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Sächsische Dorfzeitung : 30.04.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-04-30
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185804306
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18580430
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18580430
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1858
- Monat1858-04
- Tag1858-04-30
- Monat1858-04
- Jahr1858
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 30.04.1858
- Autor
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Nr.' »8. 8V. April 1888. »t Sächsische WorßmMg iß« staltW > Ein unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann., . - . ' . * * ... . . , L. — j» Redacteur und Verleger: Friedrich Walther. V«1«t vierteljährlich 12j -tgr. ZU ^Politische Weltfchau. Deutschland. .Wie aus Frankfurt a. M. berich tet wir^ hLl. verholst^ Ausschuß Ende voriger Woche seinen Bericht über die holstein-lauenburgische Angelegenheit beendigt und man sieht einer Beschlußfassung hierüber in der am 29. April abzuhaltenden Bundestagssitzung mit Be stimmtheit entgegen. Der Bericht ist vom bairischen Ge sandten abgefaßt worden. Neben der schon früher erwähnten Vermehrung der Klöster macht sich in Baiern der wachsende Einfluß des katholischen Klerus auch dadurch geltend, daß jetzt weit mehr Legate zu Gunsten des KleruS ausgesetzt werden. So wur den z, B. in Ober-Baiern im letzten Jahre für Unterrichts- zwecke nur 1300 Fl., für Wohlthätigkeitszwecke 9187 Fl., dagegen für Kultuszwecke, zumeist zu Gunsten des Klerus 154,424 Hl. ausgesetzt. — Das zwischen Würtemberg und Rom abgeschlossene Concordat ist zwar von Seiten des Staats und des Papstes vollzogen und bekannt gemacht worden, aber es enthält mehrere Bestimmungen, welche noch der ständischen Genehmigung bedürfen. Die in einigen Ta gen zusammentretende Ständeversammlung wird sich mit dieser wichtigen Angelegenheit zu beschäftigen haben, und die mißlichen Erfahrungen, welche man schon in der kurzen Zeit des Bestehens jener Übereinkunft gemacht hat, werden jeden falls zu lebhaften Anfechtungen des Vertrags führen. — Auch in Würtemberg harrt die Jagdfrage noch der Erledigung. Die Regierung hat einen Gesetzentwurf, welcher die Entschädig ung der Altberechtigten feststellt, vorgclegt; die Ablösungs commission der zweiten Kammer ist aber darauf nicht einge gangen, sondern empfiehlt die Ablehnung des Entwurfs, ohne daß auf eine Einzelberathung eingegangen werde. Die Regierung hat übrigens den Standesherren die Zusage ge geben, daß sie auf geeignetem Wege und durch bindende Verfügungen Fürsorge Treffen werde, ihnen das Vorpacht recht zu sichern. Auch gegen diese Zusage, die nicht im Ge setzentwürfe enthalten ist und auf dem Verordnungswege ausgeführt werden soll, hat sich die obgedachte Commission entschieden verwahrt. Der fünfte Vierteljahrsbericht des Ausschusses des Luther- Denkmal-Vereins zu Worms weist nach, daß die Beiträge für dieses große nationale Unternehmen nach Abzug aller Unkosten bis zum 18. April auf 66,760 Fl. (circa ^8,000 Thlr.) angewachsen sind. Hoffentlich wird die noch fehlende nicht unbedeutende Summe'durch die öffentlichen Samm lungen, welche jetzt auch in unserem Sachsen begonnen, im Laufe dieses Jahres beschafft werden. Als'Beleg, welchen Anklang das schöne Unternehmen auch unter den Protestan ten des Auslandes ffndet, wird angeführt, daß die Kauf- wannsgilde zu Riga einen Beitrag von 1000 Sklberrubeln zugesagt, und daß in Kronstadt in Siebenbürgen die prote