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Sächsische Dorfzeitung : 22.10.1858
- Erscheinungsdatum
- 1858-10-22
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480520429-185810221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480520429-18581022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480520429-18581022
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Dorfzeitung
- Jahr1858
- Monat1858-10
- Tag1858-10-22
- Monat1858-10
- Jahr1858
- Titel
- Sächsische Dorfzeitung : 22.10.1858
- Autor
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22. Octobtr 1858. Ar. 43. /reit«-, Mchstsche DocheitMg Mn unterhaltendes Wochenblatt für den Bürger und Landmann. alther. Redacteur und Verleger: Friedrich Vrei« «imttjLvittch e> Dresde«, in der Erpedi- tüm N. Meißn. Gaffe Nr. S, zu habe». rri Ngr. A» beziehen durch G alle Paß-»» Politische Weltschau. Deutschland. Während man über den Stand der holstein-lauenburgischen Angelegenheit beim Bundestage we nig oder gar nichts vernimmt, wird von Berlin aus ver sichert, daß die Wendung, welche auch in der auswärtigen Politik Preußens erwartet wird, zunächst in jener wichtigen Frage zum Ausdruck kommen werde. Es sollen von der preußischen Regierung kürzlich Vorschläge zu einem energi schen Auftreten des deutschen Bundes gegen Dänemark nach Wien gesandt worden sein, und man erwartet nunmehr eine Verständigung mit Oesterreich zur Durchführung der Forde rungen deS Bundes. — Die Zollvereinsstaaten beschäftigen sich gegenwärtig mit der schon längst angestrebten Aufhebung der Durchfuhrzölle, und da sich nun auch Preußen bereit erklärt hat, in diese Aufhebung zu willigen, so hofft man in dieser hochwichtigen Angelegenheit endlich zu einem dem freien Verehr günstigen Ziele zu gelangen. Die Durch fuhrzölle lasten wie em Alp auf dem deutschen Verkehr, und ihr Ertrag, welcher unter den einzelnen Staaten vertheilt wird, steht in keinem Verhältniß zu den Einbußen, welche dadurch die öffentliche Wohlfahrt erleidet. Deutschland ist durch seine glückliche natürliche Lage dazu bestimmt, das Durchfuhr- und Vermittlerland für den immer mehr steigen den Güterverkehr deS europäischen Continents zu sein. Bei der Raschheit und Sicherheit der Verbindung, welche die Eisenbahnen nach allen Richtungen hin gewähren, haben sich ganz neue Bezugswege gebildet, und der Kaufmann und Fa brikant wählt diejenigen Routen, welche seine Waare am billigsten liefern, wobei indessen selbst anscheinend gering fügige Beträge, wie die Durchgangszölle, mit in Anschlag gebracht werden. Die Fabrikanten in dem industriereichen östlichen Theile der Schweiz beziehen ihre überseeischen Roh- producte meist über Havre, obgleich der Weg über Bremen viel näher und die Seefracht von Amerika dort meist billiger als in jener französischen Hafenstadt ist; ein Gleiches geschieht bei der Versendung fertiger Waaren, weil man dre Ver- theuerung der Spesen durch Bezahlung der Durchfuhrzölle vermeiden will. In derselben Weise sind die Donaufürsten thümer, Rußland und die Türkei, nicht minder Frankreich und Italien mit einem beträchtlichen Theile ihres auswär tigen Verkehrs auf die deutschen Handelsstraßen angewiesen, und die Aufhebung der Durchfuhrzölle würde einen mäch tigen Aufschwung des Waarendurchzugs in Deutschland her- belführen, der zunächst die Einnahme der Staatseisenbahnen steigern, im Allgemeinen aber auch den Verdienst einer Menge von Staatsangehörigen erhöhen würde. » Im Großherzogthum Baden ist eine neue Agende für die evangelische Landeskirche an die einzelnen Pfarrämter versendet worden; doch hat man mit der Einführung der selben bis jetzt noch Anstand genommen, da sich ihr mehr fache Schwierigkeiten entgegenzustellen scheinen. Es