheiligte» Privateigentums Es muß einmal der zwingende Grundsatz aufgestellt werden, daß ein solches Verfahren direkt unsittlich ist. Was an NaturschHpen vorhanden ist, das muß allen gehören und allen zur Verfügung stehen, was Menschen Arbeit gemacht, das sei privates Eigentum de- einzelnen. Bon diesen Gesichtspunkten ausgehend, darf es kein Privat eigentum an Naturschätzen geben" Das „Volksblatt für Anhalt" des „Genossen" Peus schreibt hierzu mit nicht unberechtigtem Spott: „Es sind politische Anhänger der Freisinnigen Volks partei, der Herren Eugen Richter und Müller-Sagan, die das Privateigentum an den Bodenschätzen als unsittlich bezeichnen. Tas Privateigentum an Grund und Boden muß dem, der das Obige schreibt, auch schon unrecht dünken. Und von da ab bis zum sozialdemokratischen Programm ist nur ein Schritt." Wer sich einmal auf die schiefe Ebene eines Wettbewerbs mit der Sozialdemokratie begibt, der muß schließlich, wie ja besonders deutlich die nationalsoziale Bewegung gezeigt hat, ins sozial demokratische Fahrwasser geraten. Die nationalen Arbeiterorganisationen sollten deshalb diese schiefe Ebene verlassen und eine grundsätzliche Kampfstellung gegen die Sozialdemokratie und die ihr angehörigen Gewerkschaften einnehmen. Tann erst werden sie als Faktoren erachtet werden können, die für unsere Staatserhaltung besonders wertvoll sind, und ein wirkliches Gegengewicht zur „modernen Arbeiter bewegung" darstellen. Ehrendienst bei der Königin Befohlenen, der Kommandeur des Kurhessischen Jägerbataillons Nr. 11 in Marburg v. Borries und Kammerherr Graf Wedel, ferner das Osfizierkorps des genanntm Jägerbataillons nebst einigen Damen desselben. Auf dem Wege vom Schlöffe zur Villa hatten Tausende von Schulkindern Aufstellung genommen, vor der Villa standen Scharen weißgekleideter Schulmädchen mit Blumen in den Händen. Der Kaiser erschien ungefähr um A12 Uhr in einem Schimmelgespann vor der Villa, bald darauf das gesamte Gefolge des Kaisers, dabei auch Flügel- adjutant Oberstleutnant v Chelius aus Rom. Zuletzt folgten in einem offenen Wagen die Kaiserin und die Königin Margherita, von dem Publikum und den Kindern begeistert begrüßt Königin Margherita begrüßte den Botschafter Grafen Lanza und die Offiziere und wurde sodann von Ihren Majestäten dem Kaiser und der Kaiserin in die Villa geleitet. Der Ehrendienst und die Offiziere folgten. Nach Besichtigung der Räume der Villa erschienen die Majestäten auf dem offenen Balkon und wurden wiederum vom Publikum mit stürmischen Hochrufen sowie mit dem Gesänge der deutschen Hymne begrüßt. Königin Margherita winkte auf das freundlichste mit dem Taschentuche, ebenso die Kaiserin Später be gab Sich das Kaiserpaar nach dem Schlöffe zurück, wo Frühstückstafel stattfand, an der die Königin mit Ge folge und Ehrendienst teilnahm. Bei dieser Tafel saß die Königin Margherita zwischen dem Kaiser und der Kaiserin, neben letzterer der Reichskanzler Gras v. Bülow und gegenüber der Königin Oberhosmarschall Graf Eulen burg. Die Kaiserin geleitete nachmittags die Königin Margherita vom Schlöffe nach der Villa Acker zurück Der Kaiser unternahm später einen Ausritt in das Nero tal. Um ^7 Uhr fand im König!. Schlöffe bei den Majestäten Abendtafel statt, an der die Königin Margherita mit Gefolge, der Ehrendienst, der italienische Botschafter Graf Lanza, der Hausminister v. Wedel und die Umgebungen der Majestäten