stantische Gemeinde allein 663 Fl. zu diesem Zwecke aufge bracht hat. Schließlich glaubt der Ausschuß unter Hinweis darauf, daß unser berühmter Landsmank Professor Riet schel die Ausführung des Werkes übernommen, schon jetzt die Neberzeuguug aussprechen zu dürfen, d^ß die protestan- -Wansißtted Jahrgang kl. Cluartal. . > . ü ^1—-S tische Christenheit ein Denkmal erwarten darf, welches unter, den großartigsten Schöpfungen der bildenden Kunst eine hervorragende Stellung einnehmen wird. In Hannover hat die zweite Kammer eine der wich tigsten Bestimmungen des neuen strengen Staatsdienergesetzes mit großer Majorität verworfen. Diese Bestimmung giu^ dahin, daß jeder Staatsdiener, welcher nicht äedigllch ein. Richteramt bekleidet oder nicht Mitglied eines-ObergerichtS ist, nach Anhörung des betreffenden Departementsmmisters^ aus Rücksicht auf den Dienst sofort in Wartegeld versetzt werden kann. Die nur schwach vertretene Opposition, welche aber mit desto größerer Ausdauer kämpfte focht diesen Paragraphen an, und diesmal trat die Majorität, welche sonst fast stets mit dem Ministerium stimmt, auf ihre Seite. Die betreffende Bestimmung, sowie die Ausschußanträge, welche die Regie* rungsvorlage etwas modificirten, wurden mit 52 gegen einige 20 Stimmen verworfen. . , Preußen. Die Polizeiwirthschaft, welche unter-dem jetzigen Minister deS Innern, Herrn v. Westphalen, in Preu ßen eine immer größere Ausdehnung erlangt, hat selbst dem Herrenhause Anlaß zu lebhaften Klagen gegeben. Schon am vorigen Landtage hatte man in einem besonderen An-^ trage sich dahin ausgesprochen, daß von der Staatsregierung eher eine Verminderung als eine Vermehrung des Polizei aufwandes in den größeren Städten erwartet werde.. Die-- ser Erwartung wurde aber nicht entsprochen, es ist vielmehr das Gegentheil geschehen. Der Minister hat sich Mühe ge-, geben, die Polizeiverwaltung in mehreren größeren Städten den Ortsobrigkeiten zu entziehen und sie in die Hände von Staatsbeamten zu legen; er scheint überhaupt der Meinung zu sein, daß das Heil des Landes durch Centralisation, Bevormundung und Ausdehnung der staatlichen Allgewalt am wirksamsten befördert werde. Dies Alles wurde.nun im Herrenhause von Neuem getadelt, aber zu einem ent schiedenen Vorgehen gegen dieses Gebühren vermochte man sich nicht zu entschließen; das Haus begnügte sich vielmehr, die Erwartung auszusprechen, daß es. besser werden würde^ und sonach wlrd's wohl hübsch beim Alten bleiben, so lange Herr v. Westphalen an der Spitze des Ministeriums des Innern steht. — Die höhere Besteuerung des Rübenzuckers ist, im Herrenhause trotz des abfälligen Commissionsberichts und einer lebhaften Opposition einzelner Mitglieder schließlich genehmigt worden; es war dies der letzte Gegenstand, wel cher den Landtag beschäftigte, und nach dessen Erledigung ist die diesjährige Session am 27. April durch eine Rede des Ministerpräsidenten v. Manteuffel geschlossen worden. In dieser Rede wird die Hoffnung ausgesprochen, daß es dem Könige durch das Fortschreiten in.der eingetretenen Besserung seines schweren Leidens mit Gottes Hülfe ver gönnt sein werde, die Leitung der Regserungsgeschäfte mit ungeschwächten Kräften wieder zu übernehmen; zugleich wird aber auch der vom Könige anerkannten hingebenden Treue und Bereitwilligkeit gedacht, mit welcher der Prinz von Preußen di» Stellvertretung übernommen und die Regierungs- Geschäfte zum Segen des Landes in ungestörtem Fortgänge erhalten habe. . - - - - ...
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