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Erzgebirgischer Volksfreund : 06.08.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-08-06
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-188508062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18850806
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18850806
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1885
- Monat1885-08
- Tag1885-08-06
- Monat1885-08
- Jahr1885
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 06.08.1885
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1 Donnerstag, den 6. August 1885 St. 2 Heinke. BLtchr. Packung St. 15 Sbach. rrmstr. förster ü verschied n Herrn, eker und ! Amalie Sjahre. Donner ¬ enirichten. Schneeberg, den 31. Juli 1885. Rothen«! in kurzer Zett loHu sich zu diesem! die Seuche selbst sind für Spanien deren Folgen. ^Das Behufe über das einen Meter hohe Geländer gebückt hatte, kam der leere Fahrstuhl von Oben herunter und riß ihm die Kopfhaut vom Nacken bis zur Stirne buchstäblich ab, drückte ihn auch mit der Kehle auf das Geländer, so das ein Hülfeschreien unmöglich war. Zum Glück hatte der kleine Ungehorsame seinen Schutzengel. Ein Müllergeselle bemerkte den Vorgang zufällig und zog den Fahrstuhl als bald hoch, wodurch der Unglückliche vom Erstickungstods zwar befreit blieb, doch waren seine übrigen Verletzungen derart, daß seine Unterbringung im Landeskcankenhause ärzt licherseits verfügt werden mußte. Oesterreich. Tusch kau bei Pilsen war am Mittwoch der Schau platz eines abscheulichen Attentates. Seit Monaten schon gingen dem Bürgermeister von Tuschl'au, Herrn Joseph Watzik, anonyme Drohbriefe zu, in denen er aufgefordert wurde, einen gewissen Gemeindebeamten zu entlassen, wid rigenfalls .man" zur Gewalt greifen werde. Herr Watzik beachtete das ganz unberechtigt: Verlangen ebensowenig wie die Drohungen. Seine Gewohnheit ist es, alltäglich pünkt- M 180 -ü-i. - -^1 ' Herr Fabrikbesitzer Ernst Geßner in Aue beabsichtigt, die ihm unter dem 4. Oetober 1883 und 4. October 1884 conceffionirte Wehr- und Srabenanlage auf dem Grundstücke Nr. 394 des Flurbuches für Aue in ab geänderter Weise nach Maßgabe der hier eingereichten und an hiesiger Canzleistelle zur Einsicht bereit liegenden Zeichnungen und Beschreibungen zur Ausführung zu bringen. In Gemäßheit 8 17 der Reichsgewerbeordnung vom 21. Juni 1869 wird die» mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht, etwaige Einwendungen hiergegen, so weit sie nicht auf besonderen Prtvatrechts-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhier anzubringen. Schwarzenberg, am 29. Juli 1885. Königliche Amtshauptmannschaft. In Vertretung: Königsheim, Bez.-Ass. Tageblatt für Schwarzenberg und Umgegend. Lütt-Matt für die königlichen und städtischen Behörden in Aue, Grünhain, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Lößnitz, Neustädtel, Schneeberg, Schwarzenberg und Wildenfels. Bekanntmachung. Der 2. Termin Grundsteuer aufs laufende Jahr ist nach 2 Pfennigen von jeder Steuereinheit bis spätestens den 1v. August d. I. bei Vermeidung der sofortige» ZwangSbettreibnng an unsere Stadtsteuereinnahme zu dorK sn: mit ixs »ll, »odo mit uiÜKS Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über da» Vermögen der Handelsfra« Johanne Regine verw. Gläser in Oberaffalter ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bet der Berthetlung zu be rücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht ver- werthbaren BermögenSstücke der Schlußtermin auf Mittwoch, den 2. September 1885, Vormittags 10 Uhr vor dem Königlichen Amtsgerichte hierselbst bestimmt. Lößnitz, den 4. August 