teilnahmen. Der gestrige zweite Abend der Festspiele brachte Schillers „Jungfrau von Orleans", neu einstudiert in Wiesbadener Neueinrichtung mit verbindender Musik von Leopold Stolz. Unter dem Blasen der Fanfaren und stürmischen Hochrufen erschienen Königin Margherita, die Kaiserin und der Kaiser in der großen Loge und ver neigten Sich dankend gegen das Publikum. Die Königin nahm zwischen beiden Majestäten Platz; das Gefolge, der Ehrendienst und Offiziere des 11. Jägerbataillons waren gleichfalls anwesend, ebenso der Reichskanzler Graf v. Bülow und der Botschafter Graf Lanza. Die Königin und die Kaiserin hatten vom Generalintendanten prachtvolle Blumensträuße überreicht erhalten. — In der gestrigen Sitzung des Bundesrats wurde die Vorlage betreffend die Beschlüsse des Landes ausschusses zu dem Entwurf einer Synodalordnung für die reformierte Kirche in Elsaß-Lothringen den zu ständigen Ausschüßen überwiesen. Vor der Plenarsitzung hielten der Ausschuß für Justizwesen, die ver einigten Ausschüsse für Handel und Verkehr und für Justizwesen, sowie die vereinigten Ausschüsse für Rechnungswesen und für Handel und Ver kehr Sitzungen ab. — Die ministerielle „Berl. Corresp." schreibt: Seit einiger Zeit sind Bestrebungen hervorgetreten, die den Erlaß besonders strafgesetzlicher Bestimmungen gegen die Bestechung der Angestellten kauf männischer und industrieller Betriebe durch Lieferanten zum Ziele haben Es wird behauptet, daß die Gewährung von Geschenken und sonstigen Vor teilen an die Angestellten, zu dem Zwecke, diese zu einer Bevorzugung der Waren deS Geschenkgebers vor den Waren anderer zu bestimmen, mehr und mehr Ver breitung finde, daß Lieferanten nicht selten mit den An gestellten ihrer Abnehmer in festem Abrechnungsverhältnis stehen, und daß solche Vorteile sogar öffentlich in Zeitungsanzeigen angeboten werden Auf der anderen Seite wird die Auffassung vertreten, daß zu einem Ein schreiten der Gesetzgebung zurzeit eine ausreichende Ver anlassung nicht vorliege, da bereits das geltende Recht Handhaben biete, einem unlauteren Verhalten sowohl des Kunst und Wissenschaft. emcn der Die getan und die Küsten Norddcutschlands bereist, überall die Welt mit offenen Maleraugen betrachtend und das Gesehene ohne theoretische Voreingenommenheit, aber mit möglichster Treue wiedergebcnd und die jedes malige Technik der besonderen Ausgabe anpaffend. Nicht ganz so glücklich als in seinen Landschaften ist er in seinen Interieur« au« norddeutschen Fischer- oder Bauernhäusern. übrigen, kleineren Stücke der Ausstellung sind zum Teil schon bekannt. Sie erfreuen sämtlich durch die Echtheit der Schilderung. Man fühlt es fast, daß der Maler das militärische Leben und Treiben im Krieg wie im Frieden aus eigener Anschauung kennt, und nimmt mit Genugtuung wahr, daß er niemals bramarbasierend über treibt, sondern mit Geschmack und malerischem Takt Dinge schildert, die in anderer Auffassung und Durch führung nur zu leicht banal erscheinen können H. A Lier. Aus den Dresdner Kunstfalons. Hr. Paul Lumnitzer, ein uns bisher noch un bekannter und, wie man hört, erst verhältnismäßig spät zur Kunst übergegangener Maler, hat zurzeit in der Kunsthandlung von Max Sinz auf der Prager Straße eine stattliche Reihe von Bildern ausgestellt, Vie sich in anderer, namentlich ruhigerer Umgebung, als ihnen dort geboten ist, noch vorteilhafter ausnehmen würden. Immerhin erkennt man