wird nämlich in jener Agende eine Hinneigung zu katholischen Kirchengebräuchen gefunden, die in den evangelischen Ge meinden auf keinen Anklang rechnen dürfen. . Wie auS München geschrieben wird- hat der dastge neapolttamsche Gesandte Auftrag erhalten, in offieiever Weise L»mytgster Jahrgang IV. Quartal. bei dem Könige von Baiern um die Hand der Prinzessin Marie (Schwester der Kaiserin von Oesterreich) für den Kron prinzen von Neapel zu werben. — In Würtemberg ist die Regierung der in der zweiten Kammer gestellten Fraqe, ob das Ministenum die Vollziehung deS mit Rom abgeschlossenen Concordats ohne Beirath der Stände bewirken wolle, durch eine ungenügende Antwort auSgewichen, und eS wird nun mehr diese Angelegenheit vor Vertagung der Kammern nicht zur Berathung gelangen. — Die sämmtlichen Gewerbever eine des Herzogthums Nassau haben in einer in diesen Tagen abgehaltenen Versammlung mit Majorität beschlossen, bei der Staatsregierung die Einführung vollständiger Ge werbefreiheit zu beantragen. In Gotha ist eine Bekanntmachung erlassen worden, wonach das Beichtgeld bei den Commumonen in den da- sigen Stadtkirchen künftighin in Wegfall kommt. — Der Stader Zoll, welchen Hannover ungefähr fünf Meilen un terhalb Hamburg (in Brunshausen) von allen Schiffen, die vom Meere stromaufwärts gehen, erhebt, hat bekanntlich schon seit einer langen Reihe von Jahren zu lebhaften Klagen und Beschwerden Anlaß gegeben; aber alle Versuche, eine Er mäßigung oder Beseitigung dieses den Handel bedrückenden Zolles zu erreichen, sind ebenso erfolglos geblieben, wie die Bemühungen, eine Abminderung der hohen Abgaben, welche Hannover von der Schifffahrt der Oberelbe erhebt, zu er zielen. Jetzt hat sich nun England in's Mittel gelegt und der hannöverschen Regierung die Anzeige gemacht, daß eine Kündigung des wegen des Stader Zolles bestehenden Ver trages bevorstehe; Hannover hat bierauf einen Aufschub erbe ten, aber das Londoner Kobinet dringt auf Erledigung der Frage, und es wird nun ein hannoverscher Beamter nach England gehen, um dort die betreffenden Unterhandlungen einzuleiten. Wie es heißt, hat auch die nordarnerikanische Regierung, welche zuerst den Anlaß zur Beseitigung deS Sundzolls gegeben, sich dahin ausgesprochen, daß sie nicht gemeint sei, den Stader Zoll länger zu zahlen. Diese- Vorgehen des Auslandes wird hoffentlich auch dem deutschen Handel zu gute kommen. Preußen. Nachdem auf Veranlassung des Ministe riums die bisherigen Präsidenten, sowie einige hervorragende Mitglieder beider Häuser vor einigen Tagen in Berlin zu sammengetreten, um die Grundsätze einer Geschäftsordnung für die außerordentliche vereinigte Sitzung des Herren- und Abgeordnetenhauses zur Erledigung der Regentschaftsfrage festzustellen, hat am 20. Mittag- die feierliche Eröffnung des Landtags im weißen Saale des königl. Schlosses statt gefunden. Der Prinz-Regent verlas dabei nachfolgende Rede: „Erlauchte, edle und liebe Herren von beiden Häusern des Landtages! Zn tiefer und schmerzlicher Bewegung, aber mit fester Zuversicht, trete Ich in Ihre Mitte. Da- schwere Lew. welches se,t )ah ressnst unseren Allergnädigsten König und Herm getroffen hat, ist ungc- achtet der inbrünstigsten Gebete Seines treuen Volkes, nach dem uner-- forschlichen Willen des allmächtigen Senkers unserer Geschicke noch nickt von Zhm gewichen. Mein Köniaiicker Bruder hat blck demzufolge, und da von den Aerzten ein längerer Aufenthalt im Auslande für nothwendia erachtet worden ist, bewogen gefunden, Mick zur Uebernahme der Regent schaft aufzufordern, bis Ihm durch Gottes Gnade gestattet sein wird, da- Königliche Amt Allerhöchstselbst wieder au-zuü-en, was Meine Wünsche
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