1885. Rudolph, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. setzen wollte. Er selbst soll übrigens erklärt haben, daß er es für eine Schändlichkeit halten würde, das Land, so lauge die Cholera andauert, auch noch mit der Plage eines Bür gerkrieges heimzusuchen. ES ist im höchsten Grade bedauer lich, daß diese ganze Reihe von Unglücksfällen grade unter der Regierung des Königs Alfons Hereinbrechen muß; denn wenn auch kein verständiger Mensch daran denken kann, dem Könige oder seiner Regierung eine Schuld daran zazu- meffen, so wäre es doch wünschen-werth gewesen, daß die von den besten Absichten getragene Regierung de» jungen Königs auch eine glückliche gewesen wäre und daß da» Land ich unter ihr von den Umwälzungen früherer Jahre Härte erholen können. Sine gute Regelung der Finanzen, die Herstellung de» Gleichgewichts im Staatshaushalte, alle» da» waren sehr erfüllbare Aussichten, die nun aber wieder einen langen Aufschub erleiden müssen. Ein Glück ist e» noch bet alledem für Spanien, daß die internationale Gesundheit»- konferenz in Rom die Nutzlosigkeit aller Landabsperrungen au-gesprvchen hat, da sonst der Handel und mit ihm jeder Verdienst einen noch ärgern Zusammenbruch erlebt haben würden. Dänemark. rg. oße Galla- ! historische Dacrutz. t historische rektor. TsgesgefchMs. Deutschland. — Ueber die Art, wie der Reichskanzler Fürst Bismarck im Reichstage spricht, machte Herr Rousseau im Berliner Centralverein Roller'scher Steno graphen interessante Mittheilungen: „Wer den Reichskanzler einmal gesehen hat, der kennt diese große Kürassiergestalt, eine wahre Hünengestalt, mit dem großen Kopfe und dem tiefen, stechenden Blick. Wenn man sich ihn auf sei rem etwas erhöhten Platze ziemlich in der Mitte des Saales vorstellt und sich vergegenwärtigt, daß aus diesem kolossalen Manne eine fast frauenhaft schwache, nicht gerade sehr sym pathisch klingende Stimme spricht, die, namentlich wenn er von seinen nervösen Affectionen heimgesucht wird, in jedem Satze ein- bis zweimal von einem donnernden Räuspern unterbrochen wird (wenn er leise und fein redet, komm! plötzlich ein Räuspern, das den ganzen Saal erzittern macht, und dann wieder ein Räuspern, und dazwischen ertönen in ganz schwacher Stimme einige Sätze) — dann ist von einer Rede nicht mehr zu sprechen. Das sind hingeworftne Sätze, aber das ist keine Rede! Dabet ist der Reichskanzler zwei fellos ein Held im Gebrauche der Worte und in der Wahl seiner Bilder. Er h^t die Rede meisterhaft in seiner Gewalt, und ich habe schon öfter geglaubt, daß dieses kraftvolle Räuspern eine oratorische List ist und eine oratorische Be deutung hat. Vielleicht kommen ihm während desselben neue Gedanken. Da- ist eine Art zu sprechen, die vom Kopenhagen, 31. Juli. Wir haben gemeldet, daß ein Polizeimeister au» einer Versammlung der Linken ge waltsam hinausgeworfen worden fei. Auch andere Vorgänge deuten darauf hin, daß die U«,otmäßtglett wächst. In Aarhus and eine sozialdemokratische Versammlung statt, tn welcher der Kampf auf Leben und Tod, da» Recht der Selbsthilfe, da» „Ueber-dte-Klinge-Springen-Laffen einiger Junker", die Revolution und die Republik proklamier wurden. In der Hauptstadt finden die Ausschreitungen der Sozialdemokraten Nahrung durch den Strike der Schmiede und Maschinen arbeit«, durch welchen eine Menge junger Leute müßig geworden find. Die große Menge derselben sperrte am Dienstag, während eine roth« Fahne hoch geschwenkt ward, de« auf der Pferdebahn kommenden Wagen de» König en Weg, erhob dabei ein wüstrS Geschrei „Rieder mit Estrupl" und unterließ jeglichen Gruß. Ler Königlich« Stenographen absolut nicht wiederzugeben