auch unter den gegebenen Verhält nissen, daß man e« bei Lumnitzer mit einem Landschafts maler zu tun hat, der r« mit seiner Kunst ernst nimmt, und der schon heute in der Lage ist, sauber durch geführte, durchgängig bildmäßig abgerundete Natur- auSschniUe gefällig und wirkungsvoll zu verarbeiten In mancherlei Einzelheiten noch zuweilen etwa» zu phantastisch verfahrens, dir Zeichnung durchgängig bcfser al« die Farbe, die gelcgcmüch noch etwa« bunt ausfällt, beherrschend, überrascht er durch die Mannigfaltigkeit seiner Motiv« Besonder« dankbare Borwürfe hat er in der merkwürdigerweise von den Malern viel zu wenig Wissenschaft. * Ter angebliche Erreger der Syphili«, von dem in der Nr. 113 unseres Blatte« gesprochen wurde, scheint sich al« ein bedenklicher Irrtum hcrauSzustellm vr Thesing verbreitete sich in der Diskussion der vor gestrigen Sitzung der Berliner Medizinischen Gesellschaft über die Mitteilungen von vr Schaudinn und vr. Hoffmann über die Frage der Möglichkeit, daß die von den Forschern beschriebenen und al« wahrscheinliche Erreger der Syphili« bezeichneten Spirochacten gar nicht aus dem Gewebe unv den krankhaften Produkten Hier zeigt seine Farbe noch ausfallende Härten, die auf eine noch geringere Vertrautheit mit derartigen Stoffen schließen lassen. Vermutlich wird Lumnitzer bald auch auf diesem Gebiete die nötige Erfahrung sammeln und un« von seinen Fortschritten hoffentlich recht bald einmal neue, gelungene Proben vorlegen. In Richter« Kunstsalon sind die Bilder deS Schweizer« Amiet glücklicherweise rasch verschwunden. An ihre Stelle ist eine SonderauSftcllung de« bekannten Militärmalcr« Georg v. Boddien au« Klein-Zschachwitz getreten, die schon durch die behandelten Thrmata, Kneg«- und Paradrszenen, das Interesse de« Publikum« in hohem Maße auf sich zieht. Toch verdient der Künstler nicht bloß wegen d«« Gegenständlichen seiner Arbeiten diese allgemeine Beachtung Er ist mit der Zeit ein recht tüchtiger Maler geworden und gibt davon rn dem großen Repräsentation«brlde, auf dem wir Sr Majestät den ver storbenen König Georg in der Uniform der sächsischen Garderriter zu Pferde mit Gefolge erblicken, einen voll gültigen Bewei« seine« achtunggebretenden Können«. Die Haltung de« König« hat etwa« unaemrin Vornehme«, die Ähnlichkeit ist geradezu frappant, da« Pferd und da« ganze militärisch« Milieu ist ausgezeichnet und zeigt Haltung und Ton zur erneuten Wirkung unv bestätigte die Erkenntnis, daß „Kabale und Liebe" weit mehr ist, als rin Ableger, eine schwächere Kopie der „Räuber", wenn man auch denen nicht zustimmen kann, die in der bürgerlichen Tragödie, um des häuslichen Milieus willen, Schillers beste dramatische Dichtung erkennen wollen. Der Schillerzyklus müßte an Eindringlichkeit und nachhaltigem Eindruck wohl gewinnen, wenn die Dar stellungen der einzelnen Dramen rascher aufeinander folgten. Es scheint allerdings für die zu Ende gehende Spielzeit nicht« mehr in Aussicht zu stehen, was die bisher betätigte lebhafte Teilnahme des Publikums ab lenken könnte, aber immerhin würde ein beschleunigtes Zeitmaß der Gesamtwirkung vorteilhaft sein. A St. Königs. Schauspielhaus. Am 18. d. M.: „Schiller zyklus Zweiter Abend. „Kabale und Liebe". Bürgerliches Trauerspiel in fünf Akten von Friedrich Schiller. Der zweite Abend des Schillerzyklus, gleich dem ersten, ein stattlich gefülltes HauS zeigend, brachte „Kabale und Liebe" durchaus