ist, denn für das Räuspern giebt es weder ein Stolze'sche» Siegel, noch dürfte überhaupt dafür eine schriftliche Bezeichnung existiren. Ge nug, da- find Eigenthümltchkeiten de» Redner» und diese treten beim Reichskanzler gerade in so großer Zahl hnvor. Da ist z. B. auch die Art der Zwischenbemerkungen zu er wähnen. Er citirt eine Stelle oder verlieft eine Note, wie die- sehr häufig bei seinen letzten Reden über die Colonial- poltttk der Fall war: da find denn die Herren Stenogra phen gewöhnt, Noten od« Schriftstücke, die zur Verlesung gelangen, nach der Sitzung zu bekommen, und so stehen sie den» und warten, bis vaS Schriftstück abgelesen ist. Da macht der Reichskanzler mitten im Text eine «läuternde Zwischenbemerkung, oder er giebt einen Hinweis auf etwas früh« Dagewesene», und nun ist es bei d« dünnen, unver- stänhlichen Stimme gar nicht zu unterscheiden: was ist Text w»d was ist Zwischenbemerkung? — Kurz, wenn ein Mensch darauf auSgtnge, dem Stenographen Schwierigkeiten in den Weg zu legen, so muß « reden wie d« Reichskanzler Fürst Bismarck." Berlin. A« den Kürsten Bismarck hat der Vorstand der „Freien Orgauisation junger Kaufleute" fol gendes Ersuchen gerichtet: „Der Herr Reichskanzler wolle seinen Etufluß ge- «eigtest dahin geltend machen, daß bei der von der Reichs- regterung zu veranstaltende» „Enquöte üb« die Sonn- tagSarbeit", bei welch« vorzugsweise die Ansichten der Arbeitnehmer gehört werde» sollen, der große Stand der bei dieser Frage besonders tnteresstrten HandlungSge- hülfen ebenfalls gehört werde." Aus dem Reußtscheu. Wtttwrholter Warnungen hm vorgesetzten Werkmeister- »»«achtet sah am vir« Ai'.künbm,: ccr Aus Anlaß der in vielen Ortschaften des Bezirks für die nächste Zett in Aussicht genommenen Bogel-Lchietze» wird darauf aufmerksam gemacht, daß das Abfeuer» vo« Böller» an bewohnten oder von Menschen besuchten Orten ohne polizeiche Erlaubniß un statthaft ist und der Strafvorschrift in 8 367 Ziffer 8 des Reichs-Straf-Gesetz-BuchS unterliegt. Da erst kürzlich wieder das leichtsinnige Gebühren mit Böllern einen Unglücksfall herbeigeführt hat, wird man Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Gesetzesbestimmung streng bestrafen und im einzelnen Falle zu erwägen haben, ob Gastwirthen, bei welchen solche vorkommen, in Zukunst noch Erlaubniß zum Abhalten von Schießfeslen ertheilt werden kann. Schwarzenberg, am 30. Juli 1885. Königliche Amtshauptmannschaft. In Vertretung: Königsheim, Bez.-Ass. Land ist ohnedies nicht reich, und nun hatten noch dazu in den letzten Jahren Erdbeben und große Ueberschwemmungen einzelne Theile desselben gradezu in bitterste Armuth ver setzt. Das Hinzutreten der Cholera ist natürlich von allerungünstigstem Einfluß auf den Handel und alle Ek- werbszweige gewesen, was sich nicht nur den Privatleuten, sondern auch der Regierung bemerkbar macht. DiejEinkünfte au» den Zöllen gehen erschreckend zurück, viele Steuerzah lungen bleiben aus, und das gerade zu einer Zeit, wo von allen Seiten die finanzielle Unterstützung der Regierung in Anspruch genommen wird. Es ist menschlich begreiflich, wenn auch nicht gerechtfertigt, daß sich unter diesen unglück lichen Verhältnissen an vielen Orten eine ungünstige Stim mung bemerkbar macht, dis hier und da bereits in Unge horsam und Widersetzlichkeiten gegen Anordnungen der Re gierung ausgeartet ist, namentlich wenn eS sich um Befol gung solcher Maßregeln handelte, welche die Regierung zur Absperrung oder Nichtabsperrung einiger Orte getroffen hat. Die französischen Berichte, als ob die Berwaltungsmaschine in einigen Bezirken nur noch mühsam fortarbeitet, find allerdings mit großer