in der Besetzung, die sich bei früheren Aufführungen als vorzügliche oder doch wirksame bewährt hat. Im ganzen genominen liegt hier die Aufgabe für die Kräfte unsere« Schauspiels wesentlich günstiger als bei den „Räubern". Die Glanzleistungen des Abends waren die der Frau Salbach (Lady Milford) und deS Hm. Wiecke (Ferdinand v. Walter), in denen sich die elementare Leidenschaft der jugendlichen Charakteristik Schiller« mit glücklichem Feingefühl für die besonderen Bedingungen verband, unter welchen diese Kinder des 18 Jahrhundert« leben und leiden. Di« erste große Szene zwischen der Lady und dem Major im Beginn Ht« zweiten Akte« war geradezu ein Triumph warmer und beseelter DarstellungSkunst Die Wiedergabe der Luise Millerin durch Frl. Politz, de« Musiku» Miller durch Hrn P. Neumann, dc« Hofmarschall« v Kalb durch Hm. Müller und des Sekretär Wurm durch Hrn Wie ne erwies sich demnächst al« charakteristisch lebendig, eindringlich und völlig abgerundet Doch auch Frl Guinand (Frau Miller), die Herren Wind« (Präsident v Walter) und Huff (fürstlicher Kammer dimer) trugen zur überzeugenden Verkörperung de« denk würdigen, in all seinem llberschwang und mit seiner düsteren, fast unmöglichen Katastrophe, doch immer wieder erschütternden Werke« bei Da« Zusammenspiel brachte die Zeitfarbe nicht bloß in Kostümen, sondern auch in beachteten Umgebung von TepUtz unv im bohmlfchen zu Pferde unv m ähnlicher Umgebung, m Mittelgebirge gefunden Aber er scheint auch in der Uniform der Großenhainer Husaren dargestellt ist. Kammzer Gegend und in der Lausitz zu Hause zu sein und hat sich m München« Nähe, z. B bei Pasing um ¬ stammten, sondern au« der zur Färbung der mikrosko pischen Präparate verwandten Farbstofflösung. Die beiden Entdecker dieser Spirochaeten konnten sie nämlich nur bei Anwendung eine« bestimmten Farbstoff«, der dm Namen Griemfa führt, zur Anschauung bringen Dieser Farbstoff nun hat die Eigentümlichkeit, für Bak terien und Mikroorgani«mm einm recht günstigen Nähr boden abzugeben, und e« gelang vr Thefing, Präparat, zu demonstrieren, in denm die Spirochatten zu erkennen warm und die lediglich au« einem Tropfen Farbstoff großen Fortschritt vor dem älteren gegenüber- lösung bestanden Drese Mitteilungen find geeignet, zur hängenden Pendant, auf dem König Albert gleichfall« größtm Vorficht bei der Deutung dieser Befunde zu Dresdner Iommi Große Zwingerstraße 20. — Fernspr.» Anschluß Nr. 1295. Herausgegeben von der Königl. Expeditton des Dresdner Journals, Krscheinmr Werktag- nachm ü Uhr. — Origiaalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedrnckt werden. vet»,«f»ret«: Beim Bezüge durch die Geschtfwfteae inner-« t» Prüden, 2,d0 M (einschl. Zurragung), durch die fpoü im Deutschen Reiche 3 M. (au-schließlich Bestellgeld) vierteljährlich. Einzelne Nummer» 10 Pf. Wird Zurücksendung der für die Schriftleitung bestimmten, aber von dieser nicht ein- aesorderten Beiträge bean.» sprucht, so ist das Postgeld beizufügen AukL>,»t„»»««eH»hre«: Die Zeil« kleiner Schritt der 7 mal gespaltenen Ankündi- gungS-Seite oder deren Raum ro Pf Bei Tabellen- und Ziffern!»- b Pf. Aufschlag für die Zeile Unterm Re- vaktion-strich (Gingesandt) die Lextzeile mittler Schrift oder deren Raum bü Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bt- mittagS 1L Uhr für dre nach mittag» erscheinende Nummer-
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