Vorsicht aufzunehmen; sollte aber nun gar noch ein carlistischer oder republikanischer Aufstand hinzukommen, so würde das Land unzweifelhaft in das größte Elend gestürzt werden. Zorilla, der hierbei vorzugs weise in Betracht kommt, würde eine furchtbare Verant wortung auf sich laden, wenn er unter den obwaltenden Umständen da» Land auch noch einem Bürgerkriege auS- I. uns« rn, Rügen- mnden mit lese« Feste 2 th. tze» ihm vorgesetzten Werkmeister- »»«achtet sah am v«- treten sein wird, eh« sich die Cholera bis zu «nS durchge- aauaenen Sonnabend d« 14jährige Müllerlehrltng Emil fressen hat. Den Spaniern ist damit allerdings nur wemg DM« aus Berga, der Zett in Rothenthal, au» Neugierde, geholfen, denn sie selbst haben wentg AnSstcht, die Seuche durch die Fahrstuhlöffnung nach de« Parterre der Rothen« in kurzer Zett loSzuwerden. Fast «och schlimm« ab« al» thaler Mühle. In demselben Momente, al- er ' lich um 6 Uhr sein Haus zu verlassen, um einen ganz kur zen Morgenspaziergang zu machen; darauf bauten Watzicks Feinde ihren verbrecherischen Anschlag, tnsem sie in der Nacht zum Mittwoch unter die Thürschwelle eine Dyna mitpatrone legten, welche genau um 6 Uhr explodiren ollte. Zufällig begann und beendete Watzick seine Morgen- iromenade am Mittwoch etwas früher al» gewöhnlich, so daß er bereits in seine Wohnung zurückgekehrt war, als die Explosion erfolgt«. Dieselbe richtete an Thür und Thürstoc arge Verwüstungen an, während die Hausbewohner mi dem Schrecken davonkamen. Die Gendarmerie forscht mit allem Eifer, doch bislang erfolglos nach den Uebelthätern. ArMeikretH Paris, 2. August. Die hier aus Spanien einge henden Nachrichten lauten leider mit jedem Tage schlimmer, nicht nur wa» die Anzahl der Choleraerkrankungen anbetrifft, sondern auch in Bezug auf die örtliche Aus dehnung der Seuche, die langsam ab« stetig nach allen Seiten um sich greift. Bereit» find drei an Frankreich an grenzende Departements von ihr befallen worden, und die Besorgntß scheint daher nicht unbegründet, daß ste bald genug die Grenze überschreiten wird. Allerdings zeigt die Cholera in ihrem diesjährigen Auftreten gegen sonst eine ganz erhebliche Verschiedenheit und zwar glücklicherweise eine vorthrtlhafte. Sonst wurde sie meist durch flüchtende Rei sende oft «ach weit entlegenen Orte« verschleppt, wie man denn im vorigen Jahre sehr ost hören konnte, daß eine au» Tonlon oder Marseille abgereiste Person k»rz nach ihrem Eintreffen in einem fernentleaenen Otte von der Cholera ergriffen wurde, deren Keim ste offenbar mitgebracht hatte. Trotzdem inm in diesem Jabre Massen von Spa«iern au» ihrem Baterlaude, namentlich nach Frankreich und der Schweiz, geflüchtet find, so ist doch »och kein einziger der- artig« Fall bekannt geworden, nnd es gewinnt daher den «nschet«, al» ob beim verlaffe» deSj Seuchenheerdes der KrankhettSstoff t« diesem zurückbleibe. Ob da» zutreffend ist und wodurch e» etwa bedingt wird, würde von Männern d« »iffenschaft festzustellen sein, sich« wird aber durch die verminderte verbreitung-fähigkett die Hoffnung bestärkt, daß wenlgsten» hier in Pari» die kalte Jahre»»ett ringe. leeberg. omade m Ge- htnnen antitt. 10 iberg. g rrmstr. merstr. nkett'S K. fioa-ret- eoorzugt). bei Aue 3 l Frau unwahr stein. «r e Com- vtedactisn Verlag und Druck von C. Mr'uer in Scb l---- ust 1885. l»Z, classenen. 1. Sept, lständtge» tallarbeit tande ist, hen qe- c Ll. L. n Haas Schantze) 2H. »f lber bin lit Gur- mwaffer raße ge- uf«n. 3 enberg. «chen cht. Aue. R eine tgehende zu ver- u. n dieses 3 ecke bet eeberg. cht zum !g 586. icht im rzgeb. AMsfremu.W
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